Beiträge von Camillo09

    Wenn du ihn immer rausbringst und es Ärger gibt, kann er das erwünschte Verhalten auch nicht lernen. Ich würde ihn sichern (Leine dran, entweder Maulkorb drauf oder Vögel in den Käfig, dass nix passieren kann) und dann in der Situation lassen, bis er das gewünschte Verhalten zeigt. Bzw. langsame Annäherung aufbauen, je nachdem, wie aufnahmefähig der Hund noch ist. Hat er sich beruhigt, Verhalten belohnen und damit verstärken.

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    Gilt die Faustregel noch, mindestens 10 % der angegebenen Menge weniger zu füttern?

    Du musst einfach ausprobieren, jeder Hund verwertet jedes Futter anders. Ich musste teils deutlich über, teils unter der Fütterungsempfehlung geben. Seit der Kastra sind wir generell drunter, aber das sind ja andere Voraussetzungen.

    Hier gibt es Lukullus, ich weiß aber nicht, ob es da Seniorfutter gibt. Ich strecke das Dosenfutter immer mit Gemüse, damit er ne ordentliche Portion im Napf hat ohne zu viele Kalorien zuzuführen.

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    Ich finde es ja toll wie viele Hunde hier wirklich sehr viel und regelmäßigen Freilauf haben, aber darf ich mal fragen, sind diese Hunde wirklich alle bei Wildsichtung abrufbar?

    Oder wird das, wie bei einigen Hundehaltern die wir im Ort haben, recht locker gesehen, d.h. Hunde laufen war sehr viel Offline, sind bei Wildsichtung aber dann auch mal weg (je nach Hund kürzer oder längere Zeit).
    Unser Problem besteht nur bei Wildsichtung, aber das passiert uns mind. 3-4 Mal die Woche dass Wild wirklich sehr nahe von uns aufspringt. D.h. ich bin halt so vorsichtig und lasse deshalb die Leine dran, weil ich weiß dass meine dann weg wären, aber ich kenne leider genug Hundehalter die das nicht so sehen, ehrlich gesagt kenne ich sehr wenige Hundehalter deren Hunde bei Wildsichtung wirklich abrufbar sind.

    Ja, er wäre abrufbar, aber i.d.R. kommt es gar nicht soweit. Für ihn ist sein sicheres Superleckerlie im Fall der Fälle besser als Wild, das er eh nicht kriegt. Mein Hund zeigt entweder durch Schnüffeln oder Bellen an, wenn er irgendwelches Wild registriert und dann ist er auch einfach abrufbar. Dann kommt er evtl. auch mal an die Leine. Er scannt auch nie die Umgebung, sodass ich Wild zu 99 % früher sehe als er, es interessiert ihn ja eigentlich nicht. Auf Spuren oder Geräusche startet er nicht durch, das tut er höchstens bei naher Wildsichtung, aber dazu kommt es aufgrund seines Verhaltens i.d.R. nicht. Wild springt ja meist nicht vor einen bellenden Hund ;) .

    Allerdings sehen wir nicht annähernd so viel Wild, 3-4 Mal haben wir nicht mal im Monat und schon gar nicht nahe bei uns. Ich (!, nicht der Hund) sehe Wild irgendwo im Wald vielleicht 1-2 Mal im Monat, und das, obwohl wir sogar in der Dämmerung unterwegs sind. Wenn es mehr Wild gäbe, sähe das hier bestimmt auch anders aus, weil es mir einfach auch zu anstrengend wäre, da müsste ich auch mehr aufpassen.

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    Was mir auch etwas aufstößt ist die Zeit die du Privat noch weg bist ohne den Hund.

    Wieviel Zeit bleibt tatsächlich für das Tier? 3 Stunden spazieren ist ja gut und schön, wichtig ist dem Hund aber bei seinem "Rudel" zu sein.

    Setz dich nochmal hin und kalkulier deine Zeit diesmal nicht so großzügig. Der normale Alltag frisst auch noch einiges an Zeit und einem Hund reicht es schlicht nicht aus "nur" spazieren zu gehen.Der möchte seinen möglicht oft um sich Menschen haben.

    Ich würde es sogar noch etwas stärker formulieren. Dem Hund geht es sogar weniger darum, lange spazieren zu gehen, sondern viel mehr darum, die meiste Zeit beim Rudel/seinem Menschen zu sein. Gemeinsam spazierengehen ist einfach ein Teil der gemeinsamen "Aktivität", genauso wie zusammen zu ruhen.

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    Ich finde es nicht merkwürdig.
    Sowas nennt man Sozialisation.

    Dann mal her mit deinen Tipps.

