Beiträge von Cattledogfan

    Wandelroeschen : So, wie ich es bei meinem Autohüterich erlebt und bei anderen Not-BCs gesehen habe, geht es den Hunden um die Hütesequenz, also Fixieren, Loslaufen, Kontrollieren, deswegen funktionierte ja auch der Leckerliregen bei Radsichtung mit der Trainerin nicht.

    Das ist die Belohnung, und die habe ich bei meinem Schwarzi auch unter kein Kommando gestellt, da reichte ein unartikuliertes, aber immer gleiches "Juuuh!", und der Kopf ging rum.

    Ich bin ansonsten ganz Deiner Meinung: Alles, was den Fokus möglichst kontrolliert vom unerwünschten Hüteobjekt wegbringt, ist ok, um überhaupt irgendwo ansetzen zu können, weil es im Alltag der meisten Hundebesitzer ziemlich illusorisch sein dürfte, mit dem Hund längere Zeit und stetig unter reizarmen Bedingungen Gassi zu gehen.

    Und genau so illusorisch ist es, immer den gewählten Trainingsansatz durchziehen zu können. Es gibt mit Sicherheit Situationen, wo man einfach nur die Kontrolle behalten muss.

    Und das ist in meinen Augen kein Rückschritt, sondern Teil eines ganz normalen Prozesses, in dem man selber mit dem Hund zusammen lernt, möglichst schadenfrei für sich und andere durch den Alltag zu kommen.

    Mein Angstgegner waren anfangs Kreuzungen mit mehreren abbiegenden Autos, die abbremsten. Da Schwarzi das genetisch vorinstallierte Ablegen anbot, habe ich ihn irgendwie ins Platz befördert, und irgendwann wusste er, dass es die Ersatzdroge dann eben erst nach der Kreuzung gab.

    Dein letzter Beitrag liest sich doch gut! Tolle Idee, das mit dem Wegrennen! So bekommst Du meiner bescheidenen Meinung nach einen Fuß in die Tür, um die Aufmerksamkeit vom unerwünschten Hüteobjekt abzulenken.

    Natürlich wird das nicht immer klappen, aber der Vorteil an Border Collies ist m. E., dass sie durch ihre brüllend deutliche Körpersprache mit dem Fixieren und Abducken genau anzeigen, dass gleich eine in Deinem Fall unerwünschte Hütesequenz losgeht.

    Ich hatte mit meinem Schwarzi-Border eine viel bessere Ausgangssituation als Du: Der Hund hatte eine gute Grunderziehung, war ableinbar und freundlich-distanziert zu Menschen und Artgenossen.

    Und er jagte lediglich Autos, keine Jogger und keine Radfahrer.

    Doch die Autohüterei legte er selbst dann nicht ab, als er an Rindern arbeiten sollte, wollte und konnte.

    Die Fehlkonditionierung war einfach da, egal ob flackernde Bremslichter, Blinker oder quietschende Bremsen oder Keilriemen. Bei den Geräuschen musste er die Autos noch nicht mal sehen, er schoss einfach blindlings los in Richtung Autogeräusch - wenn nicht der Ball flog ...

    Ein guter Viehhund soll ja auch

    Mit dieser Ersatzdroge - ja, ich bin mir dessen bewusst - hatte ich den Hund ziemlich schnell alltagstauglich, weil mir auch einfach die Zeit für ein strukturiertes Training fehlte, da wir zu der Zeit noch einen stark arthrosekranken Cattle Dog hatten, der auch seine Zeit brauchte und den Neuzugang nicht tolerierte, d. h. gemeinsame Gassigänge waren nicht möglich.

    Die Frage ist halt, ob man die Notlösung einer Ersatzdroge hinnimmt oder wirklich einen kalten Entzug unter guter fachlicher Anleitung hinbekommt, denn Deine Amy bringt in meinen Augen denkbar schlechte Ausgangsvoraussetzungen mit.

    Dass sie nicht auf Strafreize reagiert, wundert mich nicht, weil sich ja vorher offensichtlich nie jemand mit ihr beschäftigt hat.

    Einen Hund, der darauf selektiert wurde, die Bewegung von Hütevieh zu kontrollieren, und der massiv auf Autos und Fahrräder fehlgeprägt wurde, über langsame Gewöhnung an diese Objekte zu kurieren zu wollen, dürfte m. E. nicht funktionieren, weil der Trigger die Bewegung ist.

