Beiträge von dagmarjung

    Nö, verstehe ich auch nicht - oder meinst du, alle Hunde müssten Sportskanonen sein?


    10km durchgängig traben - dafür muss trainiert werden, Muskulatur und Ausdauer.

    Hast du das bei einem Hund, muss das aber auch im Alltag gefordert und gefördert werden, ein Hund in einem solchen Trainingszustand benötigt auch eine entsprechende Auslastung.

    Jein. Für einen gesunden Kleinhund, der seinen natürlichen Bewegungsdrang ausleben darf, nicht nur an der Flexi um den Block geführt wird und natürlich an das Laufen am Rad gewöhnt sein muß, ist das keine Leistung, für die speziell sportlich trainiert werden müßte. Cara hat mit ihren 36 cm Schulterhöhe die Prüfung für mittelgroße Hunde (15 Km) problemlos bestanden und ich würde sie keineswegs als Sportskanone mit hohem Auslastungsbedarf ansehen.

    Die Prüfung wird im übrigen von einer Pause von etwa 10 Minuten unterbrochen (Für die Kleinen; für die Großen sind zwei derartige Pausen vorgesehen) und nach dem Ende der Laufstrecke und einer weiteren kleinen Pause müssen die Hunde zusätzlich noch einige Gehorsamsübungen absolvieren, um zu zeigen, daß sie körperlich und mental noch fit und leistungsbereit sind.


    Auch Kleinhunde (mit denen man dann aber sicher ein anderes Tempo fährt, als mit Hunden mit einer größeren Trittlänge) können auf Ausdauer trainiert werden.

    Was mich tatsächlich erstaunt hat: Riesenschnauzer und Zwerpinscher liefen gemeinsam und im selben Tempo. wobei es so war, daß die Zwerge auf der Hälfte der Strecke (die Großen laufen 20 Km) dazustießen.

    Von welchem Test redest du jetzt?

    AD = Ausdauerprüfung. So heißt die weiter oben im Thread genannte offizielle Prüfung im Rahmen von Zucht und Sport, für kleine Rassen wie Zwergschnauzer, Zwergpinscher, Zwerpudel (oder rein theroretisch auch Möpse :roll: ) wären das 10 Km im flotten Trab neben dem Fahrrad.

    Ich hoffe, ich habe es richtig verstanden, dass die Malinois angstaggressiv agiert?

    Die Art , die Bürste und das packen (ist ja eher Beutefang Verhalten) sprechen dafür?

    Nein. Das was du schilderst ist keine Angstagression. Eher das Gegenteil von Angst.

    Es ist für Hunde mit starker genetischer Disposition zum Wachen und Schützen völlig normal, keine anderen Hunde (Konkurrenten) in ihrem Revier zu dulden und diese anzugreifen bzw zu vertreiben. Und die Malihündin ist mit einem Jahr in dem Alter, wo sie das entsprechende Selbstbewußtsein und die mentale Reife dafür entwickelt und vom spielerischen Junghund zur ernsthaften Erwachsenen wird. Beutefangverhalten kann dazu auch eine Rolle spielen, auch dafür werden Malis ja extrem selektiert.

    Grob gesagt, ein solcher Hund möchte keine anderen Hunde in seinem Dunstkreis haben und wenn sie nicht verschwinden, beißt man sie eben tot. (Das tun viele Hunde, und keineswegs nur Malis, ja auch mit fremden Katzen im Garten.)

    Malis neigen dazu, alle ihre Probleme mit den Zähnen zu lösen. Das ist einfach das erste, was ihnen einfällt.

    Kennst du sie zahlreichen Youtube-Videos, in denen winzige Maliwelpen sich in alles verbeißen, was sich bewegt und "nie" mehr loslassen?


    Und wohlgemerkt das ist nicht "böse". Das sind einfach die Anlagen, die sie zu großartigen Arbeitshunden in ihrem Feld machen.

    Genau hier kommt normalerweise der Mensch ins Spiel, der seinem Hund durch enge Führung und sorgfältige Erziehung die Regeln vermittelt und ihn nicht einfach seinen Neigungen gemäß laufen läßt. Ihm andere Lösungsmöglichkeiten für Frust zeigt als Zubeißen usw.

    Hier werden einerseits Jagdhunde empfohlen, die auch irgendwann einmal zum Einsatz kommen sollen.

    Andererseits wird ein sehr gechillter Hund gewünscht, der vorzugsweise viel frei laufen darf, und zwar in einem Umfeld, wo man quasi ständig auf Wild trifft.

    Das beißt sich meiner Meinung nach.

    Bei der Wahl eines Jagdgebrauchshundes stehen doch ganz andere Kriterien im Vordergrund, zB was für ein Revier, was für Wildarten, was für Jagdweisen usw.

    Wie die Titel zustande kommen, ist - außer für Insider - zweitrangig. Besonders die großen internationalen Schauen sind aber einfach die Vorbildgeber für die unzähligen Züchter/Vermehrer, die sich daran orientieren. Hier wird entschieden, wie der Markenartikel Mops (bzw Rassehund generell) auszusehen hat.

    Ob der Sieger nun der erste von 2, von 20 oder 200 gemeldeten Hunden ist - das ist vollkommen egal. Er steht auf dem Siegerpodest, wird vor laufender Kamera zum Best in Show gewählt wie in dem Video neulich, und nur das zählt. So und nicht anders hat der ideale Mops auszusehen.

    Das Elegante am offiziellen VDH Belastungstest für Kurznasen ist ja, daß die Hunde den Test einmalig vor dem Zuchteinsatz machen müssen, also im Alter unter 2 Jahren, wenn die meisten noch relativ fit sind. Was danach passiert, wen schert's.

    1 Kilometer bzw 11 Minuten am Stück traben, das bekommen alle sonstigen Kleinhunde mit normalem Körperbau ohne weiteres hin, eine Belstung sieht anders aus.

    Zum Vergleich: Es gibt eine offizielle Ausdauerprüfung, die zB beim Pinscher-Schnauzerklub zur Zuchtzulassung gehört. Für Zwergpinscher und Zwergschnauzer sind das 10 Km am Fahrrad, die im Tempo zwischen 10 und 15 Stundenkilometer zurückgelegt werden, übrigens gemeinsam mit den anderen Größen.

    Auch das ist keine Prüfung, für die ein gesunder Hund, der sich im Alltag genügend bewegen kann, spezielles Training bräuchte.

    Das wirklich Bedrückende an den Möpsen dieser Zuchtstätte sind die vielen positiven Schaubewertungen, die ausgerechnet diese maximale Extremform mit Titeln, Schleifen und Pokalen auszeichnen. Und das eben nicht auf der Vermehrerschau in Hintertupfingen, sondern auf VDH-FCI Scauen.

    Da hat man gedacht, es setzt endlich der Ansatz von Umdenken ein, aber nix da. :ugly: