Meiner völlig unwissenschaftlichen Erfahrung nach verändert sich bei einem neunmonatigen Junghund noch so viel, da würde ich noch keine in Stein gemeißelten Aussagen zu dem, was der Hund "braucht" und was nicht, treffen.
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn gerade ein junger Hund auch mal aufgedreht und hibbelig ist, solange das kein Dauerzustand ist.
Denn ich finde, bei geeigneten Lebensumständen, d. h. mit genügend Platz und genügend Zeit und Möglichkeiten, um sich von den Menschen zurückzuziehen, sollte ein Hund lernen, von sich aus zur Ruhe zu kommen und auch trubelige Tage wegstecken zu können, ohne dass man gleich anfängt loszuregulieren mit Deckentraining oder Boxenknast.
Wenn mich ein Hund mit seinem Herumgehampel nervt oder mich ständig belauert, schmeiße ich ihn zur Not raus oder raunze ihn an. Unsere sehe ich oft stundenlang nicht, wenn sie entweder draußen rumgammeln oder gerade im Wachhundmodus sind oder drinnen irgendwo pennen.
Ein neunmonatiger Jungspund ist noch lange nicht fertig in Sachen Abrufbarkeit und Halterorientierung, aber schon körperlich so weit, dass man ihm Erwachsenenrunden zumuten kann.
Daher würde ich Alltag, Alltag, Alltag üben und den Hund immer und immer wieder durch Situationen führen, die mir tagtäglich begegnen: Ansprechbarkeit und Abrufbarkeit bei anderen Hunden (läufige Hündinnen dürfen bald ein Thema sein), Wildreinheit, Verkehrssicherheit, Abrufbarkeit von fremden Menschen, etc.
Und ich würde üben, meinen Hund so zu lesen, dass ich Verhaltensänderungen mit dem weiteren Heranreifen a) erkenne und b) entsprechend darauf reagieren kann.
Ich hatte selber als Erwachsene bisher nur einen einzigen Welpen, alle anderen Hunde kamen schon als Erwachsene, und ich fand es total spannend, das Heranreifen mitzuerleben und nach und nach zu sehen, wie sich der Horizont erweiterte.
Leider hat Herrchen nicht mitgezogen, weil die Cattle-Kröte sein Hund ist und die ersten Jahre mit ihm am Vieh im Einsatz war, so dass ich sie relativ viel anleinen muss, vor allem, seit ich krankheitsbedingt gehbehindert bin.
SchokoSaurier, ich kann Dir nur wärmstens ans Herz legen, etabliere jetzt die Grundsteine für das, was der Hund können sollte.
Mir gehen z. B. immer wieder diese ewigen Diskussionen darüber, dass man keine Katzen jagt (und auch sonst nix jagt), auf die Nerven - weil Herrchen nicht guckt, was sein Hund macht.
Wir haben das Glück, dass sich jede Menge Nachbarskatzen auf dem Hofgrundstück tummeln, die die Ratten- und Mäusepopulation gut in Schach halten, und die muss man nicht jagen.