Beiträge von SabineAC69

    Das VDH-Gütesiegel für Züchter sagt nicht aus, daß dieser Züchter keine brachycephalen oder anderweitig, z. B. Ridgeback, als Qualzucht eingestufte Rassen züchtet und stets von allen Erbkrankheiten freie Hunde hervor bringt.

    Es besagt nur, daß es eine den Anforderungen des VDH entsprechende Zuchtstätte ist. Das betrifft die Unterbringung der Hunde, die Sauberkeit, Pflegezustand der vorhandenen Tiere und den Umgang mit diesen.

    Ich denke, daß es doch mehr aussagen soll. Denn wenn es wirklich nur um Unterbringung der Hunde, die Sauberkeit, Pflegezustand der vorhandenen Tiere und den Umgang mit diesen beim VDH Gütesiegel gehen würde und nicht mehr dann würde auch Leute, die hier als Vermehrer oder wie auch immer bezeichnet werden, dann die Anforderungen des VDH Gütesiegels erfüllen. Auch z.b. so mancher Doodlevermehrer ;)

    Sicherlich kann man nie sagen, daß ein Hund auch bei Ausschöpfung sämtlicher möglichen Tests und Datenbank mit Verfolgbarkeit der Ahnen und deren Gesundheit usw. nie krank wird. Aber ich verstehe das Gütesiegel schon auch so, daß es dafür steht, daß man gut wie nur irgendwie möglich Erbkrankheiten oder Qualzuchten vermeidet. Das definiert auch der VDH so: Das VDH-Gütesiegel » VDH.de

    Ich habe es schon einmal geschrieben, solange der §11b so schwammig geschrieben ist, jeder definieren kann wie er will, sind dem VDH die Hände gebunden. Er kann ebenfalls nur Empfehlungen aussprechen.

    Das der §11b so schwammig ist mißfällt mir auch. Da sind wir einer Meinung. Aber warum ist es z.b. möglich Durchführunsgbestimmungen über PL, ED, PRA in die VDH Zuchtordnung aufzunehmen und bei dem Thema nun sind dem VDH auf einmal die Hände gebunden? Die Zuchtordnung des VDH ist deutlich strenger als die des FCI, was auch absolut löblich ist. Es gibt Vorgaben über jede Menge mehr Krankheiten als man im Zuchtreglement der FCI findet. Also muss es doch auch möglich sein etwas die Brachycelophie zu tun, sprich entsprechende Durchführungsbestimmungen erlassen. Bei PL, ED, PRA ist der §11b genauso schwammig formuliert und da geht es problemlos. Warum da und nicht bei Brachycelophie?

    Selbst wenn der VDH theoretisch angeschlossenen Vereinen keine Ahnentafeln ausstellen liesse, widerspräche das geltendem deutschen Recht. Er MUSS gestatten, daß bei Vorliegen der Abstammung der entsprechende Nachweis dem jeweiligen Hund zugeordnet wird, das haben Klagen vor Gericht bewirkt.

    Auch bei Verstössen gegen die Zuchtordnung? Dann aber doch sicherlich mit dem Vermerk, daß diese Tiere von der weiteren Zucht ausgeschlossen sind.

    Sicherlich kann manche nicht so einfach werden. Aber der VDH sprich sein Vorstand hat ja eine gewisse Befugnis. Wenn man in die Satzung schaut, dann müssen nur Satzungsänderungen durch Mitglieder entschieden werden. In § 15 "Beschlussfassung, Wahlen und Wirksamwerden von Beschlüssen" der Satzung findet man unter Punkt 5

    Zitat

    Die durch den Vorstand beschlossenen Durchführungsbestimmungen zu Ordnungen und der Zeitpunkt ihres jeweiligen Inkrafttretens werden den Mitgliedsvereinen per Rundschreiben bekannt gegeben.

    Und in der Zuchtordnung fallen auch z.b. Vorgaben zur HD, die über denen der FCI (wir erinnern uns, da ist nur das KO-Kriterium HD schwer) unter Durchführungsbeschlüsse. Also kann der Vorstand auch weitere Durchführungsbestimmungen beschliessen oder bestehende erweitern.

    Nein, kann er nicht, der VDH ist nicht Kaiser Wilhelm, sondern muß Änderungen per Mitgliederbeschluß durchsetzen. Und die Krux an demokratischen Strukturen ist nun mal, daß durchschlagende Änderungen selten eine schnelle Mehrheit finden.

    Das ist richtig. Aber der VDH hat ja auch einen Vorstand, der ja auch eine gewisse Handlungsvollmacht hat und dieser könnte hingehen und die Vorgaben, die er von der FCI hat nämlich

    Zitat

    Hierbei sind die Mitglieder und Vertragspartner der FCI gehalten, Übertreibungen der
    Rassemerkmale zu verhindern, die in der Folge geeignet sind, die funktionale
    Gesundheit der Hunde zu beeinträchtigen.

    wahrnehmen , entsprechendes zu erarbeiten und dann vorschlagen, die Zuchtordnung um die entsprechenden Durchführungsbestimmungen zu erweitern.

    Weil sich so was leichter schreibt als realisieren lässt.

    Frag mal Vereine, die einzelne Mitglieder rauswerfen wollten, wie schwierig das war. Ich habe es die letzten 20 Jahre ein paar mal mitbekommen, was für ein Akt es war, ein Mitglied aus einem Zuchtverband zu entfernen, weil dieses Mitglied gegen die Zuchtordnung verstossen hat.

    Und dann kannst Du dir vielleicht vorstellen, wie aufwändig so was ist, wenn man einen Verband rausschmeissen will, der idR über weit mehr Geld und damit rechtliche Möglichkeiten verfügt als eine Privatperson.

    Ich glaube, Du verwechselst da gerade auch Verband und Vereine oder wolltest Du den VDH irgendwo rausschmeißen ;)

    Sicherlich kann der rechtliche Weg sollte zu einem solchen kommen langwierig sein. Aber der VDH hat von der FCI als Mitglied die Zuchtbuchführung auferlegt bekommen. Sprich er könnte nach einer beschlossenen Erweiterung der Durchführungsbestimmungen der Zuchtordnung hingehen und Vereinen, die dann gegen diese verstoßen keine Ahnentafeln mehr ausstellen.

    Dann schauen wir doch mal einfach, wer für was eigentlich zuständig ist.

    Fange ich mal oben an und schaue in das Internationales Zuchtreglement der FCI

    Da findet man folgendes drin:


    Wenn man sich die Deutschland aufgeführten Mitglieder und Vertragspartner der FCI ansieht, findet man dort nur den VDH als Vollmitglied. Sonst wird dort niemand weiteres gelistet: Mitglieder und Vertragspartner der FCI

    D. h. die Mindestanforderungen stellt erstmal die FCI auf. Dies tut sie in ihrem internationalem Zuchtreglement. Der VDH ist verpflichtet in seiner Zuchtordnung mindestens die zu erfüllen. Kann aber auch über die FCI-Anforderungen hinaus weitere Sachen verpflichten für die Mitgliedsvereine aufnehmen. Nu hat der VDh dies z.b. auch genutzt um in seiner Zuchtordnung Hunde mit HD mittel (wir schauen nach oben zur FCI, da wird nur HD schwer ausgeschlossen) kategorisch von der Zucht auszuschliessen und auch bestimmte Anpaarungen in Bezug auf leichtere HD-Grade in seiner Zuchtordnung auszuschliessen, ED aufgenommen usw.

    Die dem VDH angeschlossenen Rassehundevereine wiederum haben oft die VDH-Zuchtordnung noch weiter zu Gunsten der Hunde optimiert, weil sie weitere Gendefekte oder deren Träger ausschliessen.

    Soweit korrekt, oder?

    Dann kann doch auch der VDH seine Zuchtordnung um weitere Vorgaben erweitern, wenn die Rassehundevereine dies nicht selber tun.

    Leider vergißt Du zu erwähnen, daß die harscheste Kritik von denen kommt, die noch nicht einmal etwas über die Struktur und die Funktion des VDH wissen.

    Da wird munter der VDH als Verein bezeichnet, der Hunde züchtet und selbstverständlich jeden Standard ändern kann, wenn er nur wollte.

    Ich weiß nicht, wie oft alleine ich, die Aufgabe des VDH hier beschrieben habe, erklärt habe, wie das funktioniert mit FCI/VDH/RZV. Es ist wie mit der Wand sprechen.

    Keine Ahnung von Tuten und Blasen, aber munter im Konzert mit spielen wollen.

    Dagegen wehre ich mich, nicht gegen sachliche Kritik.