    Mein Schwarzi-Border hatte z. B. kein Problem mit dem Kleinkind der Vorbesitzer - doch sobald der Kleine abrupte Bewegungen machte, wollte er reinhacken, genau wie in die Schlaganfallpatienten seines vorigen Herrchens, der ihn für seine Physiotherapiepraxis als Therapiehund angeschafft hatte.

    Willkommen im Club - ich hatte auch so einen Auto-Hüter, der das bis zu seinem Tod nicht abgelegt hat.

    Ich hatte ihn mit zweieinhalb bekommen, und bei den Vorbesitzern war er auch schon unter ein Auto geraten, das er stoppen wollte, zum Glück mit glimpflichem Ausgang.

    Meine Lösung: ein Schleuderball als Ersatzdroge. Ich schreibe morgen mehr, habe im Moment nicht viel Zeit. Nur so viel: In Bewegung waren für ihn solche Pseudo-Hütereize viel leichter auszuhalten.

    So, wie Du schreibst, würde ich zusätzlich zum Geschirr ein Halsband nutzen und den Hund dann, wenn es eng ist, mit beiden Händen an Halsband und Geschirr kurz führen und ihn kommentarlos weiterbugsieren, z. B. über die Straße zum Parkplatz.

    Auf freier Strecke würde ich mal versuchen, den Futterdummy im Leinenradius zu werfen, wenn er das Pseudo-Hüteobjekt anvisiert, völlig ohne den Anspruch, dass er apportiert wird, sondern einfach nur, damit Amy sich kurz abwendet.

    Ist es am Rheinufer evtl. möglich, Amy an eine Flexigurtleine am Geschirr zu hängen und Dir den Griff am Körper zu befestigen? Dann hast Du etwas mehr Raum, um sie auf den Dummy zu konditionieren.

    Meiner völlig unwissenschaftlichen Erfahrung nach verändert sich bei einem neunmonatigen Junghund noch so viel, da würde ich noch keine in Stein gemeißelten Aussagen zu dem, was der Hund "braucht" und was nicht, treffen.

    Ich finde es auch nicht schlimm, wenn gerade ein junger Hund auch mal aufgedreht und hibbelig ist, solange das kein Dauerzustand ist.

    Denn ich finde, bei geeigneten Lebensumständen, d. h. mit genügend Platz und genügend Zeit und Möglichkeiten, um sich von den Menschen zurückzuziehen, sollte ein Hund lernen, von sich aus zur Ruhe zu kommen und auch trubelige Tage wegstecken zu können, ohne dass man gleich anfängt loszuregulieren mit Deckentraining oder Boxenknast.

    Wenn mich ein Hund mit seinem Herumgehampel nervt oder mich ständig belauert, schmeiße ich ihn zur Not raus oder raunze ihn an. Unsere sehe ich oft stundenlang nicht, wenn sie entweder draußen rumgammeln oder gerade im Wachhundmodus sind oder drinnen irgendwo pennen.

    Ein neunmonatiger Jungspund ist noch lange nicht fertig in Sachen Abrufbarkeit und Halterorientierung, aber schon körperlich so weit, dass man ihm Erwachsenenrunden zumuten kann.

    Daher würde ich Alltag, Alltag, Alltag üben und den Hund immer und immer wieder durch Situationen führen, die mir tagtäglich begegnen: Ansprechbarkeit und Abrufbarkeit bei anderen Hunden (läufige Hündinnen dürfen bald ein Thema sein), Wildreinheit, Verkehrssicherheit, Abrufbarkeit von fremden Menschen, etc.

    Und ich würde üben, meinen Hund so zu lesen, dass ich Verhaltensänderungen mit dem weiteren Heranreifen a) erkenne und b) entsprechend darauf reagieren kann.

    Ich hatte selber als Erwachsene bisher nur einen einzigen Welpen, alle anderen Hunde kamen schon als Erwachsene, und ich fand es total spannend, das Heranreifen mitzuerleben und nach und nach zu sehen, wie sich der Horizont erweiterte.

    Leider hat Herrchen nicht mitgezogen, weil die Cattle-Kröte sein Hund ist und die ersten Jahre mit ihm am Vieh im Einsatz war, so dass ich sie relativ viel anleinen muss, vor allem, seit ich krankheitsbedingt gehbehindert bin.

