Beiträge von dagmarjung

    hat gebellt (aber mit wedelndem Schwanz),

    Wichtig: Schwanzwedeln ist lediglich ein Zeichen von Erregung - das muß aber keineswegs freudige Erregung sein!

    Ob Freude, Agression oder Jagdtrieb - das kann man nur im Zusammenhang mit der sonstigen Körpersprache erkennen.


    Wenn ein Hund einen anderen verbellt und dabei mit dem Schwanz wedelt, ist er aufgeregt, aber er freut sich nicht, sondern will den anderen Hund vertreiben.

    Tumore können sehr schnell wachsen. Meine Pudelhündin war 4 Wochen zuvor in einer Spezialklinik gründlich per Ultraschall untersucht worden, ohne Befund. Dann, einen Monat später: viele Tumore an mehreren Organen. Die dann ja auch ebenso schnell weiter gewachsen wären, davon konnte man ausgehen.


    Die Lebensuhr war eben abgelaufen.

    Ich hätte mir natürlich gewünscht, daß ich die letzten Stunden mit Cara hätte verbringen können, das war wegen der Not-OP nicht möglich. Das hängt mir heute noch nach.

    Aber nicht die Entscheidung an sich, Cara an diese, Punkt einschläfern zu lassen.

    ist sie sehr dominant und wenn die Rangfolge gecheckt ist okay)

    Rangfolgen gibt es in der Natur einem zusammengehörigen Rudel, also einem Familienverband. Da haben die Eltern naturgemäß als Anführer eine dominante Rolle vor ihren jüngeren Nachkommen. Die jüngeren Rudelmitglieder folgen den Älteren und profitieren dabei von deren Erfahrung. Das funktioniert von beiden Seiten aus ohne nennenswerte Auseinandersetzungen und Machtdemonstrationen. Einfach dadurch, daß die Alten die wichtigen Aktivitäten bestimmen, wann geruht oder gejagt wird usw.


    Bei Gehegewölfen sieht das ganz anders aus, weil diese auf engem Raum zusammengesperrt sind und sich nicht ausweichen können.

    Die Dominanztheorien, die aus solchen Beobachtungen von Gehegewölfen auf Hunde übertragen wurden, gelten daher heute als veraltet.

    Das wäre so, als wenn man menschliches Sozialverhalten ausschließlich an Gefängnisinsassen studieren würde.


    Unter Hunden, die sich nur zufällig begegnen, gibt es keine Rangordnung. Was es aber gibt, ist neben freundlich interessiertem Kontakt auch unfreundliche Verhaltensweisen: Einschüchtern, Bedrohen, Mobben, Vertreiben, Angreifen.


    Aus deiner Schilderung würde ich folgern, daß deine Hündin eigentlich nicht viel vom Kontakt mit Fremdhunden hält und sie sich lieber vom Leibe halten möchte.

    Unerfreulich für die Fremdhunde ist das Verhalten deiner Hündin in jedem Fall, und richtig gefährlich wird es, wenn sie mal auf einen trifft, der Kontra gibt und sich nicht einschüchtern lässt. Dann ist die Beißerei da.


    Nicht jeder Hund braucht und will Kontakt zu Fremdhunden! Viele sind froh, wenn sie ausweichen dürfen und andere Hunde ihnen nicht zu nahe kommen.

    Das war ein schlimmer Schock für euch. Es ist sehr hart, wenn man so gar keine Zeit hat, sich an den Gedanken zu gewöhnen, daß man loslassen muß.
    Natürlich stellt man sich nachher Fragen, wenn man eine so einschneidende Entscheidung unvorbereitet treffen muß. Ich möchte euch aber darin bestärken, daß es die richtige war.


    Ich habe zwei Hunde auf plötzliche Art und Weise verloren, meine Schäferhundin von heute auf morgen im Alter von 8 Jahren wegen einer Magendrehung und meine Pudelhündin zwar mit fast 14 Jahren, aber dann doch unerwartet, und zwar ähnlich wie bei euch: Während einer Gebärmutter-OP rief mich die Ärztin an und sprach von vielen Tumoren in mehreren Organen.

    Wie ihr mußte auch ich die Entscheidung zur Einschläferung sehr plötzlich treffen. Zusammen mit der Ärztin habe ich dann entschieden, Cara nicht mehr aufwachen zu lassen. Denn es wäre von dem Punkt an nichts mehr besser geworden, nur immer schlechter. Die eventuell gewonnene Zeit wäre also nur Leidenszeit gewesen. Das wollte ich meiner Hündin erparen.


    Hunde sind (wie andere Tiere) Meister darin, auch schlimme chronische Schmerzen zu verstecken. Im Wildleben gibt es keinen Tierarzt und wer Schwäche zeigt, zieht die Aufmerksamkeit von Beutegreifern auf sich und verliert auch leicht die soziale Stellung in der Gruppe. Da spielen also noch Urinstikte mit.


    Wenn man mit etwas innerem Abstand noch einmal Bilder oder Videoaufnahmen vom Hund aus früheren guten Jahren anschaut und mit dem Zustand kurz vor dem Ende vergleicht, merkt man oft erst so richtig, daß der Hund in der letzten Zeit doch deutlich stiller, passiver, eingeschränkter und lustloser war als früher. Man hat es durch den langsamen Verfall nur nicht so wahrgenommen.


    Euer Hund hatte bereits chronische Schmerzen durch den fortschreitenden Krebs und da wäre auch keine Aussicht auf Heilung gewesen. Die Lebensqualität wäre fortan nicht mehr dagewesen, es wäre nur immer noch schlechter geworden und das habt ihr ihm erspart.


    Wenn es sein Hund wäre würde er ihn sofort erlösen, weil er Schmerzen haben muss.

    Das ist für mich ein ganz wesentlicher Punkt, auch eine Frage, die ich dem Tierarzt in solch einen Fall stelle. Er hat sie klar aus seinem Fachwissen heraus beantwortet.


    Ihr habt das Richtige getan.


    Ich wünsche euch viel Kraft! :streichel: