Ich frage mich ernsthaft, warum für eine - zugegebenermaßen zeitintensive - Freizeitbeschäftigung hundemäßig so hochgerüstet werden soll, vor allem, wenn der Hund, von dem zu erwarten ist, dass er das größte Aggressionspotenzial mitbringt, Nr. 3 sein soll.
Für mich wäre in der Rassekombination der Drahthaar nur als Ersthund mit den meisten Privilegien vorstellbar, weil mir der gesunde Menschenverstand sagt, dass ich den im stinknormalen Alltag am engsten führen muss, mal völlig unabhängig von der Eignung als Rettungshund.
Das ist ja wegen der bereits vorhandenen beiden Hunde nicht möglich.
Auch bei uns ist aktuell der Hund mit dem größten Aggressionspotenzial, nämlich die Cattle-Kröte, Nr. 3, da die Jüngste, und ich finde die Kombination denkbar ungünstig, weil ich sie draußen fast ausschließlich angeleint führe und sie deutlich weniger darf als die beiden Rüden.
Natürlich merkt sie das, und natürlich bekommt das v. a. der Border Collie als Ältester und komplett entthronte ehemalige Nr. 1 zu spüren, was sie auch ohne offene Aggression ganz wunderbar beherrscht (das Koolie-Schlitzohr kann noch subtiler mobben, das A...loch). Er hält sich daher meist in meinem oder Herrchens Windschatten auf, wo ihn die arschgeigigen Spitzohren auch nicht belästigen.
Aber wir haben sowohl im Haus als auch draußen massig Platz, damit sich die Hunde aus dem Weg gehen können. Und wir sind zu Zweit.
Du wirst auch künftig selbst mit Garten - ich stelle mir gerade einen Drahthaar am durch irgendwelche Vorschriften nicht ausreichend aufrüstbaren Zaun vor, der Nachbars Kinder oder Hunde besch... findet und das selbst für absolute Hundelaien brüllend deutlich zum Ausdruck bringt - wesentlich beengter wohnen, was es u. U. schwierig macht, drei doch recht große Hunde zu entzerren, wenn dicke Luft herrscht, weil z. B. der Althund tüddelig wird.
Und Du bist zum Arbeiten außer Haus, d. h. Du hast keinen Einfluss darauf, was die Hunde während Deiner Abwesenheit (selbst bei reduziertem Diputat) tun.
Und Du wirst zudem trotz Wohnungseigentum gezwungen sein, Gemeinschaftseigentum zu nutzen. Wie schrieb jemand so schön: "Man hat immer Überbreite."
Du hast es doch erlebt, dass Du angeschwärzt wurdest, weil Du Newton vor der Schule im Auto gelassen hattest, der Spaniel-Welpe sollte nicht in den Gemeinschaftsgarten, beide Hunde versauten angeblich den Aufzug - meist Du wirklich, das wird in der neuen Wohnanlage besser? Oder lass mal drei doch recht große Hunde bei Durchfall in den Garten, weil's pressiert. Irgend jemand dreht Dir mit Sicherheit einen Strick daraus, von wegen Seveso II. Oder lass die Rüden gegen den Zaun zum Nachbarn pinkeln.
Du kannst nicht alles verhindern, und Du kannst den Leuten nicht vorschreiben, sich nicht von drei Hunden belästigt zu fühlen.
Außerdem habe ich den Eindruck, Du bist mit Hurra die Enten bei einer neuen Sache dabei - siehe Newtons Schulhund-Karriere, der ist doch noch lange nicht alt -, und wenn es nicht so läuft, muss was anderes her. Wenn der so triebig ist, warum läuft der nicht in der Staffel? Und was ist aus der damals angedachten Dummy-Arbeit geworden? Wo er doch so triebig ist... Ich habe es nicht mitbekommen.
Und Hunter hat mit 3 Jahren doch noch so viel Entwicklungspotenzial. Lass den noch ein paar Jahre auch mental reifen und erst mal reale Einsätze laufen (wenn er merkt, jetzt kommt's drauf an), dann kommt da mit Sicherheit noch mehr.
Was ist, wenn die Staffel plötzlich genau so in der Versenkung verschwindet wie die Dummy-Arbeit oder das Schulhundedasein für Hunter (wofür es sicherlich Gründe gab)?
Was würde dann aus dem Drahthaar?
Caterina