Beiträge von Coucou

    Meine Frage steht ja schon in der Überschrift. Seht Ihr euch moralisch dazu verpflichtet, mit euren läufigen Hündinnen nicht mehr raus zu gehen, oder zumindest die gängigen Gassistrecken zu meiden, mit Rücksicht auf unkastrierte Rüden?

    Wir waren vorher, wie jeden Tag, auf unserer normalen Gassistrecke unterwegs, da begegnet uns eine Hundehalterin, eine Dame, etwa Ende 50, die zwei recht distanzlose und nicht erzogene Hunde hat, eine kastrierte Mischlingshündin aus dem TS und einen unkastrierten Dackel-Rüden. Wir begegnen dieser Frau alle paar Monate, und der Dackel verhält sich grundsätzlich ziemlich aufdringlich meiner Mopshündin gegenüber, auch dann, wenn diese nicht läufig ist.
    Nun ist sie also läufig zur Zeit, der Dackel nähert sich zielstrebig, und ich rufe meine Hündin zu mir und weise die Frau daraufhin, dass meine Kleine läufig ist.

    Daraufhin pöbelt sie mich an, ich solle gefälligst zukünftig woanders laufen, wenn meine Hündinnen läufig sind, diese würden ja sonst die ganzen unkastrierten Rüden verrückt machen.
    Ich war sprachlos, und sagte zu ihr, dass ich meine läufigen Hündinnen nicht wochenlang zuhause einsperren kann, sie redete aber weiter auf mich ein, dass ich dann eben "woanders" laufen müsse, nicht da, "wo alle anderen laufen".
    Tatsächlich sind hier überall Hundewege, rund ums Dorf, ich wüsste nicht, wo man laufen sollte, ohne auf andere Hunde zu treffen. Da ich immer mein Kleinkind im Jogger dabei habe, fällt es außerdem flach, dass ich quer durch den Wald laufe oder ähnliches.

    Wir treffen auf unseren Runden maximal 1-2 andere Hundehalter pro Spaziergang, und die allermeisten Rüden hier sind kastriert, ich komme vielleicht auf 5 unkastrierte Rüden im Revier, wenn ich nachzähle.
    Ist es rücksichtslos, wenn wir ganz normal unsere Runden drehen, wenn eine meiner Hündinnen läufig ist?
    Wie macht Ihr das, weicht Ihr mit euren läufigen Hündinnen aus oder lasst Ihr sie ein paar Tage oder Wochen zuhause???

    Meine Frage steht ja schon in der Überschrift! ;0)

    Es würde mich interessieren, ab welchem Alter Ihr mit euren Kleinkindern ohne Kinderwagen losgezogen seid. Meine Kleine ist vor Kurzem 2 geworden, und möchte -natürlich- am liebsten ständig laufen, und nicht mehr im Wagen sitzen. Nun ist unser normales Gassitempo eher schnell, und mit selber laufendem Kleinkind kommen wir natürlich nur langsam vorwärts.

    Nun tut Bewegung den Kleinen ja auch schon gut, und eigentlich würde es sich auf den Gassirunden ja anbieten, dass sie selbst läuft. Vor allem, wenn nun bald der Winter kommt, wäre es sicher angenehmer für die Maus, sich zu bewegen und nicht am Wagen festzufrieren.
    Unsere Runden sind meist zwischen 40-60 Minuten, bei schlechtem Wetter auch mal kürzer.

    Wann sind eure Kids selbst mitgelaufen, und der Wagen konnte zuhause bleiben?

    Und wie sind eure Hunde damit umgegangen, wenn es kaum vorwärts geht? Meine Engl Bulldogge schnuppert nicht mehr entspannt, wenn die Kleine läuft, sondern bleibt immer 1-2 Meter neben ihr, um auf sie aufzupassen! :???: Wie könnte man dieses Kontrollverhalten weg bekommen, so dass sie trotz gedrosseltem Tempo beim Gassigehen entspannen kann?

