Beiträge von Cattledogfan

    Ich bin da ganz bei Ludmilla: Die Beschreibungen lesen sich ziemlich 08/15, alles Friede, Freude, Eierkuchen.

    Gab es nicht mal vor einigen Wochen einen Thread von jemandem, die als Hundeneuling eine junge Hündin aus Bosnien in eine WG geholt hatte (allerdings ohne andere Hunde)? Ich finde ihn gerade nicht mehr, kann mich auch nicht mehr an den Usernamen erinnern.

    Egal, worauf ich hinaus will, ist, dass der potenzielle Neuzugang, der mit einem Jahr zudem noch in der Entwicklung ist, eigentlich von Anfang an ziemlich gut "funktionieren" muss: WG, in der ihm Extremfall nur ein Zimmer zur Verfügung steht, möglichst den vorhandenen Hund mögen, Arbeitstage im Büro, d. h. ein Leben in räumlicher Enge und mit begrenztem Zeitbudget.

    Das gepaart mit mangelnder Hundeerfahrung finde ich keine gute Kombi.

    Caterina

    Nach dem, was Du schreibst, stellen sich mir einige Fragen:

    Hast Du Erfahrung damit, wie sich Deine Hündin mit anderen Hunden im gleichen Haus verhält? Müsstest Du trennen oder begrenzen? Weißt Du, wie bzw. wann Du eingreifen musst? Würde sie Ruhe halten, wenn z. B. der Neuzugang im Zimmer seines Frauchens anfangen würde zu bellen?

    Was mich zur nächsten Frage führt:

    Kann man überhaupt sagen, inwieweit der Rüde für ein Leben in einer WG mit anderen Hunden geeignet wäre? "1 Jahr aus Rumänien" kann auch bedeuten, "kennt nix, kann nix, hat nicht die besten Erfahrungen mit Menschen gemacht, keine Ahnung, wie er vorher gelebt hat".

    Und wie seriös ist die "Quelle", aus der der Hund stammt?

    Und wie viel Ahnung von Hunden hat Deine Mitbewohnerin? Wie stellt sie sich die Haltung überhaupt vor? Muss sie zu festen Zeiten aus dem Haus? Was passiert, wenn der Hund nicht alleine bleibt, nicht stubenrein ist (bzw. vor lauter Stress anfängt, wieder reinzumachen)? Kläfft/heult?

    Wie stellt Ihr Euch das mit den Gemeinschaftsräumen vor? Seid Ihr dazu bereit, dass jede von Euch den eigenen Hund erst mal aufs eigene Zimmer beschränkt?

    Und wie wollt Ihr ohne Scharmützel in der Wohnung aneinander vorbeikommen, wenn die Hunde nicht begeistert voneinander sind und aufeinander losgehen wollen? Was sagt Mitbewohnerin Nr. 3 dazu?

    Caterina

    Ich hasse-hasse-hasse ungesicherte Hofhunde... argg!!

    Die große Gallowayherde steht auf einer Pachtkoppel, die um einen ehemaligen Hof herum eingezäunt ist und die den Hofplatz bis auf eine vielleicht 200 - 250 m lange Zufahrt zum Hof ganz umschließt. Rechts und links dieses Zufahrtsweges befindet sich auf der einen Seite ganz vorne zum Hauptweg hin ein Gatter, auf der anderen Seite ist das Gatter kurz vor dem Grundstück.

    Die neuen Besitzer dieses Resthofes haben zwei Hunde, ziemlich artgenossenunverträglich, die mittlerweile die Zufahrt - für die der Koppelpächter, d. h. mein Freund, ein Wegerecht hat - bis fast zum Hauptweg als ihr Revier betrachten, aber zum Glück Angst vor den Rindern haben - so dass das Grundstück nicht hundesicher eingezäunt ist... klar, braucht man ja nicht...

    Der letzte Deckbulle hat fast ausschließlich männlichen Nachwuchs produziert, und mein Freund wollte die Jungbullen so nach und nach direkt von der Koppel weg zum Schlachter bringen (sowas kann er ja jetzt mit seinen spitzohrigen Helfern) und gar nicht erst aufstallen, da er den Winter über gut zugefüttert hat.

    Vor Ostern gehen traditionell immer große Partien weg, aber Corona hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht, da die Nachfrage nach Weiderindfleisch bei den Gaststätten, die unser Schlachter beliefert, weggebrochen ist.

    Also ist die Herde ziemlich groß, die Koppel ist runtergefressen, und die kleineren Büllchen haben angefangen, durch die Drähte zu schlüpfen, da nur der oberste Draht stromführend ist - und selbst das war ein Kampf, dass der Naturschutzverein als Eigner dem zustimmte -, um frisches Gras vor dem Zaun abzufressen.

    Mit ihrem dicken Winterpelz spüren die den Stacheldraht gar nicht.

    Heute morgen lag nun so ein Jungspund friedlich wiederkäuend vor dem Draht auf dem Grünstreifen der Zufahrt, vielleicht so 50 m vor dem Grundstück.

    Ich schnell das Rad quer in die Zufahrt gestellt, das Gatter kurz vor dem Hauptweg aufgemacht, Schwarzi-Border reingeschickt, um die 3, 4 Tiere in der Nähe wegzujagen, wieder rangerufen und mich neben dem offenen Gatter positioniert, der Schwarze lag schon auf dem Grünstreifen gegenüber - und Spock hielt geduckt wie ein Tiger auf das Kalb zu.

    Hol das Gally, säuselte ich, hol's mir, als er unschlüssig stoppte, weil das Tier aufgestanden war und mitten im Weg stand. Rechts und links am Zaun hatten sich ebenfalls ein paar neugierige Jungspunde eingefunden und beglotzten den Hund.

    Das Spitzohr wollte gerade zum Rumholen ansetzen, als es vom Grundstück kläffte und die beiden Hunde angeschossen kamen. Wahrscheinlich hatte irgendwer einfach die Tür aufgemacht.

    Das Kalb sprang in Panik nach vorne, weil die - großen - Hunde dicht am Zaun, wo noch keine Gallies standen, auf dem Grünstreifen auf Spockie zuschossen, ich nach Spockie gebrüllt, das Gatter zugeschmissen und den Riegel reingerammt, aufs Rad und weg...

    Die Hunde stoppten zum Glück an der Stelle, wo die ersten Galloways am Zaun standen.

    Keine 10 Minuten später riefen die Grundstückseigentümer bei meinem Freund an, weil das Kalb ihnen den frisch eingesäten Rasen zertrampelte, denn die Hunde kläfften es wohl aus sicherem Abstand hysterisch an, und bis mein Freund da war, war es wieder vom Grundstück gelaufen und zurück durch den Zaun geschlüpft.

    Er kannte zum Glück schon meine Version, und zwar, wie weit die Hunde vom Grundstück in die Zufahrt gelaufen waren.

    Wäre das Grundstück eingezäunt, hätte Spockie das Kalb bequem in einiger Entfernung davon wegholen können.

    Ich glaube, was viele User hier dir zu erklären versuchen, ist dass ein ‚Geh da weg‘ bzw ein ‚Lass das/Nein‘ für einen überdrehten (d.h. außer Selbstkontrolle geratenen) jungen Hund eben keine so simple Lösung ist. Das ist eine enorme Leistung.

    Ganz genau. Das empfinde ich in etwa so wie die Überlegung, wie ich einem eineinhalbjährigen Kleinkind, das versucht, mit einem spitzen Gegenstand in der Steckdose zu stochern, am effektivsten beibringe, dass es doch bitte lieber einen breiten, abgerundeten Gegenstand dazu nehmen möge.

    Und ja, ich empfinde generell den Umgang mit Hunden heutzutage als ziemlich verkopft; das absolute Negativbeispiel steht zufällig auch in der Rubrik "Welpen/Junghunde"...

    Zähl doch nur mal nach, wie oft alleine in diesem Beitrag "runterfahren" vorkommt, so nach dem Motto, damit die Anwendung "Welpe" stabil funktioniert, lade Dir die App "Box" (oder eine beliebige andere Methode) herunter.

    Caterina

    Ich möchte ihr gerne ein Geh da weg trainieren, aber fraglich, ob das in so ner Situation dann funktioniert?

    Das da finde ich extrem verkopft. Das ist ein Hundekind, und im Normalfall verwächst sich die Ankauerei schlicht und ergreifend.

    Und bis dahin dürfte es doch völlig ausreichend sein, entweder das Zeug wegzuräumen oder, wenn das, wie bei Möbeln, nicht geht, das Hundekind wegzupacken - es sei denn, Du gestattest ihr, ein Alternativobjekt zu schreddern.

    Deine Überlegung, dass Du sie das Packpapier hättest zerlegen lassen sollen, war doch so verkehrt nicht, Du scheinst ja ein gutes Gefühl für den Hund zu haben.

    Hör einfach drauf JJ

    Caterina

    Meine Güte, ist die Hundehaltung heutzutage verkopft! Der Hund wird schon keinen Schaden fürs Leben nehmen, wenn er ab und an mal anfängt zu spinnen und ausflippt. Was machst Du, wenn er anfängt zu zahnen?

    Natürlich sollte so ein Kleinteil einem nicht die Wohnung schrotten, aber gibt es keine räumliche Möglichkeit, wo Du das Borderkind einfach hinsetzt und es keinen Schaden anrichten kann? Hast Du keinen Garten, dass Du es einfach mal rausschmeißt? Und machen lässt? Oder einen Welpenauslauf in der Wohnung? Kauzeug und/oder Spielzeug drinnen, möglichst immer dasselbe, und dann Götz von Berlichingen, das wäre meine Lösung, so dass das Hundekind entscheiden kann, ob es sich mit dem bekannten Kram beschäftigt oder lieber schläft, während ich meinen Kram mache.

    Unsere Cattle-Kröte kam zwar erst mit 4 Monaten, da aus dem Ausland, aber sie war munter am Zahnen, konnte aber draußen den ausrangierten Christbaum entasten, wenn sie drinnen nervte. Daneben mussten aber auch sämtliche Büsche und mein Hängemattenseil an der einen Linde dran glauben.

    Hat ihr nix geschadet, obwohl wir beide kaum Erfahrung mit Welpen haben. Ist ein cooler Hund geworden, obwohl sie wenig kennt.

    Vertrau doch einfach auf Dein Bauchgefühl, was lebensfrohe Spinnerei und was sinnloses Aufdrehen ìst.

    Du scheinst ja die Gefahr erkannt zu haben, dass man lebensfrohe, energiegeladene Welpen und Junghunde heutzutage oft genug durch permanente Langeweile und Einknasten in Boxen zur Ruhe zwingt; Stichwort "Resignation".

    Caterina

    Lärmprotokoll.

    Das ist die einzige Möglichkeit, die Ihr habt. Erkundigt Euch bei Eurer Gemeinde/Stadt, welche Vorgaben es a) für Ruhezeiten und b) für Hundegebell gibt, d. h. zu welchen Zeiten generell Ruhe zu halten ist bzw. wie lange Hunde am Stück bellen dürfen.

    Und dann führt ein Lärmprotokoll über mehrere Tage, am besten mit anderen Nachbarn zusammen, und gleicht es ab. Wenn die Hunde erwiesenermaßen und grundsätzlich innerhalb der Ruhezeiten bzw. generell lange am Stück bellen, könnt Ihr Anzeige wegen Lärmbelästigung erstatten.

    Boxer stehen übrigens meines Wissens nach in keinem Bundesland auf der Rasseliste.

    Ob ein Sichtschutz die Bellerei abstellt, wage ich zu bezweifeln.

    Caterina

    PS: 1,40 m Stabmattenzaun ist schon gut, finde ich.

    Spock ist einfach unglaublich!

    Seine neueste Masche: Er versucht, Herrchen durch Meldekläffen von der Küchenanrichte wegzulügen, wenn der sich zwischendurch eine Stulle schmiert, um ihm das Essen zu stehlen.

    Blöd nur, dass das Spitzohr normalerweise keine Fehlalarme Richtung Hofeinfahrt zusammenkläft, und wenn die anderen beiden nicht mitkläffen, kann da also gar nichts sein.

    Herrchen fiel bisher zwei Male auf das Schlitzohr rein, wobei er sich beim ersten Mal nicht sicher war, ob er sich schon Käse auf sein Brot gelegt hatte oder nicht.

    Dumm nur, dass beim zweiten Mal der Cheddar ein wenig auf dem Boden gekrümelt hatte, so dass der Tathergang klar war.

    Ich glaube, wenn das Schlitzohr plötzlich anfangen würde zu sprechen, würden wir es im ersten Moment noch nicht einmal bemerken.

    Caterina

    Ich verstehe die Logik dahinter nicht ganz, denn Jagdtrieb und Geschlechtstrieb sind zwar beides Triebe, aber völlig unterschiedliche. Wenn Du der Hündin alles, was mit Fortpflanzungstrieben zusammenhängt, nimmst, jagt die trotzdem munter weiter.

    Meine Erfahrung mit Kastration, sowohl bei Rüden als auch bei Hündinnen, ist übrigens, dass durch den fehlenden Geschlechtstrieb aus einem selbstsicheren, in sich ruhenden Hund nicht plötzlich eine Memme oder ein Giftzwerg wird.

    Wenn Kastration wirklich so eine Wesensverstümmelung von Hunden wäre, frage ich mich, wieso sich bei uns das - ja, nennen wir es: Machtverhältnis - zwischen beiden Rüden (Border Collie kastriert, Koolie nicht) genau dann umkehrte, als auch der Koolie 18 Monate lang chemisch kastriert war. Das war im Frühjahr nach dem 3. Geburtstag des Koolies, als er sowohl am Vieh als auch sonst einen riesigen Entwicklungsschub machte und sowas von cool und souverän wurde, dass klar war, jetzt spielt er die 1. Geige.

    Und die frühere ACD-Hündin, die mit 8 Jahren wegen eines Tumors notkastriert werden musste, blieb bis zu ihrem Lebensende genauso arschgeigig meiner unkastrierten und älteren Aussiehündin gegenüber, wie sie es ihr ganzes unkastriertes Leben davor gewesen war, und die Aussiehündin war einfach eine Schissbüx durch und durch.

    Die beiden Tierschutzhündinnen, die ich in den Jahren davor hatte und die ich erst bei mir kastrieren ließ - die eine wegen Eierstockzysten, die andere wegen des mehr als deutlichen Hinweises des Vermieters, dass sein Rüde ja so leide bei läufigen Hündinnen (den natürlich eine Kastration verstümmelt hätte) - änderten ihr Wesen ebenfalls nicht; der Pudel-Cocker-Mix mit den Eierstockzysten blieb übrigens auch weiterhin eine eifrige Jägerin.

    Diese Hündinnen waren aber schon älter, der Pudel-Cocker-Mix mindestens 5, die Hütemixhündin mindestens 4, genau weiß man es beim Tierschutz ja oft nicht.

    Auch die jetzige ACD-Hündin, die mit etwas über 2 Jahren kastriert wurde, weil wir partout keine Koolie-Cattle Dog-Welpen woll(t)en - und bei dem Koolie-Schlitzohr hätten wir gar nicht genug aufpassen können -, hat sich nicht großartig verändert, im Gegenteil. Sie wurde, zumindest nach meinem Dafürhalten, ganz normal älter, reifer und erwachsener.

    Und fett ist sie, weil a) Herrchen es etwas zu gut mit ihr meint und sie draußen alles fressen lässt und b) der Koolie sein Fressen stehen lässt, wenn, wie jetzt, Hündinnen läufig sind. Vor allem, wenn Herrchen füttert, ist sie ganz schnell an seinem Napf, weil sie genau weiß, der guckt nicht so genau wie ich, und der macht auch nicht immer die Tür richtig zu.

    Caterina