Beiträge von Magpie

    Also, weil die TE das ja in erster Linie als Verständnisfrage gestellt hat:

    Hunde fühlen sich an der Leine oft um einiges stärker als wenn sie "auf sich allein" gestellt sind und fangen so viel eher an zu stänkern, weil sie ja ihren Besitzer für den Notfall als Backup haben. Das wäre die eine Erklärung.
    Die andere ist, dass ein hund an der Leine nicht den Spielraum hat, den er normalerweise bräuchte. Treffen zwei Hunde aufeinander zieht dies für gewöhnlich Verhalensweisen nach sich, wie (beim sozialisierten Hund) zuerst einen kleinen Bogen zu machen und sich dann etwas zu umkreisend. Hunde gehen normalerweise nie frontal aufeinander zu. Sollte bei diesem Kontaktschnuppern klar werden, dass man sich eigentlich nicht so recht "riechen" kann, hat der Hund nicht mehr den nötigen Spielraum um sich zurückzuziehen.

    Also eine Sache will ich dir ans Herz legen, weil du schreibst, dass sie Leckereien ganz normal isst...

    Es ist ganz normal, dass der Hund in etwa den ersten 14 Tagen ein nicht so dolles Fressverhalten zeigt, weil wie du schon richtig erkannt hast alles neu für ihn ist. Speziell in dieser Zeit ist wichtig, ihm jetzt nicht immer tolleres, schmackhafteres und noch besseres Futter hinzustellen. Bleib ruhig erstmal bei dem Futter, das sie kennt, wenn das was taugt. Und wie schon andere gesagt haben: Stell es ihr hin, lass es 10-20 minuten stehen und nimm es dann wieder weg. In der ersten Zeit kannst du das ja auch noch dreimal am Tag machen, wenn du sowieso zuhause bist.
    Nun zu den schmackhaften Dingen. WENN du ihr Leckereien à la Hüttenkäse, Obst, Ei gibst, dann bereite die Mahlzeit von vornherein so vor. Auf keinen Fall stelle ihr zuerst das "langweilige Trockenfutter" hin (das sie womöglich nicht isst) und gib ihr dann direkt im Anschluss was besseres, weil "der arme Hund soll ja nicht verhungern"! So erziehst du dir ein kleines, wählerisches Leckermaul. Wie gesagt, da ist nichts dabei, ihr auch mal eine Leckerei zu gönnen, wenn die Mahlzeit von vornherein von dir so geplant war, aber lass nicht den Hund durch Mäkeleien was Besseres fordern :)

    Zitat

    Hallo Magpie,
    vielen Dank für deine ANSICHT dieses Themas betreffend.

    Ich nehme es sehr persönlich, denn es betrifft alle Singles und Berufstätige Menschen die sich einen Hund halten oder halten möchten.
    In diesem Forum gibt es sehr viele Anfragen von Singles oder berufstätigen Menschen die sich gerne einen Hund zulegen möchten. Habe speziell diese Threads gelesen und immer wieder lesen müssen das denen von einem Hund abgeraten wird.
    Das ist für mich dann sehr depremierend zu erfahren ,das sich solche Menschen daran orientieren ,was solche Hundebesitzer wie z.B. Woody von sich geben.
    Ich vertrete ganz konsequent meine Ansicht und jeder Single oder berufstätiger Hundehalter hat meine Unterstützung.

    LG Hanne

    Hey Hanne!

    also, man muss aber schon sagen: generell ist es für den hund natürlich immer schöner, wenn er viel von seinem Herrchen hat! und wenn da jemand noch so unsicher ist, dass er nach Meinungen fragt, darf man meiner Meinung nach schon auch sagen, dass es natürlich nicht EMPFEHLENSWERT ist, sich einen hund zu holen, wenn man den ganzen Tag weg ist. wenn der Wunsch aber so stark ist und man bereit ist, notfalls auch Geld für einen sitter auszugeben, wenn der hund eben kein alleinsein-Kandidat ist, kann man sich natürlich trotzdem einen holen.

