Beiträge von dagmarjung

    Naja, wer unter Welpenblues leidet, dem geht es halt monentan wirklich nicht gut und das drückt man dann auch so aus. Ich würde da aber nicht jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legen.

    Die weiteren Äußerungen der TE zeigen bereits ein hoffnungsvolleres Bild und sie ist sich ja wohl auch im Klaren darüber, daß Welpenblues vor allem im eigenen Kopf stattfindet und die Zukunftsängste nicht real begründet sind.

    Faktoren, die Geruch begünstigen:

    - die Fütterung;

    - die Fellstruktur, Hunde mit viel Fett in den Haaren müffeln mehr;

    - wenn Hunde im Sommer oft ins Wasser gehen und dann schlecht trocknen.

    Baden mit Hundeshampoo kann helfen (und natürlich anschließend gründlich trockenföhnen)

    Abgesehen davon nehmen menschliche Nasen organische Gerüche auch sehr unterschiedlich wahr. Einbildung ist das nicht.

    Ob das aber ein echter handfester Beschwerdegrund sein kann, daran zweifle ich doch sehr. Es benutzen ja auch mal Raucher oder verschwitzte Personen den Aufzug, das riecht man dann auch, aber muß es halt in Kauf nehmen.

    Ich finde das Wort "Blues" durchaus angemessen, da es ja auch im Alltag vielfältige Bedeutungen nebeneinander hat, wozu nicht nur der Babyblues gehört. Für diesen gibt es auf seriös und zur eindeutigen Unterscheidung ja auch noch den Begriff "postpartale Depression".

    Zwischen vorher wissen und, wenn es dann soweit ist, in den Knochen fühlen ist halt auch noch mal ein Unterschied.

    Außer der Stubenreinheit gibt es noch ein wichtiges Thema, nämlich das Alleinebleiben. Auch wenn du Homeoffice machst, muß deine Hündin das ja lernen.

    Und auch dafür ist es eine wichtige Voraussetzung, daß du deinen Hund öfter mal aus dem Fokus nimmst, wie Vriff schreibt. Du brauchst Pausen vom Hund und der Hund auch mal von dir.

    Bei einem Welpen neigt man allzusehr dazu, ständig mit den Augen dranzukleben, weil er könnte ja ...

    das tut aber weder Hund noch Mensch gut.

    Aber ich hab dann immer das Gefühl einen Rückschlag zu haben

    Das ist kein Rückschlag, das gehört einfach zum Leben mit Welpe dazu.

    Das, was wir Stubenreinheit nennen, ist eigentlich gar keine Erziehungsleistung des Menschen, sondern ein natürlicher Reifungsprozess des Welpen. Wir erlauben dem Welpen lediglich, diese Entwicklung zu durchlaufen, indem wir ihn regelmäßig rausbringen.

    Das Bestreben, sein Heim nicht zu verunreinigen, bringt ein gesunder Welpe von sich aus mit und kann es mit zunehmender Reife immer besser umsetzen. Der eine oder andere "Unfall" ändert daran gar nichts.

    Vielleicht hilft dir das, dich etwas zu entspannen.

    Ich lese gerade, deine Hündin heißt Cara. So hieß meine auch. Also ein spezieller Gruß geht raus an Caras Namensschwester Cara! :winken: :cuinlove:

    Was unternimmst du eigentlich sonst noch mit deiner Hündin, außer sie zum Lösen zu führen? Seid ihr auch mal länger zusammen draußen und habt Spaß zusammen? In die Wiese setzen und Welpi darf die Welt erforschen? Das tut nicht nur dem Hund gut, sondern auch der eigenen Seele.

    5 Tage sind wirklich noch keine Zeit. Wann Welpen stubenrein werden, ist individuell unterschiedlich. Wenn ich also sage, mein Hund war nach X Tagen, Wochen oder Monaten stubenrein, dann nützt dir das gar nix. Außerdem ist dein Welpe noch sehr jung. Geduld gehört halt auch dazu.

    Die Voraussetzungen zur schnellen Stubenreinheit sind natürlich günstiger, wenn du nur die Tür zum Garten aufmachen must, das ist unbestritten. In eine Gartenlaube umziehen würde ich trotzdem nicht, weil Welpen die Stubenreinheit ortsbezogen lernen: sie halten den Bereich sauber, in dem sie schlafen und sich bevorzugt aufhalten, wo sie sich geborgen fühlen. Beim Ortswechsel würdest du quasi wieder neu anfangen müssen.

    Auf der positiven Seite: meine Hündin wurde unter ähnlichen Voraussetzungen wie bei dir auch stubenrein, es ist also machbar. Geduld gehört allerdings dazu.

    Außerdem scheint deine Kleine sich ohne Problem draußen zu lösen. Daß ein Welpe schnell abgelenkt ist, ist normal. Aber es gibt ja nicht wenige, die sich schwer tun, weil sie zu ängstlich sind, um sich draußen zu lösen. Dazu scheint deine Hündin nicht zu gehören.

