Beiträge von Cattledogfan

    Ich frage mich die ganze Zeit, wieso der Hund offenbar zielgerichtet auf das Kind zugerannt ist - immerhin hat er die Familie nicht freudig erregt wedelnd umkreist à la "ey, wer spielt mit mir", sondern dieses eine Kind umgebolzt - und ob @Lexie00 ihn wirklich richtig als "freundlich" einschätzt: Mischling, Rumänien, Ersthundehalterin --> HSH-Anteil oder ein anderer Hundeschlag mit Wach- und Schutztrieb?

    Wäre ich vom Ordnungsamt, würde ich ziemlich sauer, wenn ich was von "daran arbeiten" und "Pubertät", "seit 2 Monaten nicht mehr vorgekommen" hören würde.

    "Verhindern" ist das passende Schlagwort, und verhindern kann man solche Attacken eben nur mit einer Leine. Wir leben inzwischen halt in Zeiten von Landeshundeverordnungen und -gesetzen.

    Je nach Ordnungsamt(smitarbeiter) kann man evtl. Auflagen dadurch verhindern, indem man von sich aus zusichert, dass der Hund von jetzt an an der Leine bleibt.

    @Lexie00: Evtl. ist Deine Hundeschule der richtige Ansprechpartner, um Dir mehr zum vorherrschenden Klima sagen zu können.

    Ansonsten halt Fachanwalt. Ich würde wirklich versuchen, Auflagen dadurch zu verhindern, dass ich Einsicht zeige und von mir aus dauerhaftes Anleinen (wobei die Länge der Leine dann ggf. variabel gehalten werden kann) vorschlage.

    Denn man kann von fremden Menschen nicht verlangen, dass sie die Motivation eines heranstürmenden Hundes erkennen, der noch dazu - dem Geschriebenen nach zu urteilen - gezielt auf ein Kind zuhält.

    Wer erkennen sollte, wann der Hund aus dem Ruder läuft, ist die Hundehalterin, und wenn sie dazu - noch? - nicht in der Lage ist, muss eben die Leine dranbleiben.

    Caterina

    Meiner Erfahrung nach kommen Hunde mit Änderungen in ihrem Sozialgefüge am besten zurecht, wenn sich mit einem vier- oder zweibeinigen Neuzugang auch gleich die Regeln ändern, d. h. dass dem Hund sofort eine neue Stellung im Sozialverband zugewiesen wird.

    Ich habe es oft genug erlebt, dass die Probleme eigentlich erst dadurch entstehen, dass die Menschen aus einem schlechten Gewissen heraus herumeiern, so nach dem Motto, armer Hund, er wird vernachlässigt.

    Meine Taktik wäre, "das da" ist MEINS, Du hast "es" nicht anzubellen, egal, was "es" für Geräusche von sich gibt, und da gehst Du auch nicht dran, wenn Du Dich nicht benehmen kannst, ansonsten fliegst Du hochkant raus.

    Was aber nur funktioniert, wenn der Hund auch in seiner neuen Stellung mit - wahrscheinlich - eingeschränkten räumlichen Befugnissen seine Grundbedürfnisse nach Zuwendung und Beschäftigung erfüllt bekommt.

    Übrigens: auch von mir herzlichen Glückwunsch zum kleinen Menschlein!

    Caterina

    Natürlich spielt das Alter eine erhebliche Rolle, sowohl bei Menschen als auch bei Hunden.

    Es würde wohl kaum eine(r) der Schreiber(innen) hier bestreiten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass beim Hund Zipperlein und ernsthaftere Erkrankungen auftreten, mit zunehmendem Alter steigt. Und bei Menschen ist es nicht anders.

    Was ja nicht heißt, dass es zwangsläufig so kommen muss.

    Aber einen Zusammenhang von vorneherein auszuschließen und gleich von Altersdiskriminierung zu reden, finde ich blauäugig.

    Wer alleinstehend im mehrstöckigen Mietshaus ohne eigene Lösemöglichkeit für den Hund wohnt, sollte sich schon Gedanken machen, ob die Hundehaltung auch im höheren Lebensalter noch so eine gute Idee ist, anders als jemand, der Haus und - hundgerechten - Garten zur Verfügung und Kinder und Enkelkinder in greifbarer Nähe wohnen hat, die auch Zeit für und Lust auf den Hund haben.