    Ich finde auch, dass die TE da ihren Hund ansehen muss. Ich kenne einen Hund, der auch aus Angst bellt, und ich finde man merkt SEHR deutlich den Unterschied zwischen einem mutigen, selbstsicheren Bellen und einem unsicheren Angstbellen.
    Und auch, wenn der Hund Panik hat, andere ins Heim zu lassen, finde ich ehrlich gesagt, dass man das erst recht üben müsste. Und da würde ich persönlich dann lieber mit Wegschicken (und "fixieren") oder in einen anderen Raum packen arbeiten als mit Maulkorb, denn mit dem Maulkorb kann der Hund dann immer noch Aggression ausleben und sich hochputschen. WENN der Hund wirklich so eine Panik hat, bezweifle ich, dass er dann aufhören würde zu beißen, wenn man den Maulkorb wieder abnimmt. Und für mich persönlich (ich betone: persönlich) wäre es keine Lösung, jedesmal immer erst den Maulkorb aufzusetzen, wenn mal wieder jemand neues in die Wohnung kommt. Da würde ich schon wollen, dass mein hund einfach generell mit der Situation klarkommt.

    Hanne:
    Nimm's nicht persönlich :)
    In so einem großen Forum ist man schnell dabei, jemanden mit anderen über einen Kamm zu scheren, weil man ähnliches vielleicht schonmal gelesen hat und da dann die restlichen Umstände nicht so waren wie bei dir.
    Und auch ansonsten (soll keine Beleidigung sein, sondern ist nur eine Beobachtung, die ich hier gemacht habe!) sind viele User hier etwas empfindlich, wenn man seinen Hund anders handhabt als es Gang und Gebe ist. Mach dir keinen Kopf :) Du wirst am besten wissen, ob dein Hund glücklich bei dir ist!

    Zum Thema:
    Ich finde auch, das man einen Hund auch bis zu 8 Stunden alleine lassen kann, wenn es nunmal sein muss. WENN dem dann eine "Gegenleistung" entgegensteht und der Hund das alleinesein positiv aufnimmt, d.h. sich selbst beschäftigen kann, bestenfalls mit anderen Hunden.

    Zitat

    Hallo ihr Lieben,

    mensch danke, ich finde es super spannend zu lesen, was eure Erfahrung mit dem Thema ist!

    Für mich ist das Welpen aussuchen einfach absolutes Neuland, aber ihr bestätigt mir hier eigentlich absolut meine Vorstellung, wie es richtig sein sollte:

    Klar sind sie alle süß, klar wird es mir schwer fallen, in einem Wurf auf Anhieb wirklich den richtigen Hund zu erkennen ABER ich glaube, mit meinem Züchter liege ich schon richtig und wenn ich dort in ein paar Wochen mal vorbei schaue (wenn der Wurf vor "meinem" Wurf auf der Welt ist), werd ich mal fragen, wie das abläuft! :)

    Also ich hatte mir auch extra vorgenommen, mich auf alle Welpen erstmal einzulassen und mir gar keine Schwärmerei für einen bestimmten zu erlauben :) Hab auch immer gezielt bei jedem Welpen nach Dingen gesucht, die mir gefallen (also aussehensmäßig, charakterlich kann man da ja bei zwei, drei Besuchen nicht viel sagen). Somit wäre mir am Ende jeder Welpe recht gewesen und ich konnte mich wirklich zurücklehnen und auf meine Züchterin vertrauen :)

    Also ich sitze hier nun mit einer blue merle-Aussie-Hündin vor mir... ein Auge braun, das andere halb-blau, halb-braun.

    Und nun mein Wunschaussie vor 2 Jahren: Irgendwas rotes, bitte braune bis amber-Augen, RÜDE, ...

    Auch bei meinem früheren Aussie damals war der Wunsch red-merle, und was saß am Ende bei mir? Ein Red tri :D Obwohl es sogar Merle im wurf gab.