    SchokoSaurier, ich kann Dir nur wärmstens ans Herz legen, etabliere jetzt die Grundsteine für das, was der Hund können sollte.

    Mir gehen z. B. immer wieder diese ewigen Diskussionen darüber, dass man keine Katzen jagt (und auch sonst nix jagt), auf die Nerven - weil Herrchen nicht guckt, was sein Hund macht.

    Wir haben das Glück, dass sich jede Menge Nachbarskatzen auf dem Hofgrundstück tummeln, die die Ratten- und Mäusepopulation gut in Schach halten, und die muss man nicht jagen.

    Warum nicht wieder einen klassischen Hofhund wie einen Mittel-, Groß- oder Wolfsspitz? Die haben zudem eher weniger genetisch bedingten Jagdtrieb, so dass Freilauf kein größeres Problem sein dürfte.

    Aber für mich wäre die Grundvoraussetzung erst einmal eine hundesichere Einzäunung des Grundstücks oder zumindest eines Teils, denn wenn der Hund durch Deine Gehbehinderung eher weniger Gassi ginge und Du Dich für einen Hofhund entscheidest, für den die Beschäftigung Haus und Hof bewachen ist, sollte das auch gefahrlos für alle Beteiligten - Hund und alle, die am Grundstück vorbeigehen oder es betreten - möglich sein.

    Ganz abgesehen davon gibt es genügend Hilfsmittel, um auch mit einer Gehbehinderung ganz normale Hunderunden zu drehen. Ich selber habe z. B. ein sog. Therapierad, d. h. ein elektrisches Dreirad, das auch eine Hilfsmittel-Nr. hat und je nach Erkrankung von den Krankenkassen zumindest bezuschusst, wenn nicht sogar weitgehend übernommen wird.

    Selber mitzustrampeln, hat den Vorteil, dass einem im Gegensatz zu einem voll angetriebenem Elektromobil oder Rollstuhl nicht so schnell kalt wird.

    Das setzt aber gute Erziehung und Leichtführigkeit des Hundes voraus.

    Eine andere Möglichkeit wäre, einen Ladenhüter aus dem Tierschutz aufzunehmen, der aus welchen Gründen auch immer zunächst mit einem gut gesicherten Grundstück und der Möglichkeit, selber zu entscheiden, wann und ob er zu Menschen ins Haus will, zufrieden wäre, was ja nicht heißt, dass das auf ewig so bleiben muss.

    Ach, noch ein PS: Stinknormales Gassi ist bei uns die Auslastung und Beschäftigung, weil die maximal leinenlos laufenden Hunde auf so viele Außenreize wie Wild, Verkehr, Fremdhunde adäquat reagieren müssen, dass sie ordentlich was zu tun haben.

    Außerdem bin ich seit einer schweren Erkrankung gehbehindert, so dass ich mit dem Zwei- bzw. Dreirad unterwegs bin und von daher ziemlich hohe Ansprüche an den Gehorsam der Hunde stelle, weil ich immer erst absteigen und je nach Gelände eine Gehhilfe ausklappen müsste, um die Hunde anzuleinen.

    Ich habe mir aber auch explizit sehr, sehr leichtführige Hunde ausgesucht. Mit vielen anderen Hunderassen bzw. -typen wäre allein das leinenlose Durchsetzen der Maxime "Es wird nicht gejagt" sicherlich so nicht möglich.

    Natürlich merkt man, dass dem jetzigen Duo die Arbeit am Vieh fehlt, aber Herrchen hat nun mal aus Altersgründen seinen Betrieb abgegeben, und es muss so gehen.

    Wo "wir" geschlafen und gefressen haben, sind "wir" zuhause. Das galt für alle meiner bisherigen Hunde.

    Und die Gemarkung gehört "uns". Auch das war und ist allgemeingültig.

    Also müssen "wir" in unserem Königreich patrouillieren und kontrollieren, welche unwürdigen Kreaturen sich da noch herumtreiben, wobei läufige Hündinnen natürlich der Hit sind. Wenn eine Braut in Standhitze ist, schnüffelt der - unkastrierte - Koolie am liebsten mehrmals am Tag die interessanten Strecken ab. Der kastrierte Border Collie war zu Lebzeiten ebenfalls interessiert, und mehr als einmal strullten sie sich gegenseitig auf den Kopf an den guten Stellen.

