Beiträge von Camillo09

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    Darf ich mal fragen warum du es bei nur 5 Personen zeitlich nicht machbar findest jeden Tag mit dem Hund ordentlich Gassi zu gehen?

    Naja, die Kinder sind wahrscheinlich eher Hindernis als Hilfe ;) . Aber ansonsten gebe ich dir Recht. Einmal am Tag länger (also mind. eine Stunde bei nem erwachsenen Hund) finde ich das absolute Minimum. Es geht ja nicht nur um die Bewegung, sondern auch um Umweltsicherheit, Sozialisierung, Beschäftigung... Und das ist im Garten so einfach nicht gegeben.
    Und mal ehrlich, einmal am Tag Gassi gehen schafft man immer, wenn man will. Dann steht man halt mal eben ne Stunde früher auf oder sieht ne Stunde weniger fern.

    Ihr hättet einen Hund, der quasi auf sich allein gestellt lebt und "arbeitet". Manche Herdenschutzhunde fänden ein solches Leben wahrscheinlich gar nicht so schlecht, sie dürfen ihrer Arbeit nachgehen, selbstständig sind sie sowieso, aber bei kleinen Kindern, die vielleicht auch noch Besuch bekommen wollen, wirds schwierig.
    Nen HSH, der nur auf seinem Grundstück lebt, sonst kaum was kennt, dem will ich nicht begegnen.

    Wenn ihr bei diesem Voraussetzungen unbedingt einen Hund wollt, sind die von Steiff am passensten. Die brauchen keine Spaziergänge und sind auch nicht aggressiv.

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    Chili hat mit dem Knall ansich absolut keine Probleme, sie ist schußfest.
    Allerdings bekommt sie von den bunten Raketen und Lichtern am Himmel enorme Panikanfälle.

    Ich kann dir auch nur raten den Hund drin zu lassen denn sie an die Raketen zu gewöhnen wird nur schwer möglich sein.

    Ich würde auch sagen, dass gerade die Kombination aus allem vielen zu viel ist. Das Geknalle wäre bei unserem Hund auch kein Problem, aber in Kombination mit den Lichtern am Himmel, das Surren beim Hochfliegen, die Leute..., die Kombi aus allem kann dann das Fass zum Überlaufen bringen. Wenn ihnen das Geknalle nichts ausmacht, umso besser. Vorm Rest sind sie ja in der Wohnung geschützt, wenn die Rollos unten sind.

    Kann nicht einer mit drin bleiben? Also sich halt mal abwechseln?

    Ich denke, das hängt stark von der Qualität des Futters ab. Als unser Hund noch TH-Futter bekommen hat, hatte er auch ziemlichen Mundgeruch, wir haben dann auf hochwertigeres Futter (Trocken, Nass, selbstgekocht) umgestellt und das Problem ist weg.

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    Ja das ist wohl wahr. Schön mal zu hören das man nicht damit alleine ist.
    Ist es bei euch schon besser geworden? :)
    Liebe grüße

    Was heißt besser geworden. Sein Verhalten an sich ist selbstbewusster geworden, er nimmt Kontakt zu anderen Hunden auf und rennt nicht immer nur weg. Aber er kann trotzdem nicht viel mit größeren oder gleich großen Rüden anfangen. Er spielt halt nur mit ganz wenigen Hunden, aber das ist auch ok so. Ich merke, dass es für ihn gut ist, einfach mit anderen Gassi zu gehen, gemeinsam interessante Stellen zu erkunden etc. Er spielt eben nicht. Er ist aber verträglich und sagt klar, was er will und was nicht, er knurrt halt mal nen anderen Hund weg, wenn er zu aufdringlich wird.

    Es hängt vom Hund und auch von den Umständen ab.

    Unser Hund hat jetzt den Chip und wird zu 90% auch kastriert. Vorher war er total gestresst, permament unter Strom, jetzt ist er viel ausgeglichener und ruhiger. Sein Leben besteht nicht mehr nur aus Schnüffeln und Markieren, sondern hat auch mal Kopf für andere Dinge.

    Abwarten und schauen, wie sich der Hund entwickelt.

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    Wie hast Du begonnen? Hast du ihn immer benutzt wenn er/sie sich richtig verhalten hat und dann das Leckerli gegeben?
    Bekommt Dein Hund jetzt auch noch Leckerli?

