Beiträge von Cattledogfan

    Blöde Frage:


    Hast Du den Folgetrieb nicht ausgenutzt für "komm" oder "hier" und den Ruf mit Namen?


    So langsam dürfte er sich nämlich verlieren, und bis dahin sollte eigentlich ein halbwegs zuverlässiges Ranrufen möglich sein.


    Ich würde mit dem Kleinteil ansonsten noch gar nix an Befehlen explizit trainieren. Das A und O wäre für mich, dass der Welpe lernt, sich an mir zu orientieren und mich zu lesen - umgekehrt natürlich auch! -, und dass er wohldosiert seine Umwelt kennenlernt.


    Caterina

    Vor ca. 2 Wochen wusste ich nicht, wo mir der Kopf stand: viel Arbeit, wegen Corona unsichere Außer-Haus-Termine, für die komplizierte Anreisen nebst eigenständiger Hotelbuchung zu organisieren gewesen wären (oder auch nicht, falls doch per Zoom abgehalten), Dreckwetter, d. h. das Haus ein einziger Saustall mit 3 Hunden.


    Und dann noch meine diversen gesundheitlichen Baustellen, so dass mir gerade die Hausarbeit deutlich langsamer von der Hand geht.


    Mein Freund will helfen, sagt nach dem Mittagessen, warte, ich räume das Geschirr in die Maschine, geh Du schon mit den Hunden raus, ich will nachher die Spitzohren mitnehmen zum Verladen.


    Ich: "Die Maschine ist noch voll, ich muss erst ausräumen, und lass mich erst auf Toilette, bevor ich die Hunde mitnehme, und dann wollte ich noch..."


    Dazu muss man wissen, dass wir ein großes, altes Bauernhaus bewohnen, wo viele Laufwege anfallen, also z. B. aus meiner Küche um zwei Ecken an der Toilette zwischen Anbau und Haupthaus vorbei in die Hauptküche, wo die Spülmaschine steht.


    Ich biege also 2x links ab an der Toilette vorbei, rekapituliere im Kopf die Zugverbindungen, die ich mir für den Fall der Fälle für den übernächsten Tag rausgesucht hatte, komme in die große Küche, mache die Klappe der Spülmaschine auf - und knöpfe mir die Hose auf...


    Mein Freund, der mir mit schmutzigem Geschirr in der Hand gefolgt war:


    "Soll ich die Maschine hochkant stellen, damit der Deckel nach oben aufgeht wie beim Klosett?"

    Völlig rasseunabhängig hätte ich die beiden Anforderungen, dass alle Hunde erzogen sind und beschäftigt werden, denn Wesensfestigkeit wird angesichts der enorm gestiegenen Erwartungen an Hunde heutzutage immer wichtiger, und inwiefern ein Hund - und gerade eine Hündin, die Welpen haben soll - wesensfest ist, sieht man m. E. nur, wenn man sie mit dem ganz normalen Alltag konfrontiert - ich denke da speziell an Kleinhunderassen...


    Ich wollte kein unkontrolliertes Gewusel auf einem idyllischen Grundstück sehen, wo die Hunde weder Leine noch Halsband geschweige denn das normale Treiben auf der Straße (bzw. wenn tatsächlich JWD wohnend, in Feld, Wald und Flur) kennen, und mit Ausnahme der entsprechenden Rassen wie Huskies oder Laufhunde auch keine Meuten sehen, die alles untereinander klären.


    Außerdem wäre für mich wichtig, dass ein Züchter Wert darauf legt, wie seine Hunde altern, und dazu muss man sie eben auch behalten...


    Nur wenn ein Hund mit mir im selben Haushalt lebt, kann ich tagtäglich beurteilen, wie beweglich, leistungsfähig und lebensfroh er mit fortschreitendem Lebensalter ist, ganz zu schweigen von altersbedingten Zipperlein.