    Die Runden sind von mir bitte sehr so zu wählen, dass man pro Tag möglichst die gesamte Gemarkung durchpatrouilliert bekommt. Die Hunde wissen, dass sie ein ziemlich weitreichendes Vorschlagsrecht haben, und "Wo willst Du hin? Zeig!" kannte bzw. kennt bisher jeder. Auch diverse Ortsbezeichnungen wie "Badi-Badi", "Moor" oder "Wald" kannten bzw. kennen sie; der absolute Verständnischampion war bisher mein Schwarzi-Border selig, der bestimmt ein Dutzend Orts- bzw. Routenbezeichnungen unterscheiden konnte und dann auch mit Fragezeichen in den Augen stehen blieb, wenn ich aus irgendwelchen Gründen vom angekündigten Ziel abdrehte.

    Ich habe bisher eigentlich immer dort gewohnt, wohin andere Hundebesitzer "rausfahren", so dass die eigene Gemarkung völlig ausreichend war bzw. ist.

    Das Phänomen, dass seltenere bzw. neue Ziele die Lauflust der Hunde fördern, kenne ich - leider! - auch, weil das durch die größere Aufregung erzeugte Adrenalin Schmerzen und Unwohlsein bei alternden oder kranken Hunden übertüncht, und ich nutze es auch - zusätzlich zu einer adäquaten Schmerzmedikation, versteht sich.

    Das würde mich auch interessieren, was der Tierarzt dazu gesagt hat.

    Das ist doch derselbe Hund, der vor längerer Zeit einen Pfirsichkern verschluckt hatte und beinahe an einem Darmverschluss gestorben wäre, wenn ich mich recht erinnere?

    Zum Glück hattest Du damals die Hinweise aus dem dogforum ernst genommen und ihn tatsächlich in einer Tierklinik vorgestellt, was ihm das Leben gerettet hatte.

    Deswegen würde ich auch dieses Mal der genauen Ursache nachgehen und nicht nur die wunden Stellen behandeln lassen, denn offensichtlich gibt es ein tiefersitzendes Problem, weil Du, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, damals schriebst, dass der Hund ein ziemlicher Müllschlucker ist und praktisch jeden Mist aufsammelt - warum denn sonst der Maulkorb wegen Giftködern?

    So, wie ich Deine vorigen Beiträge in Erinnerung habe, tippe ich mal ins Blaue hinein, dass der Hund wahrscheinlich Probleme mit dem Futter hat, evtl. wegen einer oder mehrerer Allergien oder auch wegen der sanierungsbedürftigen Zähne.

    Meiner Meinung nach müsste hier ganz gewaltig Ursachenforschung betrieben werden.

    Frische Zwiebelsuppe.

    Die Tanten meines Mannes haben ihre Gärten leergeräumt und großzügig Zwiebeln, Kartoffeln und Lauch unter der Verwandtschaft verteilt.

    Ich halbiere oder viertele die gepellten Zwiebeln (mit Taucherbrille, danke für den Tipp, liebes dogforum!), abhängig von der Größe, und koche sie mit Kartoffeln und sonstigem Gemüse wie Karotten, Wurzelpetersilie und Knollensellerie in leicht gepfeffertem Salzwasser ordentlich gar, alles nur grob zerkleinert, und lasse es dann abkühlen.

    In der Zwischenzeit brate ich Hackfleisch mit fein gehacktem Lauch plus Lauchzwiebeln im hohen Topf krümelig und gebe schöpflöffelweise Zwiebelsud dazu, damit der Fond schön sämig wird. Gewürzt wird je nach Gusto, z. B. Senf, Sojasauce, Kümmel, Kreuzkümmel.

    Wenn Hack und Lauch gar sind, stelle ich auf kleine Flamme und püriere Zwiebeln, Kartoffeln und Gemüse im anderen Topf. Je nach gewünschter Konsistenz kann man noch etwas sprudelndes Mineralwasser hinzugießen und dann den Hackfleischtopf mit dem Pürierten auffüllen.

    Noch einmal aufkochen und bei Bedarf nachwürzen.

    Wer es fleischlos mag, kann zu Lauch und Lauchzwiebeln auch Kohlrabiblätter oder Staudensellerie zum Anbraten des Fonds nehmen und je nach Öl- oder Fettmenge Sahne und/oder Crème fraîche einrühren.