Beiträge von dagmarjung

    Der Knackpunkt beim Australian Shepherd ist, daß es sich um einen Arbeitshund (Treib- und Hütehund) handelt, der erst seit kurzer Zeit als Begleithund gehalten wird. Die typischen und ursprünglich gewollten Arbeitseigenschaften wie Hüte/Treibverhalten und Durchsetzungswille auch gegenüber Großvieh, aber auch Territorialität, Ressourcenverteidigung und Wachverhalten sind für Halter von Familien- und Begleithunden lästig bis problematisch. (Hüteverhalten basiert auf Jagdverhalten, auch dieses ist entsprechend ausgeprägt.)


    Wenn das ursprüngliche Zuchtziel Arbeit wegfällt, verschwinden die ensprechenden Anlagen deshalb noch lange nicht. Das alte Zuchtziel wird lediglich durch ein neues ersetzt, meistens das Aussehen. Die alten Wesenseigenschaften treten aber immer noch auf, allerdings in größerer Bandbreite und kaum vorhersagbar. Daher kommt es, daß es unter den heutigen Aussies sowohl recht angenehme Begleithunde als auch hochproblematische Vertreter gibt, und alles dazwischen. Man kann Glück haben, aber es ist ein Lotteriespiel. Schon weil sich erst beim Erwachsenwerden zeigt, was für Eigenschaften der Hund wirklich mitbringt.


    Wenn du ungeschönt wissen willst, was Tendenzen dieser Rasse sind, dann schau auf "Aussie in Not" Seiten und studiere die sich häufig wiederholenden Abgabegründe.


    Natürlich kann und muß man Hunde erziehen, aber ständig gegen die natürlichen Anlagen anzutrainieren, ohne daß der Hund seine Talente ausleben darf, ist mühselig und frustrierend.


    Von seinen Anlagen her ist ein Treib- und Wachhund einfach etwas ganz anderes als der heute meist gewünschte sportliche Immerdabei-Begleithund, der von Agility bis Kindergeburtstag alles mitmacht.


    Das oben gesagte gilt ähnlich für viele weitere Hunderassen, die heute noch Gebrauchshunde sind oder es bis vor kurzer Zeit waren.

    Ein Dackel, der schissig den Schwanz zwischen die Beine klemmt, nur weil er angefasst und fotografiert wird, hat mit dem kernigen Bauhund von früher auch wesensmäßig nicht mehr viel zu tun. Daß das nämlich kein momentaner Ausrutscher, sondern offenbar normal für diesen Hund ist, ist, schließe ich daraus, daß der Züchter genau dieses Bild als Ideal veröffentlicht.


    Inzucht wirkt sich auch aufs Wesen negativ aus.

    Der Clicker ist eine Lernhilfe, keine Dauereinrichtung. Wenn das Gelernte sicher sitzt, dann benutzt du ohnehin keinen Clicker mehr.


    Daher stellt sich das Problem mit zuvielen Leckerchen nicht, wenn du mit dem Clicker korrekt arbeitest.

    gefüllte Plümmos (Sorry, wie sagt man außerhalb der Rheinlandes?

    :klugscheisser: Auf fein (und französisch) kann man Plumeau dazu sagen. Und wird damit zB auch im ebenfalls von Napoleon eroberten Schwabenland verstanden. Wie weit nach Russland rein weiß ich nicht, da hätten die frierenden französischen Soldaten bestimmt gerne schön warme Plumeaux gehabt.

    Ja richtig also kurz zum Thema mit den Leuten in die er reinbeißt. Ich bin draußen unterwegs und jeder an dem ich vorbeikomme ist nur auf den Welpen fixiert. Da wird gestrahlt, gelockt gefummelt und am Kopf rumgetatscht ( das mag er wirklich gar nicht, höchstens hinter den Ohren wird er gerne gekrault) teilweise wird er auch einfach hochgenommen und wenn ich sage das ich das nicht möchte werde ich schon das erste Mal doof angemacht.

    Mal ehrlich: in solche Leute würde ich auch reinbeißen. :ugly:


    egal wie niedlich, auch Hunde haben ein Recht auf Individualdistanz. Meine Pudelhündin sah als Welpe auch aus wie ein kleines Steifftier, ich kann mich noch gut erinnern, wie übergriffig manche Leute waren. Zum Glück war ich wachsam. Ich habe mich dazwischengestellt und bin notfalls auch sehr energisch gegen die Leute geworden. Hochheben geht gar nicht!!! Cara durfte Kontakt zu Menschen haben, aber immer nur so, daß sie sich dabei wohl fühlte und sich jederzeit selbstständig aus der Situation entfernen konnte, sobals sie genug hatte.


    Wie bei Hunden hilft es auch bei Menschen, unerwünschtes Verhalten schon im Ansatz zu unterbinden. :D

    Zu Zeiten meiner Großeltern und davor war das gar nicht so selten, ich kenne einige Berichte von Hunden, die mit abgezähltem Geld alleine zum Brötchenholen oder sogar zum Metzger geschickt wurden. Es ist ja auch eine schöne Aufgabe und braucht, anders als der Film suggeriert, nicht gerade eine spezielle Superbegabung.

    Cara liebte es, Brötchen nachhause zu tragen. Das war ihr Vorrecht und Privileg. Ich bin auch überzeugt, daß sie die Bewunderung genoß, die ihr reichlich zuteil wurde, wenn sie hoch erhobenen Hauptes mit ihrer Brötchentüte an den Passanten vorbeitrabte.

    Sie hätte das auch ohne meine Begleitung getan. Aus Sicherheitsgründen war ich aber immer dabei.