Du musst "einfach" (haha, einfach ist das ja nun wirklich nicht) versuchen, angemessen zu reagieren.
Da gibt es in einem neuen Buch ein recht gutes Beispiel:
Welpe A und B sind beide aus einem Wurf.
Der Fall: Möbel anknabbern.
Welpe A beißt am Stuhlbein eines alten Sessels herum, wird mit einem "Nein" auf den Arm genommen und ohne weiteres Drama in den Flur geperrt. Eine Minute lang. Danach geht die Tür auf, Frauchen und Herrchen beachten den Kleinen gar nicht weiter. Ein bisschen verwirrt ist er schon... aber nochmal zum Sessel hin. Gerade setzt er wieder zum Knabbern an, da fällt wie von Geisterhand ein Buch vom Tisch. Hm, seltsam! Ein dritter Versuch wird mit einem "Lass das!" von Herrchen kommentiert und der Kleine versteht, dass er das wohl echt bleiben lassen sollte.
Welpe B beißt am Stuhlbein de Esstisch-Stuhls herum. Herrchen kommt vorbei, sieht das, starrt den Hund erstmal wütend an - und geht vorbei, um Frauchen aufgebracht zu schildern, was der Hund wieder anstellt. Nach einigem Hin und Her schließlich geht Frauchen zu dem Kleinen und schiebt ihn mit aufgebrachtem Gemotze weg vom Stuhl.
Im Fall A ist die Stimmung durchweg neutral, d.h. es wird nicht emotional gehandelt, sondern dem Welpen werden einfach die Regeln beigebracht. Im Fall B setzt die Maßregelung zu spät und für den Hund weniger verständlich ein, die Stimmung ist schlecht.
Ich denke, das wichtigste in Sachen Souveränität ist mit die Konsequenz. Setz durch, was du von deinem Hund verlangst, und sorge dafür, dass du dich nicht dauernd beweisen muss. Kommt dein Hund auf ein Rufen nicht, renn nicht deinem Hund hinterher, sondern geh in die ihm entgegengesetzte Richtung. DU hast schließlich ein Dach über dem Kopf, Futter, etc. was du mit deinem Hund teilst. Dein Hund ist auf deine Ressourcen angewiesen, und in der Regel weiß ein Hund das auch. Hierbei geht es keinesfalls um "Rudelführer"-Zeug, sondern wie schon gesagt einfach um klare Grenzen, die sich nicht mal so, mal so verschieben. Wenn dein Hund weiß, was er darf und was nicht und du ihm zeigst, dass du das durchsetzt, ist das Ganze für ihn ebenso entspannter, weil er dann nicht selbst entscheiden muss bzw die aktive, führende Rolle übernehmen muss, die er aber als Hund bei einem Menschen ohnehin nie ganz erfüllen werden kann.