Beiträge von Cattledogfan

    Wie schnell sackt sie denn zusammen? Kracht sie richtig runter oder sinkt sie eher nach unten? Einer meiner Hunde ging mal wegen Spondylose buchstäblich in die Hocke, aber langsam, so, als wenn man eine Hebebühne abfährt, und er schien offensichtlich keine Schmerzen zu haben, sondern lediglich seine Hinterbeine nicht mehr richtig zu spüren. Auch diese Hündin legte sich hin und guckte etwas verdattert, bis sie sich wieder erhob und dann langsam wieder mobil wurde.

    Nach Kortisongabe verschwand das Symptom wieder.

    Aber wie bereits gesagt, Tierklinik ist, denke ich, das Allerbeste, damit alle evtl. in Frage kommenden Krankheiten systematisch abgeklärt werden können.

    Alles Gute für den noch sehr jungen Hund!

    Caterina

    An alle, die hier zum Maulkorb raten: Ihr habt schon das Wort "Hofhund" gelesen? Das impliziert für mich, dass der Hund ohne großartige Aufsicht auf dem Hof herumläuft. Wie soll da ein vernünftiges Maulkorbtraining möglich sein? Und ich halte es für unrealistisch, dass der Hund den Maulkorb einfach so akzeptiert und nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit versucht, ihn sich wieder abzustreifen.

    Denn bei einem reinen Hofhund - und dieser Hund kommt laut Eingangsbeitrag nie vom Grundstück - würde das bedeuten, ihn zumindest tagsüber durchgehend anzulassen.

    Ich sehe das Problem eigentlich woanders, nämlich in der mangelnden Aufsicht und evtl. auch in mangelnder Beschäftigung und Kenntnis über die tatsächlichen Beweggründe des Hundes. Es war ja auch bisher nichts über den Tagesablauf und eventuelle Aufgaben für das Tier zu lesen. Wir haben hier auch einen reinen Hofhund, nämlich den alten Terrier der Eltern meines Freundes, aber der hat einen strukturierten Tagesablauf und fängt immer noch Ratten und Mäuse, wenn er sein Herrchen tagsüber bei der Arbeit auf dem Hof begleitet, und wenn ihm das Wetter zu eklig ist, geht er rein zu Frauchen und pennt auf der Fußbodenheizung in der Küche.

    Hunde sind in den wenigsten Fällen Selbstläufer, das vergessen viele.

    Caterina

    Blöde Frage: Habt Ihr oder Du immer ein Auge (von Kontrolle will ich gar nicht reden) darauf, wie der Kontakt zwischen Kindern und Hund abläuft? Kannst Du/Könnt Ihr wirklich mit 100prozentiger Sicherheit behaupten, dass der Hund keine schlechten Erfahrungen mit Kindern gemacht hat? Und es sind fremde Kinder, nicht Eure eignen?

    Ich vermute fast, der Hund ist halt da, aber im Endeffekt kümmert sich niemand wirklich um ihn, sondern er kann mehr oder minder machen, was er will. Auch Unterforderung oder Langeweile können Gründe dafür sein, dass sich der Hund selber eine Beschäftigung sucht.

    Wie andere schon schrieben, mit drei Jahren ist der Hund körperlich und mental voll ausgewachsen, und bei nicht wenigen Hunden kommt erst in dem Alter rassebedingter Wach- und Schutztrieb durch, daher die Frage, um welche Rasse bzw. Mischung es sich handelt. Zudem nehmen manche Hunde Kinder nicht für voll und fangen z. B. an, sie in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken, vor allem, wenn es fremde Kinder sind.

    Ihr kommt meiner Meinung nach nicht darum herum, den Kontakt zwischen Kindern und Hund irgendwie zu strukturieren, d. h. den Hund unter Kontrolle zu bringen und evtl. auch keinen ungehinderten Kontakt zwischen Kindern und Hund mehr zuzulassen.

    Vielleicht wäre es auch keine schlechte Idee, dem Hund irgendeine Beschäftigung zu suchen, damit er es nicht selber tut.

