Beiträge von pyanfar

    Selbst wenn du jetzt sagst, du hast jemanden für den Rüden und behältst die Hündin, weil du meinst, dass das die einfachere Hundehaltung ist, würde ich sagen, deine Journey ist noch nicht ganz erwachsen.

    Das, was sie erlebt hat: das Aufwachsen bei einem Rüden, den sie wahrscheinlich schon viel früher als du als Lebensgefahr einschätzen konnte, dann den gelungenen Angriff und die Schmerzen und Einschränkungen, die sie hatte. Zusätzlich noch den Rüden, der sie fast getötet hat, immer zu riechen und zu wissen, dass er da ist, ... Wie absolut furchtbar ist das?


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so einfach bleibt, wenn sie erstmal wirklich erwachsen ist. Da wäre ein neuer Anfang - weg von dem Ort, an dem sie das erlebt hat, sicher der bessere Weg.

    Sehr viele Eurasier sind so. Natürlich sind sie auch stur und nachtragend und manche jagen gerne.

    Bei ihnen heißt es „Hauptsache dabei“. Im Gegenzug sind sie aber kaum von Fremden zu betreuen. Hundeliebende Fremde bewundern Eurasier aus der Ferne - kaum einer lässt sich von Fremden betatschen.

    Wenn wir mit Freunden und Hunden beim Essen sind, dann verschwinden auch mal fünf Hunde unter dem Tisch bis wir wieder gehen. Andere Gäste sehen meist erst beim Gehen wie viele Hunde sich dort aufgehalten haben.

    Meine habe ich auch beim Stadtbummel dabei. Im Kaufhaus liegen sie in einer Ecke bis ich sie wieder mitnehme. Ich muss nur darauf achten, dass kein Mensch ihnen zu nahe kommt, sonst stehen sie auf und gehen mich suchen.

    OT: Bei mir steht der Betrag im Kaufvertrag, die ersten Monate wird bis auf die gezahlte Kaution der komplette Kaufpreis zurückerstattet, danach staffelt sich das.

    Das wird man beim Vermehrer aber eher nicht erleben - wenn es überhaupt einen schriftlichen Kaufvertrag gibt.

    Da habe ich zum Glück einen Tierarzt, der mich gerne auf den Boden der Tatsachen zurückholt.

    Bei meiner Bella war es letztes Jahr soweit. Ich hatte mich schon rückversichert, dass sie mit dem Lebertumor keine Schmerzen hat und gehofft, ich könnte noch ein paar Wochen warten - meine freie Zeit hatte gerade erst begonnen.

    Ehrlicherweise wäre es aber für mich gewesen und nicht für sie. Ganz rational betrachtet habe ich sie gehen lassen, als sie noch einigermaßen fit war, gerannt ist, spazieren gegangen ist und habe nicht gewartet, bis sie ihr Leben nicht mehr ertragen konnte. Das tut weh (immer noch), aber auf emotionaler Ebene. Für sie war ihr letzter Gang ein Ausflug, auf dem sie friedlich eingeschlafen ist.

    Ich stimme da deiner Tochter tatsächlich zu und nenne sie nicht dramatisch.

    Soziale Isolation ist was sehr übles.

    Irgendwann wird euer Hund resignieren - dauert vielleicht ein paar Jahre. Da hat sie es tatsächlich im Tierheim besser. Sie tut mir sehr leid.