Beiträge von Camillo09

    Zitat

    Nun habe ich aber von einem sehr negativen Beispiel gehört - ein Hütehund, genauer gesagt ein Collie, soll nach der Kastration keineswegs nur etwas ruhiger geworden sein, sondern ganz im Gegenteil seine negativen Eigenschaften, insbesondere Aggression gegen andere Rüden, sollen sich verstärkt haben und auf andere Kastraten und Hündinnen ausgeweitet haben. Insgesamt sollen sich also statt einer leichten Beruhigung seine negativen Eigenschaften verstärkt haben.

    Es kommt immer auf die Motivation des Verhaltens an. Wenn die Aggression z.B. angstbedingt ist, warum sollte sich daran auf die Kastration etwas ändern? Nicht jedes Verhalten ist durch die Hormone gesteuert. Unser Angsthund hat mit dem Einsetzen der Wirkung des Chips auch vermehrt mit Angstverhalten reagiert, weil er die Umgebung nun viel mehr wahrgenommen hat. Wenn man das nun einfach laufen lässt und nicht anfängt, den Hund in die richtige Bahn zu lenken, kann es auch zu solchem negativen Verhalten kann. Aber man kann es auch verhindern.

    Was du dir überlegen solltest: zeigt dein Hund Verhalten, bei dem nur durch eine Kastration Abhilfe geschaffen werden kann? D.h. gibt es einen Grund, den abgestiegenen Hoden zu entfernen? Oder wäre es eben nur, weil er eh operiert werden muss? Ich finde nämlich auch, dass man nicht jeden Hund einfach kastrieren lassen muss, sondern es für jeden Hund einzeln abwägen. Wenn es keinen Grund gibt, warum dann machen lassen?

    Auch wenn Ferndiagnosen problematisch sind:

    Bei deinem letzten Post beschreibst du in meinen Augen einen führungslosen Hund, der deshalb "dominant" wird. Er meint, Verantwortung übernehmen zu müssen, euch kontrollieren zu müssen etc, weil es offensichtlich sonst keiner tut. Das will der Hund aber gar nicht unbedingt, aber wenn er keine Führung bekommt, dann muss er es übernehmen.
    Wenn deine Eltern so unberechenbar (runterdrücken etc) und ohne Rücksicht auf sein Verhalten reagieren, zeugt das in den Augen des Hundes nicht von Kompetenz und er muss eben selbst was machen. Auf Gewalt reagiert er dann ebenso. Mit Gewalt erreichst man niemals, dass ein Hund einen als "ranghöher" akzeptiert. Es geht um souveräne Führung, der Hund muss lernen, dass er sich besser seinem Menschen anschließt und ihn entscheiden lässt, weil er ihm diese Kompetenz zutraut. Mit an den Boden drücken ganz sicher nicht, damit erreicht man eher das Gegenteil.

    Einen TA bei Verhaltensproblemen zu fragen, kann ganz schön daneben gehen. Unser Hund würde auch nach der TA schnappen, sobald sie ihn anfasst und wenn er keinen MK drauf hätte, allerdings nicht aus Dominanz, sondern aus purer Angst. Mal als Beispiel. In eurem Fall hatte der Hund mit Sicherheit Schmerzen, war geschockt, da ist es ebenfalls keine Dominanz, sondern verständlich, dass er sich nicht von jedem anfassen lassen will.

    Zitat

    Oder ist es vielleicht besser, wenn ich erst einmal nicht dort hin gehe, wo viele Hunde sind. Sondern mir gezielt "Gassi-Geh-Partner" raussuche, damit Raya vertrauen zu einzelnen Hunden bekommen kann und die positiven Eigenschaften dann auf andere Hund überträgt?

    Wir haben das so gemacht und das war eine gute Idee. Es müssen halt Hunde sein, die passen und sie nicht bedrängen, die anfangs einfach nur da sind. Anfangs ist Camillo nur weggelaufen bei anderen Hunden und hat sich bei Möglichkeit versteckt, ansonsten intensivst geschnüffelt und so getan, als würde er gar nichts mitbekommen. Heute nimmt er von sich aus Kontakt zu anderen Hunden auf (mehr als mir teilweise lieb ist ;) ), solange es nicht zu viele sind. In große Gruppen kann ich mit ihm noch nicht gehen, dann will er wieder flüchten. Aber 5-6 sind schon vollkommen ok.

    Das Energy Extra hat 26% Fett. Was machst du mit deinem Hund, dass er so extrem kalorienreiches Futter brauchen würde? Muss das so viel Energie sein? Wenn ja, müsste man ja andere Futter empfehlen als bei einem normalen Bedarf.
    Mein Freund hat seinem früheren Hund auch Vollmers (Crossis) gegeben und sie ist damit auch ohne Krebs alt geworden. Allerdings finde ich es nicht wirklich günstig, weil die Fütterungsempfehlungen extrem hoch sind und damit der günstige kg-Preis wieder zunichte.

