Beiträge von dagmarjung

    Gerade weil ich die deutsche Sprache wertschätze, ärgere ich mich über plumpe und fehlerhafte Übersetzungen und lese Bücher englischsprachiger AutorInnen im Zweifelsfall lieber im Orginal.

    Paradebeispiel ist ein kürzlich erschienes Buch, "Herz des Imperiums" / "Winter's Orbit" dessen deutsche Leseprobe so ärgerlich schlecht war, daß ich lieber die englischsprachige Orginalausgabe bestellt habe.

    Wenn ich buchstäblich auf jeder zweiten Seite aus dem Lesefluss gerissen werde und in Versuchung bin, mit dem Rotstift durch den Text zu gehen, dann schränkt das den Lesegenuss ein. Und nein, die Stolpersteine waren im Orginaltext nicht enthalten, das lag nur an der Übersetzung. Beispiele hinter dem Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    Wenn die galaktische Kaiserin, Herrscherin über sieben Planeten in ihrem Thronsaal ihren nichtsnutzigen Playboy-Enkel zu sich einbestellt, dann wirkt sie auf diesen bestimmt nicht ehrerbietig, sondern wenn, dann ehrfurchgebietend. (Forbidding)

    "Wie die meisten Iskaner hatte er die ein Jahr währende Reise zum nächsten galaktischen Link - dem Tor zu den entlegeneren Teilen der Galaxie noch nicht gemacht."

    Wieso noch nicht? Steht sie ihm noch bevor? Ist eine solche Reise für alle oder die meisten Iskaner Pflicht oder kulturell stark impliziert, so wie die Pilgerreise nach Mekka für Muslime?

    Da wir uns in einem SF Szenario befinden, haben wir als LeserInnen kein Vorwissen über die Welt und greifen gierig nach jedem Hinweis, wie diese Welt funktioniert. Dieser scheinbare Hinweis ist aber eine Sackgasse, denn er kommt im Orginal gar nicht vor:

    "Like most Iskaners, he'd never made the year-long journey to the far-off galactic link - the gateway to the wider galaxy..."

    Ach so. Also bleiben die Leute auch hier normalerweise lebenslang auf ihrem eigenen Planeten und opfern nicht mindesten zwei Jahre ihres Lebens für eine Reise wohin auch immer hin und zurück durchs Wurmloch. Gleich ein ganz anderes Bild als im ersten Satz.

    Ja, ÜbersetzerInnen werden leider schlecht bezahlt, zumindest in der Unterhaltungsliteratur. Und das merkt man dann auch an der Qualität der Arbeit. Ich frage mich aber schon, warum der deutsche Verlag das Buch sogar mit einer "limitierten Collector's Edition mit Farbschnitt und Miniprint" neben der normalen Ausgabe hypt, dann aber offensichtlich an Basics wie einem vernünftigen Lektorat spart.

    Die allerersten Bücher von Prattchet sind auch in meinen Augen eher platt und unwitzig, unabhängig von Englisch oder Deutsch. Eine einzige gehetzte Abfolge von rasender Action und Gags. Anscheinend versuchte er damals, seinen überbordenden Einfallsreichtum möglichst dicht in das jeweilige Buch zu packen.

    Richtig gut und dann auch humorvoll werden die Geschichten erst, wenn P anfängt, seine Charaktere als Personen ernstzunehmen und zu entwickeln, anstatt sie nur als Pöppel oder Witzfiguren durch die Handlung zu treiben. Dadurch entsteht Tiefe, ohne die echter Humor nicht möglich ist. Deshalb empfehle ich immer, nicht mit den allerersten Bänden anzufangen, sondern am besten mit "Wachen, Wachen!", "Gevatter Tod" oder "MacBest".

    Jemand, der am Tag der Ankunft seines Welpen keinen anderen Gedanken im Kopf als Content fürs Internet zu produzieren, um möglichst viele Likes zu generieren - wieso bist du überrascht, daß da nichts Vernünftiges bei rauskommt?

    Ich lese sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Bei Terry Prattchett habe ich Bücher in beiden Sprachen, und obwohl Pratchetts Wortwitz natürlich im englischen Orginal am allerbesten rüberkommt, sind auch die deutschen Übersetzungen sehr gut.

    Das trifft aber leider nicht auf alle Übersetzungen aus dem Englischen zu. Neulich erst habe ich eine Leseprobe gelesen, "Herz des Imperiuns" Orginaltitel "Winters Orbit", 10 Seiten schlampige Übersetzung voller ärgerlicherFehler und ohne Sprachgefühl. Das Buch habe ich mir dann auf Englisch gekauft.

    Davon, dass das mal ein Harry Potter FanFic war, merkt man nix mehr, das haben sie wirklich gründlich umgeschrieben. Das ursprüngliche FanFic gibts nicht mehr - hätte ich gerne mal reingelesen, um zu vergleichen.

    Gibt's doch noch: Weil hier so viele "Alchemised" erwähnt haben, war ich neugierig, hab's gegoogelt und bin dabei natürlich auch auf den Ursprung der Geschichte gestoßen. Das Fanfic unter dem Titel "Manacled" wurde zwar auf Ao3 gelöscht, kursiert aber immer noch im Internet, zB hier:

    https://drive.google.com/file/d/1tfm8_G…lCQkbXYtU9/edit

    Ich hab gestern abend mal reingelesen, bislang sehe ich vor allem, daß die Autorin nicht nur Harry Potter, sondern vor allem auch The Handmaids Tale sehr gründlich gelesen hat.

