Beiträge von RuDako

    Aha... Das müsste aber bedeuten das der Hund, der ja nun seit Jahrtausenden an unserer Seite lebt und dem es seit langer Zeit deutlich besser geht als den Wildtieren, seinen Zyklus auch an die verbesserten Umstände angepasst hätte.
    Hat er aber nicht.

    Hat er durchaus. Statt einer Ranzzeit, besitzt der Hund 2-3 fruchtbare Phasen im Jahr. ;)

    Da gibt es Aufzeichnungen aus den Anfängen der Schrift über Probleme der Frau während der Tage und knapp 2000 vor Christus war das Leben ja sicher einiges, aber nicht gesetzt, sicher und reichhaltig.

    Evolutionär gesehen sind 4000 Jahre auch nicht weiter beachtenswert. Vor 2,5 Millionen Jahren gab es den ersten Vertreter der Gattung Homo, vor rund 200.000 Jahren taucht der erste Vertreter der Art Homo sapiens auf. Vor rund 11.000 Jahren wurde der Mensch sesshaft, begann Vieh zu züchten und Nutzpflanzen anzubauen. Zu diesem Zeitpunkt besaß er keine Konkurrenz mehr.

    Im Vergleich zu den Frühphasen der menschlichen Evolution war das Leben vor 4000 Jahren reich, sicher und gesetzt. ;) Es klammerte sich längst nicht mehr so sehr an den Tagesablauf eines wilden Tieres.

    Während der letzen Läufigkeit meinte er dann ein Plüschtier rammeln zu müssen – mit „Happy End“ – hab ihn das genau einmal machen lassen weil ich dachte was soll‘s… der sah dabei und danach weder fröhlich oder erleichtert aus, sondern die ganze Sache hat ihn sichtlich gestresst. So, was dazu gelernt, passiert nicht nochmal in meinem Beisein.

    Naja, die meisten Menschen sehen auch nicht glücklich aus, sondern eher ein bisschen blöd. ;) Und sie schwitzen und keuchen und hecheln und sind körperlich angestrengt und 'gestresst'. Deswegen ist Sex nicht unbedingt weniger schön.

    Die Menschen haben den Akt der Fortpflanzung neu definiert. Weil ihr Verstand, ihre Wahrnehmung, ihre Phantasie, ihr Verlangen sie dazu "bemächtigt"..... Ein Rüde kann sich seine Hündin nicht in Strapsen und Mieder vorstellen, ein Mann seine Frau schon... und da herrscht für mich der feine Unterschied, wie WIR Sex definieren und was "Sex" für den Hund ist: Reine Fortpflanzung.... keine romantischen Gedanken an Rosenblätter auf Satinbettwäsche.....

    Unsere Dackeldame war kastriert und hat sich selbst befriedigt. Alle paar Monate hat sie ihr Körbchen gejuckelt. Ohne dass irgendwas Offensichtliches sie dau stimmuliert hätte....

    Dem würde ich vorbehaltlos zustimmen. Mit Sicherheit verschwenden Hunde auch nicht ständig so viele Gedanken an Sex - warum auch? Gibt andere schöne Dinge auf der Welt. Auch Menschen denken nicht ständig an Sex, nur weil er Spaß machen kann. Ich würde nur eben nicht so weit gehen, dass ich dem Hund die Freude an dem Akt an sich abspreche. Wenn es denn dann dazu kommt, dann wird's ihnen sicher (zum Teil) auch Spaß machen.

    Allerdings darf man eben auch nicht vergessen, dass Mann sich nicht nur die hübsche Reizwäsche vorstellt, sondern vor allem Busen und Hintern der Angebeteten, die in Szene gesetzt werden. Und was ist das? Genau. Merkmale der sexuellen Selektion. ;) Und was sind Rosenblätter, Kuscheln und Liebesschwüre? Der Balztanz des modernen Menschen. Das Schnäbeln des Homo sapiens (sapiens). Wo wir wieder dabei wären, dass die Fortpflanzung eben doch ein grundlegender, alles beherrschender (oder unterminierender) Trieb ist. Auch, wenn das eben kein so kultiviertes Eingeständnis ist.

    Der eigentliche Akt ist eben nur eines: Sex.
    Alles andere ist, sofern es den Akt ersetzt (!), eine Triebstörung. Wir nennen das Fetisch. Wer nur noch mit Schuhen Sex haben kann, ist leider am Ende seiner genetischen Laufbahn angekommen und darf sich als evolutionäre Sackgasse bezeichnen (was für das einzelne Individuum herzlich egal ist. Auch mit Schuhen kann man vielleicht ein erfülltes Sexleben haben, nehme ich an.)

    Sex ist eben doch nur eines: Sex! ;)

    Aber ich denke, dass das eine grundsätzliche Einstellung ist. Der Mensch erhebt sich gerne über die Tierwelt. Das kann er auch, denn er hat eine kulturelle Evolution durchgemacht, die mit kaum etwas vergleichbar ist. Nur bei so rudimentären Dingen, wie schnöder Sex, wäre das Eingeständnis, dass es eben "Sex" und nicht "Kultur" ist, eher angebracht.

    Und ich komme ein bisschen vom Thema ab, habe, denke ich, ohnehin soweit alles dazu gesagt. :D

    Komisch das alle Lebewesen (außer dem Menschen) nur während ihrer jeweiligen Empfängnisphase aktiv auf Suche nach passenden Partnern sind und in der ganzen Zeit dazwischen den Akt nicht vollziehen.

    Nun, wir haben auch den smarten Vorteil in einer sehr sicheren und reichen Umwelt unser Leben genießen zu dürfen. Das reiche Nahrungsangebot und die gute gesundheitliche Verpflegung lassen die Geschlechtsreife früher eintreten und das Risiko bei Schwangerschaften (aus physischer Sicht) sinken. Mit einer weniger guten Ernährung, einem unsteteren Leben in der Wildnis, wäre es zweifelhaft, dass der Mensch einen derart kurzen Zyklus mit derart häufigen Fruchtbarkeitsphasen hätte (vielleicht hätte Frau dann auch nur 2 Mal im Jahr ihre Ovulation). Oder das er überhaupt aufnehmen würde. Der Fortpflanzungstrieb ist auch beim Menschen tief verankert. Er ist und bleibt der Sinn des Lebens. Seine Gene auf die weite Reise durch die Evolution zu schicken. Dafür müssen wildlebende Tiere jede Menge Stress und Herausforderungen auf sich neben und sehen sich vielen Risiken gegenüber - der Mensch hat den Luxus vieles davon ausgemerzt zu haben.

    Deswegen können wir uns 12 Monate im Jahr Schwangerschaften leisten, es ist nicht schlimm, wenn das Kind im Dezember auf die Welt kommt. ;) Es wird trotzdem im warmen und gut versorgt geboren. (Ganz davon abgesehen, dass unsere Vorfahren, gängigen Hypothesen zufolge, aus den warmen Regionen Afrikas kamen und die Jahreszeiten dort anders bemessen werden.)

    Also ich habe einen kastrierten Rüden und eine unkastrierte Hündin im Haushalt. Die Hündin war jetzt gerade läufig und hat 10 (!) Tage gestanden. Allerdings hat sie am intensivsten bei meinem kastrierten Rüden gestanden. Der war sichtlich angenervt von ihr und ist ihr so lange ich in der Nähe war aus dem Weg gegangen und hat sie im schlimmsten Fall weggebissen. Nur als ich die beiden alleine im Garten gelassen hatte ist wohl was passiert. Ich hab nur ein jungsen von Sam gehört und er wollte wieder rein. Hatte etwas blut untenrum und leckte sich danach intensiv.

    Die Kastration hat nun einmal auch zur Folge, dass die Bildung der geschlechtstypischen Hormone (namentlich insb. Testosteron), stark vermindert wird. Mit der Höhe des Testosteronspiegels geht jedoch auch ein sexueller Trieb einher. Kein Testsoteron = Weniger Sexualtrieb.

    Hündinnen haben nach der Kastration btw. verhältnismäßig mehr Testosteron als zuvor. Stichwort: "Rüdiger".

    Naja, aber ich finde das Krebsrisiko immer so ein blödes Argument. Klar, wenn man Organe entfernt, können die keinen Krebs mehr bekommen, aber das machen wir doch auch nicht vorsorglich mit ner Niere, Gebärmutter oder Milz?

    Dem möchte ich einfach mal zustimmen. Nur weil ich Gebärmutterhalskrebs kriegen könnte, lasse ich mich auch nicht kastrieren. Und ich könnte mich sogar danach noch hormonell behandeln lassen, was wir bei Tieren i.d.R. nicht in Betracht ziehen.

    Denn die Motivation dazu wäre aufgrund der extremen Gefahren und Schmerzen der Geburt (mit nichts im Tierreich annähernd vergleichbar)

    ... und weswegen ist es mit Nichts zu vergleichen? Ich denke an tragende Elefantenkühe, an Pferde oder diverse Rinderrassen, deren Geburtsvorgänge sicherlich nicht weniger schmerzhaft sind. Unsere vielfachen Geburtsprobleme, die mit zu kleinen Becken o.ä. einhergehen, dürften wohl auch selbstgemachte sexuelle Selektion zurückzuführen sein. ;) Frau mich schmalem Becken hat eben auch nen' engeren Geburtskanal. Darüber hinaus führen eine sehr gute Ernährung und Sicherheit in der Schwangerschaft sowohl beim Menschen, als auch bei Tieren zu (zu) großen Jungtieren, welche die Geburt gefährlich machen.

    Aber das Anrecht auf eine schmerzhafte Geburt, haben wir Menschen nun wirklich nicht gepachtet.

    In dem Moment, in dem Verhütung eine Möglichkeit ist, sinken die Geburtenraten rapide... es sei denn, die Fortpflanzung wird erzwungen durch soziale Mechanismen, oder durchaus durch Vergewaltigung (bis in die 60er Jahre hinein hatte auch hier in D ein Mann das Recht auf Sex mit seiner Frau, der Tatbestand Vergewaltigung in der ehe" ist noch sehr neu...)

    Das dürfte aber vor allem auf soziale Mechanismen zurück zu führen sein. Allem voran die Berufstätigkeit der Frau. Kinder sind, kapitalistisch gesehen, ein zeitliches Loch, aus dem die Karriere nur langsam wieder heraus kriecht. Die Selbstbestimmung der Frau, die nun frei entscheiden kann, ob sie Abhängig von einem Mann wird (= dessen Kind sie hat, das versorgt werden muss, während sie keine Zeit mehr hat Arbeiten zu gehen --> nicht viel anders als vor vielen (hundert-)tausend Jahren), hat zur Geburtenverringerung geführt. Sicher nicht die Angst vor den Schmerzen. ;)

    Wo ich aber zustimmen kann ist das, wie Jemand geschrieben hat, viele Hundehalter Sexualität an ihren Hunden nicht wollen, im Gegenteil sie wollen gezielt Hunde haben, die ewig Kind sind, die nie wirklich erwachsen werden und im Sinne des "Tierschutzes" wird dann Frühkastration propagiert (und ich meine nicht Länder wie Spanien etc. wo man den Hundebestand anders nicht eindämmen kann) z.B. Gang und Gäbe bei den Amerikanern.

    Meine Meinung. Das hundliche Kuscheltier hat keinen Sex zu haben, denn Sex haben nur Menschen in abgeschlossenen Räumen und selbstredend vollkommen triebfrei.

    Sexualität beim Hund (allgemein beim Tier) ist nicht mit dem bei Menschen vergleichbar, sondern lediglich ein von der Natur eingerichteter Trieb um die Vermehrung und damit die Erhaltung der Art zu sichern!! Gegenseitiges Auftreiten (außer bei einer Hündin in der Standhitze) hat nix mit Sex zu tun, genauso wenig wie das rammeln von Kissen etc!!

