Beiträge von Cattledogfan

    Also ich sehe hier durchaus einen guten Platz für einen Tierschutzhund, sofern a) die Wohnlage so ist, dass sich niemand großartig durch einen evtl. stundenlang kläffenden Hund gestört fühlt und b) der Garten tatsächlich zuverlässig hundesicher gemacht werden kann.

    Und zwar für einen "Ladenhüter", der das Leben im Haus und das enge Zusammenleben mit Menschen nicht kennt. Hofhunde, die es immer mal wieder in Tierheimen und über Notorganisationen gibt, haben es oft schwer, einen geeigneten Platz zu finden.

    Und auch in diesem Forum liest man immer wieder von Second-Hand-Hunden, die offensichtlich mit zu viel Nähe zum Menschen, mit dem Leben in einer Wohnung und an der Leine überfordert sind. In der "Probleme"-Rubrik war doch erst im Februar ein Thread von jemandem aus Berlin, der ein Hundepaar aus dem Tierschutz hat, wo der Rüde Dauerstress zeigt und wo mir beim Lesen der Gedanke kam, ganz sicher, dass der Hund in einem Mehrparteienhaus in der Großstadt richtig aufgehoben ist?

    Ich würde einfach ein Tierheim persönlich ansteuern oder per Mail Kontakt mit einer Notorganisation aufnehmen und sagen, was Du bieten kannst und ob sie Dir bei der Suche nach einem geeigneten Hund helfen können.

    Ich würde mich auf eine zeitintensive und evtl. auch großflächige Suche einstellen.

    Ich kann mir schon vorstellen, dass manchem Angsthund, der auch mit Artgenossen nicht viel am Hut hat, ein eigener Garten mit Hütte 1000x lieber ist als das Tierheim oder das Leben in einer Etagenwohnung.

    Aber man muss sich dann halt auch der Tatsache bewusst sein, dass man selber nicht allzu viel vom Hund erwarten sollte und kann - der ist dann evtl. einfach nur "da".

    Caterina

    Nochmal zum Aussehen von Koolies: Habe die Tage 2 Fotos von einem Spock-Sprössling (die Vorbesitzerin hat noch die Zuchtrechte an ihm) bekommen von Juni 2017, also 8 1/2 Monate alt, der schon jetzt deutlich massiger als seine Eltern wirkt.

    Die ACD-Kontrolleuse hat übrigens mit knapp 1 1/2 ein Ohr, das zum Abknicken neigt, wenn sie irgendwie unsicher ist (immer seltener der Fall). Wir finden es drollig; der Züchterin gegenüber haben wir es "her doubtful ear" genannt.

    Ursprünglich war bei der Rasse ja nicht festgelegt, dass sie Stehohren hat, auch Knickohren waren erlaubt.

    Caterina

    Für mich ist so ein Forum eine Plattform für Anregungen und Horizonterweiterungen, für Austausch und Information, keine Kristallkugel. Daher habe ich lediglich von meinem Eindruck von diesem Hund geschrieben, den ich durch die Beiträge, die ich von seinem Frauchen gelesen habe, gewonnen habe, weiter nichts.

    Keine Frage, es gibt Hundetypen - viele Terrier z. B. -, die man zu ihrem Glück durch Schonung zwingen muss, aber ich habe nicht den Eindruck, als ob Newton dazugehört. Und selbstverständlich ist ein akuter Krankheitszustand absolut der falsche Zeitpunkt, das Bewegungspensum hochzufahren.

    Mein Beitrag ist lediglich als Anregung gedacht, vielleicht einiges zu überdenken, denn dass sich dieser Hund so, wie ich ihn vor meinem geistigen Auge sehe, so vehement gegen das Fixieren wehrt, legt für mich die Vermutung nahe, dass da evtl. einiges am Bewegungsapparat im Argen liegt und dass nicht nur das Frauchen gefordert ist, sich besser durchzusetzen.

    Das ist in etwa, als wenn jemand einen jungen Hund als "faul" betitelt; ich erinnere mich noch an UnserCarlos, den Schnappenzeller, bei dem sich schwere HD oder so herausstellte.

    HD- und ED-Röntgen wurde, wenn mich nicht alles täuscht, bei Newton gemacht, und auch in dem Zusammenhang erinnere ich mich, dass es sinngemäß hieß, dass die A-Hüfte daher kommt, dass der Hund nicht überlastet wird...

    So, nun genug der Klugscheißerei JJ

    Caterina

    Keine Ahnung, ob RafiLe noch mitliest, aber ich wollte trotzdem noch loswerden, dass ich an ihrer Stelle nicht nur die Einstellung zur Kastration, sondern auch zur Bewegung des Hundes überdenken würde.

    Ich habe von ihr schon öfter sinngemäß gelesen, dass der Hund durch zuviel Bewegung "verschleißt". Als sie ihn vor ein, zwei Jahren bei Bekannten zur Betreuung hatte, schrieb sie im Anschluss, der Mann wäre 15 km mit ihm joggen gewesen, und nun sei er "fertig"...

