Beiträge von RuDako

    Für mich ist ein Hund einfach auch was anderes als ein „Hobby“. Gerade in einer Situation, mit der sich wohl die Wenigsten wohl fühlen. Und wenn diese kleine Erleichterung die Hundehaltung von unmöglich zu schwer zu stemmen, aber machbar macht, ist auch noch dem Tierschutz gedient.

    Ein Gefährte. Eine Unterstützung. Ein Freund. Und vor allen Dingen ein Lebewesen.

    Ja, das Leben ist nicht fair. Und sicher kann man mit vielem aufrechnen und hinterfragen. Nach meinen Begriffen ist es ein so essentieller Teil des Lebens, dass ich da jede Förderung begrüßenswert finde.

    Das ist ein Pferd auch. Oder ein Koi. Oder ein Huhn. Oder die Herde Schafe. Die Hauskatze oder das Meerschweinchen.
    Keines dieser Tiere sollte seinen liebevollen, erfahrenen, besorgten und kompetenten Halter wechseln müssen. Aber alle müssen sich im Zuge finanzieller Engpässe derselben Realität stellen. Ebenso der Hund. Nun zahlt man nicht für alle explizite Steuern (obwohl Pferde die ausgeritten werden auch eine Abgabe zahlen müssen, mWn, und Geflügel zumindest angemeldet und gempft werden muss), aber sie alle sind zum Beispiel auf Strom oder Wasser angewiesen, was durch H4 abgedeckt wird. Und eine schöne, beheizte Koianlage mit ordentlichem Filter und und und frisst deutlich mehr Strom, als ein normaler Haushalt verbraucht - okay? Oder doch eher unnötiges Geld?

    Es ist nicht fair, dass es überhaupt eine Hundesteuer gibt, da diese an keine Leistung gebunden ist - wie @ThorstenD schon schrieb - aber diese Willkür hat mit der Willkür des Erlasses nichts zu tun.

    Wer die 13€ (in Essen, NRW) pro Monat für seinen Hund nicht aufbringen kann, der wird auch mit den Futterkosten und den Tierarztkosten Schwierigkeiten haben. (Obwohl diese bei H4 durchaus über Tafel und Ehrenamt bezogen werden können.) Wie gesagt, ich missgönne niemandem 13€, kann aber das Unrechts-Empfinden durchaus nachvollziehen.

    Die Stadt Essen schreibt auf ihrer Hompage (Hundesteuer).

    Die Geschichte der Hundesteuer reicht bis in die Zeit um 1500 zurück (Steuererhebung durch Abgabe von "Hundekorn" z.B. Hafer, Gerste und Roggen). Heutzutage dient diese Steuer der Einnahmebeschaffung, sowie dem ordnungspolitischen Ziel, die Zahl der gehaltenen Hunde zu begrenzen.

    Hundesteuer (jährlich)

    Ein Hund: 156,00 Euro
    Zwei Hunde: 216,00 Euro je Hund
    Drei Hunde: 252,00 Euro je Hund
    Gefährlicher Hund: 852,00 Euro je Hund


    Im Zuge dieser (ehrlichen?) Auslegung, ist es absolut nicht sinnvoll die Hundesteuer zu erlassen - denn dann würde sie ihren Zweck verfehlen, m.M.n.

    (Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass die Stadt Essen die Hundesteuer auch nicht erlässt, sondern sie nur ermäßigt:
    Weiterhin wird auf Antrag, unter anderem für Bezieher von Grundsicherungsleistungen oder Sozialgeld nach dem SGB II oder SGB XII, eine Steuerermäßigung auf 39,00 Euro für den ersten Hund gewährt. Lesen Sie hierzu bitte § 6 der Hundesteuersatzung.)

    Einen BMW kann ich bei HartzIV Bezug verkaufen. Und mir, wenn es finanziell besser geht, einen neuen kaufen.
    Klar, geht bei einem Hund auch. Nur dass es bei dem Herumreichen einer Sache im Vergleich eines Lebewesens Unterschiede gibt, sollte sich wohl erschließen.
    Wenn nicht, naja, tut mir das sehr leid.

