Beiträge von Cherubina

    Ich kann dich gut verstehen. Ich habe mit meinem Senior auf seine letzten Tage auch eine ganz schöne Odissee durchgemacht.
    Lange war er in einer befreundeten WG, während ich gearbeitet habe. Leider hat die sich irgendwann aufgelöst und dann habe ich lange nach einer Lösung suchen müssen. Das reichte dann von einer super netten Studentin, die ihn viel mit raus genommen hat, wo er aber zwischendrin auch immer mal alleine war bis hin zu einer Frau, die schon nach 1 Woche gesagt hat sie würde der Hund überfordern (16 Jahre alt, super lieb, stubenrein...)
    In den allermeisten Fällen (außer bei der Studentin) bin ich selbst mit ihm mittags raus gegangen. Das hatte damit zu tun, dass er keine Treppen mehr steigen konnte und ich niemandem zumuten wollte ihn zu tragen. Das Füttern lag sowieso ganz in meiner Hand und bei Leckerlis habe ich immer darum gebeten nicht mehr als ein paar zu geben.

    Natürlich gibt man etwas in fremde Hände... die Betreuung macht nie alles so wie man selbst, aber ich glaube auch, dass der Hund das durchaus trennen kann. Wenn er sich dort wohl fühlt, würde ich viel in Kauf nehmen und einiges einfach deffinitiv regeln (der Hund wird zu Hause gefüttert zum Beispiel).

    Viel wichtiger als dass er jetzt unbedingt etwas von dem Futter nimmt ist, dass er trinkt und zwar viel! Das Futter ist keine Medizin. Fressen an sich belastet die Nieren und das Diätfutter ist nur dazu da die Belastung für die Nieren niedrig zu halten!
    Wenn er also im Moment keinen Appetit hat, dann lass ihn. Du kannst aber etwas Fleisch auskochen und im die (ungesalzene) Brühe in sein Trinkwasser tun.

    Ob die Praxis kompetent ist oder nicht, kann und will ich überhaupt nicht entscheiden. In jedem Fall haben sie vor Ort alle nötigen Geräte für eine anständige Diagnostik und die würde ich einfordern! Also wenigstens mal ein spezifisches Gewicht des Urins und einen Ultraschall.

    Was du da selbst machen kannst ist zu beobachten wieviel er pinkelt und bevor du wieder zum Tierarzt gehst mit einer Suppenkelle versuchen Urin aufzufangen und den schonmal in ein Glas packen und mit hin zu nehmen. Ist der Urin richtig schön gelb, brauchst du dir weniger Sorgen zu machen (denn dann arbeiten die Nieren), als wenn der Urin klar wie Wasser ist.

    Und wie gesagt: Viel Wasser!

    Naja, wenn die Nieren erstmal richtig kaputt sind kann man da medikamentell wirklich nicht viel machen. Da ist die Nierendiät schon das wichtigste neben ständig viel Flüssigkeit.
    Aber wenn es eben nicht die chronische Niereninsuffizienz ist, sondern ganz aktuell ein Problem da ist, das sich eventuell beheben lässt, dann sollte man das in Angriff nehmen bevor die Nieren wirklich unwiederbringlich geschädigt sind.

    Erstmal tief durchatmen und dann dringend weitere Diagnostik machen lassen! Das wichtigste wär eine Urinuntersuchung, dann würde ich noch einen Nierenultraschall durchführen lassen.
    Du hast einen jungen Hund ohne Anzeichen einer konkreten Infektion, da würde ich mich mit der Diagnose CNI nicht zufrieden geben und mich auch nicht einfach mit Diätfutter begnügen. Entweder ist es wirklich was an den Nieren und man sollte eine intensive Infusionstherapie einleiten, da man bei so plötzlicher Verschlechterung des Allgemeinbefindens eher von einer akuten Niereninsuffizienz ausgehen kann. Oder der Wert ist aus einem anderen Grund erhöht.
    Wurden im Blut zum Beispiel auch Harnstoff und der Protein:Creatinin-Quotient bestimmt? Was fütterst du?

    Für schlapp sein und nicht fressen gibt es ansonsten auch noch jede Menge anderer Ursachen...

    Das dein Hund schlapp wirkt und wiederholt Durchfall und Erbrechen zeigt ist sicherlich ein Grund ihn mal genauer anschauen zu lassen. Ich will das jetzt gar nicht zu sehr runterspielen. Aber wie oft misst du bei dir selbst die Körpertemperatur? Immer wenn du mal müde bist? Jeden Morgen und jeden Abend?

    Die Körpertemperatur ist natürlichen Schwankungen unterworfen. Morgens liegt die Temperatur zum Beispiel immer niedriger als abends und gerade bei sehr kleinen Hunden können die Schwankungen auch mal größer ausfallen. Dazu kommt, dass die Temperatur natürlich niedriger ist je weiter außen du misst, dadurch kann es auch mal zu Schwankungen kommen.

    Also: Mach dich nicht zu sehr verrückt, lass den Durchfall abklären und lass das Thermometer erstmal im Schrank!

