Beiträge von Cattledogfan

    ruelpserle: Clubs sind nur so gut in der Umsetzung der Zuchtrichtlinien wie die Menschen, die dahinter stehen.

    Wenn mir jemand sagt, nach soundsoviel Jahren Zucht kann ich die aktuelle Richtung "größer & schwerer" nicht mehr mittragen, weil das a), b), c)... Nachteile hat... ja, kann ich nachvollziehen.

    Oder wenn es ein offenes Geheimnis ist, dass in der Nachzucht des vielfach prämierten Deckrüden des Vereinsvorsitzenden immer mal wieder Epilepsie (oder eine beliebige sonstige Krankheit, deren erbliche Komponente (noch) nicht feststeht) vorkommt, aber keiner das Maul aufmacht - dann kann ich zumindest nachvollziehen, warum jemand unter dem Club nicht mehr züchten will.

    Alles schon mitbekommen.

    Aber wenn jemand zum ersten Mal Welpen produziert und die Zuchtrichtlinien des Rasseverbandes lapidar als übertrieben abtut: nein, so etwas sollte man nicht unterstützen.

    Caterina

    Ich persönlich würde gerade Retrieverrassen nur dann bei jemandem kaufen, der nicht einem der zum VdH gehörenden Rasseclubs angeschlossen ist, wenn die Zuchthunde dieser Person mindestens die Kriterien der Retrieverclubs erfüllen, vor allen Dingen die gesundheitlichen.

    Außerdem würde ich wissen wollen, warum die Person dann nicht Mitglied in einem der Rasseclubs ist. Auch dafür kann es gute Gründe geben.

    In der Spitzzucht gibt es z. B. Nicht-VdH-Dissidenzvereine, die das Zuchtkriterium der Farbreinzucht beim Großspitz unsinnig finden, weil es nur noch so wenige Großspitze gibt und dadurch die Inzucht noch größer wird; außerdem hat die Farbe beim Spitz keinerlei negative gesundheitliche Auswirkungen.

    Auch die Verpaarung Wolfsspitz und Großspitz ist laut VdH-Clubs nicht zulässig.

    Das sind für mich völlig willkürliche Kriterien, und beim Spitz würde ich mich auch einen Teufel um Papiere eines dem VdH angeschlossenen Clubs scheren – immer vorausgesetzt, die Zuchttiere sind mindestens nach deren Kriterien auf Zuchttauglichkeit durchuntersucht…

    Mit Golden Retrievern oder Labradoren kann man aber die Straße pflastern, und zur Zuchttauglichkeit gehört wesentlich mehr als ED- und HD-Freiheit, und obwohl ich kein Experte für diese Rassen bin, habe ich den Eindruck, dass Zuchttiere aus den Retrieverclubs gesundheitlich vertrauenswürdig durchgecheckt werden.

    Ich fände das gerade im Hinblick auf die erwünschte Kinderverträglichkeit erstrebenswert, einen möglichst gesunden und wesensfesten Hund zu bekommen. Die Rassen sind bekannt für ihren anfälligen Bewegungsapparat, und Hunde mit Bewegungsschmerz sind phasenweise genauso unleidlich wie kranke Menschen.

    Caterina

    PS: Dieser 1. DTV scheint ein Tibetspanielclub zu sein. Was darin Retriever verloren haben – keine Ahnung.

    Jetzt muss ich noch eine Lobeshymne auf Spockie-Koolie, unseren Buschhund, loswerden.
    Er hat ja die ersten vier Lebensmonate auf einer Farm in New South Wales gelebt, bevor ihn die Vorbesitzerin importierte, und vielleicht ist er deswegen so aufmerksam, eben weil das dort überlebenswichtig ist. Nehme ich jetzt einfach mal an.

    Er ist also wirklich einmal um die halbe Welt gereist, bevor er hier gelandet ist.

