Wenn ICH mich längere Zeit nicht wasche, dann stinke ich als Mensch innerhalb kürzester Zeit und auch meine Haare triefen irgendwann vor lauter Fett.
Ich wasche mich aber nicht nur, weil ich zu der glorreichen Gattung mit Schweißdrüsen gehöre und meine Haare nachfetten, sondern auch, weil unter meinen Fingernägeln Staub und Schmutz hängt, ich Dinge anfasse, die von Bakterien und Pilzen besiedelt sind und meine Füße, nachdem ich durch den Garten gelaufen bin, braun sind. Das alles trägt mein Hund ebenso mit sich herum ... sowie all' das, was bei mir in der Kleidung hängen bleibt, wie Pollen, Feinstaub, Zigarettenrauch (von anderen ;)) etc.
Ich nutze Seife nicht nur, weil sie Fett in den Haaren löst, sondern auch weil sie unliebsame Mitbewohner auf der Haut und im Haar beseitigt. Meine eigene, intakte Hautflora reicht mir, die braucht keine Zuwanderer. Das sehe ich bei meinem Hund genauso.
Es gibt Experimente zu Geruch und Körperhygiene beim Menschen, die sich, wenn ich mich richtig entsinne, dahingehend entwickeln, dass sich nach etwa drei Wochen (die bis dahin sehr anstrengend sein müssen) eine gewisse Hautflora einstellt, die den Eigengeruch minimiert und selbst das Nachfetten der Haare auf ein erträgliches Maß reduziert. Wenn wir uns also überspitzt gesagt alle nur möglichst wenig waschen, dann sind wir wie Hunde - geruchsneutral und augenscheinlich sauber. Abgesehen vom Staub und Dreck unserer Umwelt, der beim Schütteln und beim Bürsten nicht abfällt.
Wie gesagt - ich verstehe es einfach nicht.
Meine Hunde sind Lebewesen, wie ich eines bin, und sie leben in derselben Welt, wie ich es tue.
Aber ich lebe auch nicht in den Häusern, auf den Sofas und in den Betten anderer, sodass dies einfach meine Ansicht und meine Entscheidung ist. Meinen Hunden geht es mit dem sehr regelmäßigem Waschen sehr gut, sie haben tolles Fell und eine gesunde Haut, weil / obwohl sie Shampoo und Dusche scheinbar unverhältnismäßig oft sehen. 