    Caterina

    @'RafiLe1985: Oh, ich liebe diese Fantasien von der Allmacht der Erziehung... wie willst Du einem Hund verbieten, seine Nase einzusetzen? Ihn ständig hochreißen oder runterdrücken? Du hattest offensichtlich noch nie einen Hund mit deutlich kürzerer Lunte als Deinen Labrador; ich erinnere mich noch an einen Beitrag über einen Windhund, wo Du mit dem Vorschlag "15m-Schleppleine" kamst und Dir dann mal jemand vorrechnete, mit welcher Kraft & Geschwindigkeit ein 40kg-Greyhound in selbige hineinbrettert und um wieviel schneller der beschleunigt als ein behäbiger Labrador.

    Oder wie willst Du Fiepen abstellen, wenn der Hund Dich komplett ausblendet?

    Außerdem würde ich mich hüten, anderen zu unterstellen, sie hätten in der Welpenzeit keine ausreichenden Erziehungsgrundlagen gelegt. Wie ein Hund bei Einsetzen der Geschlechtsreife reagiert, kann einem schließlich niemand sagen, und wenn es Probleme wie hier gibt, dann muss man eben abwägen - was für mich persönlich nicht nur die medizinische, sondern auch die soziale Komponente (= Hundedichte) beinhaltet.

    Caterina

    Ein Hund lebt im Hier und Jetzt, und dieser junge Hund leidet offensichtlich, daher würde ich als Besitzer die Lösung wählen, die möglichst schnell hilft, und nicht erst lange rumprobieren.

    Und ab einer gewissen Hunde- bzw. Hündinnendichte im eigenen Wohnumfeld kann es schwierig bis unmöglich sein, Hündinnenspuren aus dem Weg zu gehen, und "ins Niemandsland", wie so schön vorgeschlagen, rauszufahren, um dem Hund eine Erholungspause zu gönnen, kann auch nicht jeder, u. a. aus Zeitgründen, und außerdem ist nicht garantiert, dass irgendwo draußen in Feld & Wald nicht auch läufige Hündinnen unterwegs sind.

    Zudem stellt sich so im eigenen Wohnumfeld nie "Alltag" ein.

    Und nicht zuletzt setzt das "erzieherische Einwirken", wenn es denn nicht in simples Herumgezerre ausarten soll, voraus, dass der Hund überhaupt ansprechbar ist. Was er wiederum nur in reizarmer Umgebung sein kann...

    Außerdem finde ich, die wahre Hundeverstümmelung heutzutage heißt nicht Kastration, sondern sieht so aus, dass Hunde in Lebensentwürfe gepresst werden, in die für ihre Grundbedürfnisse nach Bewegung und sozialem Miteinander weder Zeit noch Platz vorhanden ist.

    Nathy: Was sagt eigentlich Deine Trainerin - Sandra Zilch? - zu der Tatsache, dass der Hund ohne Schaferfahrung aufgewachsen ist? Wie alt ist er eigentlich? Wenn Sierra jetzt 12 ist, dann wohl mindestens 4?

    Man korrigiere mich, aber meiner Erfahrung nach ist das selbst bei einem gut veranlagten Hund nur schwer nachzuholen, dieses Hereinwachsen, das tägliche Lernen, sich zu beherrschen, das Lesen der Tiere, das Antizipieren von Abläufen; das beste Beispiel dafür ist für mich Antonis Phelan.

    Wir sehen auch hier den Unterschied zwischen den Hunden. Am sichersten und auch am kreativsten im Umgang mit den Tieren ist eindeutig die Kröte - was jetzt NICHT heißt, dass sie am meisten kann! Sie macht halt nur das, was sie kann... bzw. meint zu können... Sie traut sich z. B. nicht alleine an größere Gruppen.

