Beiträge von physioclaudi

    Ja, wenn er bei anderen auf ein nicht konditioniertes und nur impliziertes Abbruch Signal reagiert, dann scheint sein Bellen Dir zu gelten. Das liest sich tatsächlich so und erklärt, warum es dir so lange Probleme macht.

    Ja, das denke ich auch. Und überlege jetzt, ob ich generell im Umgang mit dem Hund was ändern muss und was genau das sein könnte. Er ist halt auch sehr auf mich fixiert. Und das ist auch nicht gut. Meine Hündin neigt ja auch zum Kontrollieren, das hat mit den Jahren nachgelassen. Aber Emil folgt mir auf Schritt und Tritt. Zuhause, schicke ich ihn auf seinen Platz, was im Erdgeschoss für ihn nicht so schlimm ist, denn Wohn-, Koch-, Essbereich und auch das Arbeitszimmer sind quasi von überall einsehbar, somit liegt er auf seinem Platz und stalkt mich trotzdem. Gehe ich nach oben, flitzt er hinterher. Er löst dann das Kommando, dass er auf seinem Platz bleiben soll auf. Wenn ich Türen hinter mir schließe motzt er nicht, liegt aber davor bis ich raus komme.
    Könnte diese Kleberei mit dem Gebelle zusammenhängen?

    Womit ich ja in einem Dilemma stecke, denn meine unwillkürlichen Reaktionen kann ich ja nicht beeinflussen. Ich versuche ruhig zu bleiben, aber bin es innerlich natürlich nicht.

    @physioclaudi Wenn du nen Hund mit Pfeffer willst, der ansonsten aber still ist empfehle ich nen Cocker Spaniel. Wenn sie mal bellt, dann ist es irgendwie wichtig, aber ansonsten würde mich ihre Schnelligkeit und oft auch Hibbeligkeit weitaus mehr nerven.
    Emil liest sich so wie Lucky, nur dass der nicht gekläfft hat, ich glaube dann hätte ich keine 6 Jahre durchgehalten, sondern ihn vorher an nen Baum getackert.
    Probier wirklich mal Thundershirt und Calming Cap aus, ich hab es bei Lucky damals gemerkt, als er ne längere Zeit Trichter tragen musste, das hat ihn beruhigt, weil er seitlich nicht mehr so viel gesehen hat. Also Scheuklappen für Hunde wäre echt nochmal ne sinnvolle Erfindung.

    Ich denke beim nächsten Hund drüber nach, bin momentan aber eher so Richtung Collie am gucken. |) Aber einen Dritthund wird es hier nicht geben und Chica ist ja erst 12.
    Das Thundershirt ist bestellt, wir sind ja im Urlaub. Vermutlich liegt es zuhause schon rum. Hattest du denn bei Deinem Lucky das Gefühl, dass es Dich erzieherisch weiter bringt und es besser wurde, oder war es nur symptomatisch? Was war der denn für eine Rasse? Vor dem Calming Cap scheue ich mich etwas. Kann er denn dann noch gucken? Oder rennt er mir dann irgendwo gegen. Wir fahren ja auch Fahrrad.
    Ja tatsächlich ist es nur das Gebell und natürlich die vorhergehende Übererregung, die mich am Emil verzweifeln läßt. Sonst ist er ja ein toller Hund. Aber diese extreme Aufregung ist schon sehr vordergründig.

    Hier in Dänemark wurde sehr wenig geknallt, deshalb sind wir ja auch hergefahren. Genau genommen hat Chica also unser Urlaubsland gewählt. Als dann das Geknalle anfing hatte ich meinen hechelnden Vibrator (Chica) auf dem Schoß. Die ersten Raketen hat Emil mit Bellen kommentiert und etwas Herumgerenne. Dann wurde es wieder ruhiger und er war entspannt. Dann ging es kurz nach Mitternacht wieder los, Chica bebte weiter, saß dann zwischen mir und meinem Mann auf dem Sofa. Der Zustand der Hündin hat Emil dann verunsichert und er drückte sich an mein Bein, war dabei aber völlig ruhig. Kein Bellen mehr.
    Aber um halb eins war der Spuk vorbei und Chica ist sehr schnell runter gekommen und hat wieder gepennt. Das macht mich sehr froh, denn zuhause dauert die sch... Knallerei ja drei Tage und Silvester ist der Supergau. Da braucht der Hund danach zwei Tage bis sie freiwillig wieder Gassi geht. Hier hatten wir einen völlig entspannten Nachmittagsspaziergang und um ein Uhr nachts eine etwas angespannte Löserunde, aber immerhin hat sie sich nicht geweigert. Zuhause kriegen sie in der Silvesternacht selbst um 4 Uhr morgens keine Zehn Pferde vor die Tür.

