Beiträge von dagmarjung

    Bei lauten Geräuschen bekommt er Angst, ist fremden gegenüber sehr Misstrauisch.

    Testosteron ist nicht nur ein reines Sexualhormon, es fördert auch die Selbstsicherheit. Deshalb soll man Rüden, die zur Unsicherheit neigen, nicht kastrieren, weder chemisch noch chirurgisch, um sie nicht noch ängstlicher, womöglich noch zum Angstbeißer zu machen. Die brauchen ihr Testosteron, um sich in der Welt sicherer zu fühlen.

    Falls du also in diesen beiden Punkten, Geräuschangst und Mißtrauen gegenüber Fremden, auf Besserung durch eine Kastration hoffst, von wegen "ruhiger werden" im Sinne von "allgemein entspannter werden", diese Hoffnung würde sich nicht erfüllen, ganz im Gegenteil.

    Es ist normal, daß das Hirn in der Pubertät zunächst einmal mit Hormonen geflutet wird und der junge Rüde eine Weile nur an "Das Eine" denkt. (Passiert übrigens in der menschlichen Pubertät genauso.)

    Dieser Hormonhochstand geht beim mental ausgereiften Rüden dann auch von selbst wieder zurück, von wenigen Ausnahmen abgesehen.

    Wenn man hier erzieherisch dran bleibt und den Hund am Ausleben seiner Wünsche (Pipilecken, andere Hunde belästigen usw) hindert tut man ihm auch nichts Unrechtes an, denn auch ein junger Canide im Wildleben stößt hier auf deutliche Grenzen und hat keinen Zugang zu paarungsbereiten Weibchen. Gehört alles mit zur Lebenslektion Frust aushalten lernen.

    Was du schilderst, ist normales Verhalten eines Jungrüden, der einfach noch Erziehungsbedarf hat, aber kein Grund zur Kastration.

    Ich versteh den Unterschied nicht, hatte aber auch einen nordischen Welpen der nicht so schnell gefroren hat.

    Das ist der Unterschied. ;)

    Cara, als Welpe einer kleinen Rasse ohne nordisches Fell hätte ich jedesmal umständlich ein- und auspacken müssen zum gassigehen. Und das anfangs gefühlt ein dutzendmal am Tag. Ich weiß nicht mehr, wieviel sie anfangs mit 8,5 Wochen gewogen hat, vielleicht 1 Kilo? Jedenfalls kühlt so ein kleiner Welpe im Flusenfell im nasskalten Wetter schnell aus.

    Mit der Dunkelheit im ersten Winter hatte sie keinerlei Probleme, die kommt ja auch nicht von heute auf morgen.

    Cara war ein Sommerwelpe, am ersten Mai geboren. Ich habe es sehr genossen, daß ich mit Klein-Cara von Anfang an zeitlich unbegrenzt draußen sein konnte. Ans Lösen draußen war sie auch schon gewöhnt, weil die Welpen die letzten Wochen bei der Züchterin überwiegend im Garten (mit Hütte) zubrachten.

    Sommerwelpe macht meiner Meinung nach vieles einfacher, ich würde das immer vorziehen.

    Wobei auch Größe und Fell eine Rolle spielen. Cara war als Welpe nur meerschweinchengroß und das Lockenfell noch recht flusig.