    Wie dem auch sei, wir haben seine Radarqualitäten mittlerweile sehr schätzen gelernt, und vor ca. zwei Wochen musste Herrchen zur Versorgung einer Gallowayfärse, die schwer gekalbt hatte und die er aufstallen wollte, raus auf die Koppel, und er war alleine. Sein Vater liegt schon seit Wochen im Krankenhaus (zum Glück rasant auf dem Wege der Besserung), der Arbeiter war schon weg, der Neffe noch nicht von der Arbeit zurück, und ich klebte mit der Nase vor dem Computer, eiliger Auftrag.

    „Sein“ Hund, die Cattle-Kontrolleuse, war so läufig, dass man sie besser nicht aus den Augen ließ, also blieb nur der Koolie.

    Mir war gar nicht aufgefallen, dass Spockie verschwunden war, weil er sich katzenartig oft irgendwo rumdrückt, wo man ihn gar nicht vermutet. Normalerweise hat er Angst vor Treckern und war bis dahin auch noch nie mitgefahren, aber jetzt wurde er gebraucht, also klemmte ihn sich Herrchen einfach unter den Arm, stieg auf und setzte ihn neben sich (geht auf dem Claas).

    Die Galloways sind ja ein eingefleischter Verband und bilden oft regelrechte Wagenburgen, wenn sie Gefahr vermuten, so dass sich niemand hier alleine auf die Koppel traut.

    Bauer also raus, Viehwagen aufgebaut, Fanggitter hatte er, als das Tier noch lag, schon vorher aufgebaut, allerdings nicht vollständig, weil die eine Seite zu nass ist und nichts stehen bleibt. Vor diese offene Seite fuhr er den Trecker mit Spock und bugsierte dann die Färse auf den Wagen, eine der wenigen, die Verladen kennt, da Handaufzucht, ein Auge immer auf Spock, der auch brav sitzen blieb, weil er, wie gesagt, Treckerfahren noch nicht kannte.

    In dem Moment war die Herde im Anmarsch, Bauer sieht am Hund, da ist was, die Tiere wurden noch durch Gebüsch verdeckt, da fliegt das Spitzohr vom Trecker und verjagt sie kläffend!

    Spockie, unser Held!

    Mich hat er ja im Juli 2016, als er noch keine 4 Wochen hier war, vor einem anstürmenden Gallowayochsen gerettet, den ich in dem unübersichtlichen Gelände nicht rechtzeitig gesehen hatte.

    Unsere Hunde machen, verglichen mit anderen hier, nix Großartiges, aber wir stellen sie immer öfter irgendwo hin zum Aufpassen, und sie sagen uns zuverlässig Bescheid.

    Caterina

    Die Mär vom armen, unterdrückten Kastraten, der von Rüden bestiegen wird, weil sie ihn für weiblich halten.

    Ich frage mich allerdings, wieso sich dann Hündinnen in den Stehtagen trotzdem diesen nicht mehr ganz vollständigen Kerlen anbieten... dass sich eine Hündin einer anderen Hündin anbietet, habe ich dagegen kaum mal erlebt oder gehört.

    Von unseren drei Hunden ist der Border Collie operativ kastriert (war bei den Vorbesitzern gechippt), der Koolie im Moment chemisch, weil uns das wegen seiner katzenhaften Schleicherei - man weiß oft nicht, wo er nun genau ist - zu riskant ist mit der gut eineinhalbjährigen ACD-Kröte, die im nächsten Jahr kastriert werden soll, da einfach zu viele Streuner unterwegs sind.

    In den letzten Wochen ist nun wegen des angeschlagenen Gesundheitszustandes von Schwarzi-Border (multipler Allergiker) die Rangfolge gekippt: Mr. Schlitzohr-Koolie ist jetzt Haupthund, und das, obwohl er seit Monaten chemisch kastriert ist. Als Mr. Schlitzohr noch intakt war, hatte der Border Collie aber sowas von die Hosen an, dagegen wagte er sich nicht offen aufzumucken.

    Fazit: Für mich keine Frage der Hormone, sondern der Persönlichkeit.