    Ich finde dieses Weitergeben mit Erreichen der "Zuchtrente" furchtbar, vor allem bei Rassen ohne einen konkreten Verwendungszweck. Wenn ich einsatzfähige Arbeitshunde brauche, meine Hunde außergewöhnlich gut und von der Arbeitsleistung her eine züchterische Bereicherung sind und ich nur Kapazität für eine bestimmte Anzahl habe, weil ich sie ansonsten nicht sinnvoll einsetzen kann, dann würde ich auch nicht alle behalten - aber ich wollte schon wissen, wie lange sie was können, und mir sorgfältig überlegen, aus welcher Hundefamilie ich gerne je einen Vertreter aus jeder Generationen behalten würde.


    Caterina

    Jetzt kann ich mir einen weiteren Klugschiss nicht verkneifen:


    Das genetisch angelegte "Beißen" von Border Collies ist Abschnappen, kein Festbeißen und Schütteln, wie das z. B. ein Terrier machen würde, um Beute zu töten.


    Wenn sich das Hüteobjekt Kind dann nicht so bewegt, wie es soll, wird durchaus nachgefasst.


    Nichtsdestotrotz kann auch das bei (Klein)Kindern oder älteren Herrschaften zu üblen Verletzungen führen, noch dazu, wenn sie stürzen.


    Ich denke, was hier die Gemüter so hochkochen ließ, war "geht das wieder weg" und die Zehnerkarte der Hundeschule.


    So viel geballtes Unwissen tut einfach weh beim Lesen.


    Caterina

    Du wolltest einen Border Collie, Du hast einen Border Collie.


    Die Reaktion auf Bewegungsreize ist absolut rassetypisch und hat gar nichts mit "kinderfreundlich" zu tun. Der Hund tut, was ihm seine Genetik sagt, nämlich sich bewegende Lebewesen in eben dieser Bewegung zu kontrollieren.


    Unser Border Collie "hütet" z. B. Autos, wenn ich es ihm nicht verbiete bzw. ihm nicht alternativ eine erlaubte "Ersatzdroge", nämlich seinen Schleuderball, anbiete.


    Beim Vorbesitzer waren es das krabbelnde und tapsende Kleinkind und die Schlaganfallpatienten in der eigenen Physiotherapiepraxis, die in ihren ruckartigen Bewegungen abgeschnappt wurden.


    Dieses Anspringen auf Bewegungsreize. wie es viele Rassevertreter von "Privat" tun, muss ganz engmaschig gemanagt und kontrolliert werden, d. h. Kinder und Hund trennen und gleichzeitig nach einer geeigneten Beschäftigung für den Hund suchen.


    Unser Schwarzi-Border hat z. B. zu den kleineren Enkeln meines Partners überhaupt keinen Kontakt und wird bei Kinderbesuch generell weggesperrt.


    Caterina

    Dieses hier ist m. E. eine ganz wichtige Aussage, da enorm wichtig für eine "gute" Aufzucht:

    Die Hemmung, die Nähe der Wurfhöhle zu verlassen, ist bei Canidenwelpen angeboren. Dadurch können die Eltern jagen gehen und die Welpen folgen ihnen nicht, sondern spielen nur in direkter Nähe der Höhle und ziehen sich bei Gefahr dorthin zurück.

    Diese Hemmung verliert sich ganz von selbst, wenn der Welpe älter wird.

    Will sagen:


    Wenn ich Welpen produziere, dann sehe ich doch zu, dass ich dies in einer Umgebung tue, in der die Stöpsel die Möglichkeit haben, zwischen Neugier, Vorsicht und echter Angst eine Strategie zur Erkundung ihrer Umwelt zu erlernen und die Außenwelt mit ihren Reizen in ihrem eigenen, individuell völlig unterschiedlichen Tempo zu erforschen.


    Meiner Erfahrung nach ist nicht entscheidend, mit wie vielen Außenreizen man die Kleinen zuballert, damit sie bei den späteren Besitzern möglichst wenig Angst zeigen, sondern dass sie vom Züchter und der Mutter das Urvertrauen mitbekommen, dass die Welt da draußen zwar unheimlich, aber auch unheimlich spannend sein kann.


