Beiträge von Cattledogfan

    Komme gerade aus dem Kälberstall, dem Gipshaxenkalb geht es weiterhin gut. Am Montag wird es noch mal in Narkose gelegt, weil wegen des schnellen Wachstums neu eingegipst werden muss.

    Der Senior poltert zwar, dass sich das überhaupt nicht lohnt - wegen der unterirdisch schlechten Milchpreise bekommt man Kälber aus Betriebsauflösungen praktisch nachgeworfen, teilweise für unter 30 Euro -, aber mein Freund sagt, das Kalb wollte leben, er konnte nicht anders, selber das Bolzenschussgerät setzen, ging schon mal gar nicht, und das Tier für den Tierarzt festhalten und beim Spritzensetzen zusehen, konnte er ebenso wenig.

    Der Vater ist übrigens der Bulle, der ihn im November angegriffen hat...

    Ich schätze mal, für das Geld, was die Behandlung kosten wird, hätte er 10 Kälber kaufen können.

    Aber ich finde es immer gut, bei Nutztieren auch auf Vitalität zu achten, und hier sind einige Kühe im Stall, die man rein betriebswirtschaftlich betrachtet eigentlich schon längst hätte schlachten lassen sollen, doch sie bringen gut gebaute, vitale Kälber.

    Caterina

    AnnaAimee: Genial, stimmt! Ich muss gestehen, ich hatte Finnland überhaupt nicht auf dem Schirm, ich bin über den youtube-Kanal der US-Züchterin über die automatische Vorschlagsliste zu diesem Video gekommen und nahm an, dass es wahrscheinlich auch aus den USA stammt.

    Es gibt mit Sicherheit irgendeine Datenbank, doch ich bin da nicht mehr auf dem Laufenden, seit mein Freund nicht mehr ACD-Club-Mitglied ist.

    Werde diesen Züchter auch mal anschreiben, denn genau so ein Hund mit soviel Gefühl zum Zusammenhalt der Tiere (wie der die Milchkühe einsortiert!) wäre der Jackpot.

    Genauso wenig weiß ich, woher das andere Video stammt. Ich kann den Akzent auch schlecht zuordnen, dazu reicht mein Englisch nicht. Was ich im Netz so als "Kelpie dogs" in Videos gefunden habe, sah z. T. schon sehr stämmig aus; gerade die Amis sind ja Meister im Kreieren irgendwelcher "Cowdogs", und wenn auch Jagdhundblut eingekreuzt wurde, sieht das manchmal schon sehr nach Wildschweinjagd aus.

    Es naht also eine aufregende Zeit, und wer weiß, vielleicht traut sich der Border in Gesellschaft eines oder mehrerer anderer Hunde, die von klein an mit Vieh zu tun haben, auch etwas mehr. Er möchte ja... aber da fehlt mir als Anfängerin auch das Geschick, um aus diesem Hund herauszukitzeln, was möglich wäre, ich würde mich mit einem Junghund, der schon ersten Viehkontakt hatte, wahrscheinlich leichter tun.

    Caterina

    Wenn alles so klappt, wie geplant, ist im Juli ein Cattledog-Welpe da; aus Deutschland, nicht von arbeitenden Eltern...

    Die Züchterin war mit der potenziellen Mama zu Besuch, und mein Freund hätte ihr am liebsten schon diese Hündin entrissen.... es war überhaupt keine Diskussion, er bekam direkt feuchte Augen, es MUSS ein Cattle Dog sein, und zwar schnell; er ist der Meinung, der Welpe lernt schon, Vieh zu lesen...

    Parallel haben wir Kontakt mit einer Züchterin aus den USA, deren Welpen für dieses Jahr schon alle weit im Voraus vergeben waren (und die als Familienbetrieb eine Farm mit weit über 1000 Rindern bewirtschaften). Wir könnten also frühestens 2017 im Frühjahr einen weiteren bekommen. Dort führt übrigens ein Rüde eine australische Blutlinie, die unsere verstorbene Cattle-Königin von der Mutter mitbrachte: Turrella, eigentlich ein reiner Showkennel.

