Beiträge von Cattledogfan

    Ein paar Klugschisse zum ASTCD, dem Stumpy Tail Cattle Dog:

    Bis vor knapp 100 Jahren gab es nur eine einzige Rasse, d. h. lang- und kurzrutige Hunde konnten beliebig miteinander verpaart werden.

    Die Altdeutschen Hütehunde sowie der Australian Shepherd haben ja auch kurzrutige Exemplare, und soweit ich weiß, ist die Kurzrutigkeit dominant, d. h. mischerbige Hunde mit Gen für Langrute + Kurzrute sind immer kurzrutig.

    Das Fiese daran ist, dass reinerbig kurzrutige Welpen aus einer Verpaarung zweier Stumper ein ziemlich hohes Spina-bifida-Risiko haben, je kürzer die Rute der Elterntiere ist, und beim ASTCD werden statistisch die 25 % reinerbig kurzrutigen Welpen schon im Mutterleib resorbiert, weswegen die Wurfgrößen relativ klein sind.

    Mittlerweile haben sich die Rassen auch von sonstigen Merkmalen her auseinander entwickelt, denn der ASTCD hat einen deutlich quadratischen Körperbau, während der "normale" Cattle Dog ja im Verhältnis 10:9 (idealerweise) länger als höher ist.

    Für mich ist die Rasse, mit Verlaub gesagt, Schwachsinn und unnötige Genverarmung.

    Man sollte lang- und kurzrutige Hunde verpaaren dürfen wie beim Aussie oder den Altdeutschen.

    Caterina

    Mein Eindruck ist, dass es mittlerweile egal ist, was hier reingeschrieben wird, weil die TE viele Aussagen und Erfahrungen mangels Wissen über Hunde im Allgemeinen und Dobermänner im Besonderen gar nicht in ihrer ganzen Tragweite erfasst, Beispiel Epigenetik, Beispiel Reizoffenheit, kein Wort über die Elterntiere.

    Man rede mit mir über - sagen wir - Wakeboarding, und ich sage auch nur noch ach und oh.

    Ich habe nämlich den Eindruck, sie hält den Hund im Moment für eine Art völlig übermüdetes Baby, das sich nur genug ausschlafen muss bei ihrer Mutter, und dann kommt der Trainer, dreht an ein paar Stellschrauben, und der Hund ist wieder resettet.

    Wenn der Trainer-Mensch es raffiniert genug anstellt und das Dobertier eher zur Schisserfraktion gehört, schafft er oder sie es vielleicht sogar, den noch jungen Hund so zu beeindrucken, dass er ihn bricht.

    Außerdem verfestigt sich bei mir immer mehr der Eindruck, dass die TE keinen Plan vom weiteren Zusammenleben mit diesem Hund hat. Sie ist offensichtlich normalerweise aushäusig Vollzeit berufstätig und kann sich wahrscheinlich gar nicht ausmalen, was es zeitlich heißt, vor und nach der Arbeit einen Hund entweder selber zu versorgen oder von anderen versorgen zu lassen.

    Für die Wegstrecken, auch für das berühmte "Rausfahren", geht in der Stadt irre viel Zeit drauf, und wenn man nicht gerade im Schichtdienst ist, hat man dann frei, wenn die meisten anderen auch frei haben, d. h. die "Pampa" im Umfeld einer Großstadt ist gerade in der warmen Jahreszeit hoffnungslos überlaufen, weil im Sommer wirklich alles und jeder auf 2 oder 4 Beinen aus den Löchern gekrochen kommt.

    Und der Verkehr nimmt mit den Jahren zu, nicht ab.

    Ich finde es bedenklich, wenn schon die erste Zeit mit dem Welpen im eigenen Zuhause so gründlich in die Hose geht. Hundehaltung ist kein Menschenrecht, und man kann so kurz nach Pfingsten und evtl. kurz vor den Sommerferien in NRW nicht erwarten, dass all die Stellen, zu denen geraten wurde, sofort parat stehen, um die TE, überspitzt ausgedrückt, ans Patschehändchen zu nehmen, sie zu trösten und ein Rundum-Sorglos-Paket zur Haltung dieses Hundes auf dem Silbertablett zu servieren.

    Caterina

    Das lässt nichts Gutes hoffen.

    @Nala01 : OK, Du wartest ab.

    Hast Du denn einen Plan für die Betreuung nach Deinem Homeoffice?

    Wenn der Chef Deiner Mutter die Mitnahme nicht erlaubt? Oder wieder zurückzieht, wenn das Kleinteil bei Deiner Mutter auf Arbeit auch keine Ruhe hält? Dann musst Du von einem Tag auf den anderen eine Betreuung finden.