    Eine Frage an alle hier, die "Alchemised" lesen oder lesen wollen:

    Der große Unterschied zwischen Fanfiction und Orginalwerk ist der, daß in der Fanfiction alle Charaktere und meist auch die Welt, in der die Handlung spielt, als bekannt vorausgesetzt werden dürfen. Man kann also mit wenigen erklärenden Sätzen: Der Krieg ist zu Ende, Voldemort hat gesiegt, Harry und alle KämpferInnen vom Orden des Phönix sind tot, Hermione wurde gefangengenommen - direkt in die Handlung springen.

    Von allen auftretenden Charakteren hat man ohne weitere Einführung sofort ein Bild im Kopf, es reicht, den Namen zu nennen. Desgleichen müssen Schauplätze wie Hogwarts oder Malfoys Anwesen nicht extra erklärt werden, oder Dinge wie die lebendigen Porträts. Das gesamte Worldbuilding wurde ja von Rowling erledigt.

    Beim Orginalwerk ist das natürlich ganz anders.

    Von daher stelle ich mir die Übertragung von einem Fanfic in ein orginales Werk doch schwierig vor, weil es nicht ausreichen kann, nur die Namen und ein paar Details auszutauschen.

    Wie ist das bei Alchemised gelungen?

    Ich habe nicht vor, das Buch zu lesen und auch das Fanfic ist glaube ich nicht so meins. Daher würde mich eure Meinung dazu interessieren.

    Wie niedlich sind denn eure Hunde mit ihren Plüschis! :smiling_face_with_heart_eyes:

    Bei Cara waren Plüschis eindeutig Beute und nicht Freunde. Sie wurden geschüttelt, beknabbert und irgendwann mit Genuß ausgeweidet. Ich hab die Füllung dann immer wieder reingestopft und die Haut geflickt, bis es irgendwann nicht mehr ging.

    Muttergefühle hat Cara nur selten entwickelt, und zwar in der Scheinmutterschaftsphase und dann gegenüber kleinen Gummispielzeugen. Eines war eine Kreuzung aus einem Fußball und einem Totenschädel (wer denkt sich sowas aus???), das andere eine Art Gummihamburger mit Gesicht obendrauf. Cara hatte auf jeden Fall die häßlichsten Welpen der Welt! :D

    Also Aktivitätszeit draußen sind drei kleine Runden von 10 bis 30 Minuten.

    Das ist für einen 7 Monate alten Junghund sehr, sehr wenig. In diesem Alter sind Hunde doch energiegeladen und diese Energie muß auch irgendwo hin. Sie sind noch nicht ausdauernd genug für lange Märsche am Stück, aber die Möglichkeit zur längeren freien Bewegung (alternativ an der Schleppleine) muß gegeben sein. Der Hund muß auch mal rennen dürfen, genügend Zeit zum Schnüffeln haben, sich mit seiner Umwelt auseinandersetzen, bummeln, klettern, schwimmen, sich und seinen Körper erfahren. Und nicht nach einer Viertelstunde gleich wieder umdrehen nachhause.

    Kleine Runden von um die 20 Minuten sind gut zum Lösen. Mit meiner kleinen Pudelhündin habe ich im selben Alter täglich außer solchen kleinen Runden immer auch eine größere gemacht, von 1 bis 2 Stunden. Keine Kilometer runtergerissen, sondern einfach Aufenthalt draußen am See, auf einer Wiese, ein Stück weiter gegangen usw.

    Was ist morgens eine normale Runde bzw abends eine größere zeitlich?

    Sobald ich jedoch aufstehe oder den Raum verlasse ist sie wach und kommt hinterher. Ich denke einfach, weil sie denkt es passiert was oder gerade in der Küche wegen Essen.

    Das finde ich normales Hundeverhalten, gerade bei einem jungen Hund. Hunde ruhen und dösen viel, sind aber sofort wach und handlungsbereit, wenn etwas auch nur halbwegs Interessantes passiert.

    Wenn deine Hündin liegt und du willst nicht, daß sie aufspringt, dann lass sie in Ruhe liegen und faß sie nicht an. Junge Hunde sind in aller Regel wenig schmusig, sondern fassen Berührungen meist als Spielaufforderung oder mindestens als Einladung zu Aktivität auf.

    Schnüffeln kann auch eine Übersprungshandlung sein, wenn der Hund gestresst oder überfordert ist.

    Ich vermute, bei euch muß man die größeren Zusammenhänge anschauen.

    Wie ist euer Tagesablauf? Was macht ihr, wann und wieviel? Wie sind die Ruhezeiten, wie gestaltest du Spaziergänge und sonstige Aktivitäten, wieviel und wie lange sind Trainingseinheiten?

    Mit 7 Monaten sind die allermeisten Hunde noch sehr kindlich und noch lange keine "Teenager". Das heißt, die Konzentrationsfähigkeit ist noch recht kurz, und die Fähigkeit zur Selbstbeherrschung noch nicht sehr ausgeprägt.

    Wie oft und wie lange muß sie an der 2 Meter Leine laufen? Wie sieht es mit Freilauf aus oder alternativ an der Schleppleine?