Beiträge von dagmarjung

    Mein eigener Hund hat in dem Alter vielleicht 16 Stunden am Tag geruht. Also rumgelegen, rumgeguckt, mal kurz gedöst, zwischenrein den Liegeplatz gewechselt usw. Wirklich tief geschlafen hat der tagsüber nie. Und die Ruhephasen waren immer wieder von "mal gucken gehen, was Frauchen tut", "in der Küche um Futter betteln", "Socken aus dem Kleiderschrank reißen und durch die Bude werfen" usw. durchbrochen.

    Genau das ! Ruhen ist nicht nur Schlafen, sondern auch rumliegen und dösen. Und es ist typisch für Hunde, sofort wieder präsent zu sein, wenn was los ist.

    Bei Freilandforschungen an verwilderten Haushunden kamen die Forscher übrigens bei Jung- und Althunden auch auf diese etwa 16+ Stunden Ruhezeit (Schlaf und leichtes Dösen) und nicht mehr.


    Deckentraining, so wie ihr es versucht, ist mentaler Leistungssport und führt schon deshalb nicht zur Entspannung.

    Meine Pudelhündin Cara gehörte als Kleinpudel einer durchaus temperamentvollen Rasse an. Ich habe zuhause mit ihr niemals Decken- oder Ruhetraining gemacht. Sie durfte einfach ruhen oder schlafen, wann, wieviel und wo sie wollte und ich hatte einen ausgeglichenen Hund.


    Die einzigen Ruheübungen fanden draußen statt, in Bus oder Straßenbahn, Restaurant oder Cafe, da sollte sie sich zu meinen Füßen hinlegen. Also da, wo man es wirklich braucht.


    Wenn der Tagesrhytmus stimmt mit genug Ruhe und Aktivität im Wechsel - nach den Bedürfnissen des wachsenden Hundes muß man das immer wieder neu anpassen - dann sollte der Hund von alleine zur Ruhe finden, wenn gerade nichts los ist. Dann darf er sich auch hinlegen, wo er will, aufstehen und den Platz wecheln, wenn er will, sich selbstständig mit einam Spielzeug oder Kauteil beschäftigen usw.


    Wenn ein junger Hund von alleine nicht zur Ruhe findet, sollte man den Tagesablauf kritisch überprüfen. Oft liegt da die Ursache, im zuviel oder zuwenig oder in falscher Auslastung, zB zuviel geistig anstrengendes Training, zuwenig entspannte Schnüffelzeit. Ein überreizter Junghund findet schwer zur Ruhe, einer, dessen Bewegungs- und Spielbedürfnis nicht erfüllt wird ebensowenig.


    Es geistern aber auch absurde Zeiten im Internet herum, wie lange ein junger Hund angeblich schlafen sollte. Wie flying-paws schrieb, 20 Stunden oder mehr Schlaf ist völlig überzogen.

    Ja, seltsam. Wieso warum sollte jemand diesen Traumhund denn so dringend zurückbringen wollen, daß man schon in der Verkaufsanzeige derart ruppig werden muß?

    Hat man vielleicht schon einschlägige Erfahrungen gesammelt? Stubenreinheit? Demnächst anfallende Tierarztkosten? Beschwerden der Nachbarn?

    Fragen über Fragen...

    ja, magst du das vielleicht noch etwas näher erläutern? :smile:


    Ich persönlich liebe den echten Geschmack von Fleisch und Käse, aber die Vorzüge von Ersatzprodukten sind eindeutig: es müssen keine Tiere dafür sterben, nicht mal solche vom Biohof, und die Umwelt wird entlastet. Wenn also geschmacklich gute Ersatzprodukte entwickelt werden ist das in meinen Augen positiv.

