Für mich kommt Anbinden auch nicht in Frage.
Mir ist es immer Wichtig, das der Hund weiß das ICH jetzt etwas nicht will und vor allen Dingen das ICH es auch durchsetzen kann. Und damit kommt ein Ignorier-/nicht Beachtenprogramm auch nicht in Frage. Die Ansätze sind aber an dem Team orientiert und finden eher ganz woanders statt.
Kommandos nutze ich nicht, und empfehle es auch nicht, da diese ersteinmal außerhalb einer Situation so gut aufgebaut werden müssten, das diese auch befolgt werden. Und das ist selten der Fall. Desweiteren würde auch hier der Hund nur etwas machen was ihm konditioniert wurde, aber er könnte nicht erkennen um was es geht (denn das Kommando bekommt er in allen Lebenslagen).
Ich "nötige" Hunde ihren Platz nicht zu verlassen durch Körpersprache, durch Fixieren und einem visuellen Mittel. Ich suche einen Platz aus den ich verstellen kann (ich nutze ein Gitter). Über dieses können sie entweder hinweg springen oder, wenn es nicht ganz passt, sich durchquetschen. Sollen sie auch. Sie werden dann wieder "hinter" das Gitter befördert, Handlung auf den Hund abgestimmt. Ob sie auf diesem Platz dann stehen, liegen oder nur sitzen ist egal. Sie legen sich aber alle irgendwann hin und fangen an zu dösen.
Sind sie komplett entspannt entferne ich das Gitter ohne Kommentar und ohne die Hunde zu beachten. Natürlich ist der erste Impuls hinauszustürmen und wieder die Welle zu machen. Also wieder von vorn. Bis jetzt hat es max. 4 mal gebraucht um die ersten Erfolge zu sehen (ein Hund hat ca. 45 Minuten gebraucht um sich zu entspannen, ein anderer wiederum nur 20 Minuten, ca. versteht sich, ich schaue nicht auf die Uhr).
Entferne ich die visuelle Hilfe und der Hund kommt unsicher heraus (noch kann er natürlich nicht wissen um was es geht) wird er nicht beachtet. Legt er sich entspannt irgendwo hin ist es ok. Kommt er zu mir und nimmt er gesittet und höflich Kontakt auf bekommt er diesen. Solange der Hund sich also respektvoll benimmt ist alles im grünen Bereich.
Ein Hund lernt 1. sich zu entspannen (diese Hunde haben diesen Platz dann immer wieder von allein aufgesucht wenn sie anfingen nervös zu werden, denn innere Unruhe macht keinen Spaß) und 2. wissen sie einfach das es ernst gemeint ist und sie mit ihrem alten Verhalten keinen Blumentopf mehr gewinnen können
. Sie lernen sich allein zu kontrollieren ohne das auf sie eingewirkt wird.
Diese Bewegungseinschränkung gab es natürlich auch draußen. Zum runterfahren leicht versetztes hinter mir gehen. Auch im Freilauf wenn notwendig. Um immer wieder ein lockern um den Hunden den Unterschied zu verdeutlichen.
Da mir dies für einen Welpen in dem Maße noch zuviel war hat Ashkii von Anfang an das Ruhen in der Box gelernt. Je älter er wurde im Wechsel Box offen/geschlossen. Jetzt kann ich ihn auch durch einfache Präsenz meinerseits auf einen Platz verweisen und er bleibt liegen (dem Alter entsprechend).
Die Frage sollte immer sein: fühlen sich Hunde wirklich wohl wenn sie ständig präsent sein müssen, wenn sie ständig vor "Freude" nicht mehr wissen wohin mit sich. Und das mehrmals am Tag. Fühlen sie sich wohl wenn sie immer irgendwie unter Strom stehen? Fühlen sie sich wohl wenn die draußen immer präsent sein müssen? Ich behaupte nein. Denn die Hunde, die lernen sich selbst unter Kontrolle zu bekommen (herunterzufahren, sich auszuruhen) sind wesentlich ausgeglichener. Sie sind aktiv, lebhaft aber nicht hektisch dabei alles im Auge behalten zu wollen (ob nun drinnen oder draußen).
Bei Ashkii sehe ich jedenfalls deutliche Unterschiede. Hat er Tage wo er meint alles wissen zu müssen, alles sehen zu müssen, überall hin zu wollen ist er unruhig, aufgeregt und kann sich kaum von allein zurücknehmen. Also mache ich das für ihn. Und schon geht es ihm wieder besser. Durch die innere Ruhe wird er gleich wieder viel ausgeglichener. Und dabei spielt Nichtbeachtung nur eine untergeordnete Rolle (allerdings besteht darin hier auch keine Notwendigkeit).