    Und wenn es der eine BMW ist, den du dir mühsam zusammen gespart hast, der die ganz besonderen Sitze hat, den du restauriert oder aufgearbeitet hast, den deine gestorbene Frau das letzte Mal gefahren ist, den dein bester Freund mit dir vom anderen Ende Deutschlands geholt hat, einfach das Auto, das du echt liebst - ist es dann wieder etwas anderes?

    Nur weil es für manche ein Gegenstand ist, kann es für andere doch etwas sein, in das verdammt viel Herzblut fliest?

    Warum solltest du dir nicht einen anderen Hund kaufen können, wenn du wieder mehr Geld hast? Gibt doch viele Hunde auf der Welt. Und Hunde verhalten sich eben wie Hunde. Und werden auch von anderen, neuen Haltern total geliebt und vielleicht sogar noch besser gehalten als bei dir. Und wenn es dir finanziell wieder gut geht, dann probierst du es eben nochmal.

    Das ist doch genau dieselbe Argumentation, wenn es um Liebhaberei und Hobby geht,

    Der Unterschied zum Studium liegt doch auf der Hand: Das Studium suche ich mir aus. Den HartzIV Bezug eher nicht.


    Da ist etwas Wahres dran, so traurig es ist. Bildung ist in Deutschland sehr teuer geworden. Ich denke aber, dass es hier vielen darum ging deutlich zu machen, dass H4 gar nicht so wenig Geld ist, wie oft dargestellt wird.

    Ich finde es etwas befremdlich, dass man in einem Hundeforum die Hundehaltung mit dem fahren eines BMWs vergleicht.

    Beides ist - wie die Haltung eines Pferdes - ein reines Hobby. Statt eines BMWs tut es auch ein gebrauchter Nissan oder ein Fahrrad oder die Öffis, je nachdem. Macht den Menschen, der BMWs liebt, aber nicht glücklich. Das macht eben der BMW.

    Hunde zu Halten, auch wenn sie der eigenen Psyche gut tun, ist einfach ein Hobby. So wie anderen die Malerei hilft, wenn sie traurig sind oder um ihr inneres Gleichgewicht zu wahren. Dennoch würdest du auch Pinsel und Farbe nicht kostenlos an einige ausgeben, während andere dafür zahlen müssen.

    Nur weil wir Hunde lieben, heißt das nicht, dass andere dies verstehen (und finanzieren) müssen. Ich verstehe auch nicht, wie man in ein Motorrad vernarrt sein kann oder in einen Koiteich, der Strom wie Heu frisst. Bei letzterem geht es auch um Tiere, die alt werden, die geliebt werden, die zutraulich sind - sollte man da den Steuersatz höher setzen, wenn der Koi-Halter in H4 fällt? Damit er die Kois weiter halten kann oder auch damit er sich noch weitere Becken anlegen kann?

    Wie alles rund um die Hundesteuer ist das thema grundsätzlich mit viel Ungerechtigkeit belastet, finde ich.

    Statt rumzuprollen, ob man jemanden gönnt das er befreit wird oder nicht, oder wer es verdient hat oder nicht, sollte man lieber mal dafür kämpfen, dass die hundesteuer komplett abgeschafft wird.

    Wenn man bedenkt, dass ich 72€/ Jahr bezahle, in Wien Umgebung aber weniger als die Hälfte bezahlt werden muss, finde ich das auch nicht ganz okay.


    Ich denke auch, dass eine Angleichung für viele eher von Nachteil wäre - wir liegen hier bei zwei Hunden (keine SoKas) bei locker 400€ / Jahr. Werden hier Hundesteuern erlassen, dann sind das immerhin etwa 200€ im Jahr, bei mehr Hunden umso mehr (der Satz steigt nicht gleichmäßig, bei jedem weiteren Hund werden alle Hunde teurer).

    Die Abschaffung dieser vollkommen abstrusen Steuer wäre das einzig Wahre.

    Sorry, aber wer davon ausgeht, dass unter H4 nur "Essen und ein Dach" abgedeckt sind, sollte sich einmal den Aufbau des Geldes ansehen.

