Beiträge von Cherubina

    Aus tierärztlicher Perspektive glaube ich wirklich, dass man als Hundefriseur ja wenigstens die Tiere zu Gesicht bekommt, wo ein gewisses Einsehen bei den Besitzer da ist.

    Die Fälle, die du schildesterst, also Filz, lange Krallen, faule Zähne, Übergewicht, sind mein täglich Brot und ich waage mal die These aufzustellen, dass die Leute, die sagten der Tierarzt hält das für normal entweder nie mit den Tierarzt darüber gesprochen haben oder dies aus Selbstschutz so formulieren.

    Und ja, wenn ein Hund bei mir wegen akuter Probleme vorgestellt wird, dann mache ich nicht immer die langen Krallen zum Thema. Aber: Ich schneide täglich Krallen, die die Besitzer nicht auffällig fanden, ich spreche täglich über die Notwendigkeit einer Zahnsanierung oder der Gewichtsreduktion und ich schere regelmäßig wenigstens den Anogenitalbereich, weil sich dort die Exkremente sammeln.

    Ebenso die Sätze: "Ja, ich weiß, er hat echt zugenommen. Aber es war in letzter Zeit auch so viel Stress, da konnten wir gar nicht richtig Spazierengehen..." "Bald ist Herrchen wieder Zuhause, da geht er wieder die große Runde." Es muss halt immer einen Grund haben, das ist der Wunsch das zu erklären und sich zu verteidigen, ganz unbewusst.

    Niemand sagt: Ja, ich weiß mein Hund ist zu fett, ich bin einfach zu doof weniger zu füttern.


    Hunde, deren Zustand ich mit Fotos dokumentiert habe, damit ich bei ner möglichen Anzeige gegen die Leute was in der Hand habe:

    Ein Hund mit so starkem chronischen Juckreiz, dass er am ganzen Körper borkige verdickte Haut und fast kein Fell mehr hatte. Offene Ekzeme, Krusten, völlig entzündete Ohren, wunde Füße... Der Hund hatte seit Jahren keinen Tierarzt gesehen. (Nach erfolgreicher Behandlung und unter Dauermedikation, kam sogar das Fell wieder.)

    Ein Hund mit infizierter und zum Teil angefressener Rute Rute, stinkend und mit Madenbefall. Der Hund wusste vor Schmerzen nicht ein noch aus und hat wild um sich gebissen, wenn der Besitzer ihn vom Rutekauen abhalten wollte. Der Besitzer wollte den Hund einschläfern, weil er mehrfach gebissen wurde und Angst um die Enkel hatte. (Unter Schmerzmittel und Antibiose ging es schon besser und nach erfolgter Amputation der Schwanzspitze ist nun alles wieder gut).

    Miss Drizzle, 4 Monate alt, ist echt bombe. Ich mag sie echt super doll, sie ist frech, sie ist wild, sie ist mutig und eigenständig, gleichzeitig aber auch aufmerksam und lernbegierig.

    Erste Minischritte auf dem Weg zu Rettungshund sind gegangen: Sie verbellt mich schon ein bisschen und macht kleine Mini-Suchen - sie darf Menschen im Wald finden und sich dort Futter abholen.

    Spaziergänge machen einfach nur Spaß, die Hunde sind ein tolles Team geworden. Bei den Schafkontrollen ist sie immer dabei und vor zwei Tagen hat sie entdeckt, dass man die großen wolligen Dinger anschupsen kann. Da muss ich jetzt ein bisschen drauf achten, dass sie sich da nicht zu sehr verselbstständigt und im blödesten Fall mal doofe Erfahrungen macht.

    Sie fährt brav im Auto mit und entspannt dort auch prima. Wartezeiten im Auto sind also kein Problem. Ein bisschen bockig ist sie manchmal beim Einsteigen, wenn sie meint, dass die Spielzeit noch nicht vorbei ist.

    Was echt ausbaufähig ist, ist die Stubenreinheit. Im Auto und nachts in der geräumigen Wurfbox, die ihr immernoch als Schlafplatz dient ist sie dicht und meldet sich auch brav, aber frei im Haus geht täglich noch was rein. Ich bin da aber auch einfach nicht aufmerksam genug. Auch kann mich aber von den anderen nicht mehr erinnern, dass das so zäh war. Hab mir nur gemerkt, dass etwa mit 6 Monaten das letzte Mal ein klassischer Pipiunfall passiert ist. Aber natürlich hatten die vorher schon Phasen, in denen sehr wenig oder gar nichts mehr reinging. Aber naja, auch das wird irgendwann klappen :flexed_biceps:

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

    Ich habe hier in den letzten Tagen meine ganz eigene Schaf-Einfang-Story erlebt. Es war nur ein Schaf, dazu mein eigenes und es war nur ein paar Tage unterwegs und damit nich nicht so doll verwildert. Das macht es etwas einfacher. Aber vielleicht kann die Geschichte ja doch ein bisschen Mut machen.


