Beiträge von Camillo09

    Nach einem Monat wäre genial gewesen. Ich hatte hier ja schon gelesen, dass es dauern kann und ich habe nicht mal nach 6 Monaten einen Schritt in die richtige Richtung gesehen. Eher ins Gegenteil, weil er ja immer wieder zum Erfolg kam. So viele Umwege kann man gar nicht gehen, zumindest nicht hier, weil man von Hunden "umzingelt" ist und es keine Wiesen zum Ausweichen gibt. Und durch die Lebensmittel links und rechts vom Weg wollte ich dann auch nicht stiefeln.

    Wenn sich mein Hund reinsteigert, bekomm ich ihn eben nicht mehr raus, das hat nichts mit bescheidenem Situationsmanagement zu tun. Was soll ich denn (positives) noch tun, wenn er auf das beste Futter (und damit auch Clicker, weil damit konditioniert) nicht anspringt und ausweichen nicht möglich ist? Spiel und Streicheln interessiert ihn draußen sowieso überhaupt nicht. Nein, ich brauch nicht wirklich Tipps, weil ich MEINEN Weg gefunden habe und die Sitaution so gar nicht mehr auftritt.

    Warum ist es so schwer, zu akzeptieren, dass es verschiedene Wege gibt?

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    Im übrigen begegnen wir im Moment nur Hunden zum üben, da ich eben nicht will, dass irgend ein keifender Hund unser Training gefährdet. Wenn das doch mal passiert und mein Hund in der Leine hängt clicke ich als Unterbrecher. Funktioniert dies nicht, benutze ich andere "nette" Methoden, die ich hier irgendwo schonmal beschrieben habe.

    Genau da seh ich eben das große Problem und warum ich auch zugebe, ich habe keinen Nerv dazu, jahrelang über positive Verstärkung das Problem zu bearbeiten, wenn es auch anders geht (und ich finde, ohne Schaden für den Hund). Entweder muss ich immer irgendwo ins Nichts fahren, wobei nicht mal das hilft, oder ich kann eben Hundebegegnungen nicht steuern. Weder, was das Bögen laufen angeht, noch die Breite des Weges, noch welche Hunde ich treffe. Ich muss damit leben, wann, wo und was kommt, und jedes Mal, das der Hund wieder in der Leine hängt, ist für ihn die beste positive Verstärkung, weiter zu kläffen, weil er immer sein Ziel erreicht. Und für das Training jedes Mal wieder ein Rückschritt. Unterbrechen, mit was auch immer, ging nicht mehr, weil er viel zu hochgedreht ist. Da hätte ich ihm ein ganzes Hähnchen vor die Füße werfen können, es hätte ihn nicht interessiert.

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    Viele Leute denken, dass Tierversuche nur für medizinische Zwecke praktiziert werden. Aber auch in der Lebensmittelindustrie, Hundefutterindustrie, der Textilbranche und vorallem in der Kosmetikindustrie (trotz des neuen Gesetzes....) werden viiiieeeele Versuche durchgeführt, bzw schlimmer, durchführen gelassen.

    Aber in der Tierfutterindustrie ist doch logisch, dass Tierversuche gemacht werden. Woher soll man sonst wissen, ob das Futter schmeckt? Wie man die Akzeptanz bei Katzenfutter erhöhen kann? Oder ob Hunde mit Arthrose durch einen bestimmten Zusatz besser laufen können? Das müssen ja keine schlimmen oder mit Schmerzen verbundene Tierversuche sein. Es kann auch sein, dass die einfach nur das Futter fressen und "ihre Meinung dazu sagen dürfen".

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    So oder so ähnlich steht es auch in den ethischen Richtlinien für Psychologen der DGPS. Der genaue Wortlaut ist:

    Das gilt nicht nur für Psychologen, sondern generell in der Forschung. Zumindest auf dem Papier. Tierversuche sind nur dann erlaubt, wenn es anders nicht geht. Es gibt eben Gebiete und Fragestellungen, da geht es ohne einen intakten Organismus eben nicht und wenn der medizinische Fortschritt weitergehen soll, dann kann man darauf einfach nicht verzichten. Den Papierkrieg, den man führen muss, bis man einen Versuch genehmigt bekommt, ist auch nicht ohne.

    Trotzdem bin ich der Ansicht, dass es noch zu viele unnötige Tierversuche gibt und man die Zahl durchaus noch reduziern kann, aber ganz darauf zu verzichten halte ich für unmöglich.

    PS: in der Kosmetik ist es verboten, ich rede von der medizinischen Forschung.

