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Jaja ich böser Hundehalter verlange Gehorsam. Ja, der Abruf HAT befolgt zu werden. Das erwarte ich, wenn ich ca. 10 Monate in winzigen Schritten aufbaue und die Schwierigkeit langsam und dem Hund angepasst steigere. Und ja, meine armen Hunde bekommen Konsequenzen. Der Abruf wird negativ, wenn ich dieses Donnerwetter loslasse? Davon weiß mein Hund nichts. Der kommt, wenn ich pfeife und der kommt angedonnert! Bremsen ist nicht so sein, weswegen ich schon öfters blaue Beine hatte, weil er Vollspeed ankommt. Auch wenn er dem Modellflugzeug nachgeht, weil ich gepennt habe. Und wer bei sowas sofort abdreht, weil ich pfeife und im Vollspeed angedonnert kommt, der bekommt ein Donnerwetter wie weiter vorne beschrieben, wenn er dann mal nicht kommt! Das sofortige zu-mir-kommen lohnt sich immer für diesen Hund. Immer!
Ja, und genau das habe ich früher beherzigt. Mit dem Ergebnis, dass mein Shiba irgendwann nicht mehr gern zu mir kam. Denn der wusste: wenn er nun von mir wegläuft, dann kann ihm das Donnerwetter nichts mehr anhaben. Und eine spätere Strafe bringt so oder so nichts.
Wenn du so gerne auf negative Verstärkung setzt, dann bitte. Ich finde das dem Hund gegenüber unfair und es kann nach hinten losgehen.
Solange ein Hund den Rückruf nicht beherrscht, würde ich ihn sowieso nicht ohne Leinen laufen lassen.
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Unfair? Wieso? Weil ich diese Meinung habe? Ja es wurden definitiv Fehler gemacht, wenn es nicht klappt. Ich kann dazu stehen, dass Pan wegen mir keinen gescheiten Abruf kann. Ich muß es mir nicht schön reden, mit der Rasse oder seinem abartigen Jagdtrieb enschuldigen o.ä. Der ist nicht strunzdumm und leidet nicht an Alzheimer und solange er auf dem Weg zu mir vergißt, was er tun soll, hat er den Rückruf nicht begriffen.
Nein, es ist ein Überlebensmechanismus bei Gefahr eben nicht zur Gefahrenquelle zu gehen, die vielleicht auf dem "Rückweg" zum Halter liegt.
Beispiel:
Zwei Rüden imponieren sich. Da höre ich von mindestens einer Fraktion einen "Befehl" zum Herkommen des einen Hundes. NATÜRLICH macht der Hund das nicht - er ist ja noch mitten in einem Konflikt! Plötzliches Wegrennen ist nicht deeskalierend.
Der DRR ist lediglich eine Hilfestellung für den Hund. Weil man eben verstanden hat, dass der Rückrauf aus mehreren Sequenzen besteht, die man alle einzeln bestärken kann. Und auch wenn ein Hund ansonsten angeschossen kommt und er es plötzlich in einer Situation nicht macht... willst du dann sagen, er habe den "Rückruf nicht begriffen"? Da sist so, als würdest du Aurofahren. Die Ampel sagt GRÜN. Du fährst aber nicht los, weil du siehst, wie ein Kind über die Straße rennt. Obwohl hinter dir alle hupen und Ärger machen, bleibst du stehen.
Von Jagdverhalten habe ich genau gar nichts geschrieben. Allerdings ist der Rückruf von Wild bei einem jagdbegeisterten Hund noch einmal eine andere Geschichte.
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Auf der einen Seite muß ich dem Hund ja alles erklären und in winzigen Schritten aufbauen, damit er es auch ja versteht. Klappt es dann aber nicht, liegt das nicht am Aufbau, nein nein. Das liegt dann an der Umwelt. Das ist mir zu einfach, sorry!
Wenn er es generell nicht versteht, dann würd eich eine andere Strategie wählen, eine, die ihm mehr liegt.
Ist es aber ein Hund, der das Signal normalerweise (gerne) ausführt, würde ich durchaus aus mal Umweltreize in Betracht ziehen. Das bricht keinem einen Zacken aus der Krone.
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Der Rückruf ist nichts anderes, wie jeder andere Trick auch! Und wie jeder Trick wird er nur sicher, wenn ich keine Fehler mache bzw. zu diesen Fehlern stehe und versuche sie auszubügeln!
Hat niemand bestritten. Aber es liegt nicht nur am Fehler im Aufbau.
Beispiel:
Hund macht in der Wohnung und auf der Hundewiese ein wunderschönes Platz. Vor dem Laden allerdings nicht. Vielleicht fühlt er sich unsicher, weil du ihn zurücklässt? Vielleicht fühlt er sich bedroht, weil auf der anderen Straßenseite ein Angstauslöser ist? Usw.