    Ein Drama in 3 Akten

    1. Akt: Der Bock ist weg

    Meine Bockgruppe (einige Altböcke und die Lammböcke von diesem Frühjahr) sollte auf ne neue Weide umziehen. Mit dem Auto etwa 15 Minuten entfernt und die Gruppe passt genau in meinen Hänger, also los.

    Leider war der Weg zur Weide nicht befahrbar und so habe ich den Hänger weiter weg geparkt und habe die Gruppe zu Fuß dorthin gebracht. Wozu hat man schließlich Hunde.

    Der Weg war schnell gemacht und das Verladen ging besser als befürchtet. Zwar sind nicht alle im ersten Anlauf draufgelaufen, aber nach drei bis vier Runden um den Hänger waren schließlich alle drauf und die Klappe zu - bis auf einen kleinen Lammbock. Ich dachte während des Verladens schon mal "das waren doch gerade noch 5, oder?"

    Also die Wege abgegangen in die Hecken gespäht, gelockt. Ich habe auch überlegt die Herde komplett wieder rauszulassen, aber erstens hatte ich keine Ahnung in welche Richtung der Bock gelaufen ist und zweitens war ich so froh alle drauf zu haben.

    Es war unheimlich neblig und ich hatte einen ähnlichen Fall vor ein paar Monaten schonmal, da hat auch die Suche mit der ganzen Herde nicht zum Erfolg geführt.

    Also bin ich gefahren, habe den Schafhalter in der Nähe informiert und auf eine Sichtung gehofft.


    2. Akt: Keine Spur

    Die nächsten drei Tage gab es keine Spur. Er ist nicht bei den Schafen 200 Meter weiter aufgetaucht, ich bin zig mal alle Wege und Wiesen abgefahren und abgelaufen. Wie om Erdboden verschluckt!


    3. Akt: Wieder da

    Heute morgen bin ich wieder alle Wege abgefahren, ohne viel Optimismus. Und da stand er, 20 Meter von der alten Weide entfernt. Ich hatte die Zäune extra noch stehengelassen.

    Ganz vorsichtig bin ich ausgestiegen, habe gelockt und alte Brötchen auf die Weide geworfen - leider kennt er das Zufüttern aus dem Eimer nicht. Eine Annäherung war zwecklos, ich konnte nur zusehen, wie er hangaufwärts verschwand.

    Also der Plan: Altschaf Patty und zwei Nachzügler Bocklämmer in den Hänger packen. Die drei sind recht zahm und Patty leinenführig. Leider hat das 3 Stunden gedauert, bis ich wieder dort war und dann ging es los.

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.


    40 Minuten lang bin ich mit den dreien die Umgebung abgelaufen, kein Bock weit und breit. Entnervt habe ich sie schließlich auf der alten Bockweide gelassen - dann hat der Kleine Mann wenigstens einen Grund dort zu bleiben, falls er wieder auftaucht - und bin wieder ins Auto gestiegen.

    Eine Runde habe ich dann trotzdem noch gedreht und bin auch an dem Verladeplatz, also dem Ort des Verschwindens, vorbeigefahren.

    Und da war er wieder. Stand neben dem geteerten Feldweg, hinter einer Hecke auf einer Wiese. Mein Auto hat er erkannt und ist dann mitgelaufen so gut es ging. Er musste ein paar Rinderzäune überwinden und hat sich dann doch zurückfallen lassen.

    Ich hatte nur im Kopf möglichst schnell die anderen Schafe wieder in seine Nähe zu bringen. Also mit dem Gespann so nah ran wie möglich, den Rest gelaufen und die drei geholt.

    Und wie froh war ich dann:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.


    Das Verladen war dann wieder etwas kitzlig, aber hat geklappt und ich bin sooo froh, dass jetzt alle Schafe wieder beisammen sind.


    Ich schwöre ja auf meine zahmen Altschafe. Leider ist mein alter Hammel Nepomuk dieses Jahr gestorben. Ich hoffe das der kleine Momo im Video mal sein Nachfolger wird.

    Das erste Bild, das ich bei deiner Beschreibung vor Augen habe, ist das eines jungen Labradors, der einfach in beschwichtigender, submissiver Körperhaltung auf andere Hunde zugeht. Kopf tief und zur Seite gedreht, hinten in die Knie gehend, ganz tief wedelnd, kurz vor dem Auf die Seite Legen. Manche Junghunde pinkeln dabei auch.

    Das wäre etwas, das an einen Katzenbuckel erinnert. Allerdings habe ich noch niemanden getroffen, der deswegen beim Neurologen war. Ich gehe also mal davon aus, dass es hier anders aussieht.

    Kannst du ein Video davon einstellen?


    Und gibt es irgendwelche Auffälligkeiten unabhängig von Hundebegegnungen?

    Mir kam gerade der Berger de Picardie in den Sinn. Der könnte optisch ins "Beuteschema" passen und charakterlich kenne ich zwei sehr nette, umgängliche Hunde, die aber durchaus echt Lust auf Arbeit haben.


    2 Hunde machen noch kein komplettes Bild einer Rasse, vielleicht weiß da jemand mehr zu berichten.