    Bereits vor 1-2 Wochen habe ich beobachtet, wir ein Bauer hier regelmäßig den Inhalt seines Tankanhängers in den Neckar abgelassen hat. Ich vermute, dass er da seine Gülle entsorgt.
    Ich habe die Hunde dann nur noch flußaufwärts in den Neckar gelassen, wo sie gerne mal ein Bad nehmen und natürlich auch ausgiebig trinken.

    Vorher kam uns ein anderer Traktor entgegen, auch mit einem Tankanhänger. Die Hunde sind an einer Stelle in den Bach, wo täglich viele Hunde baden und trinken, da der Bach dort etwas breiter ist, und man super drin schwimmen kann. Zu spät habe ich bemerkt, dass auch dort ein langes Rohr in den Bach reichte, so wie an der Stelle am Neckar, an der die Bauern ihren Abfall entsorgen.

    Nun mache ich mir Sorgen, weil die Hunde genau an dieser Stelle aus dem Bach getrunken haben. Kann sich ein Hund vergiften, wenn er aus einem Bach trinkt, in dem gerade eben Gülle entsorgt wurde? Oder müsste die Strömung die giftigen Substanzen längst bachabwärts transportiert haben?

    Kann ich meine Hunde überhaupt noch in den Bach lassen????

    Das hiesige Tierheim hat vor ein paar Jahren auch einen jungen (etwa einjährigen) großen Hund (Herdenschutzhundmix) an eine alte Dame von über 80 vermittelt. Der Hund wird ausschließlich in den großen Garten gelassen und gar nicht ausgeführt.
    Das Tierheim wusste das. Ich habe das damals auch hier im Forum gepostet mit dem Ergebnis, dass der Thread gelöscht wurde, weil jemand drauf kam, um welches Tierheim es sich gehandelt hat.
    Das Tierheim wurde angesprochen, die haben aber nicht reagiert.

    Dem Hund geht es "den Umständen entsprechend gut", und er ist zum Glück nie verhaltensauffällig geworden.
    Ein perfektes Hundeleben sieht sicher anders aus. Andererseits denke ich aber auch, dass viele HH es heute übertreiben mit ihrem Auslastungs- und Animationsprogramm für Hunde.

    Ich würde eventuell auch Hilfe anbieten und den Hund mitnehmen auf Spaziergänge. Als "Tierquälerei" würde ich es aber nicht bezeichnen. Vielleicht könnte man der alten Dame auch empfehlen, eine Schleppleine zu benutzen, damit der Hund wenigstens ein bisschen Auslauf hat und schnüffeln kann. Vorausgesetzt sie kann den Hund halten, falls dieser unvermittelt lossprintet.
    Wie groß ist der Hund denn/ welche Rasse?

    Mein Mops käme mit so kurzen Gassistrecken sicher gut klar, ohne Depressionen zu bekommen (sie läuft aber auch auf unseren recht zügigen zweistündigen Runden mit)! Es gibt ja durchaus sehr anpassungsfähige Rassen!

    Ich mach das anders. Ich verlange von meinen Hunden, dass sie das ertragen.Und lege Ressourcen hin bis der Boden einen einzige Ressource ist.

    Das kann doch im Leben nicht klappen, irgendwann fällt mal eine Wurst runter und ein Hund isst den andern samt Wurst gleich mit.

    Doch, das klappt hier sehr gut, weil erstens der Mops gelernt hat, Ressoucen im Zweifelsfall (wenn ich nicht dabei bin) der Bulldogge zu überlassen, und weil die Bulldogge ihrerseits gelernt hat, dass nicht alles, was herum liegt, automatisch ihr gehört!

    Dass ich dafür sorge, dass nix herum liegt, ist nur eine Vorsichtsmaßnahme! Gerade mit Kleinkind kommt es immer dazu, dass mal was Eßbares fliegt, das ist ganz klar! Aber ich regel dann, ob ich es selbst aufräume, oder welcher Hund es "aufräumen" darf.
    Wichtig war nur, dass Coco gelernt hat, dass sie diese Entscheidungen nicht zu treffen und auch den Mops nicht zu kontrollieren oder zu maßregeln hat!

    Was glaubst du, warum wir sie getrennt haben? ;) Eben, weil ich mir das vorstellen konnte.
    Man muss aber dazu sagen, dass die dominante Hündin das unglaublich subtil gemacht hat. Sie hat niemals geknurrt oder ähnliches. Eigentlich haben sie nur ihre Blicke verraten (was jetzt fieser klingt als es gemeint ist - ich unterstelle ihr keine Heimtücke!). Dank einiger Übungen konnten wir das herausarbeiten und auf Basis dessen die Entscheidung treffen.

    Das ist bei Coco übrigens auch so! Sie knurrt oder warnt nicht! Sie fixiert nur! Und auch in Situationen, in denen der Mops das gar nicht mitbekommt.
    Hier war mal ein Babygläschen hinter die Tür gekullert. Der Mops ist neugierig hingegangen, um dran zu schnuppern, und die Bulldogge hat den Mops dann von hinten gepackt und angegriffen.

    Coco knurrt leider grundsätzlich nicht. Sie war bereits 5 Monate alt, als ich sie übernahm, und ich weiß nicht, was sie bis dahin erlebt hat.

    Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass potentielle Ressourcen nicht herum liegen. Coco weiß inzwischen auch, dass sie keinen Zoff anzetteln darf, ihre Reizschwelle ist daher höher.

    Hündinnen sind gnadenlos ! Sie gehen bis zum bitteren Ende !
    Wenn sie aus einem Haushalt kommen, kann es im Vorfeld schon
    Annäherungen gegeben haben und erfahrungsgemäß steigern
    sich Hündinnen von Mal zu Mal, bis der Punkt kommt, wo man
    sie nicht mehr auseinander bekommt und dann wirklich ein
    dramatisches Ende kommt.

    Bei uns wurde es immer besser, nicht schlimmer!

    Es gab nur eine einzige Auseinandersetzung, in der viel Blut floß, und das war wohl meine Schuld. Man hatte mir empfohlen, mit Wasser zu spritzen, falls sich die Hunde ineinander verbeissen. Das habe ich dann an diesem einen Tag auch ausprobiert, mit dem Resultat, dass meine Bulldogge so fest zubiss, dass der Mops extrem blutete.
    Eine Züchterin von Engl. Bulldoggen sagte mir später, dass man das mit dem Wasser bei Bulldoggen auf keinen Fall anwenden darf, weil sie sich dann noch mehr verbeißen. War auch so.

    Meiner Erfahrung nach kann man nicht verallgemeinern, denn es gibt viele Gründe, warum Hunde sich zoffen.

    Hier war es Ressourcenneid, gepaart mit einer mangelnden Führung meinerseits und einer größenwahnsinnigen und überforderten Bulldogge, die stets sofort dazu neigt, die Führung zu übernehmen, wenn sie nur die geringste "Schwäche" bei mir vermutet. Eine solche Schwäche kann schon darin bestehen, wenn ich die Bulldogge viel streichel und im Säuselton mit ihr spreche. Sie interpretiert das dann sofort als Zeichen der "Unterwerfung" meiner Person und meint dann, dass sie das Rudel anführen muss, was sie aber sichtlich stresst.

    Ich war insgesamt dreimal an dem Punkt, dass ich die Bulldogge abgeben wollte, zweimal hatte ich sie schon inseriert. Es hätte mir aber das Herz gebrochen, und jedes Mal habe ich dazu gelernt und die Dynamik im Rudel immer besser verstanden.

