Beiträge von Cattledogfan

    Danke für den Link, Chris2406, war sehr informativ!

    Bei uns ist gerade die buchstäbliche Kacke am Dampfen: Durch das schlechte Wetter musste einige Wochen früher aufgestallt werden, die Güllebehälter sind so gut wie voll und Äcker und Wiesen so feucht, dass man nicht rausfahren kann.


    Caterina

    @'Dogs-with-Soul: Kennst Du "Komm, wir essen(,) Opa"? Manchmal haben kleine Dinge große Bedeutung JJ

    Die Threaderstellerin hat ja, wie sie schrieb, das Einverständnis ihres Chefs, also muss es wohl möglich sein.

    Nur: Ein altenheimkompatibler Hund fällt nicht vom Himmel. Der Welpe muss erst mal erwachsen werden, sich beherrschen lernen und erzogen werden, und ein erwachsener Hund muss sich eingewöhnen, und man muss selber lernen, ihn im Umgang mit Menschen zuverlässig einzuschätzen, und daher, denke ich, sollte die Frage erlaubt sein, was passiert mit dem Hund, bis er soweit ist.

    Bis er auch bei allgemeiner Hektik (z. B. Notarzt im Haus) ruhig im Stationszimmer bleibt und nicht das ganze Haus zusammenkläfft.

    Bzw. wären bei einer Familie mit drei Kindern und zwei berufstätigen Erwachsenen (ich gehe mal davon aus, dass die Katze... äh... der Mann.... auch arbeitet) überhaupt "Hundekapazitäten" vorhanden, falls sich der Hund aus diversen Gründen nicht zum Altenheimbegleiter eignet und der Mann nicht als so hundekompatibel wie gedacht (klingt flapsig, ich weiß) entpuppt.

    Caterina

    In einem so sensiblen 'Bereich wie in der Altenpflege? Wo es Hygienevorschriften gibt? Und je nach Bewohnern und ihrer Pflegebedürftigkeit kann die Arbeitsbelastung u. U. sehr hoch sein, so dass keine Zeit für den Hund da ist.

    Also ich würde da keinen Welpen oder Junghund mit hinnehmen, von dem ich nicht sicher weiß, dass er auch unter Stress zuverlässig stubenrein ist.

    Caterina

    Liest sich nach gehemmtem Abwehrverhalten. Der Labbi sorgt dafür, dass sie nur heftig anspringt und nicht beißt. Durch Ignoranz wird sich das also nicht ändern. Auch nicht durch Gewöhnung, denn es handelt sich um ein genetisch verankertes Verhalten.

    Der einzige Weg: Mit dem Hund eine Alternative antrainieren. Das beginnt man logischerweise nicht um der Situation selber.

    Wenn sie generell aufgedreht ist, würde ich da auch noch mal den Fokus drauf legen. Ein dauergestresster Hund lernt schlechter und kann sich auch nicht gut beherrschen.

    Diesen Beitrag möchte ich noch mal hochholen, weil ich es eine interessante Idee finde, der ich an Deiner Stelle nachgehen würde, denn wenn dem so ist, bringt das Üben in der Situation erst mal nix. Um was für einen Hund handelt es sich denn? Offensichtlich Labrador plus X.

    Caterina

    Ich finde immer, zu jeder Anschaffungsüberlegung gehören auch Gedanken zu Worst-Case-Szenarien:

    Was ist, wenn der Hund aus irgendwelchen Gründen doch nicht mit zur Arbeit kann? (Gesundheitlich angeschlagen, charakterlich nicht für viele Menschen geeignet, etc. pp)?

    Und wenn Mann und/oder Kinder doch keinen Bock auf den Hund haben?

    Will sagen: Ich würde mich an Deiner Stelle fragen, ob Du im Ernstfall neben Arbeit und Familie tatsächlich genügend Zeit und den Kopf genügend frei hast, um Dich zur Not auch größtenteils alleine noch um einen Hund zu kümmern.

    Und wenn der Hund nicht mit zur Arbeit kann, stellt sich auch die Frage nach den Zeiten, die der Hund alleine bleiben müsste.

    Gesetzt den Fall, Ihr würdet Euch einen Welpen kaufen, ist der ja auch nicht nach drei Wochen Urlaub so weit "fertig", dass er mit ins Pflegeheim kann. Wie willst Du diese Zeit überbrücken? Ich würde da durchaus ein Jahr mit einrechnen, bis der Hund dauerhaft mit kann.

    Ich erinnere mich an einen Beitrag zu einer ähnlichen Thematik, wo der Hund allerdings schon da war, Australian Shepherd, 7 Monate, der eigentlich auch mit ins Alten- oder Pflegeheim sollte, habe ihn aber nicht gefunden auf die Schnelle.

    Caterina

    Laviollina: Nee, den Havaneser kannst Du hier genauso auswringen und erst mal irgendwo zum Trocknen aufhängen wie den Berner - wenn er Dir nicht gleich in der Modder absäuft, weil er so klein ist.

    Scherz beiseite, die Grundidee stimmt natürlich: kleiner, (pflege)leichter, mit Grunderziehung, grundsätzlich ans stundenweise Alleinsein gewöhnt. Bei einer Teilzeitstelle bleibt einem schon noch was vom Tag.

    Und eigentlich ist die Hundehaltung hier im äußersten Norden einfacher als anderswo zu managen. Die Leute sind einfach entspannter gegenüber Hunden, man hat viel Platz, die Arbeitswege sind nicht sehr zeitaufwendig, selbst wenn man nach Dänemark reinfährt.

    Die Förde bietet wunderschöne Spazierwege und Hundebademöglichkeiten (außerhab der sog. Saison) - wenn da nicht dieses bescheidene Wetter wäre...

    Ich wohne um die 20 km Luftlinie von der Threaderstellerin entfernt und frage mich schon die ganze Zeit, ob sie entweder so gut wie nie rausgeht oder was für ein Jahr sie wettermäßig erlebt hat. Mit einem großen, langfelligen Hund putzt man sich als Mieter einer Wohnung buchstäblich dumm und dämlich. Da langt schon ein paar Mal Garten und zurück.

    Caterina

    @sonja die Erste: Die Flut an Bedenken gegen Deine Pläne kommt m. E. daher, dass Du auf wirklich elementare Dinge nicht eingehst und Dir statt dessen Gedanken über so Zweitrangiges wie Urlaub macht. Zum Beispiel das Alleinelassen von Hund und Kind.

    Und das muss geregelt sein, wenn es gut gehen soll.

    Wie lange hast Du z. B. Urlaub im Sommer? Was ist, wenn kein Welpe zu haben ist in der Zeit? Oder erst nach ein, zwei Wochen Urlaub? Wie viel Zeit bleibt dann noch fürs Eingewöhnen? Hast Du Dir Gedanken gemacht, was passiert, wenn Du wieder arbeiten musst und der Welpe noch nicht alleine bleiben kann?

    Wie hast Du Dir den Ablauf morgens vorgestellt? Du lässt Dein Kind, das dann 6 (?) ist, alleine, während Du mit dem Hund rausgehst? Du hast eine Vorstellung davon, was Du an Zeit für Kind und Hund einplanen musst, bevor Du selber stadtfein für die Arbeit bist?

    Ich kann nur noch einmal wiederholen, unterschätze bei einem großen, langfelligen Hund den zusätzlichen Zeitaufwand für so ätzende Dinge wie Putzen nicht. Die Hundeanschaffung bedeutet nämlich nicht nur entspannende Spaziergänge im Wald, sondern bei unserem gottverfluchten Dreckswetter ganz viel gottverfluchte Dreckwischerei.

    Wie sagte doch der Radiomoderator letzte Woche so schön? Der Unterschied zwischen Sommer und Winter im Norden ist die Temperatur des Regens...

    ...womit wir beim nächsten Thema wären: Hast Du vor der Arbeit die Zeit, den Hund nach einem Spaziergang durch Dauerregen ggf. trockenzufönen, damit sich der Hund nicht selber an allem, was ihm passend erscheint, trockenschubbert? Ansonsten stinkt bald Deine ganze Bude nach Hund. Hast Du einen Trockenplatz für Hundehandtücher? Alternative: jeden Tag waschen.

    Und bevor Du zur Arbeit gehst oder fährst, musst Du Dich wahrscheinlich umziehen. Die Nagelbürste wird Dein guter Freund werden.

    Außerdem wohnst Du zur Miete. Lass sich den Berner ein paar Male im Hauseingang schütteln, und die Wände sind braun. Wennn Du Dir den Eingang mit anderen teilst, ist Bodenwischen Pflicht.

    Was ist, wenn der Berner-Junghund im nächsten Winter den Garten (mit Rasen?) bei so viel Regen wie in diesem Jahr in eine Matschpiste verwandelt? (Unser Rasen ist Geschichte, obwohl wir vor Verzweiflung sogar Silogras ausgesät haben), Pflanzen herausreißt, sich mit vollem Kampfgewicht gegen einen für die Größe und das Gewicht zu mickrigen Zaun wirft, weil er seinen Lieblingsfeind fressen will? Voller Wonne Bombenkrater gräbt, weil die Maulwürfe aktiv sind? Was würde Dein Vermieter dazu sagen?

    Leih Dir doch einfach mal den Berner Deines Bekannten aus, möglichst bei Regenwetter, oder hat er keinen mehr?

    Probier es aus, wie es ist, ein nasses, dreckiges, stinkendes Fellmonster in Auto und Wohnung zu haben, das keine Lust aufs Trockenrubbeln hat und sich beim Reinkommen lieber an der Wand oder an Dir schubbert, das sich vielleicht liebend gerne in wohlriechendem Hundeparfüm wälzt (z. B. Gülle oder toter Fisch) und das beim Schütteln auch gleich das Kind mit einsaut.

    Das Leben mit Hund ist toll, keine Frage - aber es ist auch mit echter Arbeit verbunden.

    Und die muss man stemmen können.

    Caterina

    Holly2018: Das finde ich gut, dass Du Dir auch über Worst-Case-Szenarien Gedanken gemacht hast und sie nicht einfach lapidar vom - virtuellen - Tisch wischst.

    Das ist meiner Erfahrung nach ein wichtiges Kriterium für ein bereicherndes Leben mit Hund, ebenso wie ein gerüttelt Maß an Humor und Geduld.

    Wenn Du Dich für diesen Hund entscheidest, dann wünsche ich Dir, dass da ein ganz bezauberndes Hündchen aus der Kiste steigt: Huch, wo bin ich hier, und wer bist Du denn...?

    3-4 Wochen Aufenthalt im ungarischen Tierheim ist natürlich nicht die Welt, da kann man je nach Belegung nicht viel sagen zum Tier, und die Tests auf Kinder- und Katzenverträglichkeit würde ich nicht überbewerten.

    Und solltest Du davon Abstand nehmen, weil Du ein ungutes Gefühl hast, dann lass Dir gesagt sein, dass Du schon den richtigen Hund finden wirst. Nur nichts überstürzen. Wir haben wegen einer ungünstigen Hundekonstellation hier auf dem Hof jahrelang nach einem passenden arbeitsfähigen Hund gesucht, und plötzlich hatten wir innerhalb von 7 Monaten gleich zwei Stück in der Bude, einen erwachsenen, einen Welpen, die ein wahrer Glücksgriff sind.

    An diese Hunde sind wir übrigens übers dogforum gekommen, kein Witz.

    Caterina

    Ich fasse mal zusammen: Der Hund soll kinder-, katzen-, büro- und kollegenhundkompatibel sein bzw. möglichst schnell werden, Du bist Hundeanfängerin, und der Hund kommt aus dem Ausland und hat höchstwahrscheinlich unter ganz anderen Bedingungen gelebt.

    Ich denke, da ist noch wesentlich mehr als nur der Gesundheitsstatus und die Seriosität des Vereins zu beachten.

    Hast Du überhaupt Kapazitäten (an allererster Stelle Zeit), um den Hund in einem Leben bei und mit Dir ankommen zu lassen? Was, wenn er sich erst mal nicht lösen will, in die Wohnung oder in seinen Transportkäfig macht? Und das über Tage? Wenn er entweder Angst vor den Katzen hat oder sie jagen will? Nichts vom Kind wissen will? Oder sogar in einer blöden Konstellation zubeißt? Zum Einstand erst mal ins Büro pinkelt? Dem Kollegenhund mit hysterischem Gekreische begegnet?

    Kannst und willst Du solche Eingewöhnungsschwierigkeiten managen? Wie hast Du Dir das vorgestellt? Der Hund kommt zum Wochenende, und am Montag soll er mit ins Büro? Wie schnell müsste der Hund "funktionieren"?

    Nicht, dass es zu Missverständnissen kommt, ich bin immer dafür, zuerst den Hunden ein Zuhause zu geben, die "schon da" sind, egal, ob aus dem In- oder Ausland.

    Aaaber: Meiner Erfahrung nach sollte man an Hunde mit Vorgeschichte erst mal gar keine Erwartungen und Ansprüche haben und ihnen mit dem Abstand begegnen, mit dem sie sich in ihrer neuen Umgebung halbwegs wohl fühlen.

    Caterina

    PS: Die Strategie von Linali92 finde ich ganz toll!