Meine Eltern haben einen rein schwarzen alten Schäferhund-Mix Rüden, der überhaupt nicht alleine bleibt. Also wird er überall mit hingeschleppt (was er wiederum sehr gut mitmacht). Er kommt mit zu Einkäufen, Besprechungen, Chorproben (er ist fast taub)... Manchmal drücken sie ihn auch mir aufs Auge.
Die Erfahrungen mit anderen Menschen sind überwiegend positiv. Neulich standen meine Eltern und ich mitten in der Vorweihnachtszeit in einer Parfümerie (es gibt zugegebenermaßen schönere Plätze für Hunde und ich hätte das wohl vermieden...) und der Hund blockierte den halben Gang. Dutzende Menschen quetschten sich an ihm vorbei und keiner hat was gesagt. Danach saßen wir im kleinen Cafe und auch da hat sich keiner angestellt und dem Hund wurde direkt eine Schale Wasser vor die Nase gestellt.
Früher hatten wir Zuhause eine Border Collie Hündin und bei der kann ich mich durchaus auch an Sätze wie: "Leinen sie den Hund an, ich hab Angst!" aus 100 Meter Entfernung und "Ist das ein Kampfhund?" erinnern.
Ich gehe inzwischen einfach grundsätzlich davon aus, dass es einfach viele Menschen gibt, die auf die Gesellschaft von (meinetwegen auch großen und schwarzen) Hunden gut verzichten können und versuche entsprechend Rücksicht zu nehmen. Im Fahrstuhl, im Zug, im Café - immer frage ich vorher alle direkt Betroffenen (Sitznachbarn, Fahrstuhlfahrer etc.) ob es sie stört, wenn ich mit Hund dazu komme. Damit fahre ich auch mit großem Hund gut. Ablehnung, das Wechseln der Straßenseite oder Angstbekundungen gehören da einfach dazu.
Es ist offenbar wirklich so, dass mehr Leute vor großen schwarzen Hunden Angst haben, aber auch mit anderen Hunden ist man nicht jedermanns Freund.