    Miete und Heizkosten werden dazu gesondert gezahlt. Es gibt Rubriken für "Freizeit und Kultur" sowie "Sonstige Dienstleistungen und Waren".

    In meiner Studentenzeit habe ich auch von Geld gelebt, das dem H4-Niveau entsprach. Mein Vater musste jahrelang uns Kinder mit 1400€ durchbringen (3,5 Personen, mein Bruder hat nur teilweise bei uns gelebt) von denen Miete und Co. auch noch abgegangen sind.

    Es ist und bleibt ein Luxus, der für ein "grundsolides" Leben mit ein wenig Geld für Kultur und Freizeit nicht erforderlich ist.


    An der Stelle möchte ich auch noch einmal ansetzen. Ich habe studiert, ohne dass meine Eltern mir Geld gegeben haben. Kein Kindergeld. Keine Unterstützung. Das war einfach nicht drin, aber ich wollte eben unbedingt studieren. Das hieß dann neben einem Vollzeit-Studium arbeiten und Studienkredite aufnehmen, um in einer realistischen Zeit fertig zu werden. Der BaföG-Satz ist deutlich geringer als H4 und wird noch sehr viel unfreiwilliger ausgezahlt, sowieso nicht an die meisten Normalsterblichen.

    Nach dieser Zeit, vor Beginn des Referendariats, habe ich ein halbes Jahr Hartz4 bezogen - und sche*** - ich hatte noch nie so viel Geld zur Verfügung, für das ich auch noch nichts machen musste, außer ein paar blöde Unterlagen ausfüllen. Ja, das Amt war desaströs in seiner Informationspolitik und die meisten Personen unglaublich abweisend, unfreundlich und gelangweilt, aber das kannte ich sowieso aus dem BafÖG-Amt. :dead:

    Plötzlich war ich berechtigt zusätzlich zu dem Geld vom Staat zur Tafel zu gehen und Lebensmittel zu einem Bruchteil des tatsächlichen Preises zu bekommen, obwohl ich unterm Strich sogar mehr Geld zur Verfügung hatte. Mein Bahnticket kostete nicht einmal mehr die Hälfte (23€ statt 79€) und in diverse Freizeitstätten (z.B. Gruga, Schwimmbad etc. pp.) kam ich kostenlos oder wenigstens deutlich günstiger rein. Meine Tiere hätten plötzlich kostenlos geimpft und untersucht werden können.

    Meine Miete wird bezahlt. Für Strom & Wasser erhalte ich Geld. Krankenkasse war gezahlt - das musste ich im Studium auch noch selbst zahlen. Und mir stehen auch noch Gelder für eine Erstaustattung zu! Ich kriege alles mögliche erstattet, wenn es Bewerbungen dient und kann auch sonst viel einreichen, wenn ich weiß wo und die Nerven habe das zu tun.

    Ja, die Hilfen zur Jobfindung sind ein Witz, das macht man besser ohne das Amt. Aber ansonsten - machbar. Dafür 24/7 Zeit und genug Geld, um vernünftig zu leben, ohne am Hungertuch zu nagen.

    Natürlich ist das kein Luxusleben, ich habe dann kein dickes Auto oder verzichte eben ganz darauf und in den Urlaub fahre ich vermutlich auch nicht - DAS habe ich aber auch NIE gemacht, weil ich nämlich am Ende des Monats wirklich kein Geld mehr hatte im Studium. Und obendrein Bildungsschulden von denen man sich locker ein richtig, richtig fettes Auto kaufen kann.

    Das H4 einfach schrecklich sein kann, vor allem wenn man zuvor ein Leben mit anderen Ausgaben geführt hat (heute wäre der Unterschied auch deutlich krasser für uns) und dass die "Umstellung" vielfach das "Aus" des aktuellen Lebens sein kann (Haus, Auto, Urlaub, ..) - keine Frage. Das ist schlimm, für jeden der das durchmachen muss (ich fände es auch absolut schrecklich, weil ich von dem Haus, das wir haben, wirklich geträumt habe und mir den Popo aufreißen werde, um es zu halten). Und es ist mies, weil die meisten nichts, aber auch rein gar nichts dafür können. :verzweifelt: Nichtsdestotrotz ist das Leben vom H4 weder lebensbedrohlich, noch unwürdig, noch vollkommen unmöglich.