    Aber nützt es was, wenn man dann mit Beleidigungen gegenüber denen, die es nicht wissen wirft, wie Du es auch gerade in Deinem Beitrag tust mit Ausdrücken wie "Es ist wie mit der Wand sprechen" oder "Keine Ahnung von Tuten und Blasen, aber munter im Konzert mitspielen wollen". Wenn etwas auf so ein Niveau abrutscht, dann ist es keine sachliche Diskussion mehr.

    Viel sinnvoller wäre doch, wenn man sich zum Thema Qualzucht z.b. darüber Gedanken macht, wie man in den vorhandenen Strukturen etwas ändern kann. Denn ich denke in der Sache, sind sich doch die meisten Hundefreunde einig: Qualzuchten sind ein No Go. Es gibt den schönen Spruch: "Wer etwas will findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe."

    Wenn in einer Diskussion meine Diskussionspartner eine andere Meinung hat, dann versuche ich ihn sachlich zu überzeugen. Natürlich kann ich mich dann auch hinsetzen und sagen "Keine Ahnung von Tuten und Blasen, aber munter im Konzert mit spielen wollen." und was habe ich dann gewonnen? Trägt es zur Aufklärung bei, wenn ich solche Sätze von mir gebe? Sicherlich ist es manchmal nervig. Ich habe im realen Leben auch Themen, da könnte ich bei so manchen uneinsichtigem Diskussionspartner verzweifeln. Aber ich käme niemals auf die Idee einen solchen Satz von mir zu geben.

    Hier im Forum findet man den Die Sache mit der Net(t)iquette…

    Ich zitiere mal da raus:

    Zitat

    Wir haben sie schon sehr lange, aber es hat den Anschein, dass sie für den ein oder anderen immer noch ein Buch mit sieben Siegeln ist, unsere Net(t)iquette.
    Eigentlich sollte es für jeden Forenteilnehmer eine Selbstverständlichkeit sein einen höflichen und respektvollen Umgang miteinander zu pflegen, eventuelle Kritik konstruktiv anzubringen, andere nicht zu beleidigen, nicht unnötig zu provozieren, nicht verbal nachzutreten und keine verletzenden Äußerungen zu tätigen. Leider zeigt uns der Alltag im Forum - und insbesondere die nähere Vergangenheit - aber immer wieder, dass unter einigen der hier anwesenden Hundehalter bis zum heutigen Tag keine vernünftige Diskussionskultur herrscht.

    Man könnte der einfachheithalber doch in der Signatur festhalten: VDH soll weg, dann weiss jeder: AHHA: hier möchte jemand, dass der VDH weg soll.

    Ich bin da pragmatisch. Der VDH wird sich nicht wegwünschen lassen von Dogforumlern.

    Wer wünscht sich denn hier den VDH weg?

    Man kann sich vieles wünschen und auch verändern, allerdings gehören Verbände zur Zeit in Deutschland zur Kultur.

    Ja, eine Zeitlang gab es auch mal die Kultur Hexenverbrennen in Deutschland. Hat man glücklicherweise abgeschafft. Und leider wurde gerade bei der Entwicklung einiger Hunderassen eben nicht auf Kultur gesetzt, wenn man sieht, wie sich so manche Hunderasse in den letzten 100 - 150 Jahren verändert hat. Wie z.b. die sogenannten Qualzuchten.

    Kritik am VDH heisst nicht, daß man sich den VDH weg wünscht oder pauschal alles schlecht beim VDH ist. Ich habe hier noch keinen entsprechenden Beitrag in diesem Thread gesehen. Ein Verband, wie der VDH ist gut und wichtig. Aber man sollte nicht blind darauf vertrauen und wenn es Mißstände gibt, dann sollte man seine Stellung als der Hundeverband in Deutschland auch nutzen und diese beseitigen.

    Ich finde es schade, daß hier im DF so ist, daß sobald die geringste Kritik am VDH aufkommt es direkt als Stimmungsmache oder VDH-Bashing bezeichnet wird.

    Menschen gehen unterschiedlich mit Kritik um: die einen fühlen sich persönlich angegriffen und machen dicht und andere sehen in Kritik auch eine Chance etwas besser zu machen.

    @yane fühlst Du Dich besser wenn Du in Fettschrift schreibst und persönliche Beleidigungen um Dich wirfst?

    Was ich in meinem letzten Beitrag gepostet habe ist in der Stellungnahme der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz nachzulesen, die ich verlinkt hatte. Aber schnöde Veterinärmediziner haben natürlich nicht das geballte Fachwissen, daß einige DF-User für sich beanspruchen :hust: