Jetzt muss ich noch eine Lobeshymne auf Spockie-Koolie, unseren Buschhund, loswerden.
Er hat ja die ersten vier Lebensmonate auf einer Farm in New South Wales gelebt, bevor ihn die Vorbesitzerin importierte, und vielleicht ist er deswegen so aufmerksam, eben weil das dort überlebenswichtig ist. Nehme ich jetzt einfach mal an.
Er ist also wirklich einmal um die halbe Welt gereist, bevor er hier gelandet ist.
Wie dem auch sei, wir haben seine Radarqualitäten mittlerweile sehr schätzen gelernt, und vor ca. zwei Wochen musste Herrchen zur Versorgung einer Gallowayfärse, die schwer gekalbt hatte und die er aufstallen wollte, raus auf die Koppel, und er war alleine. Sein Vater liegt schon seit Wochen im Krankenhaus (zum Glück rasant auf dem Wege der Besserung), der Arbeiter war schon weg, der Neffe noch nicht von der Arbeit zurück, und ich klebte mit der Nase vor dem Computer, eiliger Auftrag.
„Sein“ Hund, die Cattle-Kontrolleuse, war so läufig, dass man sie besser nicht aus den Augen ließ, also blieb nur der Koolie.
Mir war gar nicht aufgefallen, dass Spockie verschwunden war, weil er sich katzenartig oft irgendwo rumdrückt, wo man ihn gar nicht vermutet. Normalerweise hat er Angst vor Treckern und war bis dahin auch noch nie mitgefahren, aber jetzt wurde er gebraucht, also klemmte ihn sich Herrchen einfach unter den Arm, stieg auf und setzte ihn neben sich (geht auf dem Claas).
Die Galloways sind ja ein eingefleischter Verband und bilden oft regelrechte Wagenburgen, wenn sie Gefahr vermuten, so dass sich niemand hier alleine auf die Koppel traut.
Bauer also raus, Viehwagen aufgebaut, Fanggitter hatte er, als das Tier noch lag, schon vorher aufgebaut, allerdings nicht vollständig, weil die eine Seite zu nass ist und nichts stehen bleibt. Vor diese offene Seite fuhr er den Trecker mit Spock und bugsierte dann die Färse auf den Wagen, eine der wenigen, die Verladen kennt, da Handaufzucht, ein Auge immer auf Spock, der auch brav sitzen blieb, weil er, wie gesagt, Treckerfahren noch nicht kannte.
In dem Moment war die Herde im Anmarsch, Bauer sieht am Hund, da ist was, die Tiere wurden noch durch Gebüsch verdeckt, da fliegt das Spitzohr vom Trecker und verjagt sie kläffend!
Spockie, unser Held!
Mich hat er ja im Juli 2016, als er noch keine 4 Wochen hier war, vor einem anstürmenden Gallowayochsen gerettet, den ich in dem unübersichtlichen Gelände nicht rechtzeitig gesehen hatte.
Unsere Hunde machen, verglichen mit anderen hier, nix Großartiges, aber wir stellen sie immer öfter irgendwo hin zum Aufpassen, und sie sagen uns zuverlässig Bescheid.
Caterina