    Lange Rede, kurzer Sinn:

    Ich finde durchaus, dass die Neuanschaffung eines Hundes während der H4 Zeit vollkommen (!) legitim ist und in Anbetracht der vielen Zeit, die man hat, auch absolut nachvollziehbar ist, dass aber gerade der Hundesteuersatz nicht erlassen werden müsste, da dieser nun wirklich nur ein Luxusgut betrifft und selbst im teuren Ruhrpott nur bei maximal 10€ im Monat liegt. Wer einen Hund möchte und wer dafür spart und realistisch mit seinen Möglichkeiten ist (also ggf. auch entsprechende Tiersprechstunden eherenamtlicher TAs aufsucht), der hat alles Recht der Welt darauf. Dazu muss man nicht reich sein. Schlimm finde ich es aber auch nicht, wenn Hundesteuer erlassen wird - es ist eben auch wirklich nicht so dramatisch viel Geld im Monat, als dass es für eine so große Ungleichheit sorgen würde, dass ich es jemandem ernsthaft missgönnen würde.

    Es gäbe ganz, ganz andere Dinge, die viel wichtiger in Ordnung zu bringen wären.

    Als ich gestern geschrieben habe, ist mir zum ersten Mal sehr bewusst aufgefallen, dass die Hunde auf dem Spaziergang tatsächlich auch von selbst gar keine Anstalten mehr machen miteinander zu toben oder zu raufen. Sie können ja nun oft und viel in den Garten und dürfen da gewöhnlich nach Herzenlust toben, offenbar ist das absolut ausreichend und nun können sie auch auf Spaziergängen ruhig mitlaufen, ohne zwischendurch einen Rappel zu kriegen. Vorher musste ich da durchaus gegenarbeiten, wenn die Möglichkeit einfach nicht bestand (denn Spielen an der Flexi oder der Schleppleine ist eben nicht ungefährlich, da stimme ich euch zu, auch wenn ich dies ehrlicherweise ebenfalls nicht pauschal von mir weisen würde).

    Zuhause rennen und toben die beide richtig viel. Gemeinsam Seile oder Stöckchen (im Garten findet sich immer irgendeines! Wir tauschen ständig gegen Seilchen) tragen ist der Riesenhit. Dann laufen sie wie ein verhinderter Streitwagen auf und ab und auf und ab und auf ... :lol:

    So richtig wildes, kopfloses Losrasen macht Pepper eigentlich gar nicht - manchmal ist er sehr enthusiastisch im Garten, dann hopst und hüpft er und springt wie ein Kitz über die Wiese. Aber richtige Rennflashs hatte und hat er nicht. Dakota war da wirklich anders, die ist gerannt, bis die Pfoten die Ohren berührt haben und das Gras nur so geflogen ist. Kleine Rakete. :roll:

    Schon schön, wie komplett unterschiedlich die beiden sind und wie gut sie sich trotzdem zusammen gerauft haben. Bin stolz auf meine beiden Mäuse. =)

    Vorteil einer FLEXI ist für mich, dass ich SOFORT einwirken kann und nicht erst meterweise Schleppleine aufsammeln muss bis ich den Hund z.B. daran hintern kann, das Feld zu betreten.


    Okay, das Argument verstehe ich. :)

    Bevor ich physisch einwirke, gibt es einen sofortigen verbalen Hinweis, das reicht in der Regel, um die beiden darauf aufmerksam zu machen, was ich von ihnen will. Da wir nicht rennend unterwegs sind, kann ich bequem auf die Schleppleine treten, wenn ich sie tatsächlich nicht in der Hand halten sollte - bei der langen Schleppleine habe ich sie aber idR in der Hand und gebe dem Hund immer soviel Leine, dass ein bisschen am Boden liegt, aber nicht allzu viel - so ist der Spielraum für Fehlverhalten auch sehr gering, ohne dass der Hund sich zu sehr eingeschränkt fühlt. Der Einsatz ähnelt also dem der Flexileine sehr. Allerdings, selbst wenn sie vollständig schleppt, dann kann ich drauf treten - das gibt in etwa denselben Ruck, wie die plötzlich einrastende Flexileine, denke ich. Vorausgesetzt, wie gesagt, dass ich vorausschauend spazieren gehe und das Interesse des Hundes nicht erst bemerke, wenn er losdüst.

