Beiträge von Cattledogfan

    Ich möchte noch ein paar ketzerische Fragen in den virtuellen Raum werfen:


    Würdest Du Deine Hündin als wesensfest, freundlich und aufgeschlossen bezeichnen? Würde sie ihren Welpen vermitteln, Menschen sind gut, das Leben ist schön, die Welt wartet nur darauf, von Euch entdeckt zu werden?


    Hättest Du die zeitlichen, emotionalen und finanziellen Ressourcen und den Platz, um, sagen wir, 10 Welpen genauso auf das Leben vorzubereiten, wie es ein guter Züchter mit einem geplanten Wurf tun würde? Halsband- und Leinengewöhnung, Prägung auf diverse Umweltreize und Haushaltsgeräusche, Autofahren, Stubenreinheitstraining bei Ladenhütern, die älter als 8 - 10 Wochen sind, kleinere Ausflüge ohne die Mutter, etc. pp.?


    Wenn man schon Welpen produziert, sollte man das auch bestmöglich tun und auch für eine gute Aufzucht sorgen, egal, ob mit oder ohne Papiere, denn m. E. ist auch unter seriösen Zuchtverbänden nicht immer alles Gold, was glänzt.


    Und könntest Du eventelle Rückläufer aufnehmen? Jungrüden, die evtl. nach dem Umzug als unerwünschte Konkurrenz vom Viszlarüden gesehen werden? Oder unkastrierte Junghündinnen, um bei der nächsten Läufigkeit den nächsten Mischlingswurf zu produzieren?


    M. E. gibt es einen ganzen Rattenschwanz an Eventualitäten zu bedenken.


    Wie gesagt: Ich wünsche Dir ein glückliches Händchen!


    Caterina

    Was bei mir in die Entscheidungsfindung einfließen würde, wäre auch der Gesunheitszustand des Rüden, denn die schweren Retrieverrassen sind ja nicht gerade für ihre Gelenkgesundheit berühmt. Inwieweit das bei Flat Coated-Retrievern relevant ist, weiß ich nicht.


    Mit einem papierlosen Labradorrüden würde ich keine Welpen produzieren wollen, weil ich denke, dass da das Risiko von HD, ED und OCD doch größer ist.


    Und ich würde mir auch Gedanken machen, was passiert, wenn ich nicht alle Welpen sofort loswerde. Wäre ich in der Lage, ein oder zwei bis ins Junghundealter zu behalten, falls sich keine Interessenten finden? Was ist, wenn es a) ein großer Wurf wird und b) die meisten Welpen das Geschlecht haben, das die Interessenten, die Du für geeignet hältst, NICHT wollen? Manchmal kann es ja gute Gründe geben, weswegen es partout kein Rüde oder keine Hündin sein soll, z. B. ein bereits vorhandener Hund.


    Meine Wunschoption wäre in einem solchen Fall die minimalinvasivste für die Hündin, und das würde ich mit dem Tierarzt meines Vertrauens abklären, d. h. inwieweit eine Kastration, die ja ohnehin ansteht - eine sterilisierte Kaya würde den unkastrierten Viszlarüden nach dem Umzug trotzdem wuschig machen, sie könnte lediglich nicht mehr trächtig werden, das nur mal so am Rande -, jetzt vom Hormonstatus belastender als zu einem späteren Zeitpunkt und nach einer eventuellen Alizingabe wäre, falls ich keine Welpen wollte, und ob es irgendwelche gesundheitlichen Bedenken gegen eine Trächtigkeit gibt, falls ich die Welpen wollte.


    Außerdem würde ich mir gut überlegen, ob ich in diesem Fall auch den Worst Case inklusive Krankheit/Tod von Mutterhündin und/oder Welpen, Ladenhüter und Rückläufer stemmen könnte.


    Viel Glück bei Deiner Entscheidungsfindung!


    Caterina

    Ich bin zwar kein Experte für diese Rassen, habe aber fast alle Vertreter, die ich kenne, als sehr ernsthafte Hunde empfunden.


    D. h. die meinen, was sie sagen.


    Von daher wäre ich persönlich sehr skeptisch bei dem von Sockensucher vorgeschlagenen Ansatz, denn "Vorteile" für ernsthafte Hunde müssen schon mehr sein als Feinde schönfuttern.


    Meiner Erfahrung nach fährt man mit solchen Hunden - als ich mit meinem Partner zusammenzog, waren sich meine Shepherdhündin und seine Cattle-Dogge auch spinnefeind - am besten, wenn man ihre Befindlichkeiten selber genauso ernst nimmt, wie sie sie meinen, daher sehe ich auch keine andere Lösung als dauerhafte Trennung.


