Beiträge von dagmarjung

    Weiß nicht, wer sich aus dem tiefsten Inneren so ein Zusammenleben mit Hund wünscht 😞


    Ja, ich frage mich auch, warum man überhaupt einen Hund hat, wenn man das Zusammenleben so gestalten möchte. Haben diese Menschen schöne Momente mit ihren Hunden? Oder befriedigt das einfach nur irgendetwas anderes?

    Es gab immer schon einen Typ Mensch, der seinen Hund nicht als Freund, sondern als Sklaven ansieht und dadurch narzisstische Befriedigung zieht. Das beschrieb schon Konrad Lorenz in seinem Buch "So kam der Mensch auf den Hund".

    Eure Hündin ist mit 10 Monaten eben kein kleines Mädchen mehr, sondern mitten in der Pubertät und sie wird jeden Tag erwachsener und ernsthafter. Erwachsene Hunde entwickeln in aller Regel mehr Selbstbewustsein und Durchsetzungswillen.

    Das dürfte der Hauptgrund sein, warum das Verhalten gerade jetzt eskaliert.



    Wir würden das ansonsten so machen, dass wir sie vom Sofa verbannen, wenn sie sich daneben benimmt und sie belohnen, wenn sie sich gut benimmt:

    Dann würdet ihr lediglich reagieren, nachdem Romy sich fehlerhaft verhalten hat, also zu spät. Und du riskierst, ernsthaft gebissen zu werden.

    Es ist wesentlich besser, wenn der Hund erst gar keinen Fehler machen kann. Weil er gar nicht auf oder neben dem Sofa ist. Jedesmal, wenn Romy dich bedroht, nach dir schnappt oder gar beißt, lernt sie das falsche. Denn du wirst, wenn dir deine heilen Glieder wichtig sind, automatisch zurückzucken und das ist bereits der Erfolg für sie, auch sie das Sofa danach verlassen muß.


    Das Sofa gehört dir und deiner Freundin, nicht Romy. Romy ist dort nur Gast. Und wer sich als Gast schlecht benimmt, verliert das Privileg, das Sofa nutzen zu dürfen. Und zwar auf längere Zeit. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme, keine Strafe. Schließlich hat Romy bestimmt noch bequeme Liegeplätze auf dem Boden, auf die sie zurückgreifen kann, sie ist also keineswegs auf das Sofa angewiesen.


    Angst ist im übrigen eine überlebenswichtige Funktion. Du hast völlig berechtigt Angst vor einem Hund, der dir mit den Zähnen droht. Hundebisse sind gefährlich. Du darfst also zugeben, daß du Angst - ohne Anführungszeichen- hast und diese Angst ernst nehmen, indem ihr euren Umgang mit Romy überdenkt und dabei sollte eure eigene Sicherheit Priorität haben.

    Einmal ging ein Wasserschaden von meiner Wohnung aus. Ich war nicht da, Cara war alleine zuhaus. Die Nachbarn in der Wohnung unter mir bemerkten Wasser von oben und alarmierten die Polizei. Die Beamten brachen also bei mir ein, um das Wasser abzustellen.


    Da war ich gottfroh, daß Cara sich immer als Empfangsdame sah und nicht als Wachhund. Sonst wäre das Ganze nicht so glimpflich ausgegangen.

    Interessant auch, was das Tierheim Hannover zu Vanessa Bokr und ihre Arbeit sagt.

    Das Tierheim Hannover hat sich, was den professionellen Umgang mit gefährlichen Hunden betrifft, nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert.


    Hier wird "Chico" ausgeführt, der nachweislich seine beiden Besitzer getötet hat: Ohne Maulkorb, inmitten von Passanten und Medienleuten, ohne doppelte Sicherung, dafür an einer einfachen Lassoleine, aus der er sich im Zweifelsfall leicht hätte befreien können.

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    https://www.haz.de/lokales/han…7XHJZITJQB7UX324OBN4.html

    Meine Kleinpudelhündin Cara war schon sehr menschenbezogen und sie legte draußen großen Wert darauf, den Kontakt zu mir zu halten. Freilauf war nie ein Problem.


    Aber - sie erwartete ebenso von mir, den Kontakt aufrecht zu erhalten. Mindestens ein Teil meiner Aufmerksamkeit mußte bei ihr sein. Ansonsten: "wenn du dein eigenes Ding machst, mach ich mich eben auch selbstständig..."


    Cara ohne Aufsicht am Stall laufen lassen, während ich mich auf anderes konzentriere, hätte nicht funktioniert. Ich hätte sie irgendwo anbinden oder in eine leere Box sperren müssen, und wo wäre da der Mehrwert für sie gewesen?

    Die Idee "der Hund kommt mit zum Stall und ist dort nett beschäftigt, während ich mich mit Pony und Kind befasse", hätte mit Cara niemals funktioniert.


    Wenn ich auch der Meinung bin, ein Begleithund darf auch mal nur begleiten, finde ich doch, auch ein Begleithund hat Anspruch auf regelmäßige Zeiten, in denen seine Interessen mal im Mittelpunkt stehen und wo er nicht nur mitlaufen muß.

    Wenn diese Zeit im normalen Alltag nicht gegeben ist, würde ich keinen Hund anschaffen wollen. Das reale Leben mit der einen oder anderen Krise kommt ja trotzdem noch oben drauf und sorgt dafür, daß der Hund nicht selten zurückstecken muß.