Beiträge von dagmarjung

    Lies bitte genau, was die User hier schreiben und lass es erstmal in Ruhe auf dich wirken, bevor du alles abwehrst.


    Junge Hunde haben einen starken Bewegungsdrang. Wenn dein Hund keine ausreichende freie Bewegung draußen bekommt, dann tobt er halt drinnen herum, aber das willst du ja gerade nicht.

    Natürlich muß ein Hund sich auch anfassen lassen, bei Pflege oder Geshirr/Halsband anlegen usw. Aber auch Hunde haben ein Recht auf Individualdistanz. Zärtlichkeiten kommen nur dann als Zärtlichkeiten an, wenn beide Partner das wünschen. Ansonsten ist es eine einseitige Zwangsmaßnahme und wird entsprechend quittiert. Wenn du Freundschaft mit einem Hund schließen willst, dann streichelst du ihn nicht gegen seinen Willen.

    Kannst du mal den Tagesablauf schildern, um wieviel Uhr stehst du auf, was tut der Hund, was tust du, von wann bis wann schläft er usw, wann, wie lange und wie oft gehst du mit ihm raus? So von morgens bis abends? Ein junger Hund muß ja noch recht oft raus. Das kann ich aus deiner Beschreibung noch nicht so recht erkennen.

    Was mir allerdings auffällt, deine größeren Gänge scheinen 20 Minuten morgens um den Block und ein Aufenthalt auf dem Spielplatz zu sein.

    Wo und wann kann dein Hund seinen Bewegungs- Erkundungs- und Spieldrang befriedigen? An der Straße und auf dem Spielplatz geht das ja nicht, abgesehen davon, daß Hunde in aller Regel auf Spielplätzen gar nicht erlaubt sind.

    In diesem Alter werden junge Hunde von Woche zu Woche aktiver und die Ausdauer steigt auch. Wohin darf dein Hund all seine Energie packen?

    Ich war mit meiner Pudelhündin im selben Alter jeden Tag wenigstens eine Stunde morgens und eine Stunde nachmittags draußen in der Natur, wo Cara frei laufen, spielen und die Welt entdecken konnte. Keine Märsche in dem Alter, sondern Aufenthalt an einer schönen und interessanten Stelle, am Teich, auf der Wiese o.Ä.

    Beiß- und Raufspiele sind bei allen Welpen beliebt, und auch meine Kleinpudelhündin hat als Welpe gerne in Hosenbeine gepackt. Die Entwicklung der Beißhemmung hat länger gedauert. Bei OEB kommt hinzu, daß Packen und Festhalten lange Zeit Zuchtziel war, also ist es nicht überraschend, daß der Welpe gerne auf dieses Verhalten zurückgreift.

    Auch meine Pudelhündin ließ sich als Welpe nicht gerne streicheln und verwandelte entsprechende Versuche gerne in Beiß- und Raufspiele. Man kann das auch einfach respektieren und muß den Hund nicht zwangsbestreicheln.

    Viele Welpenbesiter halten in der Schnappschildkrötenphase immer ein Zergelspielzeug in der Hosentasche bereit, um es dem Welpen bei Bedarf anzubieten. Hast du das schon versucht?

    Ich lese in deiner Beschreibung, daß du eher auf Konfrontationskurs gehst mit Runterdrücken, Festhalten, Anknurren usw. Das ist offensichtlich kein zielführender Weg, denn du beschreibt ja, daß er immer mehr beißt. Logischerweise untergraben die ständigen Strafen auch das Vertrauen deines Hundes in dich und sorgen für immer mehr Stress.

    Wenn wir von der Intelligenz im Sinne von Lernfreude oder dem Mangel daran sprechen, dann muß man gerade auch bei Greyhounds von der Rennbahn, das Vorleben und die frühen Erfehnrungen mit in Betracht ziehen.

    ich habe den einen oder anderen wirklich "dummen" Pudel kennengelernt, darunter einen, der sich sogar beim schlichten Sitz! lernen mit Leckerchen vor dem Maul selten dämlich anstellte. An sich sind Pudel ja zurecht für ihre rasche Auffassungsgabe bekannt. Aber ein Pudel, der aus Hoardinghaltung stammt, ist zwar zahm, durfte aber nie erfahren, daß es sich für ihn lohnen könnte, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten.

    Ein Rennbahn-Grey oder Zwinger-Galgo dürfte in dieser Hinsicht auch eher weniger gefördert worden sein.