    Ich traue mir tatsächlich nicht zu das Bellen unter Kommando zu stellen, denke das würde ich nicht hinkriegen. Daher muss ich noch einen anderen Weg finden die Aufregung zu reduzieren. Auch meine wirklich häufigen Trainerstunden haben mir noch nicht grundlegend weiter geholfen.
    Im Moment manage ich halt. Sprich er regt sich auf, meist vor dem Gassi und ich friere alle Aktivitäten ein, verlange dass er sitzt und mache dann erst weiter. Kurz hält er es aus, dann fängt er wieder an. Und Tips von meiner Trainerin, wie dann alles weglegen und aufs Sofa setzen und lesen, um die Verhaltenskette auf zu brechen sind im Alltag nicht zu realisieren. Muss ja auch mal arbeiten.

    Jetzt muss ich nur noch herausfinden, warum das Plüsch bei meinem Mann, der nie mit ihm irgendwas trainiert hat nicht, oder kaum bellt und auf ein nicht gelerntes Schht, oder Ey mit Ruhe reagiert. Dann wäre ich vllt schlauer.
    Ich habe den Eindruck der Hund beschwert sich bei mir. Dass er was unangenehm findet, dass er was nicht versteht, oder schlichtweg, dass ihm das zu langsam geht.
    Auf dem Hundeplatz, wenn wir was Neues machen und er kapiert es nicht gleich, bellt er mich an (Trainerin sagt er motzt, dass ich ihm zeigen soll, was er machen soll). Wenn wir mit Familie Gassi gehen, was extrem selten ist, bellt er mich an, würde ich ihn lassen würde er zusätzlich noch alle hüten. Nimmt mein Mann dann die Leine meckert er noch kurz, beruhigt sich dann aber. Direkt anmotzen, wie bei mir, macht er da nicht. Vor dem Gassi ist es eben auch so, dass er mich anmotzt. Wahlweise auch mal Chica. Bei meinem Mann versucht er es kurz und auf "Schhht" ist Ruhe. Die Aufregung ist auch deutlich reduziert.

    :hilfe:

    Klar ist das Schwäche, keine Frage. Auch damals von meinen Eltern. Mich hat das damals sehr beeindruckt, ich bin auch sehr harmoniebedürftig.
    Authentisch ist das schon, aber ich gebe Dir recht für den Hund unangenehm, weil er es nicht einordnen kann und das nicht unserer Art der Kommunikation entspricht. Vllt haben wir auch unterschiedliche Auffassungen von Authentizität. Aber nein, ich will jetzt nicht in den Duden gucken.

    Mein Vergleich war auch blöd, gebe ich zu. Ich wollte eher darauf hinaus, dass ein Hund, der möglichst immer positiv verstärkt wird von einer deutlicheren Korrektur sicherlich sehr viel mehr beeindruckt ist, als ein Hund der permanent körperlich korrigiert wird. Gilt für durchdachte Korrektur, wie heute morgen mein Stupser an Emils Schulter, als er aufs "Schau" nicht reagiert hat, was ihn dann sofort aus dem Fixieren geholt hat. Würde ich jeden Tag auf diese Weise korrigieren würde in schwierigen Momenten vermutlich der "Überraschungseffekt" für den Hund fehlen.

    Smilla ist ja auch sehr kommunikativ (und es stört mich nicht mal, wobei Smilla dürfte allgemein deutlich entspannter und ansprechbar sein als Emil, nach deinen Erzählungen), aber zu deinem Scenario fällt mir so spontan nichts ein :???: . Habt ihr mal einen Hundetrainer drauf schauen lassen?, oft sind es ja Kleinigkeiten in der Kommunikation oder eingefahrene Verhaltensketten... Für mich wäre (ist) es weniger die Mitteilsamkeit, sondern dieses Reinsteigern, das ist ja auch für den Hund nicht angenehm oder gesund. Habt ihr es mal mit konditionierter Entspannung versucht? Da will ich ja endlich mal ran... Es ist bei Emil wohl einfach zu viel, was ihn hochfährt.

    Wir sind leider wieder Zuhause aus dem Urlaub, aber immerhin um einige Erfahrungen reicher. Besonders spannend fand ich ja den Findungsprozess bei Hundebegegnungen mit Joey, ich hoffe sehr, das können wir Zuhause so weiter führen. Und vor allem, wieder mehr Vertrauen zu haben, was Smillas Fähigkeiten angeht, Dinge auch alleine zu regeln.

