Beiträge von Cattledogfan

    Ihr habt ja recht... aaaber... es gibt auch noch den Faktor Mensch:


    Sprich, einen Senior, der weitaus mehr Viehverstand und Lust zur Vieharbeit als sein Sohn hat, dem aber jegliches Gefühl für Hunde abgeht und der auch den Nutzen eines Hundes am Vieh absolut nicht sieht, sonst wäre höchstwahrscheinlich Anfang 2012 schon ein Working Kelpie angeschafft worden, aber sein Terrier ist rüdenunverträglich, Madame Cattle Dog hätte keine Hündin toleriert ... und einen Bauern, der sich im Umgang mit Vieh oftmals schlicht verschätzt.


    Der dafür Hunde mag und sich mit Madame Cattle Dog erstaunlich gut angestellt hat. Das Bordertier geht z. B. nur mit Herrchen mit zum Küheholen (die ihm äußerst suspekt sind), mit mir traut er sich nicht.


    (Der Cattle Dog war übrigens vor 10 Jahren genauso ein Experiment, wie es sich evtl. jetzt wiederholt, denn wären Bauer & Hund nicht miteinander zurechtgekommen, wäre der Hund wieder zur "Sport- und Familienhundezucht" zurückgegangen.)


    Er sagt selber, er musste erst lernen, dass man eigentlich nur auf den Hund zu gucken braucht, um zu merken, wann es brenzlig wird.


    Das große Problem ist einfach, dass wir keinen ACD-Welpen aus Arbeitslinien herbeizaubern können, wir suchen ja - und dass die einzige andere Rasse, die ich Monsieur unterjubeln könnte, so ein "tiefergelegtes" Modell wäre; s. Wolfshundethread; er würde weder einen Aussie- noch einen Working Kelpie-Welpen den ganzen Tag lang mitnehmen, das ist einfach so; davon mag man halten, was man will.


    Und genauso wenig würde er einen Hund im klassischen Sinne ausbilden. Er würde immer 1000 Dinge finden, die zuerst erledigt werden müssten. Für den Hund wäre es also Training on the Job. Auch das kann ich finden, wie ich will, ich ändere es nicht; ich versuche, für diese Umstände die bestmögliche Lösung zu finden.


    Wenn Corgi jetzt, dann auf jeden Fall auch ACD.


    Ich möchte hier nicht ellenlange weitere Schilderungen anhängen, nur soviel: Im Stall und beim Verladen braucht der Hund keine Riesendistanzen zurückzulegen, das spielt sich alles auf einigen wenigen Quadratmetern ab, und es würde wirklich reichen, wenn er "nur" Vieh lesen und im rechten Moment abschnappen kann, z. B. auf der Rampe vom Viehwagen. Das konnte der ACD ebenfalls schon vor Vollendung des 1. Lebensjahres.


    Danke für den Hinweis auf den Corgi-Thread, gucke ihn mir nachher mal an!


    Caterina

    Ich drehe mich im Moment im Kreis, daher möchte ich noch einmal um Eure geschätzten Ratschläge bitten:


    Und zwar geht es um einen Wurf Corgis aus dem Ausland, schon 4 Monate, was mir aus diversen Gründen lieber ist als halb so alt, Eltern genetisch PRA-frei - aber nicht hüftausgewertet, da laut Züchterauskunft keine Pflicht für die Rasse, Züchter mit seinen Hunden wohl regelmäßig an Schafen (gut, ein Schaf- ist noch lange kein Rinderhund, das weiß ich auch), selbst Welpen werden einem Instinkttest unterzogen, so auch dieser Wurf (über die Aussagekraft mag man ebenfalls geteilter Ansicht sein), Welpenpreis etwas niedriger als in D, aber auch vierstellig, Hundetyp leicht und sportlich und nicht so massig (finde ich sehr gut).


    Die Zucht erscheint mir nach E-Mail- und Telefonkontakt (mehrmals) seriös, ein Zuchtziel ist da, Züchter gab bereitwillig auf alle meine Fragen Auskunft und wurde mir im Übrigen empfohlen von einem hochzufriedenen Welpenkäufer.


    (Wenn ich richtig recherchiert habe, wird bei uns auf PRA getestet und die HD-Auswertung gemacht, ED ist keine Pflicht, DM wird von manchen Züchtern mitgemacht.)