    Das Terriertier der alten Herrschaften wird langsam, aber sicher taub und ist immer weniger auf dem Hof unterwegs, so dass wir hundemäßig immer mehr Freiraum haben. Letzten Sommer schoss er noch dem Border hinterher auf die Hauskoppel, als der mit Herrchen Kühe holen sollte, und sprengte die Herde, aber die Zeiten dürften vorbei sein.

    Nichtsdestotrotz halte ich weiter Ausschau nach einem Hund für mich. Aktuell lacht mich ein Aussie-Welpe/-Junghund von Zilchs an, der von einem Wurf im September doch nicht übernommen wurde und dessen Anpaarung ich sehr gut finde, aber im Moment ist mir der Pimpf noch zu jung, und wer weiß, ob sie ihn überhaupt verkaufen würden.

    Ach ja, an alle Zweifler an den Hüteeigenschaften von Cattle Dogs:

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    Sie können es doch! Wenn ich wüsste, woher dieser Hund stammt, würde ich sofort nach Verwandtschaft graben.

    Oder diese Kelpies hier:

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    Obwohl er eine Hund schon nach ACD aussieht...

    Der Outrun ist ebenso genial wie die Arbeitseinstellung von Herrchen J

    Caterina

    Manchmal gehen schlimme Dinge gut aus, jedenfalls bisher. Im Telegrammstil:

    Am Wochenende kam eine schöne, große Färse mit der Geburt nicht weiter, Bauer greift rein, merkt, Kalb liegt falsch, will die Zughilfe zur Geburtshilfe holen, in der Zeit wirft sich das arme Tier vor Schmerzen so gegen die Wand, dass mein Freund nicht mehr richtig rankam und nur die Wahl hatte, dass sich das Kalb im Mutterleib stranguliert oder er versucht, das Riesenbaby quasi um die Ecke herauszuziehen.

    Bis der Tierarzt für einen Kaiserschnitt dagewesen wäre, wäre das Kalb wahrscheinlich tot gewesen, und wer weiß, wie es der Mutter gegangen wäre, denn wenn das Riesentier im Geburtskanal ein Gefäß verletzt hätte, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass sie verblutet wäre, durchaus gegeben gewesen; erst im Sommer geschehen, Bauer und Tierarzt, der vorher das bereits tote Kalb herausgeholt hatte, standen daneben und konnten nichts mehr tun.

    Beim Ziehen brach ein Bein, was er erst nicht bemerkte, weil er sich um die Mutter kümmern musste.

    Das Kalb war erstaunlich vital und versuchte relativ schnell aufzustehen.

    Erst nach einigen Stunden - in der Zwischenzeit lag das Kalb mal hier und mal da in der Box - fiel ihm auf, dass mit einem Vorderbeim was nicht stimmte.

    Kalb mit Flasche gefüttert, es soff prächtig, Tierarzt angerufen, evtl. kann man gipsen...

    Es kam eine junge Ärztin vom Notdienst, die glücklicherweise Erfahrung im Gipsen von Ziegenbeinchen hatte, und jetzt hat das Riesenbaby einen Gips bis zur Schulter... und steht schon wieder!

    Es war zum Glück ein glatter Bruch an der Wachstumsfuge, und auch die Mutter hat sich wieder berappelt.

    Manchmal gibt es einfach schöne Sachen!

    Caterina

    Dieser Satz hier von Getier ist für mich mal wieder eine der klugen Erkenntnisse dieses Forums:

    *Ich habe keine Angst vor einem "zu früh", aber vor einem "zu spät".*

    Es ist ein Riesenunterschied, weswegen man einen Hund einschläfern lassen muss. Wo man bei HD, Arthrose & Co. (wo ja auch Faktoren wie Wetter und Bewegung eine Rolle spielen und dafür sorgen können, dass es "gute" und "schlechte" Tage gibt) durchaus überlegen kann, noch diese oder jene Schmerzmittel oral auszuprobieren, finde ich das bei der Diagnose "Krebs" sehr, sehr bedenklich...

    Wie ich bereits geschrieben habe,Tumorschmerzen sind furchtbar, und selbst wenn bestimmte Tumore lange relativ wenig Beschwerden machen, geht es doch irgendwann los, und dann wäre für mich der Zeitpunkt da.