    Was ich damit sagen will... ich suche mir, wenn ich mir Gedanken über einen Welpen mache, zu allererst einen Züchter, dessen Hunde mir zusagen. Sonst geht schonmal gar nichts :D Dann wird der Züchter kennengelernt... und wenn da die Chemie stimmt, dann bleibe ich bei dem züchter, komme was wolle. Ist dann der vom züchter ausgesuchte Rüde nicht mein Geschmack - gut, warte ich auf den nächsten Wurf. Wäre mir Farbe so unglaublich wichtig gewesen, hätte ich ebenfalls auf den nächsten Wurf gewartet, statt mir noch "schnell" einen anderen Züchter zu suchen, nur der Farbe wegen. Mag sein, dass man mit einer schnelle Umentscheidung sogar Glück hätte und einen passenden anderen züchter finden würde, aber meist kalkuliert man ja doch sehr genau ein, wann der Welpe dann einzieht, und ich kann mir gut vorstellen, dass zB der ganze genommene Urlaub und sowas dann nicht mehr passt, wenn man sich plötzlich einen anderen Züchter sucht.
    Naja, was ich sagen will: Am Anfang war mir die Farbe sehr wichtig, auch das Geschlecht. Jetzt habe ich natürlich immer noch meinen Traum vom roten Rüden, aber ich werde einfach sehen, ob ich irgendwann auf den einen Hund treffe, der zu mir passt :)

    Denn auch, wenn man das gerade bei Welpenbesuchen nicht so merkt, sind sehr wohl bereits Welpen sehr unterschiedlich in ihrem Verhalten. Heißt nicht, dass man ein kleines Schisserchen nicht auch zu einem richtig mutigen Hund machen kann, aber die besten Voraussetzungen sind nunmal gegeben, wenn der Hund das "richtige" Wesen per se schon mitbringt.

    Also Maggy wird unruhig und bewegt sich, wenn sie nachts raus muss. Am Anfang hat sie auch gefiept, aber inzwischen lässt sie das (obwohl mir das ja lieber wäre, weil eindeutiger :D).
    Und natürlich hat sie Wasser in ihrer Box, um Gottes Willen! Wäre ja noch schöner... Ich möchte halt das Auf-Kommando-In-Die-Box positiv mit Clicker aufbauen, daher möchte ich das nicht jetzt schon mit einem Kommando behaften. Denn das mit dem Kommando möchte ich in aller Ruhe üben können und auch nur in bestimmten Situationen, wenn Besuch kommt, sie am Aufdrehen ist, etc... im Moment lassen wir es ja immer gar nicht mehr zum Aufdrehen kommen, sondern packen sie halt nach den großen Gassirunden immer eine halbe bis ganze Stunde in die Box und machen dann auf :) Nagut, aber das ist alles OT :D Ausreichend Meinungen hat die TE ja jetzt auf jeden Fall :)

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    Und ich glaube nicht das es falsch ist den Hund in seinen Kompetenzen einzuschränken!
    Was ist denn falsch daran ihr einen festen platz zuzuweisen auf dem sie bleibt?

    Mein Hund hat an der Tür nichts zu suchen, das weiß sie und wartet auf ihrem Platz bis sie den Besuch begrüßen darf!
    Sie hat auch angefangen den postboten/dhl menschen anzukläffen und das habe ich dann sofort unterbunden und fertig!

    Ich finde auch, deine Hündin hat kein Recht, deinen besuch zu kontrollieren! Ohne auf diesen ganzen Rangordnungs-Kram abzuzielen zeigt das in meinen Augen, dass sie dir nicht zutraut, dich selbst zu schütze bzw die Lage zu beurteilen. Ich würde auch weniger versuchen, da so ein Riesending draus zu machen (alle möglichen bestrafungsvarianten durchgehen, ihr negative Aufmerksamkeit schenken), sondern ihr wie schon genannt einen festen Platz zuzuweisen, wo sie zu bleiben hat. DU entscheidest, wer das Haus betritt und da hat sie überhaupt kein Wort mitzureden!

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    Warum fiebst und randaliert dein Welpe die ersten 2 Wochen, wenn Du es positiv aufbaust?
    Klar ist das für den Menschen das einfachste, den Hund einfach "wegzusperren" -allerdings empfehle ich das nie. Zumal es auch nicht förderlich für die Bindung ist.
    Und ja, ein Welpe fiebst nicht ohne Grund. Meine Aufgabe ist es das fiebsen zu vermeiden ODER herauszufinden warum er fiebst. Ich habe in keinster Weise gesagt, dass man ihm alles geben oder erlauben soll, was er will -weiss nicht warum man immer jemandem Worte in den Mund legt...
    Wenn ich mir nur vorstelle ein Baby in ne Box zu sperren... Nee, jedem das seine, aber ich könnte es nicht.

