Staffy hat es aus Menschensicht ja schon super erklärt.
Aus Hundesicht: wie sieht es da aus?
Um entspannt miteinander leben zu können sind die Rollen klar verteilt. Als erstes wird die Frage geklärt: wer führt. Dies entscheiden letztendlich (auch wenn Wort blöd nutze ich es jetzt mal) die Untergebenen. Sie erkennen an oder versuchen, so gut es geht und ihrem Chrakter entsprechend, selbst zu führen (in dem Fall Kira).
Damit die Untergebenen anerkennen können müssen die Signale entsprechend sein. Der Führende weiß was er tut, weiß was er will, setzt durch wann er will. Er entscheidet in allen wichtigen Angelegenheiten die der Sicherheit dienen. Er fordert Respekt ein (durch Bewegungseinschränkung oder kurze aber deutliche Ansagen).
Das ist auch der Moment wo er zu seinen Untergebenen am häufigsten geht: um zu Schlichten, zu Massregeln oder einfach nur Respekt einzufordern. Alles andere geht in erster Linie von den Untergebenen aus: Aufforderung zum Spiel z.B.. Und Cheffe entscheidet ob er darauf eingeht oder nicht. Und das wird dann ohne wenn und aber akzeptiert.
Der führende Hund ist nicht konsequent. Denn er kann es sich aufgrund seinem Status erlauben inkonsequent zu sein. Er wird in einer Situation konsequent sein (jetzt will ich das nicht und Punkt). Aber das kann das nächste mal schon wieder ganz anders aussehen.
Kein (führender) Hund belohnt den anderen Hund weil er sich respektvoll verhält. Weder durch Futter noch durch Zuneigung. Kein (führender) Hund rennt dem anderen hinterher und sagt diesem was er zu tun hat. Was er zu lassen hat, wenn es denn Wichtig ist, mit Sicherheit. Kein (führender) Hund gibt dem anderen Hund Kommandos (reine Menschenwelt). Kein (führender) Hund rennt zu anderen Hunden und betüdelt sie. Er ignoriert Geschleime und massregelt sofort und klar unerwünschtes Verhalten.
Was nun Kira und Nikan betrifft:
Ignorieren würde bedeuten sie komplett nicht mehr wahrzunehmen. Sobald auch nur ein bisschen der Gedanke da ist "ich darf jetzt nicht" ist das schon kein Ignorieren mehr. Dieses auf einen längeren Zeitraum auszudehnen hat mit Kommunikation nichts mehr zu tun (außer mit dem Hinweis des Ausschlusses aus der Gemeinschaft) und könnte letztendlich ein Schuß nach hinten werden.
Das Nichtbeachten allerdings ist ein klares Zeichen: das steht nur dem Führenden zu. Anfangs erstmal ein konsequentes Nichtbeachten, denn der Mensch muss ja trainnieren endlich mal die Bappen zu halten. Aber auch für die Zunkunft muss beachtet werden das diese Signale wichtig sind um nicht alte Verhaltensweisen wieder "einzuläuten". Futter hat da gar nichts zu suchen. Denn der Respekt, der nun eingefordert wird, ist keine "Arbeit", sondern gehört zu der Natur des Hundes um sich auf den Führenden verlassen zu können. Futter wird das "Ressourceverteidigen" nur noch weiter hochschaukeln, wenn es nicht sogar schon der Auslöser war.
Ich arbeite zwar ohne Anbinden (habe da andere Tricks) aber natürlich auch ohne Kommandos (die mit Respekt einfordern überhaupt nichts zu tun haben). Für Kira und Fraule ist das Anbinden aber sehr nützlich. Ein sofortiges Loben wenn Kira am entspannen ist würde das Ganze "respektvolle" Verhalten lernen wieder auflösen. Wichtig ist das Kira wirklich komplett entspannt ist (möglichst erst wenn sie anfängt zu dösen) bevor sie wieder "befreit" wird und vor allen dingen Kommentarlos (was ja auch geschieht).
Draußen es beim Alten zu lassen, halte ich für ungeschickt. Auch hier sollte viel mehr im Respektbereich gearbeitet werden. Oder wie sieht es Unterwegs aus? Dürfen sie überall sich frei bewegen? Werden nur mit Kommando belegt wenn unbedingt notwendig? Da ich ja das Schwarzweiß-Modell von Nikan hier habe, kann ich mir Nikan bildlich vorstellen. Ashkii hatte auch eine Null-Toleranzgrenze. Da ich aber vom ersten Tag an im Respektbereich angefangen habe, konnte es sich bei Ashkii nicht weiter entwickeln. Er ist ein 100% nach vorn denkender Hund. Er möchte draußen alles unter Kontrolle haben. Dies aber wurde auch von Anfang an in andere Bahnen gelenkt. Wie sieht es da mit Kira und Nikan aus?
Für euch Menschen ist jetzt konsequentes Handeln sicherlich sehr wichtig. Nämlich damit ihr euren Weg findet in eurem Handeln. Wenn ihr eure Basis ersteinmal gefunden habt, könnte ihr zu dem entspannteren führenden Teil übergehen und täglich Situationsbedingt entscheiden.
Eins wäre aber noch zu beachten. Du hast ein kleines Rudel. Und nicht immer ist der lauteste und in den Mittelpunkt sich stellende Hund die treibende Kraft.
Nachtrag:
Was das Schimpfen betrifft: ich kenne dein Schimpfen, Diana
. Ist aber nicht wirklich hilfreich (ausser es hat sich schon geändert). Kurze und knappe Ansagen mit viel drohender Körpersprache. Das ist deutlich für die Hunde.