    Bei uns war es so, dass jede der Hündinnen ihren Bereich im Haus hatte, den die jeweils andere nicht betreten durfte, und dass nur wir Menschen hin- und herwechselten, wobei wir eine gute Schleuse in Form von zwei Türen in einem Durchgang hatten.


    Bei uns war gemeinsames Gassi möglich, weil der Cattle-Drachen das bis dahin nur in Ausnahmefällen hatte und die regelmäßigen Touren als großen Vorteil empfand, und meine Schissbüx lief im Kielwasser der Erzfeindin, wenn Monster in Form von Pferden, Rindviechern oder Schafen auftauchten. Außerdem hatte jede Hündin trotzdem einzeln viel Zeit mit "ihrem" Menschen, weil wir beide von zu Hause aus arbeiten.


    Wenn Du alleine lebst, Bazinga, bedeutet Trennung allerdings zumindest für die beiden Hündinnen weniger Zeit mit Dir.


    Je nach Wohnverhältnissen und Zeitbudget schwierig, denen das als Vorteil zu verkaufen.

    Ich frage mich die ganze Zeit, wieso der Hund offenbar zielgerichtet auf das Kind zugerannt ist - immerhin hat er die Familie nicht freudig erregt wedelnd umkreist à la "ey, wer spielt mit mir", sondern dieses eine Kind umgebolzt - und ob @Lexie00 ihn wirklich richtig als "freundlich" einschätzt: Mischling, Rumänien, Ersthundehalterin --> HSH-Anteil oder ein anderer Hundeschlag mit Wach- und Schutztrieb?


    Wäre ich vom Ordnungsamt, würde ich ziemlich sauer, wenn ich was von "daran arbeiten" und "Pubertät", "seit 2 Monaten nicht mehr vorgekommen" hören würde.


    "Verhindern" ist das passende Schlagwort, und verhindern kann man solche Attacken eben nur mit einer Leine. Wir leben inzwischen halt in Zeiten von Landeshundeverordnungen und -gesetzen.


    Je nach Ordnungsamt(smitarbeiter) kann man evtl. Auflagen dadurch verhindern, indem man von sich aus zusichert, dass der Hund von jetzt an an der Leine bleibt.


    @Lexie00: Evtl. ist Deine Hundeschule der richtige Ansprechpartner, um Dir mehr zum vorherrschenden Klima sagen zu können.


    Ansonsten halt Fachanwalt. Ich würde wirklich versuchen, Auflagen dadurch zu verhindern, dass ich Einsicht zeige und von mir aus dauerhaftes Anleinen (wobei die Länge der Leine dann ggf. variabel gehalten werden kann) vorschlage.


    Denn man kann von fremden Menschen nicht verlangen, dass sie die Motivation eines heranstürmenden Hundes erkennen, der noch dazu - dem Geschriebenen nach zu urteilen - gezielt auf ein Kind zuhält.


    Wer erkennen sollte, wann der Hund aus dem Ruder läuft, ist die Hundehalterin, und wenn sie dazu - noch? - nicht in der Lage ist, muss eben die Leine dranbleiben.


    Caterina

    Meiner Erfahrung nach kommen Hunde mit Änderungen in ihrem Sozialgefüge am besten zurecht, wenn sich mit einem vier- oder zweibeinigen Neuzugang auch gleich die Regeln ändern, d. h. dass dem Hund sofort eine neue Stellung im Sozialverband zugewiesen wird.


    Ich habe es oft genug erlebt, dass die Probleme eigentlich erst dadurch entstehen, dass die Menschen aus einem schlechten Gewissen heraus herumeiern, so nach dem Motto, armer Hund, er wird vernachlässigt.


    Meine Taktik wäre, "das da" ist MEINS, Du hast "es" nicht anzubellen, egal, was "es" für Geräusche von sich gibt, und da gehst Du auch nicht dran, wenn Du Dich nicht benehmen kannst, ansonsten fliegst Du hochkant raus.


    Was aber nur funktioniert, wenn der Hund auch in seiner neuen Stellung mit - wahrscheinlich - eingeschränkten räumlichen Befugnissen seine Grundbedürfnisse nach Zuwendung und Beschäftigung erfüllt bekommt.


    Übrigens: auch von mir herzlichen Glückwunsch zum kleinen Menschlein!


    Caterina

    Natürlich spielt das Alter eine erhebliche Rolle, sowohl bei Menschen als auch bei Hunden.