    Ist sicherlich nicht das Optimum als Rinderhund, das ist mir bewusst... aber es wäre in der nächsten Weidesaison zumindest mal ein Hund da, der evtl. schon etwas mit aufpassen kann, denn bis dahin hätte der kleine Pups schon die Einführung durchlaufen, sprich, täglich mit zum Melken und anfangs durch den Stall tragen zum Küheranholen, bis er selber sicher auf Spalten laufen kann (dauerte beim Cattle Dog nicht lange).


    Dann könnten wir auch ganz in Ruhe nach einem passenden ACD (böser Hintergedanke: Wer weiß, wie lange der Terrier der alten Herrschaften noch lebt; ist nicht mehr sehr gut zuwege...) suchen; zur Not könnte der - dann voll ausgewachsene - Corgi bei mir und Bordertier mitlaufen, wenn er nicht der Bringer als Treibehund ist.


    Mein Knackpunkt sind die fehlenden Hüftauswertungen der Eltern. Meines Wissens ist HD-Röntgen inzwischen bei allen Rassen Standard, und selbst wenn bei der kleinen Cardigan-Population in dem Land bisher keine nennenswerten Hüftprobleme aufgetreten sind, heißt das nicht, dass die Hüften automatisch gesund sind.


    Sollte ein Züchter sich in Sachen Gesundheit nicht eher nach oben anstatt am Minimum orientieren?


    Bin gespannt auf Eure Reaktionen, vor allem, weil mir Erfahrungen und Wissen um die speziellen Problematiken dieser kurzbeinigen Rassen fehlen.


    Caterina

    Was erwartest Du denn? Eine Anleitung zum Weichspülen eines zum Großteil genetisch bedingten Verhaltens, um mal provokant zu fragen?


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man ein unerwünschtes rassetypisches Verhalten am besten kanalisieren kann, indem man selber es akzeptiert und gar nicht erst erwartet, dass - in Deinem Fall - der Kangal zum Labrador mutiert, sondern den Hund so, wie er von seinen Verhaltensmustern her angelegt ist, respektiert und ernst nimmt.


    Nur dann kann man nämlich auch glaubwürdig kommunizieren, dass man im Gegenzug vom Hund in bestimmten Situationen Wohlverhalten erwartet, dass er sich z. B. draußen an der Leine halbwegs gesittet benimmt. Ich würde die Anforderungen in Sachen Verträglichkeit quasi auf Null herunterschrauben und dem Hund Artgenossen nach Möglichkeit vom Hals halten, dafür aber ganz, ganz viel Gehorsam erwarten, wenn Du verstehst, was ich meine.


    Hat der Hund denn Gelegenheit, irgendwas zu bewachen und zu beschützen? Aus irgendeinem Grund werdet Ihr Euch ja für diese Rasse entschieden haben?


    Caterina

    Ich habe inzwischen viele E-Mails geschrieben, die Verwandtschaft von Madame Cattle Dog hinten und vorne durchgegoogelt, viel telefoniert und sehr interessante, aufschlussreiche Gespräche geführt, u. a. mit Felix Hohmeyer, der mir erläuterte, warum er von ACD auf WK umgestiegen ist... z. T. aus denselben Gründen, wie sie flying-paws anführt: zu wenig führig, zu große Klappe, zu wenig dahinter...


    Und auch ein Tipp von pleistozaen wurde noch einmal durchdacht.


    Der Sondierungsprozess läuft noch, wir werden uns noch einige Hunde ansehen.


    Auf jeden Fall vielen herzlichen Dank für die Anregungen & schöne Weihnachten!


    Caterina

    Glaubt mir, die Rassewahl ist schon durchdacht. Einen kleineren, kurzfelligen Hund nimmt man schnell auf den Arm und hebt ihn auf den Trecker oder Radlader bzw. wieder runter, mit einem doch größer werdenden Harzer wird's schwieriger. Bzw. der passt auf die kleineren Trecker nicht mehr mit rauf. Und das lange, dichte Fell bringt doch mehr Dreck mit auf die Sitze als ein kurzfelliger ACD oder Corgi.


    Und so gibt es noch eine Reihe weiterer Faktoren, die eine Rolle spielen, u. a. der Senior und sein kotzbrockiger Terrier, der Angestellte, der Praktikant, die Felllänge (wegen der Gülle; der Hund soll mit ins Haus), und, und, und.


    Es ist uns schon klar, dass die Chancen, einen gut gezogenen ACD in Europa zu finden, recht klein sind; "luschig" ist das passende Wort... aber ich habe halt auch andere Exemplare kennengelernt, daher kam ich vor 10 Jahren überhaupt erst auf die Rasse. Doch das war noch eine Zeit, als nicht wenige direkt aus Übersee kamen oder halt ihre Eltern. Wir haben kompetente Unterstützung durch Eva Holderegger, Autorin eines Rassebuches, die mich damals schon beraten hatte und auch jetzt eine unschätzbare Hilfe ist, weil sie die Linien und viele Züchter aus USA kennt, und auch die Userin pleistozaen hatte mir wertvolle Infos gegeben - dafür nochmals danke!


    Und externes Training gäbe es für einen Cattle Dog erst mal keines, der würde von morgens Melkzeit bis abends Melkzeit bei Herrchen, zwischendurch - sobald erwachsen - Gassi mit mir & Border.


    Vorrang hat erst mal ein Bodyguard, wie der gewesene Hofdrachen einer war. Dazu eine kleine Anekdote aus meinem 1. Jahr hier:


    Bauer fährt mit Radlader los, um eine verendete Färse von einer neu in den Bestand gekommenen Koppel zu holen; Naturschutzfläche mit Auflagen; Jakobskreuzkraut zu der Zeit angeblich "harmlos", deswegen lag wahrscheinlich das Tier da.


    Nach ca. 20 Minuten ein Anruf, bring mir den Hund - der wegen Gasssizeit bei mir geblieben war - da und da hin.


    Was war passiert?


    Die belegfähigen Färsen sind die gesamte Weidesaison über mit einem Bullen auf Flächen, die so groß sind, dass nicht umgekoppelt werden muss, d. h. der Deckbulle lernt so richtig, den Macker raushängen zu lassen und seine Weiber zu bewachen.


    Und der Bulle hatte den Radlader attackiert, so dass ans Absteigen nicht zu denken war.


    Ich also mit beiden Weibern - damals lebte meine Aussie-Hündin noch - hingeradelt, Anruf, Hupen, lass den Hund einfach laufen, der kommt schon...


    Hund flitzt unter dem Gitter durch, jagt die neugierigen Färsen samt Bullen weg, Bulle dreht aber wieder um, Hund jagt ihn wütend kläffend richtig weit weg. Danach konnte ich den roten Punkt um Herrchen sehen und noch ein paar Ausfallattacken gegen das neugierige Weibervolk starten sehen.


    Caterina

    Das ist ganz einfach, flying-paws:



    weil mein Freund einen Cattle Dog will.



    Und er ist es, der im Zweifelsfall direkt hinter dem Vieh den Riegel vorschiebt, nicht ich. Er war in Lebensgefahr, nicht ich. Er würde sich am sichersten mit einem Cattle Dog fühlen.



    Weil er Cattle Dogs für das Nonplusultra an Rindern hält, weil ihm Madame Cattle Dog mehr als einmal den Allerwertesten gerettet hat - und weil ich mir nicht zutraue, einen Westerwälder, den er - jetzt - nicht haben will und von sich aus auch nicht mit zum Vieh nehmen würde, erst mal alleine so weit zu bringen, dass ich sagen kann, ey, guck mal, der treibt.



    Ich wüsste auch nicht, wer mir dabei helfen könnte. Mit dem eher mäßig talentierten Bordertier war ich bis jetzt 2x bei Kiki Arns, die Du sicherlich kennst und die ich persönlich sehr gut finde, für Aussies gibt es auch jemanden, der freies Training an Schafen anbietet, und bei einem von beiden könnte ich zweifelsohne auch mit einem Kelpie aufschlagen - aber mit einem Westerwälder?



    Wie gesagt, würde ich mir das zutrauen, würde ich mir spätestens jetzt einen suchen.



    Caterina



    PS an AnnaAimee: Wurde mir so von einem Züchter aus USA weitergegeben.

    Vielen lieben Dank für die ganzen Tipps!