    Ich habe den Hund nicht aufgegeben, sondern glaube einfach nicht, dass es (noch) geht. Das hat mir niemand erzählt, das sehe ich an den Reaktionen meines Hundes. Ok, mir haben mehrere Trainer bestätigt, dass dieser Hund nicht das geringste Interesse an den üblichen Hallo-Sagen-Fremdhundekontakten und auch kein Kontakt zu anderen Menschen sucht. Muss ihn ihn ja etwa reinzwingen? Nur, damit ich mir bewiesen habe, dass es geht? Warum muss mein Hund andere toll finden? Er soll keine Angst mehr haben und ihnen irgendwann neutral begegnen, aber ja, mehr brauche ich nicht.

    Es geht um einen deprivationsgeschädigten belg. Schäferhund-Mischling, der noch dazu besch**** Erfahrung mit Menschen gemacht hat. Da kommt schon mal grundsätzlich ne Rassedispotion daher, dass er fremden Menschen, unabhängig von der Sozialisation, nicht pralle findet. Ja, er war nicht sozialisiert, überhaupt nicht, kann andere Hunde teilweise nicht lesen oder missversteht sie, fühlt sich extrem schnell bedroht und hat Angst, und ich tue alles, um es nachzuholen, aber es gibt Dinge, die ich in seinem Leben wohl nicht mehr erreichen kann. Schon allein, weil es zu lange dauern würde. Ich weiß nicht, ob du schon mal mit einem solchen Hund gearbeitet hast, aber ich muss ihm alles, jede einzelne Situation und Änderung davon einzeln erklären, sobald wir in seine Angstbereiche kommen. Er generalisiert nicht in dem Bereich.

    PS: ich meinte mit, "wer keine Probleme hat" logischweise die Halter, der Hund sucht sich in den seltensten Fällen selbst den Trainer.

    Warum willst du eigentlich einen Hund? Ist nicht böse gemeint, aber du bist 9 h am Tag weg, bist noch regelmäßig abends weg und auch immer mal wieder am Wochenende? Klar geht das mit einem zuverlässigen Sitter (und nicht nur allein aufs Grundstück lassen), aber was hast du denn vom Hund?

    Ich fürchte auch, dass dein Zeitplan arg positiv geschätzt ist. Ich stehe morgens um 6 auf, da ist eine Stunde Gassi drin, aber ich kann zur Arbeit erscheinen, wann ich will. Wenn du schon halb sechs aus dem Haus musst, morgens noch mit dem Hund zu gehen, wird auf Dauer wirklich hart. Und oft auch nach 9 h arbeiten, da sind 2 h wirklich arg optimistisch. Nicht, dass ein Hund das braucht, meiner würde bei dem Programm am Rad drehen, aber ich würde das nicht schaffen.

    Von den Internetbeschreibungen kann man ja nicht wissen, wie stabil die sind, klappern, etc.

    Der von Leopet ist 3 kg leichter als die anderen (11,6 statt 14,5 kg) und glaub mir, man ist um jedes Kilo froh, das man nicht ziehen muss. Von daher war das, neben dem Preis, auch unser Favorit.

    Ich denke auch, dass es in den allermeisten Fällen Hund-abhängig ist. Es gibt Hunde, die kleben einfach an ihrem Besitzer und andere sind selbstständiger.
    Abgesehen von kurzen Rennsequenzen bleibt meiner auch sehr nah bei mir. Oft läuft er auch wirklich direkt neben mir her. Aber ohne, dass ich das aktiv einfordern würde oder beigebracht hätte. Der Hund tut es einfach, weil er eben so ist. Sein Interesse an der Umwelt ist nicht allzu groß, Wildspuren o.ä. sind in aller Regel nicht sonderlich spannend und wenn er Frauchen nicht mehr sieht, geht die Welt unter und Angst macht sich breit. Für andere Hunde wäre das überhaupt kein Thema. Meiner schnüffelt schon rum, aber er geht selten mehr als 5-6 m von mir weg.

    Der Freilauf sieht dann meist so aus wie am Anfang beschrieben, wir schlendern halt durch den Wald, Hund schnüffelt und markiert ab und an und das war's weitgehend.

    Unter der Woche sind wir morgens ne Stunde unterwegs, davon läuft er ca. 80 % frei, auch im Dunklen inzwischen, abends bleibt er angeleint, weil wir nicht bis in den Wald gehen. Am Wochenende sind wir meist ca. 2h unterwegs und davon läuft er auch die meiste Zeit frei.

    Was soll das für ne Methode sein. :headbash: Eher tierschutzrelevant als zielführend oder sinnvoll. Ich habe auch nichts, körpersprachlich zu arbeiten, tu ich selbst, aber das ist niemals (!!) mit Treten oder überhaupt Schmerzen verbunden. I.d.R. heißt das Blocken, abdrängen oder max. eine Berührung. Was soll der Hund aus dem Treten lernen, außer, dass du sch**** bist?

    Ich finde, bei Leinenführigkeit kann man eigentlich nicht zu anspruchsvoll sein. Ein Hund sollte nicht ziehen, ordentlich nebenher laufen und das in jeder Situation.