    Ein solches Laufpensum haben meine kleineren Hunde noch mit 10 Jahren und darüber locker mitgemacht (natürlich im Trab), sofern sie nicht akut krank waren - weil sie Kondition hatten...

    Mein Eindruck nach den Beiträgen, die ich von RafiLe gelesen habe, ist nämlich, dass der Hund zu wenig raus kommt und generell ziemlich in seinem Bewegungsdrang heruntergeregelt wird. Immerhin lebt er in reiner Wohnungshaltung und ist zu 100 % auf sie angewiesen, um sich bewegen zu können.

    So auch hier: Hund hinkt, also soll erst mal die Leine dran bleiben - wieso? Ich würde den Hund in seinem Tempo laufen lassen und nicht noch zusätzlich einschränken, ihn aber mit Argusaugen beobachten; evtl. ist es diesmal ja einfach nur Streusalz.

    Bei einem so jungen Tier, das schon Auffälligkeiten wie einen steifen Gang zeigt, würde ich persönlich zusehen, dass Muskulatur da ist, um eventuelle Defizite von Gelenken o. ä. auszugleichen. Und das braucht Zeit und entsprechende Wegstrecken.

    Mich macht auch stutzig, dass er sich so vehement bestimmten Fixierungen verweigert, wo er sich, so zumindest mein Eindruck, ansonsten ziemlich deckeln lässt.

    Caterina

    Antoni: Vielen, vielen Dank für die reichhaltige Info, hab's leider erst jetzt gesehen! Das ist interessant, dass Ihr auch mit Wagyu besamt; hier heißt es noch überall, neumodischer Kram...

    Wenn ich das so lese, würde ich meinen Freund am liebsten zu Euch in die Lehre schicken; besonders ProCross wäre interessant. Bin mal gespannt, was Ihr in den nächsten Jahren für Leistungen dadurch bekommt.

    Von so einer Remontierungsrate kann er sich mehr als eine Scheibe abschneiden. Hier geht viel noch frei nach Schnauze, weil der Senior noch kräftig mitmischt, und das ist einfach eine andere Generation.

    Gut finde ich hier, dass die Tiere direkt vom Hof selber zum Schlachter gefahren werden können. Das sind keine 10 km. Das ist ein Familienbetrieb. Galloways nimmt er nur auf Bestellung ab, meist nicht mehr als ein, zwei Tiere, für die er laut eigener Aussage hauptsächlich Gastronomiekunden, teilweise bis in den Hamburger Raum hinein, hat.

    Ihr besamt also alles, auch die Färsen - interessant.

    Caterina

    Oh ja, tolle Idee, bin auch dabei!

    Ich wiederhole auch gerne, dass flying-paws "Schuld" daran ist, dass bei uns ein waschechter Australier sitzt, auch ein Koolie, im November 2014 in NSW/Australien geboren und im März 2015 von der Vorbesitzerin (die ihn mit eineinhalb mangels Arbeit am Vieh verkauft hat) importiert - und eine Frostbeule, daher jetzt im Winter arbeitslos. Er sollte ursprünglich an zwei Tagen, an denen hier auf dem Milchviehbetrieb ein Praktikant da ist, mit zum Melken, aber das haben wir aufgegeben. Es ist ihm zu ungemütlich, weil er doch viel still sitzen oder stehen müsste.

    Das macht unserem Finnland-Import, unserer Cattledog-Kontrolleuse, weniger aus, sie ist mittlerweile der Haupthofhund, eben weil sie kälteunempfindlicher ist. Als ich sie mit 4 Monaten vor einem guten Jahr aus Nordfinnland abholte, waren es weit unter -20 Grad.

    "Hofhund" in dem Sinne, dass sie mit Herrchen viel tagsüber draußen ist; natürlich wohnen alle mit im Haus.

    Beide Hunde sind einfach toll, ein wahrer Glücksgriff, denn allen Unkenrufen zum Trotz zeigt die Kontrolleuse großes Interesse und bisher auch Geschick an Kühen und guckt so langsam, was man noch so alles kontrollieren könnte... z. B. Kälber... Und was im Stall die Nase zu dicht an Herrchen hält, wird kommentarlos weggebissen.

    Bis Juni 2015 war hier schon knapp 10 Jahre lang eine Cattle-Königin auf dem Hof, die leider wegen starker Arthrose eingeschläfert werden musste, daher kennen und schätzen wir die Rasse.

    Die ich, das muss ich mal ausdrücklich loswerden, als genauso leichtführig und mit will to please ausgestattet wie z. B. einen Australian Shepherd empfinde. Wir wollen und brauchen aber auch einen Hund, der ernsthaft wacht und schützt und eigenständig Entscheidungen trifft und nicht hundewiesen- oder hundeplatzkompatibel sein muss. Sie darf ruhig andere Hunde und Menschen überflüssig finden.

    Der Dritte im Bunde - bzw. eigentlich der Erste, denn er kam Anfang 2014 als Erster auf den Hof - ist ein Border Collie, aber um den soll es hier ja nicht gehen.

    Koolies kannte ich bis dahin nicht; wie gesagt, flying-paws brachte die Rasse auf, als wir auf Hundesuche waren - bei der uns das dogforum große Dienste durch ganz viele Anregungen geleistet hat; danke noch einmal dafür in die Runde!