    Ich bin auch inzwischen schlauer geworden in Sachen Hundeimport: Angeblich muss man einen Welpen, den man nicht selber aus den USA abholt (was bei uns wegen mangelnder Planbarkeit des Arbeitsanfalls eigentlich nicht möglich ist), seit neuestem über eine US-Agentur exportieren lassen, die das Procedere wohl noch nicht so ganz beherrscht; das sei "a nightmare"... Das Geld, das es zusätzlich kosten würde, wäre mir ja egal, aber die Vorstellung, einen Welpen irgendwo im Transit hängen zu haben, ist nicht nur mir nicht gerade angenehm.


    Daher Import nur, wenn es wirklich ein ACD aus arbeitenden Vorfahren ist (bzw. ein Züchter überhaupt dazu bereit ist, seinem Welpen einen solchen Stress anzutun). Corgis dürften auch in Europa zu bekommen sein; ich schreibe sicherlich Martina Albrecht und auch mal an, selbst wenn ich selber schon ein bisschen über "Corgis au troupeau" recherchiert habe, da mein Französisch um Klassen besser als mein Englisch ist, ebenso Felix Hohmeyer.


    Lancashire Heeler kannte ich noch nicht, ich gucke mal mit, Antoni!


    Corgis und auch Entlebucher haben den Vorteil, dass sie dem, was mein Freund in einem ACD sieht, am nächsten kommen, nämlich kurzfellig, stämmig, selbstbewusst, mutig und stinkstiefelig. Er will, wie er so schön sagt, "nicht noch einen Plüschhund", selbst wenn er den Plüschborder, den wir aus der Nothilfe haben, bis zum Saisonende meistens zum Küheholen mitgenommen hatte und ihn im nächsten Jahr wieder mitnimmt.


    Ich finde es wirklich schade, dass er sich so gar nicht für Westerwälder begeistern lässt, und alleine traue ich mir keinen zu. Für einen Shepherd, Border oder Kelpie hätte ich in der Nähe Trainingsmöglichkeiten an Schafen bei Border- bzw. Shepherderfahrenen, aber Altdeutsche sind schon noch mal eine andere Hausnummer.


    Danke übrigens für das Video, das zeige ich ihm heute abend gleich!


    Caterina

    Die Überschrift deswegen, weil es gar nicht mal so einfach sein wird, an einen ACD nach meinen/unseren Vorstellungen zu kommen. Ich habe z. B. gestern erfahren, dass bei zwei Züchtern, die ich von der Website her gut finde, von DISH befallene Hunde relativ jung eingeschläfert werden mussten.


    Ich fände es daher gut, eine Alternative zu haben, und so, wie ich Corgis und einige - nicht alle - Entlebucher kennengelernt habe, sind die vom Wesen her ähnlich.


    Und wenn ich jetzt auf irgendeinem Wege rausbekomme, dass evtl. näher als ein Cattle Dog aus den USA vielversprechende Corgis oder Entlis zu bekommen sind, dann kaufe ICH einen - weil ich es satt habe, darauf zu warten, dass vielleicht mal ein Bulle oder eine Mutterkuh besser trifft.


    Ich hätte z. B. im Oktober eine Junghündin von Sandra Zilch gekauft, wenn die nicht an jemand anderen gegangen wäre, einfach, um mal IRGENDWO anzufangen.


    Auch unsere viel betrauerte Cattle-Königin wäre nie auf den Hof gekommen, wenn ich nach einem ähnlichen Unfall vor über 10 Jahren nicht gesagt hätte, und DA kaufst Du jetzt einen Welpen, obwohl die Zucht als Sport- und Familienhundezucht beworben wurde.


    Und als sich dann herausstellte, wie gut die Hündin war, war es natürlich von Anfang an Bauers Idee gewesen... klar....


    Und ich garantiere Dir, wenn ein Vertreter einer anderen Rasse seine Sache gut macht, wusste ER auch wieder, dass die Rasse gut ist.


    Caterina

    Oh, so viele Antworten, danke, danke!


    Gammur, die Blue & Red Heeler SIND Cattle Dogs, das ist dieselbe Rasse, da sind wir mit Unterstützung von Leuten, die die Züchter z. T. kennen, am Kontakteknüpfen. Problem ist wohl, dass von Leuten wie Larry Painter oder Brett Spader die Hunde im eigenen Land weggehen wie warme Semmeln.


    Helemaus, immer her mit der Seite! Ich kenne die Corgiszene gar nicht, bin dankbar für Infos, darum habe ich ja gefragt.


    Caterina