    (Ddie Kühe hängen hier auf den einzelnen Stücken des Koppelflickenteppichs oft in relativ geschlossenen Freundinnengruppen ab, vor allem die jüngeren, die schon als Färsen zusammen in einer Bucht und auf einer Weide waren und sich dann nach dem Abkalben wieder in der Milchkuhherde treffen.)

    Also macht sie es wie im Stall und bringt zuerst die Tiere einzeln heran, die sich am stärksten beeindrucken lassen, und für den Rest hilft dann meist Schwarzi-Border. Da musste der Bauer das Warten lernen JJ

    Der wiederum darf erst von der Leine, wenn er richtig positioniert ist, damit er mit Tunnelblick gerade nach vorne wegschieben kann. Er ist am selektivsten einsetzbar, und wir lassen ihn auch nur das machen, was er von sich aus anbietet, und das ist nun mal meistens dampflokartig nach vorne wegschieben oder Durchgänge gegen Vieh von vorne absichern, obwohl er auch schon Ansätze zum Sammeln zeigt.

    Wir leben aber gut damit und freuen uns über alles, was uns die Hunde anbieten, und Küheholen ist das Highlight des Tages für alle drei. Hinterher wird noch einmal ausgiebig durch die Modder getobt, nachdem alle ein dickes Lob kassiert haben, und die Kröte schwebt mit Herrchen ab in den Melkstand.

    Will sagen: Ich glaube, ich würde Orcas überbordende Freude wirklich für das nutzen, was Du vorhast, nämlich Alltagsaufgaben etwas aufblähen. Das ist doch großartig, was Du mit dem Hund - der, das darf man nicht vergessen, ja nur einer von mehreren ist - in nur einem Jahr erreicht hast! Er musste sich erst bei Zilchs und dann bei Dir im Rudel zurechtfinden, hatte sein Frühlingserwachen an Schafen und scheint ja schon richtig was zu können! Dagegen sind unsere Waisenknaben.

    Caterina

    Nathy: Ich glaube, ich würde rein aus dem Bauch heraus gar nicht mehr selber mit Orca trainieren, sondern nur unter Anleitung, und ihn bei mir zu Hause nur noch Dinge machen lassen, die er kann bzw. wo die Erfolgsaussichten gut sind, dass es klappt. Gut veranlagt scheint er ja zu sein.

    Ich würde eher auf Quantität setzen, d. h. ihn möglichst täglich zu den Schafen mitnehmen und irgendeine Kleinigkeit machen lassen, und wenn es nur ein einziges Schaf von A nach B bringen oder Krippe beim Füttern sichern ist - nur mal so als Beispiel. Antoni hat schon Recht, der tägliche Viehkontakt macht unheimlich viel aus, selbst wenn gar nichts Spektakuläres passiert. Dabei lernen sie, die Tiere zu lesen, und gucken sich auch Arbeitsabläufe ab.

    Ich nehme an, er ist nicht mit Schafhaltung aufgewachsen, sondern hat sie erst bei Zilchs und dann bei Dir kennengelernt?

    Caterina

    Bei uns ist inzwischen offensichtlich, dass die Kröte das Bindeglied zwischen den beiden Rüden ist. Border & Koolie schieben z. B. nicht so toll nebeneinander auf dem letzten Stück, ist aber die Kröte in der Mitte, geht es quasi wie von selbst.

    Ich fand es interessant, Eure Berichte zu lesen, weil es wirklich so etwas wie Chemie zwischen den Hunden gibt.

    Nathy: eine ergreifende Geschichte; schade, dass Sierra erst so spät zu Dir kam - aber schön, dass Ihr Euch doch noch gefunden habt!

    Caterina

    @Brizo: Das hast Du völlig in den falschen Hals bekommen; ich sehe wirklich keinen Unterschied, und wenn ich z. B. nicht wüsste, dass Phelan ein Border Collie ist, würde ich spontan von den Videosequenzen her und wegen der Tatsache, dass er Rinder treibt, "Aussie" sagen.

    Unser Schwarzi-Border treibt z. B. viel geduckter. Aber er macht auch lange nicht so viel wie Phelan.