    Macht sie ja nicht die ersten zwei Wochen, das war die erste Nacht, in der sie randaliert hat... Und ansonsten nur stellenweise, wenn sie überdreht war (von ZUVIEL Beschäftigung, wohlgemerkt).

    Was nun förderlich für die Bindung ist und was nicht sei mal dahingestellt... aber man sieht einfach wieder, dass wir immer schnell dabei sind, den Hund zu vermenschlichen. Einen Welpen mit einem menschlichen Baby zu vergleichen ist nicht sinnvoll. Eher mit einem Kleinkind von etwa 3-6 Jahren. Und soweit ich weiß, gibt es für Kinder in dem Alter ebenfalls eine Bettruhe ab einem gewissen Zeitpunkt abends, und wenn sie das noch so blöd finden. Nun kann ich meinem Welpen nicht sagen "So, lieber Welpe, du wurdest den Tag über bespaßt, jetzt ist Ruhe und wird geschlafen!". Bzw kann man, aber nützen wird das nichts.
    Ein überdrehter Welpe wird in so einem Moment eben NICHT ruhe geben sondern hochdrehen und sich pushen, Grenzen vermehrt austesten etc., und man tut seinem Welpen keinen Gefallen, wenn man ihm Ruhe nicht beibringt.
    Alleine schafft das ein Welpe noch nicht. (und bevor jemand was sagt... ich bin kein Freund davon, meinen Welpen 2 oder 3 Stunden am Stück auszupowern, damit er dann nur noch halbtot umfällt und sofort schläft. "Ausgelastet" heißt was anderes)
    Entweder, ein Welpe lernt Ruhe durch angebunden werden in der Wohnung (in meinen Augen kompletter Unsinn, weil daraus dann meistens Leinenkauen resultiert), oder man nutzt diese "Ich halte meinen hund ganz locker, aber bestimmt auf dem Schoß"-Taktik. Die funktioniert aber ab einem gewissen Grad nicht mehr. Oder man tut es sich an die Zeit auszusitzen, bis der Welpe sich endlich beruhigt, schmeißt ihm zehn "Nein"s etc. an den Kopf und macht ihm unnötigen Stress. Oder halt die Box...
    Ich weiß, dass hier im Forum vieles gleich als grausam angesehen wird, was eigentlich ERZIEHUNGstechnisch durchaus wertvoll ist, und dass so manch einer lieber die "Mein hund soll mich IMMER lieben" statt der "Ich liebe meinen Hund, aber das heißt nicht, dass wir nicht auch Streit haben"-Schiene fährt.

    Aber ich finde es schade, dass hier dann Vorschläge "runtergebuttert" werden. Die TE hat gefragt, wie es verschiedene Leute so handhaben, ich mache es eben auf diese Art und mein Hund liebt mich trotzdem und hat schon bedeutend weniger Stress als in der Zeit am Anfang, als ich sie aus Gefühlsduselei heraus immer nach dem Gassi erstmal noch eine halbe Stunde in der Wohnung herumhüpfen lassen hab. Wenn eure Hunde es ohne Box etc. am Anfang gelernt haben, auf "Ruhe" zu schalten sobald es in die Wohnung ging: Hut ab! Aber Maggy kriegt sich alleine noch nicht in den Griff und ich bin froh, dann doch recht schnell mit der Box auch tagsüber gearbeitet zu haben, weil ich an ihrem ganzen Verhalten jeden Tag mehr merke, dass ihr das unglaublich hilft.

    Aber naja, das geht schon wieder in Richtung genereller "Box - ja oder nein"-Diskussion, darum ging's hier ja nicht... Kurzum: Ja, ich würde meinen Welpen nachts in die Box packen mit ausreichend Wasser zur Verfügung und immer schon Leckerli nachreichen, wenn die Box gerade geschlossen wurde :)


    Emma: Da stimme ich dir voll zu! :)