    Es würde wohl kaum eine(r) der Schreiber(innen) hier bestreiten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass beim Hund Zipperlein und ernsthaftere Erkrankungen auftreten, mit zunehmendem Alter steigt. Und bei Menschen ist es nicht anders.


    Was ja nicht heißt, dass es zwangsläufig so kommen muss.


    Aber einen Zusammenhang von vorneherein auszuschließen und gleich von Altersdiskriminierung zu reden, finde ich blauäugig.


    Wer alleinstehend im mehrstöckigen Mietshaus ohne eigene Lösemöglichkeit für den Hund wohnt, sollte sich schon Gedanken machen, ob die Hundehaltung auch im höheren Lebensalter noch so eine gute Idee ist, anders als jemand, der Haus und - hundgerechten - Garten zur Verfügung und Kinder und Enkelkinder in greifbarer Nähe wohnen hat, die auch Zeit für und Lust auf den Hund haben.


    McChris hat m. E. einen wichtigen Punkt erwähnt: eine jüngere Freundin...


    Denn je älter man selber wird, desto älter ist üblicherweise auch der Freundes- und Bekanntenkreis, sofern man kinderlos ist, d. h. dass man auch da nicht unbedingt darauf bauen kann, dass der Freund/die Freundin den Hund kurzfristig nimmt, wenn man selber z. B. bei Glatteis vor der Haustür ausgerutscht und nicht lauffähig ist (muss ja noch nicht mal was gebrochen sein), weil er oder sie selber Angst um seine Gräten hat.


    Je offener man meiner Erfahrung nach mit den Gründen umgeht, die dagegen sprechen, dass einem andere Menschen einen Hund anvertrauen, und je ernster man die Bedenken seines Gegenübers nimmt, desto mehr sind die Hundevermittler - egal, ob nun Tierschutz oder Züchter - bereit, einem zuzuhören und evtl. von ihren bisherigen Hundeüberlassungskriterien Abstand zu nehmen, wenn sie merken, dass man selber über dieselben Dinge gründlich nachgedacht hat.


    Caterina

    Sofern die Bedienung möglich ist, würde ich wirklich zusätzlich für die Anschaffung eines E-Mobils plädieren.


    Die Dinger gibt es gebraucht oft günstig, d. h. für ein paar Hundert Euro. Ich habe mir diesen Luxus mit 3 mittelgroßen Hunden (die zusammen auch ca. 65 gut bemuskelte Kilo auf die Waage bringen) z. B. für 350 Euro nach 2 großen OPs geleistet und inzwischen wieder verkauft.


    Probefahren kann man aber auch bei einem Händler und/oder Sanitätshaus, und Kundin eines Sanitätshauses bist Du ja wahrscheinlich notgedrungen, oder?


    Ein Rollstuhl, selbst ein elektrischer, wiegt normalerweise nur einen Bruchteil eines E-Mobils, und gerade, wenn die Erfahrung im Rollstuhlfahren noch fehlt, würde ich mir kein so leichtes Teil (und auch kein Handybike) zum austickenden Schäferhund antun, weil man seinem Gezerre nicht viel entgegenzusetzen hat, vor allem bei höherem Tempo.


    Bzw. E-Rollstühle sind, soweit ich weiß, relativ lahm. 6 km/h ist ein Witz für einen jungen Schäferhund.


    Ein E-Mobil hat normalerweise eine Motorbremse, und wenn es steht, steht es.


    Aber das geht natürlich nur, wenn Du in der Lage wärst, damit zu fahren und Dich mit der Idee anfreunden könntest.


    Alles erdenklich Gute und Liebe unbekannterweise!


    Caterina

    Wie mobil bist Du? Wärst Du auch in der Lage, ein vierrädriges Elektromobil, also einen Krankenfahrstuhl, zu bedienen? Sind Deine Arme voll funktionsfähig - von der Beweglichkeit her, meine ich?


    (Kondition ist m. E. immer ausbaufähig, Beweglichkeit evtl. nicht.)


    Die Dinger fahren bis zu 25 km/h schnell, brauchen dann zumindest in D ein Versicherungskennzeichen, sind aber nach meinem Empfinden deutlich straßentauglicher als Elektrorollstühle und bringen per se mindestens 100 kg Eigengewicht mit, was auch einen in die Leine springenden Schäferhund aushalten dürfte, und mit Motorbremse kann Dich der Hund auch nicht einfach wegzerren.


    Das fiel mir jetzt auf die Schnelle ein.


    Caterina

    Hier mal ein interessanter Link zum Thema Husky und aufs Wort hören:



    Ich kann mich nur all denjenigen anschließen, die schreiben, lerne erst mal verschiedene Hundetypen im echten Leben kennen.