    Ergänzend zu meiner Anekdote weiter oben:

    Ob der Hund nach der Schur aussieht wie aus dem Ei gepellt oder "na zum Glück wächst es ja wieder" ist egal. Es gibt aber einfach einige Stellen, die fummelig sind beim Schneiden und ein höheres Verletzungsrisiko haben, wie Lefzen Pfoten, Ohren, Geschlechtsteile, zum anderen aber auch zum Filzen neigen, zB bilden sich zwischen den Zehen gerne mit Dreck verklebte Filzröllchen.

    Und genau deshalb sollte man es sich zunächst einmal vom Profi zeigen lassen. Das Aussehen der Frisur ist dabei zweitrangig.

    Laie versus Profi, eine kleine Anekdote:


    Ich hatte gerade angefangen, Cara selbst zu schneiden und kurz nach einem der ersten Versuche besuchten wir das Sommerfest einer Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis, mit ein paar Ständen und diversen Aktionen für Hund und Halter. Eine Groomerin war auch da und bot Pfotenschneiden für 5 oder 10 Euro an. Da ich mit den Pfoten noch nicht so gut zurechtkam, nahm ich das Angebot gerne an.

    Als die Friseurin mit dem Pfoten fertig war, schaute sie Cara kritisch an und fragte "Haben Sie selbst geschnitten?"

    Ja, zugegeben, da gab es so einiges an Zipfeln und Ungleichheiten zu bemängeln. Das ließ ihr Künstlerinnenauge nicht ruhen und so begradigte sie hier, glich dort aus, schnitt nach und machte alles schön symmetrisch, und so werkelte sie bestimmt 20 Minuten oder mehr an meinem Hund herum, bis Cara schick wie aus dem Ei gepellt dastand. Aufpreis verlangte sie dafür nicht, ich habe aber trotzdem mehr gegeben. Künstlerseelen erkennen einander. :smiling_face_with_hearts:

    Ich hatte für Cara eine gute, aber keine Profi Moser Schermaschine mit einem Satz Aufsteckkämmen. Mit den Aufsteckkämmen kann man die Schnitthöhe gut variieren. Wichtig ist, daß die Zinken aus Metall sein müssen, Plastik geht nicht durchs Haar, sondern drückt es nur platt.

    Heute würde ich gleich eine zweite Wechselklinge mit einplanen, denn die Klinge wird schnell warm und dann muß man pausieren, bis sie sich wieder abgekühlt hat. Daduch dauert die ganze Prozedur länger.


    Ich hatte für Cara 1 Shampoo, eine Spülung, 2 Scheren (Groß und klein). Ein Föhn hat uns zwar gereicht, aber alle, die einen Blower benutzen, schwören auf diesen. Je größer der Hund, desto sinnvoller ist er sicherlich. Cara war ja nur ein kleiner Hund.


    Ganz wichtig ist in meinen Augen ein stabiler klappbarer Schertisch mit Galgen. Ohne Galgen fehlt dir die dritte Hand zur Sicherung des Hundes, wenn du schon zwei Hände für zB Pfote und Schermaschine braucht. Cara wollte dann immer ihre Kontrollnase zwischen Schermaschine und Pfote drängeln, die kurze Leine hat das verhindert.

    In der Badewanne mußte ich Cara aber nie anleinen.


    Einige Hundefriseurinnen bieten extra Welpengewöhnung an, wie oben geschildert, was ich für sehr sinnvoll halte, um den jungen Hund stressfrei und ohne jeden Druck an Handling und Maschine zu gewöhnen.


    Was das künftige Fell deines Goldendoodles betrifft, das kann man mit 4 Monaten noch kaum voraussagen. Gerade Goldendoodle (Langhaar vom Goldie kombiniert mit dem wolligen Pudelhaar) haben den Ruf, daß sie ein extrem pflegeaufwendiges Haarkleid bekommen können.

    Andererseits ist dein Hund ein Dreiviertelpudel, so daß hoffentlich der Pudel durchschlägt und du das Haar wie das vom Pudel pflegen kannst.