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    Das meiste Geld gibt man ja aus, wenn der Hund kommt und so für den Krimmskramms, den man bzw. Hund ja unbedingt braucht :hust:

    Allerdings :rollsmile: Wenn es dann doch das 3. Geschirr sein muss oder die 5. Leine, weil man uuuunbedingt noch ne Fettlederleine oder eine in einer bestimmten Farbe will. Entweder hat man sich gut unter Kontrolle oder man hat nachher viel Zeug zuhause, was man theoretisch nicht bräuchte, aber nett isses, wenn man es hat. ;)

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    Ohje, 200 € im Monat? Puuhhh damit habe ich nicht gerechnet.
    Das Trochenfütter reicht ja für 3 Monate, also 5€ im Monat, alles andere für einen Monat???

    du sagst ja selber Du bist ein "Viel-Ausgeber", und ein Schweizer Sennhund frisst vll. ja auch mehr als ein Labrador, oder?

    Naja, wenn man einen Hund von der Größe mit Nassfutter ernährt, ist man recht schnell bei hohen Kosten. Jede andere Art, einen Hund zu ernähren, wird günstiger sein. ;)

    Die 50 € Hundeschule braucht man ja auch nicht zwangsläufig. Gibt ja auch Vereine, da kostet das Training oft keine 50 € im Jahr. Ich meinte übrigens mit 100 € hinkommen können nur Futter, Leckerlies und die Versicherung. Aber man kann natürlich noch wesentlich mehr ausgeben, das ist klar.

    Unser Hund ist kleiner und leichter, aber wir brauchen definitiv keine 100 € im Monat für ihn, nicht mal incl. OP-Versicherung. Mit 100 € dürftet ihr bei einem gesunden Hund dieser Größe auf jeden Fall hinkommen.Teuer wird es halt, wenn die Hunde (chronisch) krank werden.

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    Ich setze die Grenze z.B., indem ich ihm, sobald ich merke, er hat den anderen Hund bemerkt und fängt an, sich aufzubauen, z.B. ein Kommando gebe wie Fuß oder ich sage NEIN-weiter. Versuche also, eine Alternative anzubieten, was der Hund tun soll, und einzugreifen, bevor der sich richtig "aufmantelt", und ihn vorher abzufangen, wenn er den Hund schon wahrgenommen hat. Das ist meine Grenze: wahrnehmen darf er, aufgebaut und rumgepöbelt wird nicht. Evtl. nach Möglichkeit etwas Bogen laufen, wenn der Weg breit genug ist. Ich unterbreche das Pöbel-Verhalten also nicht aus dem "Nichts".

    Das finde ich ein wichtiger Punkt. Ich kläre mit meinem Hund die Sache lange vor der eigentlichen Situation. Nämlich dann, wenn er den anderen Hund wahrgenommen hat und ich es in seinem Kopf rattern sehe ;) . Wenn er drüber nachdenkt, ob er jetzt nach vorne geht, DANN kann ich noch eingreifen und ihm klar machen, dass ich das nicht möchte. Wenn der Hund dann da ist, gibt es i.d.R. gar keine Diskussion mehr und wenn doch, dann mit einem noch ansprechbaren Hund. Wenn er bereits anfängt zu fixieren, klappt es auch noch, wobei ich dann deutlicher werden muss (s.u.) aber wenn er schon bellt und in der Leine zu hängt (weil ich gequasselt und gepennt habe und die ersten Reaktionen nicht gesehen habe), komm ich mit absolut nichts mehr an ihn dran. DA könnte ich so aversiv werden, wie ich will, er kommt nicht mehr runter. Aber da interessiert auch Clicker und Leckerlie nicht mehr und wenn es das tollste Futter der Welt wäre. Und dann wäre es wirklich Gewalt (in meinen Augen) und die will niemand. Meine Trainerin meinte dazu nur, dass man sich in solchen Momenten ne virtuelle Papiertüte über den Kopf ziehen soll, die Situation irgendwie managen und überlegen, was man verkehrt gemacht hat, bzw. welche Signale man verpasst hat. Mal abgesehen davon, dass man dann wirklich auch Reaktion gegen sich selbst riskiert, wenn man versucht, den Hund dann irgendwie körperlich zu erreichen.

    Die Diskussion, die ich evtl. vorher führe, besteht aus Fixieren (mit dem Blick, nicht körperlich auf den Boden ;) ) bis maximal einer längeren Berührung in Kombination mit einem verbalen Signal als Begrenzung nach vorne. Wenn das jemand Gewalt nennen will, bitte. Ich empfinde das nicht so.
    Wenn ich kann, nutze ich negative Verstärkung, so oft es geht. Aber leider ist es eben nicht immer möglich und dann brauche ich einfach etwas, das uns dann durch die Situation hilft.