    Koolies sind im Aussehen und in der Größe ähnlich uneinheitlich wie Altdeutsche Hütehunde. Während flying-paws Sheila und ihre Eltern, die ich im Gegensatz zu Sheila schon gesehen habe, vom Aussehen her durchaus für Border Collies oder Australian Shepherds gehalten werden könnten, werde ich beim fledermausohrigen, kurzfelligen Spock manchmal gefragt, ob da ein Kelpie drinsteckt.

    Spockie-Koolie arbeitet aufrecht und bellt, genau das, was ich für Rinder haben wollte. Der Border Collie ist schon eklig, wenn er von der Hauskoppel kommt und sich ein paar Mal auf ein Stopp-Kommando hinter den Kühen in die Kacke geworfen hat.

    Der Koolie ist auch deutlich freundlicher und aufgeschlossener als die Kontrolleuse. Außerdem ist er ein genialer Späher und Melder. Wir hatten dieses vermaledeite Regenjahr über sehr viel ausgebrochenes Vieh, weil z. T. Zäune wegsackten, Äste oder gleich ganze Bäume in die Drähte fielen, etc. pp. Spock zeigt sofort an, wenn irgendwo was ist, und zack! schießt er ab und bringt es.

    Wenn irgendwo ein neugeborenes Kalb unter dem Draht durchgeschlüpft und in der Botanik verschwunden war, der Koolie hat's gefunden, während Mama Kuh sich die Seele aus dem Leib brüllte.

    Er ist im Gegensatz zu den anderen beiden ziemlich hochbeinig und zierlich und quadratisch gebaut.

    Ich muss sagen, ich finde unser Trio toll. Jeder kann und mag etwas anderes.

    Caterina

    PS: So ähnlich sieht Spockie aus, aber er hat eine andere Rute wie Kelpies, quasi eine aufrecht getragene Borderrute, d. h. mit Ringel.

    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso sich Rikah und Frankyfan so beharken, denn für mich haben beide jeweils wichtige Gedanken beigetragen, wenn ich das hier im Ausgangsbeitrag lese:

    zumal sie sehr kräftig ist und ich große Probleme habe, sie zu halten, wenn sie sich derart in die Leine wirft und Theater macht. Davon abgesehen ist es auch für mich nicht nur peinlich vor anderen Leuten, sondern auch purer Stress, denn ich kann mir nicht immer die Wege aussuchen, auf denen uns garantiert kein anderer Hund begegnet, zumal unser Städtchen sehr viele Hundebesitzer hat

    Ich sehe also wie Frankyfan durchaus die Notwendigkeit, den Hund zuallererst einmal besser aufzuschirren, damit man ihn besser führen kann, denn ab einem gewissen Erregungslevel kann man meiner Erfahrung nach jegliches Herumgedoktere am Pöbeln vergessen, weil der Hund ohnehin nicht mehr ansprechbar ist - was ja wohl hier der Fall zu sein scheint -, aber man sollte ihn dann nicht auch noch die Erfahrung machen lassen, dass Frauchen nur noch wie ein Fähnchen im Wind hintendran hängt, sondern ihn so schnell wie möglich aus der Situation führen.

    Und meiner bescheidenen Meinung nach KANN das auch mit Halti + Halsband und/oder Geschirr geschehen, immer vorausgesetzt, man weiß, wie man es richtig anwendet bzw. findet jemand, der einem die richtige Führtechnik zeigt. Evtl. wäre ein Halti auch eine zusätzliche (!) Möglichkeit, bereits das Fixieren zu unterbinden.

    Aber, wie gesagt, das muss richtig gemacht werden.

    Für mich käme auf jeden Fall erst mal Geschirr + Halsband an den Hund, und ich hätte entweder über zwei Leinen oder über eine ausreichend lange, die ich in beide D-Ringe einhaken kann, beide Hände am Hund. Ich würde als erstes ordentlich führen in Konfliktsituationen lernen wollen.

    Und ich würde mich evtl. auch von dem Gedanken verabschieden, diese Unverträglichkeit quasi "wegzutherapieren". Bei einem Hund der o.g. Mischung - wie sicher ist es eigentlich, dass da tatsächlich ein halber Boxer und kein Listenhund drinsteckt? -, der schon aus Entfernung fixiert und eine Bürste macht, würde ich persönlich nicht auf die Idee kommen abzuchecken, ob er evtl. Schmerzen hat... ich würde davon ausgehen, der entwickelt an der Schwelle zum Erwachsensein gerade eine satte Art- oder eventuell auch nur Geschlechtsgenossenabneigung.

    Womit wir bei Rikahs wichtigem Beitrag wären:

    Ich würde dem Hund schnurstracks einen anderen Job suchen. Aus der Gebrauchshundeecke.

    Caterina

    PS: Und von Trainern, die erfolgleich Methoden vermarkten wie der mit dem Border Collie, anstatt sich ein Bild vom jeweiligen Hund und seinem Menschen zu machen, würde ich die Finger lassen.