    Wir füttern jetzt Markus Mühle, das finde ich persönlich in dem Preissegment das beste Futter, Josera käme hier aber auch in Frage.

    Hier gibt es das gleiche Problem, seit dem Kastra-Chip hat unserer permanent Hunger. Er bekommt übrigens auch MM als Trofu-Mahlzeit. Wir lösen das damit, dass wir dem Hund zusätzlich aufgeweichte Karottenpellets füttern, sowohl beim Trofu als auch Nafu. Die kommen unverwertet wieder raus, er macht dann zwar doppelt so viele Haufen wie ohne, aber er hat weniger Hunger. Die füllen einfach nur den Magen, bringen dem Hund aber nichts. Könntest du evtl. auch mal ausprobieren.

    Sonst könntest du natürlich auch zu Light-Futter übergehen, das eine geringe Energiedichte hat. Dann ist die Futtermenge größer, allerdings bezahlst du die Füllstoffe halt teuer. Da kaufe ich lieber 5 kg Karottenpellets für 15€ (ich brauche davon ca. 30g am Tag) und strecke mein Futter lieber selbst.

    Zitat

    Ein Hund soll 60% Fleisch und 40% Gemüse und Obst am Tag bekommen – wie genau setzen sich die 60% Fleisch zusammen? Ist das Reines Muskelfleisch oder auch Innerein? Und Zählt Grüner Pansen wirklich als Gemüsemahlzeit?

    Die Mahlzeiten müssen so zusammengestellt werden, dass der Hund mit allem, was er braucht, versorgt wird. Das geht aber nicht mit irgendwelchen Prozentzahlen, sondern mit viel Hintergrundwissen, das man sich vor Beginn der Fütterung aneignen sollte.

    Bei den Großeltern meines Freundes darf der Hund auch nicht mit. Ich finde das ehrlich gesagt schon etwas blöd. Wenn wir irgendwo hinbringen, dann bringen wir die Decke vom Hund mit und dort hat er zu liegen, bis wir wieder gehen. Er stört eigentlich absolut niemanden, bekommt vor Betreten der Wohnung die Füße abgeputzt, macht nicht mal Haare auf den Boden, wenn er auf seiner Decke liegt etc.
    Allerdings wollen Sie generell keine Haustiere in der Wohnung, nicht mal die eigene Katze durfte rein. Sie haben uns auch schon gefragt, warum wir eigentlich nen Hund geholt haben, den müssen wir ja eh wieder abgeben, wenn wir Kinder wollen. :headbash:

    Mir kommt der Text auch ziemlich bekannt vor von unserem TH-Hund, der kaum was aus dem Leben kannte. Ich habe anfangs (da mein erster Hund) nicht verstanden, warum sich unser Hund ständig schüttelt, den Blickkontakt meidet, wenn ich etwas lauter werde, sich abdreht, anfängt zu schnüffeln... Was wie Ignoranz aussieht, war permanentes Beschwichtigen, weil er sehr unsicher war und nicht wusste, wie er sich zu verhalten hat.

    Er hatte auch anfangs Angst/Unsicherheit vor allem, was uns entgegen kommt und hat alles verbellt. Mit vielen Leckerlies und noch viel mehr Geduld haben wir es hinbekommen, dass Fahrradfahrer, Jogger, Spaziergänger und meistens auch Hunde nicht mehr als Gefahr gesehen werden und er inzwischen ruhig bleibt. Im Dunklen müssen wir noch arbeiten, da ist die Angst oft immer noch da, aber es wird. Und an den anderen Hunden, da waren wir so erfolgreich, dass er jetzt jedem Hallo sagen will. :headbash: Allerdings war er im Freilauf auch verträglich und ist bei Überforderung geflohen und hat nicht angegriffen.

    Ganz wichtig am Anfang ist die Distanz. Der Hund lernt nichts, wenn er gestresst ist. Du musst für den Anfang den Abstand so groß wählen, dass er noch nicht unsicher wird, sondern entspannt bleibt. Und dann schön füttern/spielen...

    Für mich ein sehr gutes Buch:

    Gestern gab es erst schnödes Trockenfutter und abends Hühnerbrust mit Karotten-Kartoffelpüree.

    Abends habe ich dann noch Gemüseverwertung gemacht, was meine Meerschweinchen nicht schaffen bevor es schlecht wird, und einiges an Gemüse vorgekocht und püriert. Heute abend muss ich das dann noch portionsweise einfrieren.