    Antoni: Genial, was der Hund inzwischen alles kann! Der ersetzt mindestens einen Mann, nicht wahr? Du holst mit Hund die Tiere, und Dein Freund oder jemand anderes steht am Fangwagen, soweit ich gesehen habe?

    Davon, die Hunde ernsthaft ans Jungvieh zu lassen, sind wir noch meilenweit entfernt, die finden Spockie und Kröte eher witzig, lediglich vor dem Border-Schnappkrokodil haben diejenigen Manschetten, die er schon mal zurückgetrieben hat.

    Denn wenn Herrchen mit dem Trecker auf irgendeine Jungviehkoppel muss - was bedeutet, dass das Tor erst mal aufbleiben muss, bis er durch ist -, kommt inzwischen Schwarzi mit, er sichert mittlerweile automatisch, indem er sich ablegt und glotzt.

    Und halt abschnappt, wenn die Tiere meinen, doch durchzuwollen.

    Das ist übrigens die einzige Situation, in der die Rinder wichtiger sind als das Fahrzeug; er ist ansonsten ja Hardcore-Autojäger... seufz... soviel zum Thema, man schaffe sich einen Hund aus arbeitenden Eltern für eine "anspruchsvolle Arbeit" - in diesem Fall Therapiehelfer eines Physiotherapeuten - an... die Genetik sucht sich dann halt ihren Weg.

    Und dass wir irgendwann soweit sind, einen oder mehrere Hunde alleine zum Küheholen auf die Hauskoppel zu schicken: Nein, das sehe ich nicht, dafür ist die Koppel zu unübersichtlich und zu hügelig, und wenn bei schönerem Wetter Kühe in Senken liegen, kommt es durchaus vor, dass die Hunde sie übersehen. Außerdem ist die Einflugschneise in den Stall nicht gerade, und auf der Seite zur Straße hin muss man gerade bei den frisch abgekalbten Färsen, die das Procedere noch nicht kennen, den jeweiligen Hund bremsen, damit die Tiere nicht aus Versehen doch durch den Draht gehen.

    Caterina

    PS: Bitte Daumen drücken, Tierärztin ist gerade da, Notkaiserschnitt, Zwillinge bei einer Färse, hoffentlich geht es gut...

    @Brizo: Holla, Du Experte! Ich muss gestehen, ich kann auf den ersten Blick Aussie & Border nicht unterscheiden, auch nicht an den kurzen Videosequenzen, darum habe ich ja gefragt.

    Wir saufen übrigens jetzt endgültig ab.

    Aber die Kühe wollen trotzdem raus.

    Heute vor Melkzeit standen vielleicht 20, 25 Tiere gemütlich wiederkäuend etwas erhöht im Windschatten der in die Hauskoppel hineinragenden Maschinenhalle, der Regen kam quer, dazu peitschender Wind, aber sie waren auf ihrer Anhöhe relativ geschützt.

    Nachdem ich mich von der anderen Seite der Koppel, wohin ich immer mit dem Rad fahre, bis zur Maschinenhalle vorgekämpft hatte - Kühe waren auf Spocks und meiner Seite keine mehr, aber die Einflugschneise zum Stall war noch offen, so dass Bauer, Border & Kröte noch irgendwo sein mussten -, bekam ich gerade noch mit, wie Schwarzi-Border durch die Senke auf die Tiere zuschwamm, die Kröte vorsichtig am Draht entlang balancierte, um sie von hinten zu jagen, und der Bauer die Koppel verließ, um direkt zum Stall zu gehen, weil er ohnehin nichts hätte ausrichten können, es sei denn mit Fischerstiefeln.

    Spock und ich blieben an der Stelle stehen, wo sie zum Stall hin abbiegen mussten.

    (Leine brauche ich für ihn übrigens keine mehr, er schiebt inzwischen kurz vor dem Stall auch mit rein.)

    Es war zwar etwas ungeordnet, aber alle Kühe liefen schnurstracks rein.

    Ein Hoch auf die Hunde!

    Caterina