    Es gibt hier aber ein paar grundlegende Regeln, ohne die es nicht gehen würde. Futter und Kauzeugs gibt es nur, wenn die Hunde in getrennten Räumen sind, Spizelzeug gibt es gar nicht mehr. Wenn das Kleinkind isst, sind nie beide Hunde gleichzeitig mit im Raum, oder sie müssen beide auf ihren Plätzen bleiben, damit es keine Keilerei um heruntergefallene Krümel gibt.
    Wenn ich weg bin, werden die Hunde getrennt.
    Der wichtigste Punkt, Coco, die Bulldogge, muss stark in ihrer Entscheidungsfreiheit begrenzt werden, je mehr ich vorgebe, desto besser klappt es, und desto mehr kann sie sich entspannen. Inzwischen kann sie sich sogar schon entspann ablegen, und dösend beobachten , wie der Mops die Krümel unterm Tisch aufsaugt. Das wäre früher nie möglich gewesen.

    Draußen ist wichtig, dass ich zum Beispiel Leinenkläffereien des Mops unterbinde, da sonst Coco dazu geneigt hat, den Mops zu maßregeln. Auch da klappt es super, wenn ich klare Regeln aufstelle.


    Bei den hier im Thread genannten Hunden wissen wir ja gar nichts über die Hunde und die Halterin. Man müsste mehr über die Dynamik im Rudel wissen, um ableiten zu können, ob sich hier zwei Hündinnen wirklich "spinnefeind" sind, oder ob es eher ein Haltungsfehler der Hundehalterin war, welcher die Situation so eskalieren ließ!

    Ja logisch! Stell dir mal vor, du müsstest mit jemandem zusammenleben, den du hasst und den du am liebsten töten würdest oder der schon versucht hat, dich zu töten. Was ist das für ein Leben?

    Hunde leben im Augenblick, daher denke ich, dass sie einen solchen Vorfall durchaus vergessen können, sobald sich die Dynamik im Rudel ändert.

    Ich konnte hier beobachten, dass mein Mops-Mädel sich in dem Moment entspannt hat, als sie merkte, dass ich hier konsequent die Führung übernehme, sie schütze und für Ordnung sorge.

    Im Grunde ist sie trotzdem froh, dass sie die Bulldogge hat. Mein Mops ist ein typischer Mitläufer, vor allem draußen ist sie froh, dass sie sich an der Bulldogge orientieren kann.

    Aber es kann natürlich trotzdem sein, dass es auch Hündinnen gibt, bei denen gar nichts mehr geht.

    Ich habe ja auch den Vorteil, dass meine Hunde recht klein sind und ich da gut dazwischen gehen und sie trennen kann. Bei großen Hunden sieht das noch einmal anders aus.

    Aus welchem Grund sich die RR auch immer dazu hingerissen fühlte, die Dalmaterin zu töten, ob Bällchen im Spiel war, die HHin dem Dalmatiner mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat, eine Maus der Grund war (mehr jagdliche Motivation ist auf der Hundewiese nicht möglich), wissen wir nicht. Fakt ist, wenn beide Hunde nicht von engagierten HH getrennt worden wären, jetzt ein toter Dalmatiner zu beklagen wäre.

    Also ich glaube nicht, dass eine Hündin sich denkt, "so, jetzt ermorde ich mal die andere".
    Sondern die "Tötungsabsicht", wenn sie denn vorhanden ist, entsteht aus der Situation heraus. Also es kommt zum Konflikt, sie verbeißen sich ineinander, und dann wird "gekämpft bis zum bitteren Ende".

    Ich bezweifele, dass mein Mops-Mädel es überlebt hätte, wenn ich meine Hündinnen in diesen Momenten des Kampfes nicht voneinander getrennt hätte. Jedenfalls habe ich es noch nie erlebt, dass sie von sich aus wieder voneinander abgelassen haben.

    Trotzdem hegen sie im Alltag keine Tötungsabicht gegeneinander.

    Aber es sind eben Tiere, und man muss Situationen, in denen es eskallieren könnte, schon von vorneherein vermeiden und eingreifen, bevor es überhaupt knallen könnte.