Kannst du mal den Tagesablauf schildern, um wieviel Uhr stehst du auf, was tut der Hund, was tust du, von wann bis wann schläft er usw, wann, wie lange und wie oft gehst du mit ihm raus? So von morgens bis abends? Ein junger Hund muß ja noch recht oft raus. Das kann ich aus deiner Beschreibung noch nicht so recht erkennen.
Was mir allerdings auffällt, deine größeren Gänge scheinen 20 Minuten morgens um den Block und ein Aufenthalt auf dem Spielplatz zu sein.
Wo und wann kann dein Hund seinen Bewegungs- Erkundungs- und Spieldrang befriedigen? An der Straße und auf dem Spielplatz geht das ja nicht, abgesehen davon, daß Hunde in aller Regel auf Spielplätzen gar nicht erlaubt sind.
In diesem Alter werden junge Hunde von Woche zu Woche aktiver und die Ausdauer steigt auch. Wohin darf dein Hund all seine Energie packen?
Ich war mit meiner Pudelhündin im selben Alter jeden Tag wenigstens eine Stunde morgens und eine Stunde nachmittags draußen in der Natur, wo Cara frei laufen, spielen und die Welt entdecken konnte. Keine Märsche in dem Alter, sondern Aufenthalt an einer schönen und interessanten Stelle, am Teich, auf der Wiese o.Ä.
Beiß- und Raufspiele sind bei allen Welpen beliebt, und auch meine Kleinpudelhündin hat als Welpe gerne in Hosenbeine gepackt. Die Entwicklung der Beißhemmung hat länger gedauert. Bei OEB kommt hinzu, daß Packen und Festhalten lange Zeit Zuchtziel war, also ist es nicht überraschend, daß der Welpe gerne auf dieses Verhalten zurückgreift.
Auch meine Pudelhündin ließ sich als Welpe nicht gerne streicheln und verwandelte entsprechende Versuche gerne in Beiß- und Raufspiele. Man kann das auch einfach respektieren und muß den Hund nicht zwangsbestreicheln.
Viele Welpenbesiter halten in der Schnappschildkrötenphase immer ein Zergelspielzeug in der Hosentasche bereit, um es dem Welpen bei Bedarf anzubieten. Hast du das schon versucht?
Ich lese in deiner Beschreibung, daß du eher auf Konfrontationskurs gehst mit Runterdrücken, Festhalten, Anknurren usw. Das ist offensichtlich kein zielführender Weg, denn du beschreibt ja, daß er immer mehr beißt. Logischerweise untergraben die ständigen Strafen auch das Vertrauen deines Hundes in dich und sorgen für immer mehr Stress.