    Aber genau deswegen haben auch wir Menschen Sex. Warum sollten wir den denn sonst haben? Die Mehrheit der Frauen haben beim sexuellen Akt der Penetration auch wesentlich weniger "Spaß" als es der Mann hat. Auch beim Menschen ist das sexuelle Bedürfnis i.d.R. beim Mann höher als bei der Frau. Frauen haben in ihrem Zyklus an bestimmten Tagen mehr Bedürfnis nach Sex. Wo ist denn nun der Unterschied? Klar, wir müssen nicht darüber reden, dass der Mensch mit seinen kulturellen Errungenschaften und seinem Ich-Erkennen, den meisten Tieren evolutionär überlegen ist, aber unsere grundsätzlichen Triebe haben wir darüber nicht verloren. Sex dient der Fortpflanzung. Auch bei Menschen. Oder woher kommt das schnöde Kompliment: "Ich will ein Kind von dir!" - Na?

    Wenn meine Hündin, ein Kissen juckelt und sich danach zufrieden einrollt, hat sie sich damit offenbar glücklicher gemacht. Schön.
    Wenn mein Rüde das Kissen juckelt und es danach nass ist, hat er sicherlich nicht nur der Hüftbewegung wegen, diesen Weg des Stressabbaus gewählt. ;)

    Auch wir Menschen nutzen Sex, um Stress abzubauen. Um uns an jemand anderen zu binden. Um Besitzansprüche anzumelden. Um Nachwuchs zu produzieren.

    Ist es nicht ein bisschen von oben herab, dem Hund den grundsätzlichen Spaß am Sex abzusprechen, nur weil er auf vier Beinen geht und eben nicht rund um die Uhr daran denkt, wie manche unserer Zeitgenossen?

    Wir sind in der schönen Lage, davon sprechen zu können, dass die Hündin zum Sex gezwungen wird und deswegen keinen Spaß daran haben kann - tja, ist das nicht für viele Frauen (und Männer?) auf der Welt nicht ganz genauso? Und die haben demnach auch grundsätzlich keinen Spaß am Sex?

    Fakt ist, dass wir überhaupt nicht wissen, ob es manchen hundlichen Individuen Spaß macht oder nicht. Wir wissen aber sehr wohl, dass sie zu Orgasmen befähigt sind und das lässt die Vermutung zu, dass es ihnen durchaus Lustgewinn verschafft.

    Auch Hunde haben eine Klitoris. Ich glaube es ist nicht viel Forschung bisher gemacht worden bei Hunden zum Thema weiblicher Orgasmus ;), aber grundsätzlich ist dieses Organ da und ist gut innerviert, kann also durchaus sein, dass sich die Paarung auch für die Hündin zumindest streckenweise angenehm anfühlt.

    Eben dies. ;)

    Gibt auch unter den Menschen Männer und Frauen die Sex eher als lästig empfinden und andere, die ihn wie die Luft zum atmen brauchen. Warum sollte es beim Hund nicht anders sein?

    Ich denke, dass hier viele Angst davor haben, dass sie gleich als zoophil, abartig oder verrückt gelten, nur weil sie sich für zwei oder drei Cent Gedanken über den möglichen Mehrgewinn sexuellen Triebs ihres Hundes gemacht haben. Aber Angst war noch nie ein guter Ratgeber, bei Entscheidungen über andere Lebewesen. ;)


    Und um es nicht zu unterschlagen:

    Welpen gäbe es hier trotzdem nur im Rahmen einer vernünftigen Zucht. Die Erkenntnis, das Hunde beim Sex womöglich Spaß haben, entbindet mich ja nicht meiner Pflicht, sinnloser Vermehrerei vorzubeugen. ;) Aber wenn Dakota anfangen würde sich selbst Freude zu bereiten - bitte. Tut mir nicht weh.

    Ich kann dich gut verstehen!

    Es gibt einfach Hundepersönlichkeiten, zu denen man selbst keinen richtigen Zugang findet, obwohl sie im Grunde nett und lieb sind. Manchmal muss man sich daher auch eingestehen, dass der betroffene Hund eben nicht den Traumcharakter hat, den man sich selbst wünscht. Nicht jeden Vierbeiner kann man abgöttisch lieben und nicht jeder Vierbeiner liebt einen selbst ohne Grund und Boden. Hin und wieder muss man diesen Umstand auch einfach akzeptieren und sich mit dem nächstbesten abfinden. Du magst deinen Hund, das ist doch etwas. Sie mag dich auch und sie vertraut dir. Vielleicht würdet ihr euch nicht aussuchen, wenn ihr noch einmal die Wahl hättet, aber ihr habt euch miteinander angefreundet, kennt und vertraut euch. Auch das ist eine Beziehung, eine schöne und eine sichere.