    Erstmal herzliches Beileid zum Tod deines Hundes Joschi! :streichel:

    Ich finde deine Sorgen vollauf berechtigt. Hunde mit ordentlich Jagdtrieb, die gewohnt sind, jederzeit ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, das ist nicht ohne. Besonders wenn es mehrere sind, kommt da noch die Rudeldynamik/Stimmungsübertragung dazu. Du als erfahrene Hundehalterin weißt ja, daß die meisten Beißvorfälle mit Kindern innerhalb des eigenen Haushalts passieren.

    Deine Schwiegertochter zeigt sich uneinsichtig, aber dein Sohn nimmt das Thema anscheinend doch ernster, sonst hätte er die Hunde ja nicht einschläfern lassen wollen. Mit ihm würde ich noch einmal eingehend reden und nach Lösungen suchen.

    Das ein Tierarzt aber keine Hunde einschläfert, weil sie eine Katze getötet haben, sollte klar sein.

    Ich würde doch Kontakt mit dem Jugendamt suchen und den Fall schildern. Eventuell anonym. Dich einfach mal beraten lassen. Das ist nicht gleichbedeutend mit anzeigen.

    Hunde sind von Natur gesellige Rudeltiere. Keine Einzelgänger, die sich alleine am wohlsten fühlen. Ganz besonders Welpen brauchen die Nähe ihrer Bezugspersonen (Elternersatz), genau wie kleine Kinder.

    Es ist völlig normal, daß Welpen und auch erwachsene Hunde sich in der Nähe ihrer Menschen aufhalten wollen. Was umgekehrt nicht bedeutet, daß man sie 24/7 beachten und bespaßen soll! Und natürlich soll man auch das Alleinebleiben in angemessener Weise schrittweise trainieren. Aber nicht, indem man den jungen Hund über weite Teile des Tages aus der für ihn lebenswichtigen Gemeinschaft ausschließt!

    Wenn der junge Hund Sachen zerkaut ist das ein Anlass, ihn zu erziehen. Man verbietet ihm bestimmte Gegenstände und gibt ihm gleichzeitig erlaubte Sachen. Es ist kein Grund, ihn wegzusperren oder anzubinden.

    Gesunde Welpen und Junghunde schlafen keine 18 oder gar 20 Stunden an Tag. Verhaltensforscher haben an wildlebenden Caniden und an verwilderten Haushunden geforscht und dabei eine durchschnittliche Ruhezeit zwischen 16 und 17 Stunden am Tag festgestellt. Das umfasst nicht nur Tiefschlaf, sondern auch Dösen und Ruhen.

    Wer seinen Hund also mit allen Mitteln dazu zwingen will, völlig überzogene Schlafzeiten einzuhalten, wird nicht nur zwangsläufig scheitern sondern auch Verhaltensprobleme heraufbeschwören.

    Ich bin sicher, auch Ihr habt den sich wahrscheinlich schon länger anbahnenden Konflikt schlicht nicht erkannt, und jetzt ist er so, wie es sich liest, schon ziemlich weit fortgeschritten.

    Das dachte ich auch beim Lesen. Andererseits kann sich das Verhältnis auch durch die hormonelle Entwicklung der beiden Hündinnen gerade in diesem Alter rasch verändern - da dürfte die erste Läufigkeit bei einer oder beiden anstehen, und das verändert die Perspektive auf mögliche Konkurrentinnen.

    Im übrigen muß es nicht so sein, daß die bellend angreifende Hündin die eigentliche Auslöserin des Konflikts ist. Es ist durchaus möglich, daß sie auf subtile Provokationen der anderen Hündin reagiert, wie fixieren, steif werden, den Weg versperren usw. Wer zuerst zubeißt ist manchmal nur die, die zuerst die Nerven verliert. Das würde jedenfalls die scheinbare Unlogik erklären, daß die "Angreiferin" die Rauferei regelmäßig verliert.

    Warum solche Konflikte unter gleichgeschlechtlichen Wurfgeschwistern oft bitter ausgetragen werden? Man ist so ziemlich gleichstark, kennt sich zu gut, kennt jede Taktik und Schwäche der anderen aus dem ff, man hat ja seit frühestem Welpenalter regelmäßig Ringkämpfe miteinander ausgetragen. Warum sollte da eine die andere als überlegen anerkennen?

    Daß eine der Kontrahentinnen abwandert, wie es bei freilebenden Caniden der Fall wäre, wird ja durch den Menschen verhindert-