Ich habe noch nie einen "Clickerjunkie" gesehen und ich habe mich ne zeitlang ziemlich intensiv mit Clickern/Shaping/Tricksen beschäftigt. Ja, manche Hunde fangen dabei an Verhalten abzuspulen (was in gewisser Form auch gewünscht ist!) und neue Verhaltenstechniken auszuprobieren, aber "süchtig" war da kein Hund. Pinkeln konnten auch noch alle ohne Kommando.
Ich tue mich mit dem Begriff "Junkie" aber eh schwer und auch mit der pauschalen Aussage "Wurfspiele machen süchtig". Am ehesten ist für mich ein "süchtiger" Hund ein Hund, den @Anju&co hier beschreibt:
Der Hund ist nur auf den Ball und die Schleuder fokussiert, durchgehend angespannt und absolut nicht ansprechbar.
So. Das zeugt für mich aber erstmal daher, dass der Hund kein Ende kennt und ihm dieses nie beigebracht wurde. Meine Hündin würde auch ewig hinter ihrer Beute herhetzen, bringt natürlich rassebedingt schon ne Menge Beutetrieb mit und hat auch Energie ohne Ende - und ja, die konzentriert sich auch nicht auf andere Dinge, wenn ich mit nem Ball vor ihr rumwedel. Der Hund weiß aber, dass ich das Spiel beende und fordern dann nichts mehr bringt. Die kann wunderbar auf "normales Gassi" schalten, wenn ich sage, es ist Schluss. Und mir ist noch kein (unverdorbener) Hund begegnet, der das nicht hätte lernen können.
Im Hundesport ist es auch normal, den Hund über den Beutetrieb zu arbeiten. Die Hunde sind nicht weniger erregt, haben nur gelernt, dass sie nur über Umwege an ihr Ziel kommen. 