Beiträge von Camillo09

    Ich mag mich mal mit einer Frage dazwischen mischen. Wir wollen nun doch teilbarfen, event. sogar ganz, um Camillos Gewichsprobleme in den Griff zu kriegen. Leider tun wir uns sehr schwer, nach der Kastra sein Gewicht zu halten. Beim Barfen kann ich ja relativ einfach den Kaloriengehalt runterfahren. Es gibt nur ein Problem: er verträgt kein rohes Gemüse. Bisher gab es nicht täglich frisches, da habe ich das Gemüse erst gekocht und dann püriert, aber ehrlich gesagt ist mir das für jeden Tag zu viel Arbeit. ;) Viel vorkochen ist dann aufgrund der mangelnden Lagermöglichkeit (das Fleisch muss ja irgendwo unterkommen, bisher gab es Fleischdose) schlecht. Ich kenne nun einige, nur mit Flocken als Gemüse beim BARF arbeiten. Die werden hier auch vertragen. Was haltet ihr von dieser (selbst gemischten) Flockenmischung? Könnte ich die so füttern? Kräuter kämen noch mal extra dazu.

    Erbsenflocken (24%), Karottenpellets (23%), Luzerne (23%), rote Beete (12%), Lauch (6%), Apfel (6%), Kürbis (6%)

    Passt das für einen Hund, der eher abnehmen soll, aber auf gar keinen Fall zunehmen? Könnte ich noch Reisflocken dazunehmen oder haben die schon wieder zu viele Kalorien?

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    Ich verstehe beim besten Willen nicht diese Gegenwehr bei "Designerdogs". Was denkt ihr, wie früher eure Rassehunde entstanden sind?

    Wenn man mit den F1-Mixen weiterzüchten würde, um eine neue Rasse mit bestimmten, besseren Eigenschaften zu etablieren, fände ich das vollkommen in Ordnung. Aber das wird ja nicht gemacht, man mixt immer wieder nur eine F1-Generation, aber mit den Nachkommen wird nicht weitergezüchtet. So kommt man nie zu einer neuen Rasse.

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    Meine Frage ist: denkt ihr, dass er sich mit dem Chip besser kontrollieren lässt und die ein oder andere Macke ablegt (natürlich durch Training), oder das er eher noch ängstlicher wird?

    Warum willst du ihn kastrieren lassen?

    Unserer ging/geht auch so in die Richtung, vielleicht nicht so extrem. Aggressiv gegenüber anderen Hunden war er nie. Bei ihm war das große Problem, dass er draußen so abgelenkt und gestresst war, dass ich an den eigentlichen Problem gar nichts trainieren konnte. Der Hund war quasi nicht da, hat sich in seine Welt zurückgezogen und war unter normalen Umständen (d.h. nicht hündinnenfreies Gebiet) kaum ansprechbar. Das hat das Training bei uns natürlich sehr schwierig gemacht. Mit dem Chip ging das weg.

    Unsicherer ist unserer nicht geworden, es hat sich in dieser Hinsicht erst mal einfach nichts verändert. Er wird nun aber zunehmend sicherer, trotz Kastration. Wir können jetzt halt auch trainieren, er sucht mehr Halt und Schutz bei mir. Das hat er vorher auch nie gemacht. Ob es einfach auch mit der Zeit kam, weiß ich natürlich nicht.

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    Nur muss man ihm vorher die Regeln beibringen!
    quote]

    Um dem Hund das zu sagen, braucht es keine konditionierten Kommandos. Machen Hunde untereinander auch nicht. Dazu reicht Körpersprache vollkommen aus, denn die verstehen Hunde auch ohne, dass ich ihnen die beigebracht habe. Darüber, wie gut Hunde darin sind, Körpersprache von Menschen zu erkennen und zu deuten, brauchen wir nicht reden.

    Wenn ich irgendwo neu bin und mich jemand sehr streng anschaut, meinetwegen noch etwas in strengem Ton (auch unbekannte Sprache) sagt, event. sogar noch körperlich abdrängt von was auch immer, weiß ich auch, dass ich das, was ich gerade tue, besser lassen soll. Selbst wenn ich die Worte nicht verstanden habe.

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    Die Ansage hilft, wenn man vorher ein Alternativverhalten konditioniert hat, und der Hund sich trotzdem aufspult!
    Aber wenn er Stress hat, sich deswegen aufspult, sind die meisten Hunde für eine, wörtlich, Ansage nicht mehr erreichbar, da muss man dann schon sehr körperlich werden!
    Und das finde ich unfair, der Hund kann doch nichts dafür, das es mit ihm nicht trainiert wurde, oder er schlecht sozialisiert wurde, oder, oder.