    Erst mal wurde er auf den Click konditioniert, also ohne Arbeit dafür Click und Leckerlie. Das hat er dann schnell verstanden. Der Click ist auch heute noch nur ein Versprechen auf Leckerlie, nicht als alleinige Belohnung. Aber ich muss nicht gleich ein Lecker reinschieben (teilweise unpraktisch), sondern er weiß durch den Click, was er richtig gemacht hat und wird später dafür belohnt.

    Mein Hund bekommt noch in vielen Situationen Leckerlies, weil er darauf gut anspricht. Ich muss ja auch ne Motivation für den Rückruf haben und deshalb wird der belohnt. Er kommt auch ohne, meistens bekommt er jedoch ne Belohnung.

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    Darf ich mal fragen, warum Du nicht einfach die Leine hast fallen lassen? Dein Atti müsste dem Russeltier doch größenmässig weit überlegen sein. Wehrt der sich denn überhaupt nicht?

    Ich würde das auch nicht bei jedem Hund hier machen. Es gibt hier einen, der kann unseren absolut nicht leiden, stellt schon auf 100m ne Bürste und als der frei war, rennt er unvermittelt auf unseren zu und beißt ihn. Damals hat sich Camillo noch wenig gewehrt, aber heute würde ich die Leine auch nicht mehr loslassen. Ich weiß nämlich ganz ehrlich nicht, ob er sich nicht jetzt anders wehrt, er hat inzwischen wesentlich mehr Kraft und Selbstbewusstsein und bei dem Kräfteverhältnis hat der andere einfach keine Chance. Da macht Camillo einmal "haps" und der Kopf is ab. Wenn ich den Hund an der Leine bei mir habe, habe ich noch eher die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, ebenso wie der andere HH. Wenn sie frei irgendwo hinrennen, kann ich gar nichts machen. Gehorsam kann man dann ja schlecht erwarten. Ich will aber weder, dass dem anderen Hund was schlimmeres passiert noch, dass ich nachher wegen sowas Auflagen kriege.

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    das ist was der Hund lernen muss. Und man kann sich natürlich zu Nutzen machen, dass unsere Hunde gnadenlos berechnend sind: was lohnt sich mehr? Der Kick beim Jagen oder doch Frauchens Kommandos zu befolgen?
    Das ist, was Frauchen lernen muss:

    - den Hund zu lesen
    - bei der Sache sein
    - den richtigen Moment zu erwischen - und der kann man manchmal sehr, sehr kurz sein.

    Mir mich war das das wichtigste am Schleppleinentraining überhaupt. Lernen, wie der Hund agiert und reagiert und wann ich eingreifen muss, wann ich es laufen lassen kann und wann der richtige Moment für mein Eingreifen ist. In den meisten Fällen ist das der springende Punkt, das Timing muss exakt passen und das muss man selbst an der Schlepp lernen.

    Und dann eben Alternativverhalten (Wild anzeigen und dabei zögern, später absitzen oder ablegen beispielsweise) herausarbeiten und adäquaten "Jagdersatz" suchen. Meiner hat nur mit der Nase gejagt, auf Sicht so gut wie gar nicht, also jagt er heute eben Gegenstände und Leckerlies. Das reicht ihm offensichtlich. Dass das nicht mit allen Hunden so einfach ist, ist leider so.

    Du musst ihn reizarmen Gegenden anfangen und so arbeiten, dass der Hund immer die realistische Chance hat, es richtig zu machen. Sonst baut ihr nur Frust auf beiden Seiten auf und kommt nicht weiter.

    In deinem ersten Post hast du meinen Hund (fast) beschrieben. Er ist auch unsicher, will sich aber nicht dominieren lassen, Kleinhunde liebt er und will spielen, alles was so groß ist wie er und größer findet er nur in ganz wenigen Ausnahmefällen interessant (manche Hündinnen).

    Lass das mit der Hundeschule, dieses "spielen" ist für deinen Hund nur Stress. Wir haben das auch durch, es bringt dem Hund nichts. Hundekontakte ja, hat unser Hund auch, aber so gut wie nur mit bekannten Hunden und dann in Form von gemeinsamen Gassitouren. Das bringt dem Hund sicher mehr, als jedem Hallo zu sagen und in der HuSchu beim "spielen" daneben zu stehen.