    Wir haben Juni, keine Ahnung, wann in NRW Sommerferien sind, aber dann wird es schwer, einen Platz in einer Hundetagesstätte zu finden, weil Urlaubszeit ist.

    Und bedenke auch die zusätzliche Zeit fürs Hinbringen und Abholen.

    dagmarjung hat wunderbar übersetzt, mit was für Verhalten Du bei dem Kleinteil rechnen musst. Evtl. kann die Hündin dann auch nicht mehr einfach so bei Deiner Mutter im Garten bleiben, weil sie am Zaun alles verbellt, was sich zeigt.

    Wie stellst Du Dir das weitere Leben mit diesem Hund überhaupt vor? Der wird, s. Beitrag von dagmarjung, nie wirklich entspannt durchs Leben gehen.

    Du hast schon gelesen, dass die TE eigentlich Vollzeit arbeitet, auf 43 qm im 5. Stock in Düsseldorf wohnt, keinerlei Hundeerfahrung hat, 5 Min. Weg bis zur nächsten Wiese hat, der Welpe aus dubioser Quelle stammt und mit 7 Wochen abgegeben wurde?

    Dass, wenn ich richtig gerechnet habe, ab nächster Woche im Homeoffice gearbeitet werden soll, aber sie jetzt zu ihrer Mutter geflüchtet ist, weil sie hinten und vorne keine Ruhe in den Hund bekommt?

    Allein schon auf die Idee zu kommen, den Welpen alle 2 Std. zum Lösen zu wecken, da müsste eigentlich jeden Tag eine Dosis geballtes Hundewissen intravenös verabreicht werden, um diesen Hund irgendwie behalten zu können.

    Und dann Box und Beruhigungsmittel in Erwägung zu ziehen...

    Die ganzen Lebensumstände sind doch für diesen Hund so dermaßen auf Kante genäht, das wird m. E. nix mehr.

    Wie realistisch ist es denn, innerhalb von wenigen Wochen eine neue Wohnmöglichkeit - die m. E. Haus mit Einzellage bedeuten würde, dazu Garten gut eingezäunt - zu finden, bezahlen zu können und sich bei so einem Nervenbündel von Hund auf seine Arbeit konzentrieren zu können?

    Die Mutter hat einen "kleinen Garten", d. h. wahrscheinlich auch Nachbarn, und wie @Juno13 so treffend schrieb, bald wird ein Junghund daraus, der sich ausprobiert, d. h. auch den Garten als sein Revier betrachtet.

    Selbst wenn die Betreuung irgendwie geregelt wird, was will die TE eigentlich mit dem Hund anstellen?

    In 6 Monaten ist das ein Halbstarker, der ggf. extern betreut wird und dann am Nachmittag - evtl. total aufgekratzt - zum Frauchen zurückkommt. Dann ist es dunkel, sie wohnt städtisch, was macht sie dann mit dem Hund?

    Für mich hat diese Konstellation keine Zukunft, weil selbst der fähigste Trainer dem Hund und der TE keine anderen Lebensumstände backen kann.

    Ich finde jetzt gerade den klugen Satz nicht mehr, aber irgend jemand schrieb sinngemäß, dass die TE gar nicht so schnell lernen kann, wie der Hund heranwächst.

    So ein Forum kann m. E. nur Denkanstöße geben, und ich sehe ehrlich gesagt auch mit Trainer nicht, dass der Hund in DIESER Wohn-, Arbeits- und Halterkonstellation bleiben kann, weil so, wie sich die Infos für mich lesen, alles auf Kante genäht ist, denn es ist kein Platz und keine Zeit für Fehler, der Hund muss einfach funktionieren.

    Wegen der Wohnsituation muss er eigentlich in Duldungsstarre verfallen, sobald die TE zum Arbeiten aus dem Haus ist, und auch bei der Arbeit im Homeoffice darf er nicht großartig stören.

    Solange er nicht zuverlässig stubenrein ist, ist m. E. auch an eine Mitnahme ins Büro nicht zu denken.

    Und solange er und die TE nicht gelernt haben, wie man Ruhezeiten etabliert und einhält, ist m. E. ebenfalls nicht an eine Mitnahme zu denken, weil sich der Chef das nicht lange ansehen wird, wenn so ein Kleinteil dauernt rumnervt.

    Selbst wenn eine aushäusige Betreuungsmöglichkeit gefunden wird, bedeutet das zusätzlichen Zeitaufwand, und man muss sehen, dass man den Hund vor der Arbeit dorthin bringt und danach wieder abholt.

    Oder selber da sein, wenn ein Abhol- und Bringservice angeboten wird - der ebenfalls kostet...

