Meine Hündin ist nach dem 3. Semester Lehramtsstudium bei mir eingezogen. Damals sah ich das ganze Thema Lehrerberuf noch etwas verklärter als heute und habe mir das mit Hund leichter vorgestellt, als es ist.
Mittlerweile habe ich also den Bachelor- und Masterabschluss, den Vorbereitungsdienst sowie das erste Halbjahr Vollzeitstelle mit Hund bewältigt. Ab dem neuen Schuljahr kommt noch eine Klassenleitung dazu.
Ich bin furchtbar dankbar, meine Hündin zu haben. Für mich ist das ein wunderbarer Ausgleich. ABER ich bin auf Hilfe angewiesen. Es ist im Lehreralltag eben nicht so, dass man immer um 14 Uhr zu Hause ist. Konferenzen, Besprechungen, Projektgruppen, Elterngespräche, kopieren, aufräumen, Klassenfahrten, Ausflüge, Fortbildungen und, und, und.
Dazu im Ref dann die Seminare. Die werden ja, je nach Bundesland, sehr unterschiedlich gehandhabt. Wir hatten immer einen Seminartag in der Woche. An diesen Tagen war ich, inklusive Anfahrt, meistens von 7-18 Uhr unterwegs.
Ich bin in meinem Alltag furchtbar dankbar dafür, damals sehr vernünftigt entschieden zu haben und einen Hund gewählt zu haben, der relativ unkompliziert ist und sich gut an meinen Alltag anpasst. Ich möchte meine Freizeit mit Hund dann genießen, eine schöne Zeit in der Natur verbringen und den Hund eben auch viel mitnehmen können, weil er im Alltag ja schon genug alleine ist. Ich brauche da keine große Herausforderung oder eine "schwierige" Rasse 
Ich finde, dass Lehrersein mit Hund durchaus geht, aber man muss eben gut planen und braucht Unterstützung. Wenn man sich für ein Leben mit Hund entscheidet, dann muss man bereit sein, den Hund eben bei allen Lebensentscheidungen mit zu bedenken und Lösungen zu finden. Das heißt oft auch, dass man eben selber auch zurückstecken muss (finanziell, in der Freizeitgestaltung, bei Urlauben, Wohnort usw.)
Ich war in den letzten Jahren öfter mal kurz vor dem Verzweifeln, habe mich zerrissen gefühlt zwischen dem, was die Schule von mir erwartet (bzw. was ich von mir diesbezüglich erwarte) und dem, was mein Hund braucht.
ABER es gab immer eine Lösung und ich würde behaupten, dass es Hund und mir gut geht 