Beiträge von Cherubina

    Zum einen solltet ihr mal gemeinsam besprechen, wie das Zusammenleben von Hund und Frauchen unter der Woche ist. Wenn dort der Hund ständig Nummer eins ist und immer Beachtung findet, warum sollte er das am Wochenende abstellen. Wenn ihr mit solchen "Platzübungen" startet, dann sollte das auch unter der Woche passieren.


    Zum anderen könntest du versuchen selbst wichtiger für den Hund zu werden. Nicht der blöde Eindringling kommt, sondern der mit dem es immer raus geht (nur als Beispiel). Das verbessert vielleicht auch deine eigene Einstellung zum Hund. Ein Tier, was sich freut wenn man kommt, kann man nicht mehr so leicht als nervend empfinden ;)


    Insgesamt kann man bestimmt auch einem 15 jährigen Hund noch etwas beibringen, aber viele Verhaltensmuster sind einfach total eingefahren und vielleicht auch durch eine gewisse Senilität geprägt.


    http://www.youtube.com/watch?v=jHUDqgeq10w

    Vielleicht kann ich hier mal kurz die "Geschichte" eines Pflegehundes erzählen, bei dem es in der Endstelle auch Probleme gab.


    Ich bin wochenlang mit dieser Hündin spazieren gegangen, habe sie wirklich ins Herz geschlossen und hatte das Gefühl sie gut kennengelernt zu haben. Sie lebte auf der Pflegestelle zusammen mit 7 anderen Hunden jeder Größe (von Malteser bis Dogge) und war gerne mal zu einem Spiel zu motivieren. Draußen konnte ich sie streckenweise auch ohne Leine laufen lassen (sie war recht lange in der Pflegestelle, da sie gesundheitliche Probleme hatte) und hatte sie sogar mal mit bei einem großen Hundetreffen in eingezäuntem Gelände.
    Überall zeigte sie sich fremden Menschen gegenüber sehr freundlich und 100% sozial mit anderen Hunden. Die einzigen zwei Punkte, die ich vielleicht etwas kritisch gesehen hätte waren eine gewisse Wachsamkeit zu Hause (sie hat gebellt, hat aber sonst keinerlei auffälliges Verhalten gezeigt) und die Tatsache, dass sie nicht mit jedem Menschen an der Leine gegangen ist. Ich selbst habe den zweiten Punkt nie erlebt, weiß aber aus Erzählungen, dass sie sich bei ernsthaften Interessenten mal auf den Bürgersteig gesetzt hat und keinen Meter mehr gegangen ist. Bei mir war sie immer freudig mit dabei.
    Bei fremden Hunden hat sie an der Leine manchmal kurz gewufft, ein knappes "nein" hat aber völlig gereicht und sie lief wieder an locker durchhängender Leine.


    Für diesen Hund gab es dann eine Interessentin. Eine ältere Dame, die schon immer große Hunde hatte, allein in einem Haus mit Garten lebte und unbedingt wieder einen großen Begleiter wollte.
    Für uns schien dieser Hund perfekt:
    - Nicht mehr ganz jung und nicht übermäßig aktiv
    - nicht ZU groß: vielleicht wie Labrador
    - Null Zug auf der Leine, völlig entspanntes Laufen (und das habe ich nie trainieren müssen)
    - Verträglich mit allem (Spaziergänge mit Bekannten mit Hund wurden angekündigt)
    - Eine gewisse Wachsamkeit war sogar gewünscht, da sich die Dame in ihrem Haus sonst unsicher fühlte


    jetzt musste es nur noch "passen"


    Der Hund wurde ihr gebracht und in den ersten Tagen lief alles wunderbar. Schon nach wenigen Wochen bekam ich dann mit, dass die Frau völlig außer sich ist. Ich habe daraufhin selbst lange mit ihr telefoniert:
    - der Hund ist hoch aggressiv an der Leine
    - die Dame kann ihn kaum halten, wenn andere Hunde kommen und sie hat ernsthafte Sorgen, dass sie sich auf die Hunde stürzt und sie tötet
    - sie geht nur noch im dunkeln mit ihr raus, damit sie niemandem begegnet