    Wenn sie deinen Mann mehr Zuneigung entgegen bringt, dann ist das so. Vielleicht ist das ein guter Grund um die, zuvor vielfach angesprochenen, Veränderungen im Alltag anzugehen. Dein Mann könnte mit deiner ersten Hündin etwas mehr Zeit verbringen, vielleicht die eine oder andere Runde drehen und sich vermehrt mit ihr beschäftigen.

    Um einen Menschen, der dich nett findet, mit dir aber nicht die nächsten Pferde stehlen würde, würdest du dich auch irgendwann nicht mehr zwanghaft bemühen, in der Hoffnung, dass er (den du selbst eigentlich eher ganz nett, aber nicht gerade umwerfend findest) doch noch entdeckt, dass du sein Traumpartner bist. Warum auch? Manchmal ist man eben zu verschieden, um mehr zu erreichen, als eine gute, solide Freundschaft.

    Du interpretierst immer noch zu menschlich. Deine Hündin ignoriert dich nicht Zickig. Allerhöchstens ignoriert sie sich verunsichert, weil sie den wabbernden Haufen Wut/Frustration/Eifersucht spürt der zusammen mit dir angerauscht kommt, da würde ich auch versuchen dich zu ignorieren und zu hoffen das sich die Wut/Frustration/Eifersucht nicht auf mich entläd.

    Da muss ich allerdings widersprechen. ;) Hunde bestehen aus ein paar Empfindungen mehr, als aus Angst und Sicherheit. Sie sind nicht nachtragend, richtig, aber sie können in diversen Situationen sehr deutlich und ausgefeilt kommunizieren. Zicken können Hunde. Wenn sie es auch ohne böswilligen Vorsatz tun, wie wir Menschen, aber ihren Missmut mit "Rumgezicke" deutlich machen, ist ihnen durchaus gegeben.

    Ansonsten muss ich vielen Bemerkungen zustimmen. Vieles von dem, was du schilderst, ist nicht neu. Und du bist ganz sicher nicht alleine mit deinem Frust.

    (Ich kenne ihn selbst - unsere Hündin vertraut Gott und der Welt und würde im Regelfall auch mit beinahe jedem mitgehen, insbesondere mit bekannten Personen. Allerdings eben auch deswegen, weil wir Verlustängste nie forciert haben. Trotzdem ... manchmal wäre der optische oder akustische Beweis, dass sie uns doch vermisst, schön. Aber das ist dem Hund gegenüber unfair.)

    Versuch dich ein wenig von der Pflicht, genau diesen Hund zu lieben, zu lösen. Und auch von der Vorstellung, dich auf der Beliebtheitsskala vorarbeiten zu müssen. Stattdessen ist es sicher sinnvoll, dass ihr eure Aufgabenverteilung überdenkt und du mit weniger Verbissenheit einen freudigeren Zugang zu deinem Hund findest. ;)

    Leider sind die wenigsten Züchter wirklich fit auf dem Punkt Genetik.

    Was übrigens schon deswegen sehr traurig ist, weil die Grundlagen jeder in Deutschland noch in der Sekundarstufe I lernt. Wer Biologie in der Oberstufe wenigstens noch im Grundkurs hatte, sollte mehr als genug wissen, um grundsätzlich vernünftig und durchdacht züchten zu können (die expliziten Einzelheiten je Art und Rasse natürlich außen vor gelassen). Für Mendel & Co braucht es beileibe kein Abitur!

    Wenn sie so auf das Spielen steht, würde ich sie auch damit belohnen. Du kannst das zunächst im Haus oder Garten aufbauen bis sie den Zusammenhang gelernt hat.