    Ja, meine Trainerin kennt das Problem zumindest aus meinen Erzählungen.Mein Mann kommt nicht mit zum Hundeplatz :muede: . Sie denkt Emil ist zu sehr auf mich fixiert und bellt mich an, wenn ich seine Probleme lösen soll. Das macht er in der Huschu auch, wenn wir etwas mit ihm üben und er nicht gleich dahinter steigt. Dann bellt er mich an, Frauchen mach mal. So scheint mir das beim Gassi auch. "Wawawa, Frauchen, unternimm was, die sind sonst auch alle nicht da. Und wenn sie schon da sind, dann will ich sie hüten."

    Mit Entspannung üben, das Habe ich auch auf meiner to do liste :hust: . Habe es mal angefangen, immer wenn er ruhig war ein tiefes, lang gezogenes "Ruuuuhe". Allerdings nicht konsequent genug. Und nicht oft genug geübt. Bin auch nicht sicher, ob das der richtige Weg ist. Also das Kommando einführen, wenn er rum liegt. Ich hatte das so gelesen. Wie würdest du das aufbauen?

    Um mal das Beispiel als Vergleich heran zu ziehen. :hust: . Ich bin 67 geboren, meine Eltern haben mich antiautoritär (versucht) zu erziehen. Also meist positiv. Nicht nur, meine Mutter hat auch gerne mal gemeckert, aber geschlagen wurde nicht. Mit zwei Ausnahmen. Mit zehn ungefähr habe ich meine Mutter so dermaßen gereizt, dass sie mit einem Geschirrhandtuch hinter mir her ist und mir das um die Ohren gehauen hat und als ich 18 war habe ich eine so unglaubliche Scheiße gebaut, dass mein Vater mich quasi durchs Bad geprügelt hat. Er hat mich dabei kaum wirklich erwischt, er selber war am Heulen und diese beiden Erlebnisse waren für mich schon sehr einprägsam. Eben weil ich sowas nicht kannte. Meine Eltern waren in dem Moment einfach authentisch in ihrer Hilflosigkeit, denn von nichts anderem zeugten diese Schläge. Beides hat nachhaltig auf mich gewirkt. Und zwar, weil ich meine Eltern in solchem Zustand nicht sehen wollte.
    Klar, ich bin kein Hund. Möglicherweise geringfügig intelligenter |) . Aber auch beim Hund kommt Authentizität an. Was nicht heißt, dass ich meine zart besaiteten Hütis mit Geschirrhandtüchern traktiere, sondern dass es letztens vorkam, dass Emil gefühlte 12 Std gebellt hat, ich einen anstrengenden Tag hatte, das Gefühl nichts klappt heute mit dem Köter und ihn dann angeherrscht habe, er soll die Schnauze halten. Die ganze Familie, inklusive Emil, hat mich angesehen wie vom Donner gerührt und....Emil war ruhig. Habe ihn für den Moment aus seinem Ding geholt. Dennoch habe ich mich ziemlich schlecht gefühlt. Ist nicht meine Art der Korrektur.

    Bislang hier in Dänemark noch nichts zu hören von Geballere. Das war meine Hoffnung. Und klein Chica liegt seelig auf der Couch und pennt. Zuhause wäre sie jetzt seit gestern schon ein Nervenbündel.
    Gerade beim Gassi rannte in etwa 50m Entfernung vor uns Damwild über die Strasse. Vier echt große Tiere. Emil der Held hat sie beim ersten Mal gar nicht gesehen, aber Chica. Rehe hetzen ist das einzige, was sie an jagdlichen Dingen interessiert (naja und Eichhörnchen). Ich hatte sie an der Flexi und habe sie kurz genommen. Emil hat zwar die Tiere nicht gesehen, aber Chicas Aufregung. Also wieder Modell Lenkdrachen. Und dann...kamen zwei der Tiere zurück über den Weg, das hat dann auch Emil gesehen. Nun da ist mit "Schau" und klick nix mehr, da kann man nur noch managen.

