Antoni: Meine ganz unwissenschaftliche Theorie, warum für Phelan die Bullen den größten Lustfaktor haben:
Weil er mental ein starker, in sich ruhender Hund ist, jedenfalls sehe ich ihn so vor meinem geistigen Auge. Nach dem, was Du an Bildern und Videos von ihm eingestellt hast, ist er ja sehr ruhig und bedacht, daher reime ich mir das so zusammen, dass für ihn die größte Herausforderung die Tiere sind, die am wenigsten eingehütet sind, wo er sich am meisten einbringen und die größte Präsenz zeigen muss - wohlgemerkt, ohne in kräftezehrenden oder gefährlichen Aktionismus zu verfallen.
Ich denke oft an Dich und das bedachtsame Heranführen des Hundes an die Arbeit, wie Du Phelan nach und nach hast reifen lassen, und ich hoffe, für unsere Anforderungen gelingt uns das wenigstens halbwegs so gut wie Dir.
Für mich gehört zu einem guten Rinderhund unbedingt die Lust am Kräftemessen dazu, und Phelan macht das offensichtlich anders als ein Cattle Dog oder Australian Shepherd.
Nathy: Deine Sierra sehe ich ähnlich "stark" vor mir; sie ist doch eine Tochter von May, wenn ich mich nicht täusche? Sie wäre bestimmt auch ein toller Rinderhund gewesen.
Ich habe May vor über 10 Jahren einmal gesehen, und ich fand sie toll, einfach ein Hund mit Ausstrahlung; das gemeine Fußvolk interessierte sie nur minimal. Ebenso Solo, der kam rein in den Pferch und schnappte erst mal den Tieren quer übers Maul und blieb dann völlig gechillt in der Mitte stehen, so nach dem Motto, alle Mann stillgestanden - und sagt mir jetzt mal gefälligst einer, was ich hier soll?
Das prophylaktische Abschnappen macht unsere ACD-Kontrolleuse übrigens seit ein paar Tagen auch. Wir haben zwei Krawallkühe in der Herde, die gerne mal beim Rantreiben andere mobben, daher werden sie immer rausgepickt und mit der ersten Partie durchgemolken. Egal, was sie machen, sie werden erst mal abgeschnappt, und seitdem funktioniert das Rantreiben ohne Probleme.
Caterina