    Versuchs doch mal von einer anderen Warte aus zu sehen:
    - Übergewichtige Hunde gibt es überall und meistens meinen es die Besitzer wirklich gut. Da hilft es vielleicht wirklich nur mal drüber zu reden. Sowas macht man natürlich erst, wenn man sich etwas kennt, ich weiß.

    - Der Hund hatte die Möglichkeit sich im Schlamm zu wälzen, also läuft er nicht immer im Geschirr, was ich enorm wichtig finde, denn ein Hund kann einfach nicht immer konzentriert arbeiten (furchtbar die Situation wie Lockenwolf sie geschildert hat).

    - Blindenführhunde sollen ja einen gewissen Zug haben, dass er zu sehr zerrt ist also besser, als wenn er gar keine Richtung mehr vorgibt. Insgesamt etwas, was sich einschleicht und eben im Auffrischtraining bestimmt auch Thema war.

    - Die Leinenaggression ist dem Besitzer nicht egal (vermutlich auch nicht ungefährlich, wenn er den anderen Hund nicht kommen sieht) und er war beim Auffrischungstraining. Das sollte vielleicht noch öfter geschehen, aber immerhin.

    - Ein Schäferhund mit Liegeschwielen ist nicht so außergewöhnlich. Gerade Vertreter mit viel Unterwolle liegen auch in der Wohnung lieber auf kühlem und hartem Boden. Und abgestoßenes Fell unterm Halsband finde ich jetzt auch nicht tragisch.


    Ich würde vielleicht versuchen bei weiteren Treffen mal locker drüber zu sprechen. So nach dem Motto: Toll was der für ne Arbeit macht und wie er hilft und wie schön es ist, wenn er auch mal frei laufen kann und sich richtig im Matsch wälzen kann... Ich glaube im Alltag geht bei Menschen, die auf ihren Hund angewiesen sind einfach unter, dass es sich nicht nur um ein Hilfsmittel handelt!

    Es ist genau andersrum:
    Ein Pferd ist ein Lebensmittellieferndes Tier und darf damit auch nur dafür zugelassene Medis bekommen.

    Nur wenn der Tierhalter ausdrücklich im Equidenpass festhält, dass es nicht der Erzeugung von Lebensmitteln dienen wird, dann sind andere Medis frei. Wenn der Pferdehalter also nichts angibt, dann ist es ein "Schlachttier"

    Also hast du schon recht, mehr Medikamentenrückstände als in Schwein und Rind sollte es in Pferdefleisch auch nicht geben.

    Vielleicht noch ein paar Gedanken zum Thema, die sicherlich nicht allen aus ihrem Dilemma helfen, aber vielleicht das Bild etwas erweitern:

    Stichwort Babytiere:
    Bei meinen Schafen ist zur Zeit ein 4 1/2 Monate alter Bock im Deckeinsatz. Er ist groß gewachsen (noch nicht ausgewachsen) und macht seinen "Job" wirklich gut. Ich hoffe es klappt mit den Lämmern. Dieser Bock kann, weil er unter einem halben Jahr alt ist, sogar noch als "Milchlamm" vermarktet werden. Als "Lamm" bezeichnet man alle Schafe unter einem Jahr. Viel vom Baby ist da nicht mehr zu sehen (Lebendschlachtgewicht ist in Deutschland in der Regel etwa 40 kg).
    Schweine werden im alter von knapp einem halben geschlachtet, also ähnlich wie beim Schaf, was die "Reife" angeht.
    Hühner allerdings leben in vielen Fällen gerade mal 35 Tage (also 5 Wochen). Geschlechtsreif werden diese Tiere frühestens mit 21 Wochen. Wir essen also Küken. Ich glaube aber auch, dass das kein Argument ist, da diese Tiere nichts davon haben noch länger in den Ställen ihr Leben zu fristen. Ich persönlich verzichte komplett auf Geflügel (auch im Hundefutter), aber eher wegen der Perversion in der Broilerzucht!

    Stichwort artgerechtes Leben:
    Wild wäre eine Alternative und für mich auch Lamm und Pferd, weil diese Tiere im großen und ganzen viel häufiger in einer Haltung leben, die für mich akzeptabel ist. Bedenken sollte man allerdings, dass diese Tiere zu einem großen Teil aus dem Ausland kommen. Wie dort die Bedingungen sind, kann man oft gar nicht abschätzen und lange Transporte kommen dazu...

    Stichwort tierische Nebenprodukte:
    Ich finde es etwas bedenklich, dass immer mehr Hundehalter für Hunde Futter in einer Qualität haben wollen, die sie selbst gerne essen würden. Solange im Hundefutter Bestandteile sind, die als Nebenprodukt der Schlachtung sowieso entstehen mache ich mir weniger Gedanken, aber man müsste sich mal fragen, wieviele Tiere eben speziell für besonders hochwertiges Futter geschlachtet werden...


    Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich selbst Fleisch esse, aber am liebsten von den eigenen Tieren. Ich habe beim Hundefutter wenig darauf geachtet, habe aber eher "günstiges Futter" gefüttert (mein Hund wurde damit 17). Barfen wäre diesbezüglich wirklich eine Alternative!
    Wirklich konsewuent bin ich auch nicht und kann auch mal ein Salamibrötchen vom Bäcker genießen ohne mir Gedanken zu machen ;)