    Caterina

    Ich habe beinahe 30 Jahre nur in Mietwohnungen ohne Garten gelebt, d. h. ich musste jeden Tag raus, und das waren i. d. R. +/- 4 Std., selten weniger als 3 Std., üblicherweise morgens +/- 1 Std., am frühen Nachmittag +/- 3 Std., und abend nur noch mal zum Pinkeln an den nächsten Grünstreifen. Ich habe eigentlich einen relativ festen Tagesablauf, d. h. die Hunde kannten ihre Zeiten und "fragten" dann auch, wann es endlich rausgeht.

    Ich arbeite zwar Vollzeit, aber größtenteils von zu Hause aus und bei relativ freier Zeiteinteilung, d. h. ich habe keine Fahrzeit. Ich habe Hunde u. a. deswegen, weil bei meinem sehr unregelmäßigen Arbeitsanfall kein anderes Hobby möglich ist. Wenn ich von 10 Terminen eines Vhs-Kurses 4 geschafft hatte, war das viel, so dass irgendwann nur noch Hunde übrig blieben. Auch irgendwas auf dem Hundeplatz geht nicht.

    Auch ich brauche meinen Auslauf, deswegen habe ich ja Hunde, damit ich einen Ausgleich zu meiner rein sitzenden Tätigkeit habe. Und ich bin einfach gerne bei Wind und Wetter draußen. Selbst wenn die Hunde älter wurden und immer mehr Wehwehchen hinzu kamen, wurden zwar die Runden kürzer und anders, aber die Zeit draußen nicht weniger, weil ältere Hunde oft ja erst ein wenig Zeit brauchen, um die Triebwerke hochzufahren, und Abwechslung die beste Medizin und Ablenkung von kleineren Zipperlein ist.

    Und meiner Erfahrung nach festigt sich viel an gewünschten Verhaltensweisen beim Hund von selber, wenn man es immer und immer wiederholt, weil man immer und immer wieder in dieselbe Situation kommt.

    Übungen und Training im Garten und Intelligenzspielzeuge und Kuschelrunden auf der Couch schön und gut, aber m. E. macht das einen Hund nicht unbedingt alltagstauglich. Ich stelle es mir schon deutlich schwieriger vor, einen Hund, der bei reiner Wohnungshaltung nur ca. 2 Std. täglich seine 4 Wände verlässt, wirklich cool und gelassen gegenüber allen Alltagsreizen zu bekommen, einfach, weil Hund UND Halter nicht oft genug damit konfrontiert werden und dann das Timing beim Menschen nicht stimmt.

    Meiner Meinung nach braucht man für Hunde vor allen eines: Zeit.

    Caterina

    Hallo Mäusezahntiger,

    ausgehend von meiner eigenen Erfahrung mit kranken Hunden würde ich sagen, Dein Vierbeiner hat bereits ein deutlich reduziertes Allgemeinbefinden, denn wenn die Hündin ungewöhnlich ruhig ist und viel frisst und säuft, stimmt da etwas ganz gewaltig nicht.

    Bei der Diagnose "metastasierte Tumore" würde ich nicht mehr zuwarten, denn Tumorschmerzen sind mit das Schlimmste, was Mensch & Tier erleiden können. Menschen kann man intravenös mit Schmerzmitteln versorgen, indem man sie an den Tropf hängt, so dass die Wirkstoffe nicht erst über den Magen-Darm-Trakt verstoffwechselt werden müssen und viel schneller und besser wirken, aber beim Hund hantiert man ja üblicherweise mit Tabletten oder Tropfen...

    Wäre es mein Hund, würde ich besser heute als morgen einschläfern lassen: zu Hause, und den Tierarzt mit der Zauberformel "erst i/m sedieren" herbestellen, d. h. ein Pieks in den Oberschenkel, dass der Hund schon wegdämmert, denn einem so schwer kranken, älteren Tier würde ich bei Bewusstsein keinen Venenkatheter mehr legen lassen.

    Ich fühle mit Dir.

    Liebe, traurige Grüße

    Caterina

    Hallo in die Runde!

    Ihr wart mir wirklich alle eine große Hilfe im Dekantierungsprozess! Manchmal hilft es, auch virtuell laut zu denken.

    Es wird wahrscheinlich so aussehen, dass ich für mich nach einem passenden Junghund - denn ich möchte aus diversen Gründen keinen Welpen - und nach dem obligatorischen Cattle Dog für meinen Freund suche.

