@sonja die Erste: Die Flut an Bedenken gegen Deine Pläne kommt m. E. daher, dass Du auf wirklich elementare Dinge nicht eingehst und Dir statt dessen Gedanken über so Zweitrangiges wie Urlaub macht. Zum Beispiel das Alleinelassen von Hund und Kind.
Und das muss geregelt sein, wenn es gut gehen soll.
Wie lange hast Du z. B. Urlaub im Sommer? Was ist, wenn kein Welpe zu haben ist in der Zeit? Oder erst nach ein, zwei Wochen Urlaub? Wie viel Zeit bleibt dann noch fürs Eingewöhnen? Hast Du Dir Gedanken gemacht, was passiert, wenn Du wieder arbeiten musst und der Welpe noch nicht alleine bleiben kann?
Wie hast Du Dir den Ablauf morgens vorgestellt? Du lässt Dein Kind, das dann 6 (?) ist, alleine, während Du mit dem Hund rausgehst? Du hast eine Vorstellung davon, was Du an Zeit für Kind und Hund einplanen musst, bevor Du selber stadtfein für die Arbeit bist?
Ich kann nur noch einmal wiederholen, unterschätze bei einem großen, langfelligen Hund den zusätzlichen Zeitaufwand für so ätzende Dinge wie Putzen nicht. Die Hundeanschaffung bedeutet nämlich nicht nur entspannende Spaziergänge im Wald, sondern bei unserem gottverfluchten Dreckswetter ganz viel gottverfluchte Dreckwischerei.
Wie sagte doch der Radiomoderator letzte Woche so schön? Der Unterschied zwischen Sommer und Winter im Norden ist die Temperatur des Regens...
...womit wir beim nächsten Thema wären: Hast Du vor der Arbeit die Zeit, den Hund nach einem Spaziergang durch Dauerregen ggf. trockenzufönen, damit sich der Hund nicht selber an allem, was ihm passend erscheint, trockenschubbert? Ansonsten stinkt bald Deine ganze Bude nach Hund. Hast Du einen Trockenplatz für Hundehandtücher? Alternative: jeden Tag waschen.
Und bevor Du zur Arbeit gehst oder fährst, musst Du Dich wahrscheinlich umziehen. Die Nagelbürste wird Dein guter Freund werden.
Außerdem wohnst Du zur Miete. Lass sich den Berner ein paar Male im Hauseingang schütteln, und die Wände sind braun. Wennn Du Dir den Eingang mit anderen teilst, ist Bodenwischen Pflicht.
Was ist, wenn der Berner-Junghund im nächsten Winter den Garten (mit Rasen?) bei so viel Regen wie in diesem Jahr in eine Matschpiste verwandelt? (Unser Rasen ist Geschichte, obwohl wir vor Verzweiflung sogar Silogras ausgesät haben), Pflanzen herausreißt, sich mit vollem Kampfgewicht gegen einen für die Größe und das Gewicht zu mickrigen Zaun wirft, weil er seinen Lieblingsfeind fressen will? Voller Wonne Bombenkrater gräbt, weil die Maulwürfe aktiv sind? Was würde Dein Vermieter dazu sagen?
Leih Dir doch einfach mal den Berner Deines Bekannten aus, möglichst bei Regenwetter, oder hat er keinen mehr?
Probier es aus, wie es ist, ein nasses, dreckiges, stinkendes Fellmonster in Auto und Wohnung zu haben, das keine Lust aufs Trockenrubbeln hat und sich beim Reinkommen lieber an der Wand oder an Dir schubbert, das sich vielleicht liebend gerne in wohlriechendem Hundeparfüm wälzt (z. B. Gülle oder toter Fisch) und das beim Schütteln auch gleich das Kind mit einsaut.
Das Leben mit Hund ist toll, keine Frage - aber es ist auch mit echter Arbeit verbunden.
Und die muss man stemmen können.
Caterina