    Aber hier bestehen Spaziergänge tatsächlich auch aus Spiel unter den Hunden, wildem herum rennen, schwimmen, etc. Das alles dürfte hier definitiv kein Hund mit einer Schleppleine.


    Das ist hier zum Beispiel gar nicht der Fall. Die zwei dürfen Zuhause auf dem Grundstück bolzen, zocken und rasen - aber idR nicht unterwegs. Da wird gemeinsam gelaufen, gemeinsam gearbeitet und gemeinsam die Umwelt erkundet. :) Liegt aber zum einen ebenfalls an unserer Umgebung (in der Stadt kannte ich Gegenden und Uhrzeiten, zu denen zocken für die Hunde gefahrlos möglich war), zum anderen daran, dass Dakota überhaupt und gar kein Interesse daran hat fremde Hunde in ihrem Umfeld zu dulden. Wildes Zocken, mit dem Risiko das ein anderer Hund dazustößt, ist also meistens gar nicht erlaubt.

    Würden die beiden hier Wild oder einem anderen Hund nachgehen, dann würden sie spätestens nach 100-200 Metern (eher nach 50 Metern) wieder auf einer befahrenen (asphaltierten) Landstraße stehen. Das Risiko ist mir viel, viel zu groß, egal wie gut meine Hunde ansonsten hören mögen. :tropf: Sähe meine Spaziergegend aber anders aus, dann wäre das wahrscheinlich auch ein anderes Thema.

    Da bei uns alles sehr weitläufig ist und man eh kaum mal einen anderen Hund trifft, geht das hier recht gut.

    Wir sind ja nun ländlich gezogen, hier ist es - im Verhältnis zur Stadt - schon deutlich weitläufiger und wir können die Feldstraßen weit entlang blicken, sodass ein gemäßigter Freilauf oder ein "Freilauf an der Schleppleine" möglich ist. Aber ich spreche hier noch immer von asphaltierten Straßen, auf denen Autos 70km/h fahren dürfen - abschnittsweise dann 50km/h oder 30km/h - nur der Verkehr ist gering. Waldwege haben hier Leinenpflicht, da rüttelt man nur dran, wenn man diese missachtet (was gut geht, wenn der Hund hört und kein OA da ist, welches es interessiert). Auch hier gibts natürlich noch ein paar andere Wege, aber eben nicht in direkter, leicht erreichbarer Umgebung, soweit ich das bisher weiß (wir wohnen ja noch nicht so lange hier).

    Ich denke also, dass es einfach irrsinnig abhängig von der Umgebung ist. Und von den jeweiligen Landeshundegesetzen und den Regeln der Stadt oder der Gemeinde. :)

    Da wir nun einmal wirklich städtisch gewohnt haben, stört mich ein Spaziergang an der Leine nicht, an der kurzen Leine kann ich am besten mit den Gedanken abschweifen, denn wir sind sowieso etwas langsamer unterwegs und wir müssen uns nur um unsere direkte Umgebung kümmern. Da bin ich aber einfach Stadt-geschädigt. |)

    Meine beiden Dackeldamen haben die wenigen Kommandos die ich im Freilauf brauche an der FLEXI gelernt und als sie verstanden hatten was ich von ihnen will, durften sie auch frei laufen.

    Ich nehme an, dass die Flexileine über 3m ist, oder? Sonst ergäbe sie wohl wenig Sinn. Was ist dann an ihr so anders, als an der Schleppleine? Du stoppst den Hund, indem du die Flexileine stoppst, das erzeugt immer einen Ruck, zusätzlich zum dauerhaften Zug, der durch die Einholfunktion der Flexileine sowieso gegeben ist. Wenn der Hund an der Flexileine durchstatet, dann erzeugt er auch einen Ruck, sobald die Leine zuende ist.

    Also mal abgesehen davon, dass es ganz viele Menschen gibt, die eine Flexileine bevorzugen (mein Mann auch), verstehe ich den Unterschied meistens nicht. Abgesehen von dem "selbst tragen und einholen" sehe ich wenig Vorteile. Eher, durch den Zug bedingt, noch Nachteile. Ansonsten sind sie doch sehr ähnlich, sollten beide ans Geschirr, müssen beide ähnlich trainiert werden, etc. pp. :ka:

    Gar nicht so sehr auf dich bezogen - eher eine allegemeine Überlegung. :tropf:

    Wobei bei deinem Hund das 5m-Schnürchen am Halsband hängt.
    Da kannst du ja im Fall der Fälle gar nicht eingreifen, falls es mal nötig sein sollte auf die Leine zu springen weil der Hund sonst durchstartet.
    Oder hältst du das Ende immer in der Hand und riskierst dann einen Überschlag des Hundes wenn er ins Ende brettert?

    Bisher konnte ich meinen Hund immer so gut lesen, dass ich mitbekomme, wenn er aufmerksam wird - aus dem Stand, mitten im Schnuppern durchstarten und Vollspeed geben ist, meiner Erfahrung nach, doch eher sehr selten (auf Pepper bezogen extrem unwahrscheinlich). Und da ich meinen Hund schon aus anderen Gründen idR im Auge behalte (also nicht mit Buch, Handy, Musik in den Ohren spazieren gehe), arbeite ich wohl eher vorbeugend. Sind wir in unsicherer Umgebung, dann ja, dann habe ich die Schleppleine in der Hand (auch die schwerere aus Biothane, die ist allerdings am Geschirr befestigt, die dünne auch oft, aber eben nicht immer).

    Zum einen hält Pepper den engen Radius gut, sonst wäre die Schnur länger, zum anderen ist er tatsächlich noch nie rein gebrettert, u.a. weil ich ihn vorher darauf hinweise, dass das jetzt eine blöde Idee ist. Das ist einfach nicht seine Art zu reagieren, sodass wir uns darauf gut einstellen können und konnten. Wenn ich nicht weiß, ob ich ihn überhaupt ableinen kann, aber die Chance haben möchte, dann nehme ich die dünne Schnur mit, die passt in jede Jackentasche und nicht immer die schwere 10m Biothane. Nicht immer haben wir aber das Geschirr mit, denn die kurze Leine hängt nun einmal am Halsband und die brauchen wir wirklich immer.

    Dakota, die durchaus mit voller Wucht in die Schleppleine hämmern konnte, war in ihrer Sturm- und Drangzeit am Geschirr - aber da halte ich 15m sehr viel weniger, als wenn der Hund sich am Hals aushebelt (auch wenn das natürlich nicht das gelbe vom Ei ist und wir das nicht gemacht haben). Dasselbe mit ihrer Flexileine, die ist am Geschirr befestigt, weil ich den dauerhaften Zug am Hals unmöglich finde (der Hund übrigens auch |) ).

    Lange Rede, kurzer Sinn:

    Ja, die Schnur befestige ich am Halsband.
    Ja, die halte ich am Ende im Zweifel fest.
    Ja, ich kann reagieren - lieber aber agiere ich aktiv, um eine reine Reaktion zu verhindern.
    Ja, im Notfall würde ich allerdings drauf treten und einen Überschlag riskieren, der richtet weniger Schaden an als eine Kollision mit einem Auto.
    Nein, diesen Notfall lasse ich nach bestem Wissen und Gewissen nicht geschehen und leine den Hund, sollte mit dieser Anlass dazu geben, lieber an die "kurze" (1m-3m) Lederleine um, wenn ich befürchte, dass wir nur noch über "reinbrettern" kommunizieren. =)
    Nein, 10m oder mehr Schleppeine hängen hier auch nicht am Halsband.
    Nein, die 5m Flexileine mit ihrem Dauerzug auch nicht.