    McChris hat m. E. einen wichtigen Punkt erwähnt: eine jüngere Freundin...

    Denn je älter man selber wird, desto älter ist üblicherweise auch der Freundes- und Bekanntenkreis, sofern man kinderlos ist, d. h. dass man auch da nicht unbedingt darauf bauen kann, dass der Freund/die Freundin den Hund kurzfristig nimmt, wenn man selber z. B. bei Glatteis vor der Haustür ausgerutscht und nicht lauffähig ist (muss ja noch nicht mal was gebrochen sein), weil er oder sie selber Angst um seine Gräten hat.

    Je offener man meiner Erfahrung nach mit den Gründen umgeht, die dagegen sprechen, dass einem andere Menschen einen Hund anvertrauen, und je ernster man die Bedenken seines Gegenübers nimmt, desto mehr sind die Hundevermittler - egal, ob nun Tierschutz oder Züchter - bereit, einem zuzuhören und evtl. von ihren bisherigen Hundeüberlassungskriterien Abstand zu nehmen, wenn sie merken, dass man selber über dieselben Dinge gründlich nachgedacht hat.

    Caterina

    Sofern die Bedienung möglich ist, würde ich wirklich zusätzlich für die Anschaffung eines E-Mobils plädieren.

    Die Dinger gibt es gebraucht oft günstig, d. h. für ein paar Hundert Euro. Ich habe mir diesen Luxus mit 3 mittelgroßen Hunden (die zusammen auch ca. 65 gut bemuskelte Kilo auf die Waage bringen) z. B. für 350 Euro nach 2 großen OPs geleistet und inzwischen wieder verkauft.

    Probefahren kann man aber auch bei einem Händler und/oder Sanitätshaus, und Kundin eines Sanitätshauses bist Du ja wahrscheinlich notgedrungen, oder?

    Ein Rollstuhl, selbst ein elektrischer, wiegt normalerweise nur einen Bruchteil eines E-Mobils, und gerade, wenn die Erfahrung im Rollstuhlfahren noch fehlt, würde ich mir kein so leichtes Teil (und auch kein Handybike) zum austickenden Schäferhund antun, weil man seinem Gezerre nicht viel entgegenzusetzen hat, vor allem bei höherem Tempo.

    Bzw. E-Rollstühle sind, soweit ich weiß, relativ lahm. 6 km/h ist ein Witz für einen jungen Schäferhund.

    Ein E-Mobil hat normalerweise eine Motorbremse, und wenn es steht, steht es.

    Aber das geht natürlich nur, wenn Du in der Lage wärst, damit zu fahren und Dich mit der Idee anfreunden könntest.

    Alles erdenklich Gute und Liebe unbekannterweise!

    Caterina

    Wie mobil bist Du? Wärst Du auch in der Lage, ein vierrädriges Elektromobil, also einen Krankenfahrstuhl, zu bedienen? Sind Deine Arme voll funktionsfähig - von der Beweglichkeit her, meine ich?

    (Kondition ist m. E. immer ausbaufähig, Beweglichkeit evtl. nicht.)

    Die Dinger fahren bis zu 25 km/h schnell, brauchen dann zumindest in D ein Versicherungskennzeichen, sind aber nach meinem Empfinden deutlich straßentauglicher als Elektrorollstühle und bringen per se mindestens 100 kg Eigengewicht mit, was auch einen in die Leine springenden Schäferhund aushalten dürfte, und mit Motorbremse kann Dich der Hund auch nicht einfach wegzerren.

    Das fiel mir jetzt auf die Schnelle ein.

    Caterina

    Hier mal ein interessanter Link zum Thema Husky und aufs Wort hören:

    Sprinkles
    16. März 2020 um 16:27

    Ich kann mich nur all denjenigen anschließen, die schreiben, lerne erst mal verschiedene Hundetypen im echten Leben kennen.

