Mit einem Hund unterwegs zu sein dem ich nicht ständig ein Kommando geben muss ist wesentlich entspannter als wenn ich meinen Hund ständig sagen muss was er zu tun hat.
Ashkii lernt Jogger und andere Menschen zu ignorieren (nicht hinzulaufen) indem ich einfach weiter gehe wenn er an der Leine ist bzw. ihn heranrufe und ihn festhalte bis der Jogger vorbei ist (im Freilauf).
Nun werdet ihr natürlich sagen: ja aber er wurde aber erst einmal herangerufen.
Stimmt. Aber nicht mit einem Kommando. Sondern ich spreche ihn nur mit seinem Namen an, hocke mich hin und da Welpis das lieben kommt er schnell angesockt. Und zwar bevor er den Jogger wahr genommen hat (ansonsten schnappe ich ihn mir und "parke" ihn hinter mir).
Durch diese Wiederholungen (einfach weiter gehen bzw. VORHER "heranrufen") läuft er nicht mehr zu sich bewegenden Objekten bzw. reicht ein kurzes "Ashkii" und er kommt zu mir gelaufen oder bleibt einfach stehen.
Er wird in der Lernphase einfach nur abgesichert, ich ziehe mein "Ding" ohne ein Kommando durch und der Hund lernt somit sich bewegende Objekte zu ignorieren.
Dies gilt für alle anderen alltäglichen Dinge auch.
Dabei darf man aber den kompletten Umgang mit einem Hund nie außer acht lassen wenn man mit dem Hund über Kommunikation seinen Alltag bewältigen möchte.
Bei konditionieren Hunden geht das so lange gut, so lange nichts passiert das für den Hund lohnender ist. Denn bei der Konditionierung ist ja nicht der HH der wichtigste Part sondern das Leckerli bzw. die Strafe.
Wenn ich von Konditionierung spreche dann immer von der Klassischen: ich bringe dem Hund ein bestimmtes Verhalten bei was er bei meiner Anweisung zeigen soll und das mittels Leckerli. Dies ist sicherlich sinnvoll bei Verhaltensketten.
Hier fällt mir z.B. das ZOS ein: vor gesuchten Objekt hinlegen und durch anstupsen anzeigen. Da sind so einige Schritte notwendig die durch Clicker und Leckerli konditioniert werden.
Sitz ist z.B. ein Verhalten was ein Hund sehr viel von alleine macht. Oft auch passend zur Situation. Das wird aber nicht genutzt (da achten 90 % der HH gar nicht darauf) sondern das Sitz wird konditioniert wann dem HH es einfällt.
Die Ablage wiederum beinhaltet mehrere Schritte welche konditioniert werden müssen.
Mit Ashkii bin ich noch am überlegen ob er die Ablage mal auf die klassische Weise lernen wird. Denn noch ist mir nicht klar ob ich es brauchen werde.
Sitz hat er von Anfang an immer wieder von allein angeboten (ist nämlich praktischer als stehen zu bleiben wenn man hochschauen will) und wurde dementpsrechend gelobt ("feiner Junge" z.B.).
Beim Einsteigen ins Auto z.B. müssen die Hunde immer einen Moment warten bis ich den Kofferraum auf habe. Also habe ich Ashkii einfach immer wieder an die Stelle "gestellt" an die ich ihn haben wollte bis er von allein kurz da geblieben ist.
Oft hat er sich dann hingesetzt. Dies wurde dann auch gelobt. So auch im Fahrstuhl, vor der Wohnungstür, beim Output einsammeln usw..). Nachdem das gut geklappt hat, habe ich das Wort "warte" eingeführt. Dies bedeutet er soll an einer Stelle bleiben. Egal ob sitzend, stehend oder liegend. Und das wird wahrscheinlich das Einzige sein was ich brauche: er soll auf einer Stelle bleiben. Egal wie.
Das Wort "warte" habe ich zwar jetzt parallel eingeführt, brauche es aber theoretisch gar nicht. Denn er wartet oft von allein wenn ich stehen bleibe. Dann schaut er was ich mache. Gehe ich weiter, geht er auch weiter. Räume ich Häufchen weg, wartet er bis ich es eingesammelt habe usw..
Mein Ziel ist: andere Menschen zu ignorieren; vor Kontankt mit anderen Hunden mich entweder fragen bzw. hat er da Freiheit (im Freilauf) wenn er sich souverän gegenüber anderen Hunden verhält; die Straße nicht ohne meine Aufforderung zu betreten; sich an mir zu orientieren (bleibe ich stehen auf mich zu warten bzw. zu mir zu kommen, mir zu folgen ohne das ich Anweisung geben muss).
Das ist das was Hunde im Alltag bei mir beherrschen sollten. Und da brauche ich nichts klassisch zu Konditionieren.