Beiträge von Terry

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    Es geht wieder los. Haben 15 Minuten mit ihr gespielt. Igelball holen, "Tauziehen" & danach 6 Übungen zur Erinnerung (Sitz, Platz & Nein je 2x).


    das wäre für mich jetzt erstmal völlig unterinteressant. Sitz, Platz und Co. forder ich z.B. den ganzen Tag in verschiedenen Situationen als normal (ok brauche ich eh nicht). Da diese Dinge so mancher HH braucht würde ich dies nicht in solche eine Spieleinheit als Einzelsequenz packen.

    Was für euch vielleicht sinnvoller wäre: mit ihr Toben und zwischen drinn immer wieder Ruhe einfordern. Also Spiel auch mit Grenze setzen abbrechen. Wird dies dann akzeptiert wird weiter gespielt.

    Ein Sitz, wenn es dann sein muss, sollte z.B. eingebaut werden bevor sie los darf um den Igel zu holen. Wobei ich sagen muss das ich das mit Ashkii überhaupt nicht spiele, da ich nicht möchte das er hinter bewegliche Dinge hinterher geht. Das ist bei mir Tabu. Erst wenn er sich nicht mehr für bewegliche Dinge mit hinterher laufen interessiert bzw. sofort zu stoppen ist, werden solche Spiele vielleicht mal gespielt.

    Mit einem vorsichtigen knabbern an meinen Händen habe ich bei Ashkii kein Problem. Jegliches übermütige beißen und schnappen wird sofort energisch abgebrochen.

    Sorry, für mich spinnen die. Kenne das leider auch aus meinem Verein. Eine Trainerin, welche ich sonst für sehr kompetent halte, schwärmt auch dafür (und nutzt es auch).

    Wer natürlich meint ein Hund hat nur Schmerzen wenn er schreit oder meidet wird seinem Hund unwissentlich noch so manche Schmerzen bereiten.

    Die Hunde, die so ein Teil umbekommen haben, haben weiter gezogen wie die Ochsen, hatten dann halt ne schicke "Wespentailie". Nö, geschrien haben die nicht, ängstlich waren die auch nicht, kann mir aber nicht vorstellen das dies für die inneren Organe (von den Nervenbahnen mal ganz zu schweigen) wirklich gesund ist.

    Ein Hund korrigiert sich nur von allein wenn er etwas "unangenehmes" vermeiden will. Hat mit Respekt nicht wirklich etwas zu tun. Und entspannen tut er sich mit Sicherheit nicht. Der Drang zu ziehen wird einfach nur unterdrückt.

    Ich kenne keinen Hund, bei dem das angewendet wurde, der später wirklich kontrollierbarer war. Denn beim Absetzen dieser "Methode" war sofort das alte Verhalten wieder da.

    Was bindet den Hund freiwillig?

    Vertrauen? Sicherheit? Geborgenheit? Respekt?

    Das sind für mich Dinge die ich versuche dem Hund zu vermitteln.

    Vertrauen: der Hund lernt mich so kennen wie ich bin. Mit allen Vor- und Nachteilen. Er lernt mich dadurch zu lesen und kann darauf hin sein Verhalten richten. Wenn ich versuche zu "schauspielern" durchschaut das ein Hund. Er kann mich nicht lesen lernen da sich die äußeren Signale (hohe Stimme und Lob) von den inneren Signalen (kurz vor dem Platzen) unterscheiden. Also bin ich für absolute Ehrlichkeit um das Vertrauen eines Hundes zu erlangen.

    Sicherheit: die Hundewelt unterscheidet sich von der Menschenwelt. Ein Hund wird mit seinen Mitteln versuchen sich darin zurecht zu finden. Lasse ich dies unkontrolliert zu nehme ich dem Hund ein Stück Sicherheit. Denn er wird mit seinem Verhalten evtl. etwas auslösen, was ihm einen Erfolg suggeriert aber nicht wirklich einer ist (Angriff ist die beste Verteidigung z.B.). Am idealsten ist es für mich wenn ein Hund sich bei Unsicherheiten bzw. Gefahr an seinem HH orientiert bzw. ihm die Entscheidung überlässt.

    Geborgenheit: entsteht aus dem Sicherheitsgefühl. Er soll das Gefühl bekommen sich "fallen" lassen zu können.

    Respekt: entsteht, meiner Meinung nach, aus dem Vertrauen. Genau zu erkennen was der HH wünscht und was nicht. Grenzen setzen z.B.. Damit meine ich jetzt nicht ob ein Hund auf die Couch darf oder nicht. Sondern wie "gesittet" er sich im Alltag zu bewegen hat.

    Leider ist es so, das der Gehorsam über Dinge festgemacht wird, die wir Menschen bestimmen. Um den Gehorsam zu erhalten wird überwiegend konditioniert und oft mit möglichst vielen Hilfsmitteln gearbeitet. Vertrauen, Sicherheit und Geborgenheit und damit auch Respekt haben dann oft keine Möglichkeit sich zu entwickeln da viel zu viel "mechanisch" manipuliert wird.

    Hat ein Streuner eine gute Bindung?
    Mh, kommt darauf an welche Motivation dahinter steckt. Folgt ein Rüde läufigen Hündinnen hat das für mich nicht wirklich etwas mit mangelnder Bindung zu tun. Das ist seine Natur. Könnte mir aber vorstellen das bei einem nicht von UO und Futter abhängig machen dafür mit viel Sozialkontakt zum Menschen (meine jetzt aber keine Abhängigkeit) und erlangem von Respekt sogar ein intakter Rüde bei seinem HH bleibt.

    Wird allerdings Morgens die Tür aufgemacht, Hund geht sich den ganzen Tag "amüsieren" und kommt Abends nach Hause ist da wohl eher das warme Plätzchen und das Futter "bindend".

    Für mich ist eine echte Bindung etwas was lange braucht um zu entstehen und hat nichts damit zu tun ob der Hund an einem klebt oder Kommandos befolgt.

    Ein Hund der sich für seine Wichtigkeiten interessiert, dabei aber seinen HH nicht "im Regen" stehen lässt und ihm ohne Hilfsmittel (Leine, Leckerli usw.) folgt hat für mich eine gute Bindung. Dabei muss das "folgen" nicht an einer Zeit fest gemacht werden. Ein Hund, der eine gute Bindung hat, wird seine "Arbeit" erledigen und dann schnellstens seiner Gemeinschaft folgen.

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    Das Abrufen aus dem SPiel ist wirklich schon was für Fortgeschritte


    Nö, da behaupte ich das Gegenteil. Es kommt nur darauf an welche Wertigkeiten vorhanden sind, wie der restliche Alltag sich abspielt. Wenn da Respekt eingefordert wird (durch Bewegungseinschränkung z.B. wenn nötig), wenn der Hund beobachtet wird und alles was er anbietet (ein zurück kommen z.B. oder ein dableiben nicht mit einem "nun lauf" vermasstelt wird) sofort genutzt wird, geht so etwas recht fliessend.

    Solange alles getrennt wird und extra geübt wird, wird ein Hund nicht lernen das es etwas Natürliches ist. Sondern für ihn sind es einfache Tricks die er ignoriert je älter er wird und je mehr er SEINEN Wichtigkeiten nach geht.

    Hunde lernen sich an unseren Signalen (die jeder Mensch anders gibt) zu orientieren. Sicherlich ist es gut wenn ein Außenstehender beobachtet und evtl. falsche Signale erkennt und diese dann korrigiert werden können.

    Aber da in vielen HuSchu nur nach 08/15 gearbeitet wird (Sitz, Platz und Co.) wird genau dieses nicht wirklich gelehrt (wobei der Alltag ja auch nicht überwacht wird/werden kann).

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    Er hat es noch nicht gelernt sich aureichend an seinem Menschen zu orientieren.............., also hat er eine fehlende Bindung. (Aus welchem Grund auch immer)


    vielleicht ist es einfach eine Definitionssache (das Wort Bindung).

    Ich behaupte mal das Barry (den ich mit 3 Jahren übernommen habe) ziemlich schnell gut abrufbar war (vom 1ten Tag an auf den Feldern offline, nach 3 Wochen auch auf der Straße) und bis auf seinem "Verkloppen anderer Hunde", beginn ca. 3 Monate nach Übernahme, hatte er erst nach ca. 2 - 2 1/2 Jahren angefangen eine wirkliche Bindung zu mir aufgebaut.

    Heute hat er eine sehr gute Bindung zu mir. Und trotzdem geht bei ihm es auch etwas "verzögert" wenn er was Spannendes vor sich hat. Er ist jetzt allerdings 9 1/2 Jahre alt und weiß letztendlich immer wo er hingehört.

    Cora*s Welpi und meiner müssen erst einmal einen Weg zu uns finden. Das wird dauern und eine wirkliche Bindung, die ich übrigens eher daran ausmache, wie der Hund sich in Notsituationen verhält (also z.B. Schutz beim HH sucht), wird eher noch dauern denn so etwas entwickelt sich langsam. Und ganz böse behaupte ich das eine Leckerligabe vom ersten Tag bei vielen Hunden und HH da mehr im Wege steht als nützt (ob das im vorliegenden Fall auch so ist weiß ich natürlich nicht).

    Also hier wird gerade wieder das Pferd von hinten aufgezäumt und für mich trägt da die HuSchu leider einen, für mich, negativen Beitrag bei:

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    Aber diese Prägung, die sie in ihren ersten 10 Lebenswochen verinnerlicht hat, dass Hunde viel wichtiger sind als die Menschen, muss sie vergessen und sie muss lernen, sich auf mich zu konzentrieren... Ich bin echt ratlos


    Der Hund ist in den ersten Wochen mehr mit Hunden zusammen gewesen als mit Menschen. Hat also genug Sozialisierung in der Richtung gehabt. Und anstatt dann den Menschen in den Mittelpunkt zu rücken wird eine Welpenschule besucht, bei der Hundi lernt das Hunde das Wichtigste auf der Welt sind.

    Da hätte die HuSchul vernünftig aufklären müssen. Denn erst wäre der Bezug zu dem Menschen Wichtig gewesen und parallel, in kleinen Dosierungen der Kontakt zu Hunden.

    Wenn einem Hund vom ersten Tag der Übernahme an beigebracht wird das andere Hunde sooo wichtig sind, brauchen viele HH sich nicht zu wundern das es dann beim Abrufen Probleme gibt.

    Umgekehrt wird ein Schuh drauss: der Mittelpunkt ist die Gemeinschaft in der er lebt (mit allen Familienmitgliedern; ob zwei oder vierbeinig), dann der Alltag und in diesem Alltag der Umgang mit fremden Hunden.

    Das Hundi jetzt nicht kommt hat nichts mit fehlender Bindung zu tun, sondern resultiert einfach daraus das der Hund es nicht anders gelernt hat. Ihn dann anzufangen abzurufen und anzuleinen ist in meinen Augen so was unprofessionell, daß ich mich darüber schon fast aufregen könnte (wenn es sich lohnen würde).

    Ashkii wurde von Anfang an kein einziges mal abgerufen und angeleint. Hat er die ersten Tage gespielt, wurde er einfach ohne Kommentar eingesammlt (habe ihn unter den Arm geklemmt) bin ein bisschen weiter gegangen, runter gelassen und habe dann mit ihm intensiv gespielt.

    Dann wurde immer darauf geachtet das er mit Indianergeheult animiert wurde aufmerksam zu werden. Allein durch hinhocken und dieses Geheul kam er immer sofort (vom ersten Tag an) angerannt.

    Dies habe ich natürlich nicht gemacht wenn er intensiv gespielt hat. Dann wurde, wie schon erwähnt, eingesammelt.

    Er ist jetzt 16 Wochen alt und lässte Hunde Hunde sein wenn ich weiter gehe. Dann kommt er hinter mir her. Ab und an wird er mit hoher Stimme noch animiert. Aber das wird immer seltener.

    Auch lässt er sich jetzt soweit kontrollieren, daß er nicht sofort loszudüsen wenn er andere Hunde sieht sondern bleibt bei mir (nicht immer, aber immer öfter).

    Wäre ich von Anfang an in eine Welpengruppe gegangen ohne zu wissen wie man im Alltag weiter arbeitet hätte ich sicherlich auch ein Problem.

    Klar werden jetzt viele sagen warte mal ab was in 2 Monaten passiert wenn er älter ist. Bis jetzt haben meine Welpen nie eine Welpengruppe besucht sondern mich als Mittelpunkt und ihren Alltag kennen gelernt (in dem sie massig anderen Hunden begegnet sind). Und solche Probleme habe ich nie kennen gelernt. Und bei meinem ersten Welpen war ich auch einfach nur Anfänger. Selbst bei Ashkii lerne ich immer wieder dazu.

    Meiner Meinung nach wäre es jetzt erst einmal wichtig diese Sozialkontakte so weit runter zu fahren bis auf ein Minimum und an der Bindung zu arbeiten.

    Denn die ist ja sofort ausgeschaltet wenn ein Hund auftaucht. Hat er ja auch nicht anders gelernt. Anderer Hund taucht auf: Party.

    Vor allen Dingen würde ich ihn nicht beibringen: Leine und dann ist Spiel beendet. Sondern erst wird anständig an der Leine gegangen und dann kann man darüber reden ob gespielt werden darf.

    Die Reihenfolge, die es dem Hund erst möglich macht zu verstehen, ist hier völlig auf den Kopf gestellt. Freiheit, Freiheit, Freiheit zwischendurch mal ein wenig Konditionierung und der Respekt bleibt außen vor. Das aber nur weil dem Hund es von Klein auf so beigebracht wurde.

    Sehr schade.

    Vielleicht sind der großteil der HH einfach zu unflexibel.

    Es wird nach Methoden gesucht. Es werden "Handgriffe" nachgeahmt.

    Dadurch wirder Alltag von Welpenbeinen an konditioniert. Das stösst an seinen Grenzen. Spätestens wenn Hunde erwachsen werden. Dann wird über die "Pubertät" gestöhnt.

    Denn eines wurde oft gar nicht erreicht: das der Hund seinen HH respektiert. Da dies oft fälschlich an Kommandos festgemacht wird, dabei aber alltägliche Dinge übersehen werden die schlicht und einfach respektlos sind (Welpen sind ja so niedlich und na ja ein Jundhund weiß es eben nicht besser), kommt so mancher HH an seine Grenze und weiß nicht weiter (weil theoretisch nur einer Abhandlung gefolgt wurde) .

    Dann dieser große Wert der darauf gelegt wird den Hund durch Futter abhängig zu machen (hat nichts mit Bindung und Vertrauen zu tun) hat spätestens seine Grenzen erreicht wenn es um Dinge geht die für den Hund einfach wichtiger sind (Pubertät lässt grüßen).

    Wenn man es mal ganz einfach betrachten würde, käme dabei folgendes heraus: Hund erlernt vom ersten Tag Respekt (hat nichts mit Gewalt zu tun), dabei spielt das Alter gar keine Rolle. Und dann erlebt man mit seinem Hund einfach den Alltag, beobachtet ihn, nutzt seine Stärken und das was er anbietet.

    Das bietet ganz individuell jedem einzelnen HH die Möglichkeit mit seinem Hund ein persönliches Ziel zu erreichen.

    Was man dazu braucht ist Geduld, Zeit, Ehrlichkeit in seinen Forderungen (nicht nur weil man es irgendwo gelesen hat oder weil Andere es auch so machen) und ab und an eine Portion an Humor weil der Hund nun mal ein Hund ist und erst einmal lernen muss sich an die (individuellen) Regeln in unserem Leben zu gewöhnen.

    Alles was für einen Hund nicht "normal" ist, also Dinge die er von sich aus nie anbieten würde bzw. machen würde muss dann eben konditioniert werden. Da wird es in vielen Fällen auch nicht ohne Leckerli gehen.

    Aber es sollte immer darauf geachtet werden erst einmal es ohne zu versuchen um überhaupt erkennen zu können was der Hund von sich aus anbietet. Dann kann mit Leckerli oder Spieli unterstützt werden.

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    aber wo da anfangen und wieder aufhören?


    ich fange da an wo ich aktiv entscheiden kann. Denn für mich ist es kein Unfall mehr wenn ich von der Gefahr weiß. Also werde ich dem Hund soviel wie möglich im Alltag lehren um ihn vor Gefahren zu schützen (bzw. absichern) bzw. kann ich Dinge meiden. Denn ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren wenn meinen Hunden etwas passiert weil ich der Meinung bin das Leben bietet nun mal Risiken ;) .

    Aber auch nur meine Meinung.