Das kenne ich... ein weit verbreitetes Phänomen hier, dass man den Hund sich selbst überlässt und dann "richtiges" Verhalten erwartet...
Bei uns ist das so gelöst, dass ein Areal ums Haus herum hundesicher eingezäunt ist, und wenn die Hunde - wir haben inzwischen drei - über den Hof gehen, dann nur unter Aufsicht, und wenn einer Herrchen beim Arbeiten auf dem Hof oder anderswo Gesellschaft leistet, dann nur angebunden, wenn er sich nicht auf den Hund konzentrieren kann.
Euer Hund nimmt offensichtlich seinen Job sehr ernst, und wenn Ihr nicht wollt, dass er mehr macht als melden, dann muss er a) so gut hören, dass er abrufbar ist, und b) muss ihn einer von Euch - ebenso zuverlässig - auch tatsächlich abrufen. Ansonsten Leine dran oder einsperren.
(Denn so, wie Du es beschreibst, stellt er auch, und ich teile Deine Befürchtung, dass die nächste Stufe zufassen ist...)
Alles andere, so z. B. die Deutung, dass er aus "Unsicherheit" so agiert, finde ich persönlich grob fahrlässig und extrem rücksichtlos all denjenigen gegenüber, die zu Euch auf den Hof müssen (z. B. Tierarzt, Postbote, Lieferanten).
Es heißt nicht umsonst "WachTRIEB", und Triebe gehören sinnvoll geregelt und kanalisiert, d. h. das Melden und Befolgen des Abrufs muss gelobt werden, alles andere unterbunden.
Einen jagdtriebigen Hund würdet Ihr wahrscheinlich nciht einfach so laufen lassen, oder? Seid doch froh, dass Euer Hund hoftreu ist und offensichtlich gut hört, das ist doch schon mal eine gute Grundlage.
Caterina