    Jetzt brauche ich mal Eure Einschätzung. Habe ja schon berichtet, dass Emil bei meinem Mann weniger bellt. Beim Gassi, wenn also andere dabei sind ist es so, ich habe ihn an der leine, er rennt, bellt, hütet. Ich nehme ihn kurz und er guckt mich an und bellt. Also er meckert mir quasi ins Gesicht. Ich gebe die Leine meinem Mann, der Anfang ist der selbe, also er rennt, bellt hütet und wenn mein Mann ihn dann kurz nimmt guckt Emil ihn nicht an, sondern beruhigt sich. Heisst nicht, dass er nicht wieder anfängt, wenn Männe ihn länger läßt. Aber dieses hochgucken und direkt anbellen macht er nur bei mir :motzen: :hilfe: .
    Gehen wir alleine Gassi ist das in seinem Sinne und er bellt meist gar nicht.

    mit den offenen Kotbeuteln ist ne gute Idee.

    Ich habe es aufgegeben beim Emil nach "Gründen" für den Irrsinn zu suchen. Er IST einfach irre. Klar gibt es begünstigende Faktoren wie Wind, fremde Umgebung und Leute, die unerlaubt mit zum Gassi kommen. Dennoch ist er grundsätzlich ein Hund, der im Nullkommanix auf 180 ist und da nur schwer wieder runter zu pflücken ist. Wäre es "nur" die Aufregung würde ich da in Ruhe noch 3 Jahre dran rumerziehen (oder auch ein Leben lang), fänd ich garnicht sooo furchtbar. Denn dieses extrem aufmerksame beschert mir andersherum auch einen Hund, der unheimlich gerne mit mir arbeitet, neue Sachen lernt und sich auch daran freut. Wenn nur diese Kläfferei nicht wäre, die zermürbt mich teilweise schon ganz schön. Was Emil SOFORT bemerkt und mit noch größerer Aufregung quittiert.

    Andererseits hatte ich auch noch nie so einen extrem liebevollen Hund. Diese Art seine lange Schnauze in meine Hand zu schieben und mit geschlossenen Augen einfach so sitzen zu bleiben, oder morgens in mein Bett zu springen und sich in meinen Arm zu legen, den Kopf in meiner Halsbeuge, das hat schon was von Lassie. Und so einen Hund hatte ich auch noch nie. Alle meine Hunde sind anhänglich und liebevoll gewesen, aber Emil toppt das alles.

    @physioclaudi du bist stark, du schaffst das zu überstehen! Irgendwann zieht dafür ein gaaanz ruhiger Hund ein. Das istdann der Ausgleich fürs gesammelte Karma :bussi:

    Also ein ganz stiller Hund darf gerne einziehen. Ein ganz ruhiger Hund, alla Schlaftablette ist ja auch nicht, was ich will. Pfeffer im Hintern muss schon sein. Wäre nur schön der Pepp wäre etwas besser lenkbar, obwohl wir da schon große Fortschritte gemacht haben. Denke das ist hin zu kriegen. Den Erregungslevel möchte ich noch besser kontrollieren können und natürlich den verbalen output xD , der ja mit dem Erregungslevel zu tun hat.
    Heute morgen ganz toll. Hier in DK wo wir sind gibt es keine Gehwege, aber auch keinen nennenswerten Verkehr. Eigentlich. Zu Silvester zieht es aber anscheinend den ein oder anderen Dänen in sein Strandhaus und es fuhren einige Autos an uns vorbei, als wir morgens Richtung Strand gegangen sind. Ich nun also mit zwei Flexis, beide natürlich gestoppt und kurz, soweit alles händelbar. Emil verlangt aber meine volle Aufmerksamkeit an der Straße, wenn er aufgeregt ist versucht er gerne mal Autos zu jagen, das muss ich frühzeitig umlenken. Klappt sonst auch gut.
    Nunja, vorhin also an der Strasse muss erst Chica k..., ich nun also beide Flexis in eine Hand, dann Kacktüte einhändig aus der Jacke gezottelt und bei Sturm einhändig geöffnet und gefüllt. Nicht ganz einfach und natürlich kam ein Auto und Emil wollte sich hinterher stürzen. Konnte die Aktion gerade so im Keim ersticken, Aufregungslevel war aber schon um einiges gestiegen. Zwanzig Meter weiter musste Emil, das ganze Spiel von vorne. Danach zog er wie ein Ochse bis zum Strand, wo die Möwen niedrig über dem Wasser im Sturm tanzten, was ihn seine letzten Löffelchen kostete. So segelte auch der Emil als schreiender Lenkdrache im stürmischen Wind. Wir brauchten bestimmt zehn Minuten um den Herrn vom Glimmersee auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen und hatten dann ein schönes, wehendes Gassi. Nachher gibt es dann wieder Diskussionen, wenn ich es wage jemand anderes mit zu nehmen zum Gassi. Bell, hüt, bell, hüt...freu mich jetzt schon. :hust: