Isenhard : Genau das, was Sockensucher beschreibt, ist es, was Ihr m. E. vor der Hundeanschaffung braucht, nämlich eine Vorstellung von der 3. Dimension, d. h. dem Alltag mit Hunden mit bestimmten Rasseeigenschaften.
Denn Rassebeschreibungen liefern nur ein zweidimensionales Bild. Sockensucher hat sie quasi in 3D transformiert - danke, leider darf man Deine Beiträge nur jeweils 1x liken!!
Das Problem bei der Umwidmung ehemaliger Arbeitsrassen zu Begleithunden - Stichwort Showlinie - ist nämlich, dass bei der wegfallenden züchterischen Selektion auf Arbeitstauglichkeit auch irgendwann erwünschte Eigenschaften verloren gehen, so dass man irgendwann einen genetischen Lochkäse erhält, bei dem man nie weiß, a) wie groß die Löcher sind, und b) was genau nun weggefallen ist.
Ich kann jetzt nur von Border Collie - unserer wurde übrigens abgegeben, als das Kleinkind der Vorbesitzer anfing zu krabbeln - und Australian Shepherd schreiben, Lapphunde kenne ich nicht, und zu Huskies habe ich wegen des Jagdtriebes keinen Draht, so schön sie auch sind.
Meist fehlt es den Hunden an Selbstbeherrschung und Gelassenheit, weil das die Grundvoraussetzungen sind, um überhaupt lebende Tiere bewegen zu können.
Selbst ein sog. Showlinienhund ist meist immer noch enorm reaktionsschnell, und wenn er dann in einem fordernden Umfeld lebt - und das ist Wohnungshaltung mit Kind(ern) -, aber keine Gelegenheit hat, eine Art Selbstregulation für die durch Bewegungsreize ausgelösten Adrenalinschübe zu entwickeln, wird daraus ganz leicht ein hypersensibles Nervenbündel, wenn man, wie Sockensucher das so treffend beschrieben hat, mangels Erfahrung nicht sieht, was in dem Hund vorgeht; das Beispiel mit der Katze ist wirklich sehr einleuchtend!
Ich erlebe nicht arbeitende Border Collies und Australian Shepherds als charakterlich sehr breit gefächert, und man kann von collieartig Sanften bis zu echten Schnappkrokodilen alles erwischen. Und beim Aussie darf man nicht vergessen, dass er ursprünglich Farmhund war, d. h. dass Wach- und Schutztrieb durchaus gewünscht war.
Ich würde wirklich abwarten, bis es wieder mehr Gelegenheiten gibt, Hunde live zu erleben.
Caterina