Hallo @Bardinofriend !
Obwohl schon viele gute Ideen aufgeschrieben wurde, wollte ich auch noch schnell meinen Sef dazugebene - von Stadthund zu Stadthund. 
Dakota und wir leben mitten in der Innenstadt, haben ein sehr hohes Menschenaufkommen und eine irre Hundedichte, vorzugsweise unverträgliche Exemplare. Außerdem ist hier keine erreichbare, eingezäunte Freilauffläche, dafür aber viele mehrspurige Straßen. Soviel zur miesen Grundvoraussetzungen. Aber ich kann dir versprechen, auch hier kann sich ein Hund austoben!
Ich hab hier einen Mann kennengelernt, der ist in einem Hundesportverein in der Gegend und da werd ich in den nächsten Monaten definitiv mal vorbeischaun und zumindest mal mit meiner Alva bissle dort "reinschnuppern".
Mach das. Besser früher als spät, denn dort hast du nicht nur die Möglichkeit dich auszutauschen, dein Hund erhält auch die Möglichkeit in Anwesenheit anderer Menschen und Hunde zu lernen, vor allem zu lernen sich auf dich zu konzentrieren. Ein weiterer Pluspunk ist der Kontakt zu Haltern anderer, erwachsener und hoffentlich souveräner Hunde (s.u.).
Ich werde das mal versuchen. Auch die Hundetrainerin hat mir zu einer Schleppleine geraten
Das erste Werkzeug der Wahl, wenn du mich fragst. Wir haben die ersten 2 Lebensjahre an einer 15m Schleppleine zugebracht (diese am Geschirr). 15 Meter sind viel, sehr viel Raum um zu rennen, zu üben, zu spielen - aber auch um eine Menge Wumms! aufzubauen, wenn deine Alva in die Leine knallt. Es empfiehlt sich also nie unachtsam zu werden.
Wir haben die Schleppleine immer dann genutzt, wenn wir nicht an der Leinenführigkeit gearbeitet haben oder es nicht anders möglich war. An der Straße (2m Gehweg o.ä.) gebrauche ich nie (!) eine Leine, die länger ist, als der Gehweg breit. Dazu kenne ich zu viele Hunde, die mal schnell auf die Straße gesprungen sind, gerne an der Flexileine, und dann unter ein Auto gerieten.
Üben kannst du mit der Schleppleine toll auf den Distanzbegrünungen zwischen Häusern, auf den Grünstreifen von Parks oder Bolzplätzen. Auf Bolzplätzen bietet es sich auch
generell immer an, die haben sogar meist einen Zaun. Auch Parkplätze am Sonntag sind hier sehr beliebt (Real, Lidl, Aldi oder größere Firmen). Meistens finden sich auch da Grünflächen.
An der Schleppleine kannst du vor allem auch den Rückruf trainieren, apportieren üben, Suchspiele einbringen oder ihr einfach etwas Raum zum schnuppern und wuseln geben. Manchmal reicht es einfach in einen Park zu fahren, sich hinzusetzen und den Hund "machen zu lassen". Nimm dir ein Buch mit oder / und dem Hund etwas zu nagen, damit sie runter kommen kann.
Leinenführigkeit kannst du eplizit am Halsband üben - so wie du Sitz und Platz üben würdest. Mach kein strenges Fuß! daraus, einfach ein lockeres Komm!, bei dem sie in einem 1-2m Radius um dich herum bleiben soll. Du kannst zum Beispiel jeden Kontakt zu dir belohnen, indem du ihr etwas leckeres zusteckst. (Ohren in deie Richtung drehen, dich angucken, stehen bleiben.)
Und (ganz wichtig): Übe immer nur 10 Minuten am Stück, dann gönne deinem Zwerg eine lange Pause. Zum Beispiel, indem ihr einfach ein bisschen mit einer Beißwurst spielt oder sie Futterstücke aus der Wiese suchen darf (die du dazu ausstreust). Leinenführigkeit übt sich auch immer besser, wenn die Energie raus ist, wenn sie also schon einmal mit dir spielen durfte.
Auch wenn es nicht Dogforum-konform ist, gerade bei begrenzte Raum, kann man ein bisschen Energie auch über Ball-/Seil-/Beißwurst-Spiele raus lassen. Lässt sich auch super mit Frustrationstraining kombinieren.
Reizangel (richtig angewendet), kann auch hilfreich sein (vor allem fürs Teamplay). Allerdings sind die engen Wendungen Gift für die Gelenke, wenn man da nicht aufpasst!
Andere Hunde an der Leine treffen kann ich mir schlichtweg allgemein kaum vorstellen bei Alva. Ich hab hier eine Frau mit ihrem Hund getroffen an der Leine und das Resultat war, dass Alva wild rumgerannt ist und wir zum Schluss eingewickelt waren...
Leinenkontakt würde ich, wenn es nicht unveremeidbar ist, auch ganz weglassen. Zumindest dann, wenns plötzlicher und so gestresster Kontakt ist. Stattdessen is es meines Erachtens sinnvoller sich eine oder zwei feste Gassibekanntschaften zu suchen, bei denen Alva lernen kann, dass "Nebeneinander laufen" auch schön ist. Spielen, Raufen, Toben ist schön, aber ich würde das nur mit bekannten Hunden erlauben.
Übriges kann da der Hundeverein auch hilfreich sein - nicht um auf dem Platz zu spielen (davon halte ich nichts, aber das ist persönlicher Gusto
) - sondern um Kontakte zu Haltern erwachsener, souveräner Hunde zu bekommen, mit denen Alva eben auch guten Kontakt haben kann.