    Gerade Zergeln ist für viele Hund eine richtig tolle Belohnung, zumal das eben nur mit dem Menschen geht (zumindest dann, wenn sich nicht gerade ein anderer Hund anbietet). Dakota fährt da z.B. total drauf ab.

    Es hilft auch den Hund u.U. mit "Werfen" zu belohnen, das Spiel aber abrupt zu beenden, wenn er rumblödeln sollte (Schleppleine dran, Hund "einholen", Spielzeug wegnehmen, Spiel beenden). Kommt der Hund aber und gibt das Spielzeug ab, gibt's eben eine kleine Party, die auch das Werfen und Rumblödeln beinhaltet (bietet sich dabei an u.U. ein alternatives Spielzeug dabei zu haben, dass sofort geworfen werden kann). Vorsicht ist nur geboten, wenn der Hund einfach zu hoch dreht. :D

    Und - um mal die positive Seite zu beleuchten - gerade beim Dummytraining gibt es doch wenig unschöneres, als wenn der Hund den Dummy ausspuckt, kaum dass er in eurer Nähe ist - oder? Er soll ihn ja am Ende wenigstens halten und tragen können. *g* Also ist die Begeisterung fürs Spielzeug-tragen doch gar nicht sooo übel. ;) Immer positiv sehen!

    Wenn Anju das Rennen und toben so toll findet, könntest du ihr draußen ein Zerrspielzeug werfen, ihr kein Kommando geben, sondern nur zu dir locken und dann kräftig mit ihr zerrgeln wenn sie kommt. So schafft sie die Verknüpfung: Ich bringe das Spielzeug - und der Spaß beginnt. So wird sie das Spielzeug immer zügiger bringen. Wenn sie sich ein/zwei Mal abreagiert hat kannst du das Kommando geben, denn dann wird sie sich soweit konzentrieren können.

    :gut: Das Zurückbringen muss sich für den Hund ja lohnen.

    Wenn das Kommando "Bring" gegeben wird, sollte man darauf achten, dass es auch durchgesetzt werden kann - sonst nutzt es sich schlichtweg ab. Das heißt im Umkehrschluss, dass das Kommando lieber nicht ausgesprochen wird, wenn man nicht bereit ist, es am Ende auch durchzusetzen. Durchsetzen kann man es z.B. ganz simpel mit einer Schleppleine. Im Zweifel kann der Hund so am Rumtollen gehindert werden und ebenso "rangeholt" werden, wie bei einem verweigerten Rückruf. ;) Manchmal kann das schon Wunder wirken.

    Auch Umdrehen und weggehen, den Hund also ignorieren, solange er Blödsinn macht, kann schon einen großen Effekt erzielen. (Einfach immer wegdrehen und gehen, die Aufforderungen demnach ignorieren.)

    Wenn das alles nix hilft und draußen noch immer alles "out of order" läuft, vielleicht mal die Futterportion des Tages draußen und vermehrt für das Zurückbringen und Ausgeben des Spielzeugs verfüttern. :D

    Ich muss meinen Vorrednern zustimmen, dein Mädchen ist unglaublich hübsch.

    Sie ist tatsächlich noch so zaghaft, auch wenn sie mal 2 Tage nix sonst bekommen hat? Kein Futter, keinen Keks, kein Bröckchen zwischendurch?

    Eventuell hilft dann nur den längeren Atem haben. :/ Futter aus dem Dummy herausgeben ist auch keine dumme Idee, zumindest ist das im Prinzip ja auch näher dran am späteren Apportieren (in den Dummies ist ja nichts mehr drin). Freudig sollte sie der Anblick des Dummies dann trotzdem stimmen, immerhin bedeutet das, dass sie mit die zusammen an ihrem Futter arbeiten darf. *g* So jedenfalls die Theorie.

    Willst du am Ende von dem Preydummy auf Dummies ohne Futter umstellen?

    Gott, ich bin ein bisschen froh, dass die Dampfwalze alles apportiert, was nicht festgewachsen ist (und manchmal rupft sie zur Not auch kleine Sträucher aus, wenns sonst nix gibt. Sind auch nur vertikal im Boden steckende Stökchen, neh?).