Das war ein schlimmer Schock für euch. Es ist sehr hart, wenn man so gar keine Zeit hat, sich an den Gedanken zu gewöhnen, daß man loslassen muß.
Natürlich stellt man sich nachher Fragen, wenn man eine so einschneidende Entscheidung unvorbereitet treffen muß. Ich möchte euch aber darin bestärken, daß es die richtige war.
Ich habe zwei Hunde auf plötzliche Art und Weise verloren, meine Schäferhundin von heute auf morgen im Alter von 8 Jahren wegen einer Magendrehung und meine Pudelhündin zwar mit fast 14 Jahren, aber dann doch unerwartet, und zwar ähnlich wie bei euch: Während einer Gebärmutter-OP rief mich die Ärztin an und sprach von vielen Tumoren in mehreren Organen.
Wie ihr mußte auch ich die Entscheidung zur Einschläferung sehr plötzlich treffen. Zusammen mit der Ärztin habe ich dann entschieden, Cara nicht mehr aufwachen zu lassen. Denn es wäre von dem Punkt an nichts mehr besser geworden, nur immer schlechter. Die eventuell gewonnene Zeit wäre also nur Leidenszeit gewesen. Das wollte ich meiner Hündin erparen.
Hunde sind (wie andere Tiere) Meister darin, auch schlimme chronische Schmerzen zu verstecken. Im Wildleben gibt es keinen Tierarzt und wer Schwäche zeigt, zieht die Aufmerksamkeit von Beutegreifern auf sich und verliert auch leicht die soziale Stellung in der Gruppe. Da spielen also noch Urinstikte mit.
Wenn man mit etwas innerem Abstand noch einmal Bilder oder Videoaufnahmen vom Hund aus früheren guten Jahren anschaut und mit dem Zustand kurz vor dem Ende vergleicht, merkt man oft erst so richtig, daß der Hund in der letzten Zeit doch deutlich stiller, passiver, eingeschränkter und lustloser war als früher. Man hat es durch den langsamen Verfall nur nicht so wahrgenommen.
Euer Hund hatte bereits chronische Schmerzen durch den fortschreitenden Krebs und da wäre auch keine Aussicht auf Heilung gewesen. Die Lebensqualität wäre fortan nicht mehr dagewesen, es wäre nur immer noch schlechter geworden und das habt ihr ihm erspart.
Wenn es sein Hund wäre würde er ihn sofort erlösen, weil er Schmerzen haben muss.
Das ist für mich ein ganz wesentlicher Punkt, auch eine Frage, die ich dem Tierarzt in solch einen Fall stelle. Er hat sie klar aus seinem Fachwissen heraus beantwortet.
Ihr habt das Richtige getan.
Ich wünsche euch viel Kraft! 