MelanieR Sie sieht so zufrieden aus auf den Urlaubsbildern aber ich weiß auch sehr gut, dass das auch immer nur Ausschnitte sind und der Rest drum herum auch ganz anders aussehen kann.
Ja, man teilt ja eher selten Fotos davon, wie der Hund nach 500m Strecke körperlich geschwächt da steht und hechelt oder hat die Kamera an, wenn der Hund stolpert. Mich erschrecken aber durchaus auch schon die "schönen" Urlaubsbilder, weil sie auf fast allen auf mich wahnsinnig müde wirkt.
Die schwerste aller Entscheidungen... 😒 Ich wünsche euch beiden, dass ihr noch Zeit mit euren Süßen habt, dass die Entscheidung nicht zu schnell getroffen werden muss. Unvermeidlich ist sie leider nicht... Aber wie oft haben sich die Seniörchen hier, im Thread, doch nochmal berappelt, das tun die zwei, hoffentlich, auch nochmal ❤️
Es gibt in ihrem Fall ja nur leider nicht so viel zu berappeln. Das, was medikamentös eingestellt werden kann, ist eingestellt. Die Cushing Werte sind im Normbereich, die Schilddrüse auch, sie ist seit Ewigkeiten mit hochdosierten Schmerzmitteln abgedeckt, sie ist alle 2 Wochen bei der Physiotherapie um zumindest irgendwie noch ein bisschen Beweglichkeit in den Schultern zu erhalten. In der Hinterhand wird sie keinerlei Muskeln mehr aufbauen und der Tumor ist eben die riesige Ungewissheit. Aber klar, es kann langsamer oder schneller schlechter werden.
Ich wollte nicht warten, bis es unübersehbar ist, ich wollte sie nicht vor Schmerzen weinen oder nach Luft ringen hören. Es war für mich die Summe aus ganz vielen kleinen Zeichen.
Vielen Dank für deine Worte, sie beschreiben meine Situation sehr gut. Meine größte Angst ist einfach, dass der Tumor reißt, während ich arbeiten bin und sie leidet, ohne dass ich helfen kann. Das will ich partout und auf alle Fälle vermeiden.
Nele hat in den letzten 2,5 Jahre so viel gesundheitlichen Mist einstecken müssen. Mit jeder weiteren Katastrophe ist ein Stück mehr von ihrem Selbst verschwunden. Sie war früher immer fröhlich, hat dauerhaft gewedelt, war wahnsinnig charmant, stets präsent und in meiner Nähe, war überall gerne dabei und hat sich gerne und viel bewegt. Was davon ist noch übrig. Mein Empfinden ist immer, dass sie mehr und mehr durchsichtig wird.
Und trotzdem hat sie eine riesige mentale Stärke. Mehrere Ärzte und ihre Physio bestätigen, dass sie einfach "krass" ist. Sie zeigt keine Schwäche und hat damals nach ihrem Bandscheibenvorfall nur minimale Veränderungen gezeigt, sodass das wirklich lange gedauert hat, bis die Ursache gefunden wurde. Sie hat ewig so getan als sei nichts, sie steht immer direkt wieder auf, wenn sie umfällt und schüttelt sich nicht einmal. Es hat ewig gedauert, bis sie sich damit abgefunden hat dass sie die Treppen nicht mehr selber laufen kann und auch den Wagen akzeptiert sie nur eher widerwillig.
Von daher ist es auch wahnsinnig schwer, festzustellen wie große Schmerzen sie hat und ich muss gefühlt auf jede Kleinigkeit achten.
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Heute war ich mit den Hunden in einem unserer Lieblingswälder. Es gab viele Kekse, Wasser und Pausen und Nele ist so freudig und so ausdauernd wie ewig nicht mehr, gelaufen.
Da kann man dann immer so wahnsinnig viel hineininterpretieren. Ich habe versucht, es einfach so hinzunehmen und mich darüber zu freuen und bin gespannt, wie es ihr dann morgen gehen wird.
Es ist eine emotionale Achterbahn hier. Und ich denke fest an jeden und jede, der oder die auch gerade das Auf und Ab der Seniörchen begleitet. 