    Wenn alles normal verläuft - und so sieht es bei euch aus - dann wird es einfach von Woche zu Woche immer ein bißchen einfacher werden. Du kannst ganz allmählich die Abstände vergrößern in dem Maße, wie deine Hündin wächst und ihre Blase auch besser kontrollieren kann.

    Wie empfindlich reagierst du auf Unfälle in der Wohnung?

    Die gehören nun mal auch dazu, wenn man einen Welpen in der Wohnung aufzieht. Ist kein Beinbruch, und stubenrein werden die Zwerge trotzdem. Vielleicht hift dir schon eine gelassenere Einstellung dazu?

    Ach ja: draußen alles, wirklich alles ins Maul nehmen tun junge Hunde ebenso wie Kleinkinder. Ist nervig, aber die Phase geht von selbst vorbei. Paß auf, daß sie nichts Gefährliches aufnimmt, aber mach keinen erzieherischen Kriegsschauplatz aus dem Thema. Die Zeit arbeitet für dich.

    Welpen machen jede Menge Unfug und haben sich noch nicht an das Leben in einem halbwegs ordentlichen menschlichen Haushalt angepasst

    Der Alltag eines Welpen besteht also in aller Regel - notgedrungen - aus viel "Nein" "Laß das" und "darfst du nicht".

    Letztendlich sind ja sogar die bekannten Kommandos Rückruf, Sitz, Platz, Aus dazu gedacht, den Hund unter unsere Kontrolle zu bringen, um ihn von selbstgewählten Tätigkeiten abzuhalten, die wir nicht gutheißen.

    Das führt leicht dazu, daß wir im Alltag sehr oft die Spaßbremse für unseren jungen Hund sind. Umso wichtiger finde ich es, von Anfang an auch auf die Interessen des Hundes einzugehen. Und da kommt die Nasenarbeit ins Spiel.

    Wir wissen ja alle, daß Hunde eine tolle Nase haben, aber alles, was wir so im Alltag tun ist doch, stehenzubleiben wenn der Hund irgendwo schnüffelt.

    Wenn jarvik aber ihrem Welpen eine Schweißfährte legt, dann sagt sie ihrem Hund: ich interessiere mich für das, was du wahrnimmst, zeig mir deine Welt. Das ist Kommunikation. Es ist schön, wenn sich mein Sozialpartner für das interessiert, was mir wichtig ist. Es ist großartig, wenn wir uns darüber verständigen können. Der Hund lernt durch bestimmte Rituale und Worte, was und wie er suchen soll. Der Mensch läßt sich führen und lernt seinem Hund zu vertrauen und ihn immer besser zu lesen. Beide nehmen sich gegenseitig als Partner wahr. Da sind wir auch wieder beim Thema Bindung.

    Für den Nichtjagdhund muß es ja keine Schweißfährte sein. Man kann Leberwurstwasser oder Käsewasser oder Pansenwasser nehmen und am Ende der Fährte entsprechend belohnen.

    Cara durfte schon als Welpe nach einem kleinen Behältnis mit Käse stöbern, daß ich im Gelände ausgelegt habe oder in der Wohnung. Das brachte sie als geborener Apportierhund dann zu mir und bekam den Inhalt. (Korrektes Apportieren kam natürlich viel später)

    Mit solchen Nasenübungen fördert man auch nicht den unerwünschten Jagd/Hetztrieb, sondern schafft sich im Gegenteil frühzeitig Werkzeuge für spätere art- und rassegerechte Auslastung, sprich Jagdersatz.

    Vor allem macht man sich aber schon früh als Sozial- und Teampartner interessant. Man findet eine gemeinsame Sprache zu einem Thema, das den Hund begeistert.

    Das wissen nicht nur Jagdhunde zu schätzen.

    PS: Schnüffelteppich und "Intelligenz"spielzeuge, in denen Futter versteckt wird, sind nette Zwischendurchbespaßungen, aber keine Nasenarbeit im obigen Sinne.

    Wenn man Single ist und nicht den sicheren Rückhalt einer Familie hat, ist man letzten Endes immer auf Fremdbetreuung angewiesen, denn man kann auch bei sonst optimalen Bedingungen mal kürzer oder längerfristig ausfallen (Unfall, Krankheit) oder man hat gelegentlich Verpflichtungen, zu denen man den Hund nicht mitnehmen kann.

    Das alles ist mit einem netten, kleineren Hund unendlich viel leichter zu regeln als mit einer Riesenrasse. Kleinpudelhündin Cara wog unter 10 Kilo, die konnte ich bedenkenlos einer netten alten Dame aus der Nachbarschaft in die Hand drücken, die früher selbst Pudel gehabt hat.