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Es gibt keine Anker beim normalen Aufbau eines Rückrufs?
WIE wird es denn aufgebaut? Man geht in die Knie, klatscht/johlt/quietscht (was auch immer) und feuert den Zwerg an, der auf dem Weg zu einem ist. Man unterstützt ihn in exakt dieser Handlung. Nichts anderes ist der Anker! Ob ich pfeife, singe, klatsche oder quietsche ist dem Hund wumpe. Es ist alles ein 'renn auf mich zu'-Signal, ergo ist es der Anker des DRR!
Ich brauche den Abruf nicht in zig Sequenzen aufteilen, außer beim Aufbau. Danach bedeutet das Signal (wenn dir das Wort lieber ist als 'Kommando'): Abdrehen und sofort zu mir kommen!
Das ist aber einfach nur "Party machen". Das hat momentan noch gar keine Anker-Funktion, weil der Anker gar nicht aufgebaut wurde. Der Anker dient letztendlich dazu, den Hund durch eine schwierige Situation durchzuangeln.
Wenn ich das einfach so mache, mag der Hund von meinem "Partymachen" angelockt werden, deswegen ist das noch lange kein Anker. Eine intermediäre Brücke muss ich schließlich auch aufbauen.
Ich nutze beides. Einen "normalen Rückruf" bei einfachen Situationen, einen DRR bei schwierigeren. Und ich bin damit völlig zufrieden. Und nun kommt es: Ich rufe auch mehrmals, wenn es sein muss. Kein "Komm! Kommmm! KOMMMMMM! KOOOOOOOMMMM!", aber ich wieder hole das Hör- und Handzeichen, wenn es nötig ist. Deswegen kommt mein Hund auch nicht unzuverlässiger.
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Wer ist denn 'ihr' und wer richtet sich nach Leitwolf-Theorien? Was zum Geier ist eine Leitwolf-Theorie? Hab ich wieder einen Trend verpasst?
Und wo kontrolliere ich meine Hunde immer und ständig? Kennen wir uns? Ich denke nicht. Woher also scheinst du zu wissen (oder es zu glauben), welchen Theorien ist folge und ob/wie stark ich die Herrschaften kontrolliere?
Es scheint einiges durch deine Aussagen hindurch. Im Kontext mit anderen Beiträgen, erwekcst du diesen Eindruck. Alleine schon "Abdrehen und sofort zu mir kommen!" bzw deine Konsequenz, wenn der Hund dies nicht tut.
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Ja, durchaus
Wenn sich hier aus der Gruppe wer entfernt, wird der bei seiner Wiederkehr von den anderen ordentlich auf Abstand gehalten und vertrieben, falls er nicht direkt von ihnen einen auf den Deckel bekommt.
Und auf irgendwelche Leitwolf-Methoden beziehe ich mich ganz sicher nicht 
Unfair finde ich es eher Hunden zu unterstellen, dass sie nicht auch in hoher Reizlage hören können. 
Wenn ein Hund abwägt, ob er jetzt kommt oder nicht - Sorry, aber dann hat da der Halter was versaut beim Aufbau. Sonst hätte der Hund keinen Grund da abzuwägen und zu überlegen, was sich für ihn mehr lohnt
Natürlich KANN ein Hund "in hoher Reizlage" hören - allerdings würd eich mich immer fragen, wieso ein Hudn plötzlich, der sonst "immer" hört, nicht hört.
Ist es durchaus vorstellbar, dass das so ist. Kam mein Ersthund nicht, hat der Zweithund ihn richtig gedeckelt. Warum? Weil ICH frustriert war, dass er nicht kam. Er hat also nicht das Verhalten bestraft (Zumal so eine Strafe wiederum nur eins bewirkt hat: Der Hund hat in Zukunft noch weniger das Verhalten gezeigt, das ich wollte: nämlich herkommen!)
Das hat aber nichts mt deiner Theorie zu tun, dass es Konsequenzen geben müsste, käme ein Hund nicht.
Ein Hund MUSS als Überlebenstrategie abwägen! Ich erziehe mir doch keine hirnlose Maschine, die trotz Gefahr auf mich hört - da ist es auch egal, ob "ich" die sichere Burg bin oder nicht. Das heißt nun nicht, dass ich dafür plädiere, dass ein Hund nicht hören soll.
Ah ja, aber das wäre gar nicht mal schlecht -->
http://markertraining.de/series/komm-zu…cheren-ruckruf/
Und besonders das hier, für die hier gestellte Problematik "Rückruf aus Ablenkungssituationen wie Spiel":
http://markertraining.de/das-dreiecks-spiel/