    Muss ich da im 4. Stock mit Dachterrasse und Pads Welpen großziehen? Eine solche Umgebung hat für mich was von Terrarium.


    Caterina

    Es ist ja nicht nur die Tatsache, dass die Welpen offensichtlich nicht rauskamen, sondern für mich liegt auch der Verdacht nahe, dass die Mutter in einem nicht gerade hundeaffinen Umfeld ebenfalls nicht viel kennt.


    Und die Bedeutung einer in sich ruhenden, wesensfesten Mutterhündin für den Start der Welpen ins Leben dürfte ja hinreichend bekannt sein.


    Die Gefahr, so einen Wurf hysterischer Angstkläffer großzuzuziehen, sehe ich durchaus.


    Caterina

    Ich würde einfach diese Pads mit rausnnehmen und den Zwerg da draufsetzen, und zwar möglichst immer an derselben Stelle in unmittelbarer Nähe zur Haus- oder sonstigen Tür.


    Selbst Welpen, die besser an ihre Umwelt gewöhnt wurden - ich werde nie verstehen, wieso man sich aus einer solchen Produktion einen Hund holen kann -, haben nach zwei Tagen im neuen Zuhause durchaus Angst. Der kennt und vertraut Euch doch noch gar nicht, die Mutter und die Geschwister sind weg, klar, dass der jammert.


    Der Knirps braucht kein richtiges Bürsten und keine Sitz-Kommandos, sondern regelmäßige Abläufe und Routinen.


    Caterina

    6 Tage außer Haus ist halt schon eine "Hausnummer". Im Winter müsstest Du über Monate morgens im Dunklen raus, was je nach Wohnlage und Erziehungsstand (bzw. überhaupt in Abhängigkeit vom Hund) bedeutet, den einfach nur an der Leine zu führen, evtl. weitgehend ohne die Möglichkeit von sinnvollen Interaktionen.


    Und wenn es über Wochen morgens ekliges Wetter ist (keine Seltenheit im Norden der Republik, seufz...), musst Du auch raus.


    Ich finde diese Beiträge hier lesenswert, weil es bei dem ersten um das Thema des für ein Vollzeit-Arbeitsumfeld passenden Hundes und bei dem zweiten um die Empathiereserven für den Hund geht, d. h. inwieweit schaffe ich es, nach/vor einem Arbeitstag auch mit dem Kopf beim Hund zu sein, und ist Freizeit für mich auch wirklich "Frei-Zeit mit Hund".




    Caterina

    Bloß keinen Wildzaun! Die Quadrate sind viel zu groß, da passen viele Hundeschnauzen locker durch, und der dünne Draht kann üble Verletzungen verursachen, wenn sich ein Hund darin verhakt.


    Meiner bescheidenen Meinung nach sollte ein Grundstück, auf dem sich ein Hund frei bewegt, auch so hoch und sicher eingezäunt sein, dass Scharmützel am Zaun gefahrlos überstanden werden können, d. h. dass nicht nur der eigene Hund, sondern auch ein fremder Hund von außen - je nach Wohnlage muss man z. B. mit ortsfremden Gassigängern oder Streunern rechnen - nicht durch Lücken durchbeißen oder sich halb über einen zu niedrigen Zaun werfen kann.


    Ein 60 cm hoher Zaun, hinter dem sich ein Hund in der Größe eines Golden Retrievers frei bewegt, flößt mir z. B. keinerlei Vertrauen ein, und ich würde je nach eigenem Hund sofort kehrt machen.


    Und Ihr müsst auch damit rechnen, dass der eigene Hund - sofern Hündin - selber läufig wird bzw. ein junger Rüde mitbekommt, dass es jenseits des Zaunes läufige Hündinnen gibt.


    Eine relativ kostengünstige und auch stabile Lösung für Leute mit handwerklichem Geschick sind Zäune aus alten hölzernen Einmalpaletten, die je nach Anstrich einen richtigen Shabby-Chic-Look haben.


    Caterina