    Der Hund lebt bei mir und hat sich an meine Regeln zu halten, egal was vorher war und was er an tollen Kommandos kennt. Nur weil er schlecht sozialisiert ist, muss er sich nicht so aufführen, wenn ich das nicht möchte.

    Für einen Abbruch braucht man kein konditioniertes Alternativverhalten. Mir egal, ob er nach rechts schaut, links, nen halben Schritt zur Seite macht oder einfach gerade aus weiterläuft. Hauptsache, er pöbelt die Passanten nicht an. Wenn der Hund schon hochgedreht ist, kann man es vergessen, da muss man schon drauf schlagen, damit es der Hund vielleicht merkt, aber i.d.R. gibt es eine Zeit bis dahin, in der man eingreifen muss, sodass der Hund erst gar nicht hochpuscht. Die kann allerdings sehr kurz sein. Hat man das verpasst, muss man eben durch die Situation durch und schlimmeres verhindern. Dabei drüber nachdenken, wann man geschlafen hat und beim nächsten Mal besser machen. Wenn ein Hund so hochgepuscht ist, kommt man auch mit einem konditionierten Kommando ran, jedenfalls bei vielen nicht. Körpersprache (auch ein solcher Abbruch) ist für Hunde wesentlich natürlicher als irgendwelche konditionierten Kommandos.

    Was willst du denn überhaupt üben? Radius einhalten? Rückruf trainieren? Kommandos auf Distanz?

    Ich finde 5m sehr wenig, da kann man kaum trainieren, für mich sind 5m eher wie kurze Leine als wie Freilauf ;) . Außer, du willst darauf hinaus, das der Radius von 5m nicht überschritten werden soll, dann kannst du dabei bleiben. Ansonsten würde ich ne 10m Leine dran machen und auf dieser Distanz üben.

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    Stress und Aggression kann man nicht bestärken!
    Im Gegenteil, bei Stress beruhigt Kauen, so er denn ein Lecker nimmt.

    Das sind, mMn, sehr beliebte Ausreden! Ich kenne eine Menge Mensch/ Hunde Teams, mich eingeschlossen, wo es auch unter nicht so idealen Bedingungen hervoragend geklappt hat! Man muss es nur wollen und nicht auf die schnelle Lösung über Meideverhalten setzen!

    Ich brauch keine Ausrede für irgendjemanden. Ich wollte nur anmerken, dass es eben nicht funktioniert hat bei uns und dass das bestimmt ein Grund war. In anderen Situationen hat es ja funktioniert. Aber ok, ich habe das kein Jahr lang gemacht und geübt, sondern ne Alternative gesucht.

    Welcher Hund kaut Leckerlie? ;) Mit einem Haps sind die doch weg. Warum sollte man Stress nicht mit verstärken können? Bzw. vielleicht ist es falsch angekommen. Durch positive Verstärkung will man ja erreichen, dass der Hund das Verhalten häufiger zeigt. Er lernt ja, dass das, was in dieser Situation war, gut ist, sein Verhalten, da kann der Stress aber auch mit eingeschlossen sein. Nicht, dass der Stress mehr wird, aber er geht eben nicht weg.

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    https://www.dogforum.de/zeigen-und-benennen-t128830.html

    Richtig angewandt sehr viel effektiver als jegliche Art von körperlicher Einwirkung!!

    Wir haben das eine Weile auch so probiert, funktioniert hat es nicht, ein großes Problem war wahrscheinlich, dass man die Begegnungssituationen nicht so steuern kann, dass am Anfang der Abstand ausreicht. Zumindest nicht hier und bei der TE klingt es auch so. Menschen tauchen nun mal hinter Ecken und an engen Stellen auf und dann wird man jedes Mal zurückgeworfen, weil der Hund mit dem Pöbeln wieder mal sein Ziel erreicht hat. Bei großen, unheilichen Tieren hat das damit wunderbar geklappt, weil man da wirklich gut mit Abstand arbeiten kann. Es geht ja nicht um Strafe in der Situation, sondern darum, dem Hund vorher (!!) klar zu machen, dass er sich darum gar nicht erst kümmern soll.

    Anderes Problem am "schönfüttern": wenn man seinen Hund nicht wirklich gut lesen kann bzw. der Hund schon gestresst ist, damit also nur einen Hauch zu spät ist, belohnt und verstärkt man das Gefühl von Stress! Ob das nun so produktiv ist, ist die Frage. Der Hund mag äußerlich ruhig sein, innerlich ist er es aber nicht unbedingt.