    Ich frage mich, warum Ihr den Hund nicht in Frieden fressen und seine Knochen kauen lasst.

    Meiner Ansicht nach werden Hunde heutzutage schier zu Tode geregelt.

    Ihr habt kein Rudel Schlitten- oder jagdlich genutzte Laufhunde im Zwinger, die gemeinsam gefüttert werden und wo Fressen erst nach Kommando evtl. sinnvoll ist, damit jeder genug bekommt, sondern einen einzigen Junghund im Haus, warum muss der warten, bis sein Fressen "freigegeben" wird?

    Fressbares ist bei vielen Hunde eine wichtige Ressource, und es ist nicht außergewöhnlich, dass ein so hochsoziales Tier wie ein Hund mit feinen Antennen für soziale Gefüge sehr wohl unterscheidet, wer an diesem offensichtlich so wichtigen Knochen rumregeln darf und wer nicht.

    Ich würde es verbuchen als "dumm gelaufen, da müssen wir dazulernen" und den Hund künftig in Ruhe kauen lassen.

    Und auch diese dämliche Fressensfreigabe - sorry, aber so empfinde ich es, weil es dafür keinen vernünftigen Grund gibt - einfach lassen.

    Caterina

    Ich würde beim Tierarzt auch das Thema Zwergenwuchs ansprechen. Nicht, dass der Kiefer missgebildet ist und die Zähne nicht vollständig angelegt sind.

    Meiner völlig unwissenschaftlichen Erfahrung nach kommt Zwergenwuchs bei Yorkies öfter vor, und da Biewer ja einen relativ hohen Inzuchtquotienten haben wegen der Farbzucht, kann es sein, dass sich da was durchgeschleppt hat über mehrere Generationen.

    Caterina

    Nochmal ich; ich habe mir Deinen Eingangspost noch einmal durchgelesen, und so, wie ich ihn jetzt verstanden habe, muss Deine Freundin - die Ärmste! - erst durch eine Chemo, und das ist in der Tat "heftig"...

    Man darf nicht vergessen, dass Chemo und Bestrahlung quasi Krankheiten obendrauf sind, die einen im Alltag schon sehr einschränken, und die Nebenwirkungen sind nicht vorbei, sobald die Behandlung fertig ist, sondern begleiten einen evtl. für den Rest seines Lebens als dauerhafte Folgeschäden.

    Es können Strahlenschäden entstehen, bestimmte Zytostatika verursachen - wie in meinem Fall - Polyneuropathie, andere Osteoporose, die Folgebehandlungen mit stationären Aufenthalten notwendig machen, evtl. steht nach der Behandlung eine mehrwöchige Reha an..

    Es geht schon damit los, dass man zuhause nicht die ergonomische Einrichtung wie im Krankenhaus hat und nicht nach der Schwester klingeln kann, wenn man nicht kräftig oder beweglich genug für bestimmte Dinge ist, z. B. für so simple Sachen wie Bett aufschütteln nach dem Aufstehen, sich nach OPs duschen/waschen/baden, ohne die Wunde bzw. Narbe zu wässern, sich schnell anziehen, wenn man Arzt- und sonstige Termine hat, Geschirr oder sonstige Dinge aus Hochschränken holen, etc. pp.

    Ich sehe da, ehrlich gesagt, nur sehr eingeschränkte Kapazitäten für einen lebhaften Welpen, wenn der erst anfängt zu zahnen und alles anzunagen, allein vom schnellen Wegräumen und körperlichen Begrenzen her.

    Ich lag nach der 2. OP mit einer Brustkrebspatientin auf dem Zimmer, die zur Behandlung von Strahlenschäden (nach abgeschlossener Krebsbehandlung, wohlgemerkt) stationär aufgenommen wurde und die sich nach der Diagnose einen Junghund aus dem Tierschutz geholt hatte und überhaupt nicht mehr in der Lage war, mit dem Hund spazieren zu gehen, weil sie ihn nicht halten konnte und sich während ihrer stationären Behandlug niemand um die Erziehung gekümmert hatte.

    Und es war dummerweise auch noch ein ziemlich groß gewordener Hund.

    Caterina