    Mein Versuch ihr zu erklären, dass ich den Hund anders kennengelernt habe und dass ich ihr empfehlen würde mit einem Trainer an das Problem heranzugehen, da ich mir nicht vorstellen kann, dass sich das nicht beheben lässt wurde von ihr nur abgebügelt "Ich hatte schon immer Hunde, ich weiß wie man mit denen umgeht".
    Sie wollte den Hund dann in eine Hundebetreuung geben um erst einmal Pause zu haben.
    Es folgten mehrere Besuche durch eine Helferin des Vereins, die in der Nähe wohnte. Ich weiß nicht genau, wie sich die Probleme entwickelt haben, aber nun - ein halbes Jahr nach Vermittlung - wird der Hund wieder zurück kommen.
    Ich gestehe, ich freue mich schon darauf sie wiederzusehen und hätte ich selbst die Möglichkeit, würde sie sofort bei mir einziehen! Ganz ganz ehrlich: Mit dieser Art von Problemen habe ich nicht gerechnet, aber die Dame wird wohl auch sehr enttäuscht sein und sich betrogen fühlen!


    Ich hoffe nicht, dass meine Fragen so geklungen haben. Mich interessiert eben einfach die Unterschiede und das hat eigentlich eher damit zu tun, dass ich noch nie Aussies an der Herde gesehen habe.


    Ein freies Shedding würde ich mit einem deutschen Hütehund auch nicht machen, das macht ihn aber sicherlich nicht zu einem schlechteren Arbeitshund - seine Spezialisierung liegt einfach woanders. Aussies weiß ich diesbezüglich einfach nicht einzuschätzen.


    Der Border Collie ist übrigens auch nicht für Trails gezüchtet, sondern für die alltägliche Arbeit. Nur sieht diese alltägliche Arbeit eben im Entstehungsgebiet der Rasse anders aus als zum Beispiel an den großen Wanderherden in Deutschland. Wie kommt denn ein Aussie mit großen Herden zurecht?

    Es ist natürlich auch die Frage was man für Hilfe erwartet...


    Die Orga, die ich näher kenne versucht sicherlich zu helfen soweit das möglich ist. Vor allem bei gesundheitlichen Problemen wird finanzielle Unterstützung und praktische Unterstützung angeboten. Bei Problemen im Umgang und Verhalten weiß ich von Nachbesuchen, Trainerempfehlungen und langen Telefonaten - das Problem lässt sich so aber natürlich nicht völlig aus dem Weg schaffen. Besonders Hunde, die nur auf Grund ihres Verhaltens im Tierheim oder der Tötungsstation beschrieben werden konnten sind nun einmal Überraschungseier, wenn sie in die Familie kommen.
    Wenn es gar nicht geht oder sich herausstellt, dass Hund und neuer Besitzer auch mit viel Geduld nicht zusammenfinden, kommen die Hunde wieder zurück zur Orga und werden in Pflegestellen untergebracht.


    Also die Frage ist wirklich: Wie, glaubst du, könnte dir die Orga konkret weiterhelfen? Hast du sie schon genau auf diese Art der Hilfe angesprochen?

    Zitat

    ... Farm Trial, der ja etwas anspruchsvoller als die Asca Trials sind....


    Finde ich auch gerade sehr spannend. Ich habe diese Bezeichungen so noch nie gehört. Ist das ein amerikanisches oder australisches Prinzip der Einteilung? Haben dort nur Aussies teilgenommen? Gibt es weitere Trials?


    Das Sortieren, wie es von dir beschrieben wird ist ja scheinbar eine vereinfachte Form des "shedding". Lässt sich das mit Aussies auch machen - also das Sortieren ohne Tor als Hilfsmittel?


    Und ganz allgemein:
    Wo würdet ihr Hauptunterschiede in der Arbeit mit Border Collies und Aussies sehen?


    Auf jeden Fall gibts hier wirklich schöne Bilder zu gucken!

    Ich würde die Hälfte des Geheges abdecken, idealerweise so niedrig, dass er sich darunter richtig sicher fühlt, aber das Dach auch als Aussichtspunkt nutzen kann wenn er neugieriger wird. Eine Sofortmaßnahme wäre aber schon den Karton umzudrehen, damit er sich zurückziehen kann. Vermutlich wird der Karton aber nicht lange halten ;)
    Den Wassereimer finde ich etwas überdimensioniert, aber wenn er ans Wasser dran kommt geht das.
    Eine Heuraufe wäre noch ganz gut, da das Heu nicht mher gefressen wird wenn mal Pipi dran ist.
    Die Plane untendrunter ist nicht ideal, aber ich vermute es lässt sich bei dir anders nicht machen. Vielleicht kannst etwas mehr einstreuen!?


    Was hast du denn langfristig mit dem Süßen vor? Schön, dass du ihn ersteinmal aufgenommen hast.


    LG
    Cherubina