BorderPfoten : Wieso bleibt der Geist auf der Strecke, wenn ein Hund mit zum Joggen kommt?
Für mich wäre Joggen mit Labrador oder Golden Retriever ohnehin nur im Freilauf denkbar, denn das sind so wunderbare, leichtführige Hunde, die machen es einem leicht, sie ohne Leine laufen zu lassen, die muss ich mir nicht mit Gurt um den Bauch binden wie z. B. einen Husky oder Dalmatiner.
Nur: Dazu müssen die entsprechenden Grundlagen in Alltagssituationen erarbeitet werden, d. h. Wildreinheit, Abrufbarkeit von Artgenossen oder Menschen, Verkehrssicherheit, und durch fortlaufende Wiederholungen muss gefestigt werden, was erlaubt ist und was nicht.
Für mich wäre es z. B. selbstverständlich, mich dem Trabetempo des Hundes anzupassen und ihm Schnüffeln und Markieren zu erlauben - wobei ich erwarten würde, dass er selbständig wieder aufschließt.
M. E. besteht heutzutage die Hohe Schule der Hundehaltung darin, die Tiere zu unauffälligen Alltagsbegleitern zu erziehen, weil das Lebensumfeld für Hunde immer dichter, komplizierter und stressiger geworden ist; man denke alleine an die gestiegene Hundedichte im städtischen Raum, wo man sich gerade jetzt im Sommer die hundegeeigneten Freiflächen mit jeder Menge anderer Freizeitmenschen teilen muss.
Oder wenn ich mit dem Hund an einen Badesee (ich kenne keinen Retriever, der um Wasser einen Bogen macht) fahren will, setzt das eine entsprechende Erziehung voraus, damit er nicht über alle Handtücher fegt oder sich an irgendwelchen Spielzeugen von Kindern bedient.
Und das finde ich schon enorm fordernd, weil der Hund von sich aus "erlaubt" - "nicht erlaubt" bzw. "kann man jetzt mal machen" unterscheiden lernen muss, da kann m. E. so leicht keine Hundeplatzbeschäftigung gegen anstinken.
Caterina