    Das ist jetzt nur die Telegrammversion, habe zum Jahresanfang einen Schwung Arbeit hereinbekommen und muss mich "leider" dieser widmen, obwohl ich nur allzu gerne noch den ein oder anderen Klugschiss zu den Gedankengängen hier losgeworden wäre.

    Aber sobald ich Luft habe, werde ich bestimmt noch ein paar Takte schreiben, u. a., um über die hochinteressanten Züchtergespräche zu berichten.

    Noch einmal danke an wirklich jede(n) Einzelne(n), Ihr habt mir sehr weitergeholfen!

    Caterina

    Ich hoffe zunächst einmal, dass Ihr alle gut ins neue Jahr gestartet seid.

    Und dann vielen Dank für die Kommentare und Gedanken - die sich z. T. mit dem decken, was mir auch immer wieder durch den Kopf geht... Das ist es, was ich am Dogforum so schätze: die Kompetenz und die unterschiedlichen Sichtweisen von Leuten, die profunde Hundekenner sind.

    Ich würde gerne noch auf einiges eingehen, aber gerade vorhin hat es heftig im Laufstall gekracht: Rangordnungskampf, und die beiden Kontrahentinnen sind volle Pulle in eine ganze Gruppe reingedonnert.

    Jetzt heißt es erst mal sortieren und gucken, wer den Tierarzt braucht.

    Caterina

    Ihr habt ja recht... aaaber... es gibt auch noch den Faktor Mensch:

    Sprich, einen Senior, der weitaus mehr Viehverstand und Lust zur Vieharbeit als sein Sohn hat, dem aber jegliches Gefühl für Hunde abgeht und der auch den Nutzen eines Hundes am Vieh absolut nicht sieht, sonst wäre höchstwahrscheinlich Anfang 2012 schon ein Working Kelpie angeschafft worden, aber sein Terrier ist rüdenunverträglich, Madame Cattle Dog hätte keine Hündin toleriert ... und einen Bauern, der sich im Umgang mit Vieh oftmals schlicht verschätzt.

    Der dafür Hunde mag und sich mit Madame Cattle Dog erstaunlich gut angestellt hat. Das Bordertier geht z. B. nur mit Herrchen mit zum Küheholen (die ihm äußerst suspekt sind), mit mir traut er sich nicht.

    (Der Cattle Dog war übrigens vor 10 Jahren genauso ein Experiment, wie es sich evtl. jetzt wiederholt, denn wären Bauer & Hund nicht miteinander zurechtgekommen, wäre der Hund wieder zur "Sport- und Familienhundezucht" zurückgegangen.)

    Er sagt selber, er musste erst lernen, dass man eigentlich nur auf den Hund zu gucken braucht, um zu merken, wann es brenzlig wird.

    Das große Problem ist einfach, dass wir keinen ACD-Welpen aus Arbeitslinien herbeizaubern können, wir suchen ja - und dass die einzige andere Rasse, die ich Monsieur unterjubeln könnte, so ein "tiefergelegtes" Modell wäre; s. Wolfshundethread; er würde weder einen Aussie- noch einen Working Kelpie-Welpen den ganzen Tag lang mitnehmen, das ist einfach so; davon mag man halten, was man will.

    Und genauso wenig würde er einen Hund im klassischen Sinne ausbilden. Er würde immer 1000 Dinge finden, die zuerst erledigt werden müssten. Für den Hund wäre es also Training on the Job. Auch das kann ich finden, wie ich will, ich ändere es nicht; ich versuche, für diese Umstände die bestmögliche Lösung zu finden.

    Wenn Corgi jetzt, dann auf jeden Fall auch ACD.

    Ich möchte hier nicht ellenlange weitere Schilderungen anhängen, nur soviel: Im Stall und beim Verladen braucht der Hund keine Riesendistanzen zurückzulegen, das spielt sich alles auf einigen wenigen Quadratmetern ab, und es würde wirklich reichen, wenn er "nur" Vieh lesen und im rechten Moment abschnappen kann, z. B. auf der Rampe vom Viehwagen. Das konnte der ACD ebenfalls schon vor Vollendung des 1. Lebensjahres.

    Danke für den Hinweis auf den Corgi-Thread, gucke ihn mir nachher mal an!

    Caterina