    @Hektorine: Die Fragen nach einem oder zwei Hunden bzw. ob Labrador oder nicht und Welpe/erwachsen sind m. E. aber zweitrangig.

    Zuallererst gehört für mich - wie bei vielen Anschaffungsüberlegungen übrigens - erst mal der eigene Lebensentwurf, ausgehend von der jetzigen Situation, darauf abgeklopft, ob langfristig darin überhaupt Platz und Zeit für einen Hund da ist, und darauf kann man meiner Meinung nach gar nicht nachdrücklich genug hinweisen.

    Niemand hier kennt die genauen Lebensumstände des Threaderstellers, wir können nur vermuten (ich z. B. einen Deutschen, der NC-bedingt im Ausland studiert und wieder nach Deutschland zurückkehren wird) und ggf. Bedenken äußern.

    Wer noch nie eigene Verantwortung für einen Hund getragen hat, hat viele Dinge überhaupt nicht auf dem Schirm.

    Welches Fazit dann daraus gezogen wird, ist Sache des Threaderstellers.

    Die Überlegung nach dem passenden Hund wäre für mich erst der zweite Schritt.

    Caterina

    @RafiLe1985: Und Du hältst es ernsthaft für praktikabel, dass sich ein Medizinstudent aus Riga hier einen Hund holt, wenn es eine halbwegs vernünftige Auswahl und kein Blindflug werden soll? Und dann müsste das Timing auch klappen, d. h. dass ein Hund zu Zeiten verfügbar wäre, in denen der Threadersteller nicht an der Uni sein muss.

    Ein Medizinstudium in Osteuropa kostet normalerweise hoch im vierstelligen Bereich pro Jahr, wenn nicht gar fünfstellig - allein die Studiengebühren, die Lebenshaltungskosten noch nicht eingerechnet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Eltern, die das normalerweise finanzieren, auch noch Geld für einen Züchterhund und die Kosten für den Transport nach Riga so mal eben parat haben.

    Und ich möchte nicht mit einem Welpen im Auto von Deutschland aus durch Polen und Litauen nach Riga schüsseln wollen.

    Klar, möglich ist alles...

    Wenn ich mir überhaupt einen Hund in der Situation anschaffen würde, dann einen unkomplizierteren, kleineren vor Ort, bereits erwachsen, immer mit dem Hintergedanken, dass ich spätestens als Assistenzarzt auf Fremdbetreuung angewiesen sein werde.

    Caterina

    @RafiLe1985: Tut mir leid, aber ich kann mir den Klugschiss nicht verkneifen, Frau Lehrerin:

    Riga ist die lettische Hauptstadt, Felix studiert im Ausland!

    [Mir ging's übrigens kürzlich ähnlich, da schrieb jemand von seinem 2 Jahre und 4 Monate alten Sohn, und ich habe prompt zwei Kinder daraus gemacht und großartige Überlegungen angestellt, wie die Frau dann zusätzlich noch einen großen Hund führen will - manchmal ist man betriebsblind JJ]

    Aber zurück zum Threadersteller; Manfred007 hat ja schon wichtige Aspekte angesprochen, nämlich die verfügbare Zeit jetzt und später im Beruf und Deine Lebensplanung:

    Kannst Du wirklich garantieren, dass Du an 365 Tagen im Jahr genug Zeit für einen Hund (vom zweiten will ich erst gar nicht reden) hast? Was ist mit der vorlesungsfreien Zeit? Wie lange ist die, fährst Du zurück nach Deutschland?

    Ich nehme an, Du bist ohne Deine Familie in Lettland und Dein soziales Netz besteht "nur" aus Kommilitonen. Hättest Du jemanden, der ggf. einen Hund betreuen würde, wenn Du aus irgendeinem Grund ausfällst (krank, kurzfristige Reise zur Familie, etc. pp.?)

    Was ist mit Famulaturen? Oder wechselt ihr ohnehin zwischen Hörsaal und Krankenhaus?

    Und willst Du nach dem Studium zurück nach Deutschland? Würde dann gleich die Assistenzarztzeit im Krankenhaus beginnen? Evtl. Facharztausbildung? Was wird dann aus dem Hund, wer betreut ihn? Würden Eltern oder andere Familienmitglieder einspringen?

    Caterina

    Ich meinte keine Teacup-Züchtungen, sondern das ungute Herumkrebsen in einem kritischen Gewichtsbereich, hier 2-3 kg.

    Will sagen: Wenn unter 3 kg das Risiko einer offenen Fontanelle größer ist, sehe ich doch als Kleinsthundzüchter zu, dass alle meine Zuchthunde einen komfortablen Abstand zu diesen 3 kg haben, damit selbst kleiner geratene Nachkommen nach Möglichkeit darüber liegen.

    Ich kannte mal einen 5,5 kg Chi-Rüden, ein flottes, nicht fettes Tier. So ein Hund schwebt mir übrigens vor, wenn ich noch älter werde JJ

    Bei großen, schweren Rassen mit bekannten Problemen des Bewegungsapparats wäre es analog der Trend zu möglichst stämmigen Exemplaren, der mich vom Kauf abhalten würde.

    Doch das ist ohnehin müßig, denke ich... Das wäre einfach mein ethischer Anspruch an einen Chihuahuazüchter.

    Worüber ich mir schon Gedanken machen würde, ist, wie ich den Hund vernünftig sichere, damit er mir nicht, falls er vor irgendwas in der Großstadt Panik bekommt, einfach wegflutscht. Als Anfänger hat man nicht unbedingt das richtige Gefühl dafür, wie eng Halsband + Geschirr - was für mich für dieses Landei erst mal Pflicht wäre als Doppelsicherung - sitzen müssen bzw. dürfen.

    Gibt es für solche Minihündchen überhaupt vernünftige Panikgeschirre?

    Futter, heißer Asphalt, etc. wäre für mich erst mal Nebensache, ich würde mir lieber über die Kulturschock-Geschichte Gedanken machen.

    Und das Wort "Herausforderung" - warum eigentlich? Du arbeitest in der Altenpflege, ein körperlich und psychisch sehr fordernder Beruf, warum suchst Du Dir nicht mit Bedacht und kühlerem Kopf ein nettes Hündchen, bei dem die Voraussetzungen besser sind, dass er Dir in Deiner Freizeit Freude und Entspannung und nicht "Arbeit", "Herausforderungen", "Trainerstunden", "Üben" etc. pp. beschert?

    Meiner Erfahrung nach fehlt Hundeanfängern, die für das Tier nur ein begrenztes Pensum an Zeit zur Verfügung haben, einfach die Vorstellung davon, was an Empathie von ihnen verlangt wird.

    @Millemaus, Deinen Beitrag sollte man all den Rettern von "Mäusen" und "Süßen" als Pflichtlektüre geben.

    Caterina

    Hast Du Dich mal belesen über die Gefahr von offenen Fontanellen bei Kleinsthunden unter 3 kg? Hast Du die Mutter gesehen? Wenn ja, hat die eine stabile Größe? Also gut über 3 kg? Und damit meine ich nicht dick.

    Aber die Chihuahuaexperten hier wissen sicherlich mehr darüber als ich.

    Abgesehen von allen bisher geäußerten Bedenken, die ich teile, wollte ich persönlich keine Qualzucht - und das sind für mich bewusst kleine Vertreter von Kleinsthundrassen - unterstützen.

    Caterina

    @Helfstyna: Jein. Beim Chihuahua würde ich z. B. auf Gewicht/Größe achten wg. offener Fontanelle, beim Aussie auf Epilepsie (wird m. E. gerne totgeschwiegen), etc. pp. Meiner Meinung nach gibt es schon einige rassetypische Baustellen, so dass ich persönlich die Züchtersuche je nach Rasse anders aufziehen würde.

    Habe im Moment das Problem, dass ich bei Betätigen der Rückwärtstaste zum Löschen immer rausfliege, daher etwas knapp.

    Caterina