Beiträge von Cattledogfan

    Quarus: Dann baut sich ja quasi doppelt eine Erwartungshaltung auf, erst rein ins Auto, dann Rad und Hund raus aus dem Auto... schwierig. Zweimal die Woche und nur im Frühjahr/Sommer ist natürlich wenig.

    Kannst Du nicht von zu Hause aus direkt losradeln? Wenn Dein Hund ohnehin so gerne Tempo macht, dürftest Du ja schnell im Wald sein.

    Übrigens kann man auch in der Dunkelheit prima fahren, sofern der Hund geübt ist, d. h. dass er auf Kommando langsam macht und stoppt. Ich habe in der Dunkelheit meist ein gutes Extralicht im Fahrradkorb dabei, damit ich sehe, was der Hund macht (z. B. Unerlaubtes fressen), oder um an stark befahrenen Straßen mit dem Licht in der Hand anzuzeigen, wenn ich abbiegen will.

    Meiner Erfahrung nach stellt sich "Cruising"-Tempo automatisch ein, sobald Radfahren zur Gewohnheit wird und die Hunde es nicht gerade eilig haben.

    Caterina

    Quarus: Wie oft fährst Du? So, wie Du Deinen Hund beschreibst, eher selten, vermute ich.

    Somit hätte das Radfahren Eventcharakter: juhuuu, endlich mal Tempo und Strecke!!

    Ich fahre außer bei Krankheit von Mensch oder Hund und extremen Witterungsbedingungen täglich, seit ich meinen ersten stark jagenden Hund hatte, damals aus der Not heraus geboren. Umso schöner fand ich es danach, einen Hund auch ableinen zu können.

    Je öfter meine Hunde am Rad liefen, desto unaufgeregter wurde das Ganze. Jeder von den erwachsenen Hunden, den ich neu bekam, zog natürlich am Anfang wie ein Ochse und rannte, bis die Zunge quer aus dem Hals hing, aber das war ziemlich schnell, so nach 10, 12 Tagen vorbei, als sie merkten, sie dürfen jeden Tag am Rad laufen.

    Normalerweise schlagen meine Hunde von sich aus ein unterschiedliches Trabetempo ein, je nachdem, was es so zu schnüffeln gibt und wie oft sie sich lösen müssen. Ich habe den Sattel so tief, dass ich mit den Füßen auf den Boden komme, d. h. ich warte, wenn die Hunde stehen bleiben.

    Wenn sie wissen, wir haben ein bestimmtes Ziel - sie kennen relativ viele Ortsbezeichnungen -, geht es flott in gleichmäßigem Tempo voran, v. a. zu den Viehweiden.

    An meinem früheren Wohnort fuhr ich auch oft mit Hund am Rad zum Einkaufen, da ging es ebenfalls flott und gleichmäßig voran, egal, ob mit oder ohne Leine.

    Ich habe ja mit Mitte 50 erst den zweiten Welpen in meinem Leben gehabt, davor bis auf Pudel Nr. 1 in Kindertagen immer nur erwachsene Hunde, und die Cattle-Kröte war knapp 7 Monate, als sie uns, d. h. den beiden Rüden und mir, irgendwann hinterhergedackelt kam und Herrchen stehen ließ, so nach dem Motto, hey, wartet gefälligst auf mich.

    Seither lief sie mit, zuerst kleinere, eher getrödelte Runden, die wir zu Fuß in 30 Minuten schaffen und für die wir mit dem Rad 20 - 25 Minuten brauchten, die Großen natürlich mit Flunsch, so nach dem Motto, och Mensch, muss die Trödelkröte denn mit?! Kann die nicht zu Hause bleiben?

    Wenn ein Hund viel auf Naturboden und nicht auf Asphalt läuft, nicht zieht und nicht rennt, sehe ich nicht, was am Radeln denn so furchtbar schädlich sein soll, dass ein Hund besonders trainiert und langsam herangeführt werden müsste. Ich bin mit meinen neuen Hunden die erste Zeit einfach die Strecken geradelt, die sie schon vom Laufen kannten, und habe den Radius dann nach und nach erweitert.

    Alarmglocken schrillen bei mir, wenn ein Hund in den Passgang fällt, das soll lt. Tierarzt Schongang sein.

    Caterina

    Mrs. Isegrim: Kluger Dackelmix! Das Traben schont seinen langen Rücken und gibt ordentlich Kondition. Ich liebe es, meinen Hunden dabei zuzusehen, wenn sie vor mir hertraben und so richtig Schub aus der Hinterhand kommt.

    Kannst Du denn genau sein Nähmaschinen-Tempo halten? Ich wette, wenn der seine maximale "Reisegeschwindigkeit" im Trab draufhat, fällt er ohne besonderen Reiz auch nicht in Galopp.

    Radfahren mit Hund(en) ist für mich genau das, nämlich dem Hund zu ermöglichen, im Wolfstrab zu laufen, und ich passe mich grundsätzlich dem Hundetempo an - solange es im Trab ist, wohlgemerkt.

    Caterina

    Blöde Frage: Kann es daran liegen, dass die Kleine galoppiert und nicht trabt? Meiner Erfahrung nach verführt Rennerei oft dazu, noch schneller zu rennen und folglich an der Leine zu ziehen.

    Mein Hilfsmittel war immer, angaloppierende Hunde mit Kommando und Leine einzubremsen und dann wieder antraben zu lassen. Sobald vom Trab in den Galopp gewechselt wurde, hieß es wieder stopp bzw. langsam.

    Wenn Du sie dazu bringst, im flotten Trab zu laufen, hat sie geschwindigkeitsmäßig keine Luft mehr zum Ziehen, sonder müsste dazu zuerst in den - verbotenen - Galopp fallen.

    Caterina

    Czarek: Schon vor 3 Wochen waren großflächige Schulschließungen im Gespräch, es wurden Veranstaltungen verschoben bzw. die Besucherzahlen gingen deutlich zurück, und ich zumindest bekam da schon deutliche Einschnitte in meiner beruflichen Situation (und leider auch bei den Einnahmen) zu spüren, selbst wenn ich, was meinen (Hunde)Alltag angeht, gestehen muss, dass sich die noch leerer gewordenen Straßen und Feldwege toll anfühlen, wenn man mit drei Hunden unterwegs ist.

    Ich unterstelle dem Mädchen mit dem Tierschutz-Missgriff auch keine bösen Absichten, nur das Resultat, nämlich dass bei jeder Hundeab- oder -weitergabe Kontakt mit Fremden stattfinden muss, ist dasselbe, als wenn man sich zum abendlichen Corona-Besäufnis im Park trifft.

    Fehlanschaffungen gab es schon immer und wird es auch weiterhin geben, ebenso vierbeinige Wanderpokale, nur:

    Im Moment gefährdet man mit jedem unnötigen Kontakt u. U. Menschenleben, weil sich so ziemlich alle bei der Bewertung dieser Pandemie verschätzt haben, und das ist nicht nach einer vierzehntägigen Ausgangssperre in Bayern (oder sonstwo) vorbei, das wird uns noch Monate verfolgen und wahrscheinlich auch noch weiter einschränken, denn das Virus mutiert.

    Daher würde ich mir derzeit keinen Hund anschaffen, wenn ich nicht 150%ig sicher bin, dass ich alles, was mit dem Tier auf mich zukommt, auch 100%ig autark stemmen kann.

    Caterina

    Und wieder feiert jemand eine Coronaparty der Schnellschuss-Hundeanschaffer:

    Hund aus dem Tierschutz zurückgeben

    Wenn der Hund jetzt wieder irgendwo anders hinkommt, steigt die Zahl der völlig unnötigen Kontakte mit fremden Personen exponentiell.

    Und das ist doch der gravierende Unterschied zu Ferienzeit oder Weihnachten, nämlich dass auf absehbare Zeit soziale Kontakte Menschenleben gefährden können.

    Auf der einen Seite knastet man hilflose Altenheimbewohner ein und untersagt Besuche von außen, aber wer partout einen Hund haben will, der nimmt sich den Freibrief und kommt mit zig Menschen zusammen.

    Caterina

    Manfred007: Ich muss gestehen, mir geht bei solch geballter kynologischer Beschränktheit und egoistischer Rücksichtslosigkeit auch das Messer in der Tasche auf, und ich kann jede(n) verstehen, der/die das so formuliert.

    Denn:

    Wir leben in Zeiten von Landeshundegesetzen, Hundevordnungen, etc. pp., und solche Hundehalter sind die, denen wir alle diese Gängelei zu verdanken haben.

    In vielen Verordnungen steht übrigens drin, dass der Hund noch nicht mal beißen muss, bei Menschen reicht z. B. "gefahrdrohendes Anspringen". Und man sollte heutzutage zumindest in Ansätzen wissen, welche Rechte und Pflichten man als Hundehalter hat.

    Und man sollte auch in mehr als in Ansätzen in der Lage sein, den eigenen Hund a) einzuschätzen und b) rechtzeitig von Blödsinn abzuhalten.

    Was die Frauen mit ihren Beagles tun, ist doch völlig egal, das ist deren Sache, sich mit eventuellen Konsequenzen auseinanderzusetzen, z. B. wenn die jagen.

    Angeblich sind ja alle heutzutage so toll informiert, aber wie oft reicht der kynologische Horizont gerade mal bis zum eigenen Hund.

    Caterina

    Und wenn ich lese, wie oft hier Gebrauchthunde angeschafft werden (TS oder sonstwie) und dann die dritte Thread-Antwort ist ‚lass da mal nen kompetenten Trainer draufschauen‘... vielleicht besser noch ein bissel warten.

    Danke, katzenpfote & Phonhaus, Ihr habt es auf den Punkt gebracht:

    Social Distancing.

    Oder wie eine Krankenschwester auf dem Weg zum Frühdienst heute am frühen Morgen im Radio-Nachtprogramm sagte:

    "Bleibt mit Eurem Hintern zu Hause, ich will ihn nicht nackt in der Beatmungspflege sehen."

    Caterina

    Fenjali & Czarek: Ich glaube, wir schreiben aneinander vorbei.

    Ich meine das Verbreitungs- und Ansteckungsrisiko, das sich mit jedem unnötigen Kontakt potenziert, und ich halte es für absolut unnötig, z. B. auf eine Kleinanzeige hin zu wildfremden Leuten zu fahren und ihnen einen Hund abzukaufen.

    Hier heißt es z. B. von der Nachbarschaftshilfe für diejenigen, die u. a. Hundeausführen als Hilfeleistung für Menschen in häuslicher Quarantäne anbieten, sie dürfen keine Leinen der Besitzer annehmen.

    Für legitim halte ich allerdings, dass die Vermittlung von Tierschutzhunden weitergeht, und wenn jemand völlig autark mit einem wildfremden Hund zurechtkommt und der Übernahmekontakt möglichst risikofrei für die Menschen gestaltet wird, warum nicht?

    Nur: Jeder Hund, der wieder zurückgeht oder weiterverkauft oder -vermittelt wird, bedeutet wieder Kontakt.

    Caterina