    Auch gewerbliche Hundebetreuer haben irgendwann Feierabend.

    Und dann ist die Frage, sind nach bzw. vor der Arbeit überhaupt mentale Kapazitäten da, um sich mit dem Hund sinnvoll zu beschäftigen, damit es "ihr" Hund wird, der nicht bloß von Fremden verwahrt wird.

    Was mich zum nächsten Gedanken bringt:

    @Nala01: Wärst Du überhaupt bereit, Deinen ganzen Tagesablauf um diesen Hund herum zu organisieren? Hast Du Dir überlegt, mehrmals pro Woche auf dem Hundeplatz zu stehen oder private Trainingsstunden zu nehmen und Dir zum Großteil von anderen sagen zu lassen, was Du zu tun hast, um, siehe oben, mit dem heranwachsenden Hund dazuzulernen, wie dieser Typ Hund tickt?

    Bist Du Dir sicher, dass Du den größer, stärker und wilder werdenden Hund in der Enge einer Wohnanlage so vorausschauend führen kannst, dass sich niemand durch den Hund belästigt fühlt oder, noch schlimmer, zu Schaden kommt?

    Käme Deine Mutter überhaupt mit einem so großen Hund zurecht?

    Caterina

    Ich sehe außer der möglichst schnellen Abgabe eigentlich keine gangbare Alternative.

    Die Lebensumstände passen hinten und vorne nicht, denn selbst wenn im Moment die Alleinbleibproblematik am dringensten erscheint, wird es bald die fehlende Beißhemmung sein, es wird im Haus zu Zusammenstößen mit anderen Menschen und evtl. Hunden kommen, weil das Hundekind zu groß und zu schwer zum Tragen geworden ist, und kein Vermieter ist begeistert, wenn ein Hund über Wochen oder Monate in die Wohnung macht oder die Einrichtung beschädigt.

    Wer weiß, ob die Mutter überhaupt gewillt wäre, einen evtl. nicht zuverlässig stubenreinen, überdrehten und größer und stärker werdenden Welpen bzw. Junghund langfristig zu betreuen.

    Und über eine Box würde ich zur jetzigen Jahreszeit angesichts der immer wärmer werdenden Sommer nicht mal im Traum nachdenken.

    Da fehlt es einfach an Basiswissen. und Erfahrung.

    Ich finde die Wohnsituation in DIESER Konstellation alles andere als unwichtig, denn sollte der Hund dort bleiben, heranwachsen und die Threaderstellerin weiterhin so naiv und blauäugig mit ihm umgehen, sehe ich eigentlich die nächste Problematik durch den rassebedingten Wach- und Schutztrieb, gepaart mit wahrscheinlich schwachem Nervenkostüm aufgrund der Herkunft und mangelnder Erfahrung der Besitzerin im Einschätzen und Vorhersehen von problematischen Konstellationen.

    Z. B. Aufzugtür geht auf und Schulkinder stürmen hinein.

    Nein, man kann große Hunde mit rassebedingter Schärfe und eventueller Art- bzw. Geschlechtsgenossenunverträglichkeit nicht problemlos in einem Mehrparteienhaus halten.

    Dazu muss man wissen, was man tut, Erfahrung mit dem jeweiligen Hundetyp haben und davon ausgehen, dass der Teufel ein Eichhörnchen ist, sprich, der Hund entsprechend gesichert gehört.

    Caterina

    PS: Und ich teile die Einschätzung, dass die Konstellation wenig Aussicht auf Erfolg hat... armes Hundekind...

    Mit dem Absetzen von Urin und Kot erleichtern sich Hunde nicht nur, sondern markieren auch ihr Revier, und ich finde nichts Ungewöhnliches dabei, dass ein Hund, der in eine ihm völlig fremde Welt gebeamt wird, als Überlebensstrategie erst mal "ich bin eigentlich gar nicht da" wählt.

    Daher bringt es meiner Erfahrung nach gar nichts, den Hund partout durch lange Spaziergänge zum Verrichten seiner Notdurft außerhalb des Gartens zwingen zu wollen. Für mich wären die Spaziergänge erst mal nur dazu da, dem Tier seine neue Umgebung zu zeigen und ihn nur so weit zu führen, wie ich das Gefühl hätte, dass er noch neugierig und wissbegierig genug für die weitere Erkundung ist.

    In dem Maße, wie sich der Hund sicherer und wohler fühlt, wird er auch beginnen, sich außerhalb des eigenen Gartens zu erleichtern. Ich wette, die besagte Wiese ist relativ nahe am sicheren Grundstück?

    Ich für meinen Teil wäre schon heilfroh, dass der Hund, wie andere bereits geschrieben haben, nicht ins Haus macht.

    Caterina